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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1925
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- 1925-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1925
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X? 58, 10, März 1925. Redaktioneller Teil. vörleablatl f. d. DKcdn. vuchbandrl. 4 ^ 1 Das BAG-Konto wird durch die Wochenzahluugen und Rüct- lastzettel ausgeglichen; im Vcrlags-Skontro wird den einzelnen Verlagsartikeln die Monatsauslieferung gutgeschrieben. Das ist alles. Mit dem Schuldner-Konto, also den Sortimenter-Konten hat das gar nichts zu tun; die Auslieferung wird nicht etwa auf diese, nach Urväterart, aufgetragen; diese ganze Riesenarbeit wird gespart. Muß einmal ermittelt werden, was ein einzelner Sortimenter für den Absatz meines Verlages leistet oder nicht leistet, so ergibt das ein Blick in die geordnet aufbewahrten er ledigten Bestellzettel. Meine Herren Kollegen vom Verlag: So ist's bewährt! Macht es ebenso, und Ihr spart bis zu zwei Dritteln das in BAG- Vorzeit nötig gewesene Buchhaltungspersonal! Es soll auch Verleger geben, die meinen, die ganze BAG ginge nicht; einer, Inhaber einer altberühmten Firma, hat uns das sogar auf mehreren Quartseiten bewiesen. Nun, zugeredet wird nicht mehr; den Schaden haben solche Allzuklugen zunächst selbst zu tragen, dann die Sortimenter, denen durch die alt modischen Einzelzählungen allzu viel unnötige Arbeit gen,acht wird. lloksnowssr, L>aul: flu^cds-.ftenrismmla, 8 ,.U8'SV LtLätbibUotbek ?rr»nkkurt s. dl. Im ^uktr. ck. Oe- gellgcbatt cl. kreunäe ck. 8ts6tbibIiotdelc bearb. 1925. (XIX, 512 8. mit ^bb., 2 Ist.) 4°. d'rsnltturter 8ocIelLl8-1lrucli6re1 0. m. b. U., krsnlrkurt, dlsiu. 1925. In 400 num. kx. l.>v. 40.—. Gustav Freytags »Bilder aus der deutschen Vergangenheit« er heben sich in ihrer freien künstlerischen Gestaltung auf einer sehr fest gefügten wissenschaftlichen Grundlage, und es ist nicht einer der geringsten Vorzüge des bedeutenden Werkes, daß es sein Verfasser verstanden hat, ans allen Gelehrsamkeitsprunk zu verzichten, mit einer Darstellung den Leser zu erfreuen, die ihm deren Baugerüste nicht noch durch lange bibliographische Exkurse ständig wicderzcigt. Der artige Exkurse hätten leicht ein paar Bände füllen können: welchen Umfang die Spezialstudien des Dichters für die »Bilder« und für die »Ahnen« allein auf dem nicht leicht zu durchsuchenden Gebiete der ephemeren Literatur angenommen hatten, beweist seine Flugschriften- sammlnng, durch die er sich auch als einer der erfolgreichsten deutschen Bibliophilen des 19. Jahrhunderts erweist. Glücklicherweise ist uns auch diese Leistung Freytags nicht verlorengegangen. Dank einer Stiftung Leopold Sonnemanns sind die 6265 Flugschriften, die Frey tag zusammengetragen hatte, als Ganzes für die Stadtbibliothek Frank furt a. M. erhalten worden. Ihnen kannte kein besseres Geschick widerfahren. Das beweist dieser in jeder Hinsicht ausgezeichnete Katalog, der sie der wissenschaftlichen Benutzung zugänglich macht, nicht allein an Ort und Stelle, sondern auch unabhängig von der Sammlung selbst als ein vielfacher Forschung ziveckdienliches biblio graphisches Nachschlagewerk. Gustav Freytag kam aus der kritischen und methodischen strengen Schule von Moriz Haupt. Aber auch die Bibliophilieromantik der frühen Germanistik, wie sie sich ihm etwa in Hoffmann von Fallers lebens Persönlichkeit gezeigt haben mochte, war ihm nicht fremd ge blieben. Das gab mit dem ihm eigenen Talent, mit seinem schlesi schen Poctentemperament eine glückliche Mischung für die Ausprägung seines Sammlerwesens. Er hat achtsam und bedachtsam gesammelt, als Forscher, nicht als Kuriositätenschnüffler, und sein praktisches Sammlersystem bewies er auch in der Anordnung und Aufstellung dieses seines Handapparats, der ihm vorwiegend die öffentliche Mei nung Deutschlands im 10. und 17. Jahrhundert repräsentierte. Nicht archäologische Interessen bestimmter Art leiteten ihn, er hatte es mehr auf die Erfassung des geistigen Gehalts dieser vielen fliegenden Blätter abgesehen als auf das, nias sie ihm für die Beantwortung von Einzel- fragen an Stoff, den er wohl zu uützeu verstand, bieten mochten. Die Begabung Freytags, der zu den Klassikern des deutschen Journalismus gehörte, bewies sich hier aufs glänzendste, allein schon in dem rich tigen Gefühl, bas ihn den Gesamtwert einer derartigen Sammlung auffassen ließ. Diese Schmöker waren in seinen Tagen noch billig zu haben. Immerhin, man mußte sie suchen, finden, zu sich heran ziehen. Es war: vielleicht ein behaglicheres, heitereres Sammeln als heutzutage, mit gewaltigen Geldkanonen wurde noch nicht auf die Flugschriften geschossen, und wir wissen aus den Briefwechseln, so aus dem Freytags mit seinem Verlegerfreund« Salomon Hirzel, wie der eine bald ein Goetheanum