Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250310
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192503104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250310
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-10
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4112 Börsenblatt 1 d. Drschtt. »uchhandrl. RedakUoueller Teil. sft- 58, 10. Mär« ISLö, loslassen. Der Sortimenter hat nicht nur umsonst gearbeitet, sondern wird auch seine Kunden los, weil die bei nächster Ge legenheit nicht mehr bei ihm, sondern gleich beim Verlage be stellen. So werden die Kreise der höheren Beamten und die Akademiker überhaupt systematisch dem Sortiment entfremdet — Leute, die früher das Rückgrat des soliden Sortiments bildeten, und die ohnehin von den mit besseren Bezugsbedingungen seitens des Verlages ausgestatteten Reise- und Versandbuchhandlungen ausgiebig bearbeitet werden. Für Novitäten, die alle »reihen- wcis ins Schaufenster gehören-, darf das Sortiment arbeiten, werden aber aus diesen Novitäten dauernd gangbare Artikel, dann gehört der Erfolg selbstverständlich dem Warenhaus und dem Reise- und Bersandbuchhandel, und diesen kommt natürlich auch ein höherer Rabatt zu — sie setzen ja soviel mehr um als das Sortiment. Mit der »schönen Literatur- geht es nicht anders. Romane beim Publikum einzuführen, wird dem Sortiment entgegenkom mend gestattet. Sind sie aber bekannt geworden und die großen Bibliotheken: Volks-, Arbeiter-, Vereinsbibliothekcn, Lesehallen und dergleichen zeigen Interesse dafür, dann darf nicht etwa der Sortimenter liefern, sondern es kommen entweder eigens zu diesem Zweck gebildete Einkaufsgenossenschaften als Vermittler in Frage, oder noch kürzer: der Verlag liefert mit Buchhändler- Rabatt an die Bibliotheken direkt. Und nun fängt natürlich die Schleuderet im Sortiment an. Große Betriebe, die sich ihre alte Kundschaft einfach nicht wegnchmen lassen können und wollen, suchen auf alle mögliche, manchmal sogar ganz anständige Art mit den betreffenden Bibliotheken wieder in Verbindung zu kom men, liefern soeben aus der Presse kommendes »Antiquariat-, fingieren Gutschriften, gründen besondere Lesezirkel, um unge lesene Bücher zu bekommen, und was dergleichen Notbehelfe mehr sind. Anstand, Moral, eingegangene Verpflichtung, alles versagt in dem an und für sich berechtigten Kampf ums Dasein. Börsen verein und Vereinsausschuß sitzen auf dem bekannten Dache des soviel besungenen Greises und können nicht Helsen, weil der Ver lag nicht mittut. Denn wie könnte man Wohl eine Firma sperren, die soviel Umsicht und sogar bezahlt?! Ein großer Verleger hat einmal gesagt, daß der Verlag im allgemeinen ohne das Sortiment nicht bestehen könne. Ja, warum will man cs denn zugrunde richten? Müssen denn in jeder Stadt so und soviele Großfirmcn sein, die den Auchbuchhandel speisen? Muß denn jeder Hotelportier, jedes kleine Konsitüren- gcschäst mit Büchern handeln? Ist es nicht genug, daß die Tages- litcratur das Publikum mit Lesestoff erdrückt, daß die Magazine die Reiscliteratur totschlagcn, daß die Baedeker an die Reise büros, die Schulbücher an die Papierhändler, die Jugendschriftcn an die Spielwarengeschäfte, die Konversationslexika und Klas siker an die Reisebuchhandlungen abgewandert sind? Ist es nicht schlimm genug, daß das Publikum aus Geldmangel, Vergnügungs sucht und Oberflächlichkeit die Buchhandlungen meidet, daß der berühmte K 26 die Studenten aus den Sortimenten vertrieben hat? Möchten doch die Herren, die es angeht, sich einmal über legen, wie es möglich sein soll, in Zukunft Bücher zu ver kaufen, wenn niemand da ist, der sie vertreibt. Vom guten Willen und dem Novitätenvertrieb kann kein Sortiment leben, wenn ihm die Bedarfslitcratur genommen und es von den Parasiten gefressen wird. Ein führender Verleger hat unlängst im Börsenblatt den Verlag davon gewarnt, seine Abnehmerzahl ins Ungemessene zu vergrößern. Wahre Arbeit für die Ausgaben des Buchhandels kann doch nur eine beschränkte Zahl der Sorti- mcnter leisten. Nicht die Bücherverkäufer sind es, sondern die Büchervcrtreiber, mögen sie nun in der mittleren und