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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1925
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- Deutsch
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SprechsLal. ^ 58, 10. März 1925. bestellten Hefte geliefert hatten, erhielten wir von der Firma F. eine of/ene Karte des Inhalts: »Wie kommen Sie vazn, uns 10 Exemplare bar aufzurechnen? Wir hatten gratis bestellt«. Wir ant worteten darauf, die Bestellung auf 10 Exemplare zu den vovgcdruck- ten Verkaussbediugungen sei seitens der Firma durch Stempel aner kannt; wir hätten nicht annehmcn können, daß sie 10 Exemplare, die einen recht bedeutenden Wert darstellen, geschenkt verlangen könne. Im übrigen gewähren wir diesmal fünfzigprozentiges Nemissionsrecht und »bedauern außerordentlich, über die festgesetzten Verkaufsbedin gungen hinaus kein weiteres Entgegenkommen in diesem Falle er weisen zu können«. Unsere Feststellung war sachlich richtig, im Tone so höflich, wie es uns eben unter deutschen Kaufleuten selbstverständ lich erscheint. Dennoch wären wir bei einer in entsprechendem Ton an uns gerichteten Bitte gewiß bereit gewesen, alle Hefte der be treffenden Zeitschrift, deren Absatz ein so guter ist, daß wir nicht auf eine wenn auch noch so rechtskräftige Bestellung erpicht fein müssen, von dem Besteller.zurückzunehmen. An Stelle einer Bitte oder einer höflichen Aufklärung über den Irrtum im Text der Bestellung kam ein Brief, dessen zahlreiche orthographische Fehler wir in die folgende Wiedergabe nicht aufnehmcn: »Wenn Sie so nicht liefern können, dann ist es Ihre Pflicht, den Zettel mit Ihren Bemerkungen an uns zurttck- zusenden, aber einfach unseren ausdrücklichen Vermerk: Probeheft gratis! durchzustreichen und bar zu expedieren, ist wohl das Höchste. Wir werden, sobald Sie unsere Nemittenden nicht einlösen, die An gelegenheit bei der Korporation zur Anzeige bringen«. Also: Annullierung einer rechtskräftigen Bestellung, maßlos unbescheidenes Verlangen, dazu Grobheiten und Drohungen mit einer »Anzeige«! Wir meinen, die überwiegende Mehrzahl der Kollegen, Verleger, Grossisten und Sortimenter, sind mit uns in der Überzeugung einig, baß in unserm schönen und ernsten Beruf ein Ton, der eines Kauf manns und eines jeden gebildeten Menschen unwürdig ist, nicht ein reißen darf. Es wird wohl im Jn-teresse des ganzen Standes rätlich sein, in Hinkunst derartige Korrespondenzen nicht mehr, wie wir es heute getan haben, auszugsweise und ohne Namensnennung wiedcrzn- geben, sondern den ganzen Text mit Nenn-ung des Namens. Derart, wenn auch kommentarlos, veröffentlichte Briefwechsel werden uns vor der Gefahr behüten, daß unser Beruf, der so schwer unter den wirt schaftlichen Verhältnissen leidet, auch noch der festen Stütze seiner Würde beraubt werde. Wien. Europäischer Verlag. Der deutsche Buchhändler im Ausland. Schon mehrfach erschienen im Börsenblatt Klagen von Auslands buchhandlungen zum Teil über höhere Berechnung, mangelhafte Unter stützung seitens der Verleger usw. Ich möchte mich heute wieder ein mal darüber beklagen, daß deutsche Verleger sich direkt an das Publi kum wenden, Verleger, denen genau bekannt ist, daß ich seit etwa Jahresfrist wieder eine deutsche Buchhandlung in Südafrika betreibe, da ich bereits direkt mit ihnen verkehre und außerdem auch ver schiedentlich im Börsenblatt inseriert habe. Man versendet mit großem Kostenaufwand Probenummern von Zeitschriften an Privatadressen, ohne irgendwie darauf aufmerksam zu machen, daß Bestellungen bei einer Buchhandlung aufgcgcbcn werden können. Es ist nicht der erste Fall und wird wahrscheinlich leider auch nicht der letzte sein. Früher habe ich mich mehrmals an solche Verleger direkt gewandt und stets die Antwort erhalten, daß mau nicht beabsichtigte, den Buch handel anszuschaltcn, daß mau nur übersehen hätte, meine Firma als Bezugsquelle anzugeben, oder daß man von dem Bestehen meiner Firma nichts gewußt hätte und ähnliches. Wie sich aber der Verleger durch solche Umgehung des Buch handels selbst schädigt, möge nachfolgender Fall zeigen: Ein großer Verlag, der seit kurzem ein »Magazin« dem Drang der Zeit folgend herausgibt, versandte verschwenderisch eine Unmenge Probenummcru an hiesige Private. Nun sind der Inhalt sowie die Bilder in diesen neuen Erzeugnissen des deutschen Buchgewerbes in jeder Beziehung etwas »leicht« gehalten. Hier in Südafrika ist man aber sehr kon servativ und sehr religiös und schätzt in vielen Kreisen derartige Er zeugnisse wenig. Die Folge war, daß bei mir verschiedene Klagen einliesen, wieso ich dazu käme, etwas derartiges den Leuten ins Haus zu senden. Als ich verschiedene meiner Kunden darauf aufmerksam machte, daß mir von den Sendungen nichts dekannt und daß ja auch nirgends mein Name genannt sei, wurde mir von verschiedenen gesagt, sie würden an den Verlag schreiben und sich die Zusendung solcher Erscheinungen verbitten. Das ist also das Ergebnis solcher direkten Sendungen: das Publikum wird verstimmt und gegen den Verleger eingenommen. Der Buchhändler wird geschädigt, denn ich bin überzeugt, daß verschiedene Kunden iu dem Glauben bleiben, daß die Zusendung auf meine Veranlassung hin erfolgte. Auch über die Notwendigkeit der neuen Magazine will ich mich nicht verbreiten. Sie sind nicht besser und nicht schlechter als die englischen Vorbilder, deren wörtliche Übersetzung sie zuweilen sind und von denen sogar zum Teil die Bilder übernommen wurden. Man erwartet aber eben vom deutschen Buchgewerbe etwas Besseres, und diese Nachahmung der wirklich literarisch meist sehr unbedeutenden englischen Magazine hat nicht nur in hiesigen deutschen Kreisen ein schlechtes Licht auf die jetzt in Deutschland herrschenden literarischen Richtungen geworfen. Natür lich gibt cs auch hier Kreise, denen dieser Unterhaltungsstoff genügt. Eine allgemeine wahllose Versendung war aber in jeder Beziehung ein Fehler, der hätte vermieden werden können, wenn man sich des Buchhandels bedient hätte. Wenn ich die Versendung der Probe nummern vorgenommen hätte, so würde ich diese eben nur an Leute gesandt haben, die dafür wirklich in Frage kommen. Außerdem zieht man es hier jetzt vielfach vor, beim Buchhändler im Lande zu bestellen, um nicht die Umstände der Geldüberweisung usw. zu haben. Ich hoffe, daß diese Zeilen dazu beitragen werden, die Herren Verleger zu veranlassen, sich in Zukunft in ihrem eigenen Interesse mehr als bisher des Auslandsbuchhandels als Mittelstellc zu be dienen. Dieselben Erfahrungen, die ich machte, werden sicher auch meine Kollegen an anderen Auslandsplätzcn gemacht haben. Kapstadt, den 13. Februar 1925. ?. 0. 6. 2594. Ferdinand Stich. Der Nachnahmeunfug. Im Börsenblatt wird des öfteren mit Recht darüber geklagt, daß manche Verleger, die sich merkwürdigerweise vom BAG-Verkchr immer noch fernhalten, ihren Kunden, den Sortimentern, das direkt Bestellte unter Nachnahme zuscndcn und dabei zumeist auch noch die Nachnahme gebühren berechnen. Ich halte cs so: Auf jeder Bestellung — abge sehen von solchen Fällen, in denen laufende Rechnung besteht oder be sondere Zahlungsbedingungen vereinbart sind — gebe ich als Zah- lungsbediuguug an: BAG oder Überweisung auf Postscheckkonto so fort nach Empfang. (Selbstredend muß letzteres auch eingehalten wer den!) Es gibt nun eine ganze Reihe von Verlegern, die sich daran nicht kehren, sondern kurzerhand unter Nachnahme senden. Ich vcr- weigere dann ebenso kurzerhand die Annahme. Bis jetzt erhielt ich so dann stets die Sendung ohne Nachnahme und mit einfacher Porto berechnung wieder zugesandt. Würden alle Kollegen vom Sortiment, wo es irgend angängig ist — z. B. bei Lagerbestellungen —, ebenso ver fahren, so würden die betreffenden Verleger wohl bald kuriert sein. Sch. Die Verlegermark in Österreich. Mergl, Bbl. Nr. 44.) Herr Direktor Wern eck stellt in seinem Artikel »Die Verleger mark in Österreich« (Bbl. Nr. 44) die Behauptung auf, baß die Um rechnung der Reichsmark mit 8 1.80 zu hoch sei. Der Kurs der Reichs mark ist jetzt allerdings 8 1.695; hierzu kommt jedoch die Warenumsatz- steucr von 2/^"/o, sodaß beim Verkauf für eine Mark 8 1.74 gerechnet werden müßte. Im Interesse einer glatten Umrechnung ynd zur teil weise« Deckung der hohen Wcgspcsen war es im Frieden bei einem Kursstände der Mark von X 1.17 üblich, sic mit X 1.20 umzurechnen. Wenn man dieses Verhältnis zur Grundlage nimmt, kommt mau heute zu einein Umrechnungskurs von 8 1.783. An die Umrechnung der Mark mit X. 1.20 war das Publikum durch viele Jahre gewöhnt, und niemand nahm daran Anstoß. Wir glauben, daß die Erhöhung um weniger als 2 Groschen durch die bei vermindertem Umsatz enorm gestiegenen Spe sen reichlich gerechtfertigt ist. Wieso Herr Direktor Wcrueck zu der Ansicht kommt, daß davon nur das französische Buch einen Vorteil habe, ist uns nicht verständlich. Der französische Franken steht heute X 3.660 und wird mit X 4.600 umgerechnet. Auf die sonstigen Ausführungen cinzugehcu erübrigt sich, da es unter keinen Umständen zu verlangen ist, daß der Buchhändler mit Verlust arbeiten soll. Wien, 3. März 1925. Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. Der Syndikus: vr. W i s l o s ch i l. Der Vorsitzende: W. F r i ck.
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