aufstöberte, der andere in einem Anti quarkeller einen Ballen dünner Hefte. Wenn man auf Reisen war. gab man sich nicht bloß Nachrichten, man machte sich aus größeren und kleineren Funden allerlei überraschende Sendungen. Aber man war doch auch bei den bedeutenden Antiquaren sehr aus dem Sammler posten. Ärgere Nebenbuhler waren meist nur für die Rcsormations- schriften zu fürchten; auf Freytags weiterem Gebiete sammelte eigent lich nur ein Genoss«, der Leipziger Trugulin (auch seine Sammlung ist als Ganzes erhalten worden), und dem war es hauptsächlich um Bilderdrucke zu tun. Man könnte nun v clleicht fragen, weshalb Frey- tag, der keineswegs gleichgültig gegen die Illustration seiner dichte rischen Werke geivesen ist, nicht selbst eine bildliche Erläuterung seines kulturhistorischen Hauptwerkes (die ich eben erst in meiner Ausgabe seiner »Bilder« versuchte) unternommen hat, denn er verweist wieder holt auf die Unterstützung seiner Worte durch eine bildliche Erläute rung. Einmal ist die Entstehung der »Bilder« aus Zeitschriftenauf sätzen, die erst Hirzels kluger Rat zu einem Buche machte, daran wohl schuld, sodann die Schwierigkeiten, die sich in den ersten Jahrzehntei, des neuen Werkes noch einer historischen Illustration entgegenstellten, für die erst die photomechanische Reproduktionstechnik die Mittel liefern mußte. So begnügte sich denn Freytag damit, auch als Sammler auf die Flugschriftentexte den Hauptwert zu legen, deren er sich als Forscher und Künstler bemächtigte, damit ein Bibliophilenideal re präsentierend: wer seine Bilder, seine Romane kennt, weiß, wie er aus seiner historischen Lektüre auch seine Sprache zu imprägnieren verstand und wie er, ohne in das Historisieren zu verfallen, durch leichten Tonfall, durch kurze Wendungen den Sprachduft vergangener Zeiten und damit ihre Gefühlswerte in den Blättern seiner Bücher wieder aufleben ließ. Er lebte mit seinen alten Flugschriften. Nun stehen Freytags Scharteken, um die alte bibliothckar.sche Broschüren bezeichnung anzuwenden, nach allen Regeln moderner Bibliotheks wissenschaft geordnet und verzeichnet und warten, daß sich ihnen wieder die Leser nahen, die mit ihnen zu sprechen verstehen wie ihr alter Freund. Leicht genug ist das den Lesern gemacht, denn die muster gültigen Katalogregister sind eine Kunstschlüsselarbeit. Berücksichtigt man, daß die Flugschriftenmassen in den großen öffentlichen Bücher sammlungen aus bibliographischen und bibliothekstechnischen Gründen häufig schwer zugänglich sind (d. h. die notwendige Feststellung eines Flugschriftentitels und Flugschriftcninhalts wird durch mancherlei oft gehindert), so wird man den ansehnlich ausgestatteten Quartanten als einen sehr erwünschten Ratgeber freudig begrüßen. Ein Bidlio- philendenkmal ist er nicht allein durch seine wissenschaftliche und buch gewerbliche Ausstattung, sondern auch durch seine niedrige Auflage bei einem verhältnismäßig niedrigen Preise geworden. So dürfte er 'bald aus dem Handel verschwunden sein und, so rasch nicht wieder gedruckt, in den Antiquariatskatalogen als begehrt und selten ver zeichnet werden. Das wäre eigentlich schade, obschon es dem Bearbeiter und dem Verlage des schönen Verzeichnisses zu wünschen ist. daß sie auch in einem derartigen äußeren Erfolge eine Anerkennung ihrer Leistung finden. G. A. E. Bogen g. I)r. W. Reichard 1: Die Gesetze über die Jndustriebelastung. Jndustriebelastungsgesetz und Ausbringungsgesetz vom 60. August 1924 nebst den dazu ergangenen Durchführungsbestim mungen. Verlag von Franz Vahlen, Berlin 1925. Preis ged. Mk. 9.—. Die Durchführung der Jndustriebelastung zwingt rveite Kreise der Wirtschaft, insbesondere auch den vielfach zu Unrecht herange zogenen Buch-, Kunst- und Musikalienvcrlag, zur Befassung mit den einschlägigen Vorschriften. Dabei wird der vorliegende, außerordent lich sorgfältig bearbeitete sowie klare und gemeinverständliche Kom mentar gute Dienste leisten. Eine kurze historische und systematische Einleitung dient der Einführung in die schwierige Materie des In- dustriebelastungsgesetzes, das unter Einbeziehung aller in Frage kom menden Bestimmungen gründlich kommentiert wird, während die vor läufig nur in Umri'sisen geregelte Aufbringung späterer eingehender Erläuterung Vorbehalten bleibt. vr. F. Koppe: Die dritte Steuernotoerordnung mit den neuesten Auswertungsvorschriften und sämtlichen Durchfüh rungsbestimmungen. 2. Ausl. Berlin: Jndustrieverlag Spaeth L Linde, 1925. Preis drosch. Mk. 4.20. Von der Beliebtheit der Koppcschen Erläuterungsdücher zeugt die bereits erschienene 2. Auslage des Auswertungskommentars, der nach dem Stande vom 4. Dezember 1924 unter Berücksichtigung aller bis her ergangenen Durchführungsbestimmungen bearbeitet und mit den nötigen Goldumrechnungstabellen ausgestattet ist.
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