Kleinstadt für 100 Mark pro Tag oder in der Großstadt für 1000 Mark pro Tag Bücher absetzen. Man hat in Reden und Aussätzen den Sortimenter häufig den Pionier der Kultur genannt. Das war früher richtig und die Sortimentcrtätigkeit hat ihre, wenn auch bescheidenen Früchte getragen. Aber wie soll heute Pionier arbeit geleistet werden, wenn überall das Feld eingeengt ist und alle Wege aus seinem Bezirk heraus als »verboten- bezeichnet sind. Man soll die Sortimenter wägen und nicht zählen. Denn auch der Verlag ist zum Absterben verurteilt, wenn er keine Mög lichkeit mehr hat, Versuchsballons in Form von Novitäten steigen zu lassen, die ihm das Sortiment billig und sorgfältig vertreibt. Wir werden nächstens die Hundertjahrfeier begehen. Da sollte ein führender Mann zu Worte kommen, der die Aufgaben der Zeit begreift. Wie im Staatsleben, wo alles drunter und drüber geht, weil alle gegen alle arbeiten, das Heil nur von einer Zu sammenfassung der Kräfte kommen kann, so rufen auch wir nach dem starken Mann, der den echten Buchhandel wieder zusammcn- faßt. Nicht einseitige Sonderinteressen sollen Verlag, Sortiment und Zwischenhandel (Kommissionäre) vertreten, sondern gemein sam in kollegialem Nachgeben und Sichverstehen die Wege suchen, damit wir wieder in die Höhe kommen, sonst gehen alle drei Spar ten und damit der deutsche Gesamtbuchhandcl zugrunde, indem er hinabsinkt auf Zustände, wie sie in anderen großen und kulturell hochstehenden Ländern herrschen. Namens des Vorstandes des Krcisvercins der Rheinisch-Wcstsälischcn Buchhändler. Paul Stuermer, Köln. Abrechnungs-Genoffenschaft Deutscher Buchhändler, E. G. m. b. H. Bericht über das Geschäftsjahr 1824. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat zu Anfang wieder mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Nicht nur, daß der Abrechnungsverkehr im allgemeinen, nach überwundener In flation, stockte und trotz der dann eintretcndcn Befestigung der deutschen Gcldwährung das Vertrauen zur BAG nur allmählich wieder erstarkte, sondern manche unserer Mitglieder waren sich keineswegs der Rechtslage bewußt, und es bedurfte immer wieder der Aufklärung. Ein nicht geringer Teil der Mitglieder meinte, daß, weil die Abrechnungsstelle den Verkehr in Papiermark vom 20. November bis 1b. Dezember 1923 eingestellt hatte, auch die Mitgliedschaft zur Genossenschaft erledigt sei. So bedauerlich es an und für sich sein mag, so mußte doch der Vorstand in einzelnen Fällen, nachdem er sich vergeblich bemüht hatte, die Mitglieder von ihrem Rcchtsirrtum zu befreien, sie durch den Rechtsanwalt der Genossenschaft ausfordern lassen, ihren gesetzlichen Verpflich tungen, d. h. Zahlung des erhöhten Geschäftsanteils, nachzu kommen. Der Abrechnungsverkehr hat sich in Verbindung mit dem Verein Leipziger Kommissionäre stets glatt abgewickclt. Mitgliederbestand am 31. Dezember 1923 230» Zugang 1824 217 2526 Austritt erklärt 136 Mitglieder am 31. Dezember 1924 . . . 2390 Klagen über den Abrechnungsverkehr als solchen sind nicht vorgekommen, jedoch hat es nicht an Stimmen gefehlt, die mein ten, die BAG müsse bemüht sein, von den Verlegern längere Fristen für die Deckung der Lastzcttcl zu erwirken. So hat z. B. vr. Huch i. Fa. Ferber'sche Universitäts-Buchhandlung in Gießen im Bbl. Nr, 285 vom 5. Dezember 1924 solche Wünsche zum Aus druck gebracht. Der Vorstand hat die Gelegenheit benutzt, um in einer Erwiderung den Standpunkt der BAG öffentlich dar zulegen. Die BAG ist nur Abrechnungsstelle sowohl für den Verlag als auch für das Sortiment; sie soll beiden den größten Teil der Abrechnungs-Arbeit abnehmcn. Unbenommen bleibt es dem Sortiment, sich Ziclverlängcrung von dem einzelnen Ver leger zu verschaffen. Die BAG als solche hat hiermit nichts zu tun. In den Anfängen des Goldmark-Verkehrs liefen die Last zettel in der Abrechnungsstelle zunächst recht spärlich ein. Eine genaue Übersicht, wie hoch die Lastzettclzahl in den einzelnen AL- rechnungswochen gewesen ist, sowie über die Rücklastzcttel und Um sätze gibt nachstehende Anlage L, ebenso, wie hoch der Durchschnitts-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder