Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1878

Procentsatz nach dem Mitglieder-Antheile; 1>) der dann ver bleibende Ueberschuß je nach dem Umsätze des Einzelnen mit dem Vereins-Sortimente. (Der Umsatz ergibt sich in diesem Falle aus Baar-Conto und den Zahlungen auf Rechnungs- Conto.) II. Allgemeine Geschäftsführung. 1. Das Vereins-Sortiment schließt jeden directen Verkehr mit dem Publicum aus. Ausgenommen dürften vom Vereins-Sortiment angeftellte Colporteure sein, deren Bestellungen den Mitgliedern übergeben werden. 2. Es liefert nach erfolgter Constituirung eine gedruckte Liste seiner Mitglieder allen Verlegern, macht solche im Börsenblatt be kannt und ergänzt sie beim Zutritt neuer Mitglieder. 3. Es hält ein Lager der gangbarsten Bücher und verbindet damit ein Commissionslager derjenigen Verleger, die nicht regel mäßige directe Sendungen machen können. 4. Es tritt in Verbindung mit anderen Vereins-Sortimenten, a) um sich in Leipzig einen gemeinsamen Eommissionär zu bestellen, so lange Verleger noch den Weg über Leipzig benutzen oder dort ihr Auslieferungslager haben; b) um die in einem Bezirke nicht mehr verwendbaren Bücher seinen Mitgliedern abzunehmen und nach dort zu werfen, wo noch Verwendung dafür vorhanden ist. 5. Es sucht durch größere Partiebezüge einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. 6. Es gibt seinem Geschäftsführer ein ausreichendes Salär und angemessene Tantieme. Wo das für den Anfang nicht fest gestellt werden kann, ist ihm der Betrieb eines Nebengeschäftes (etwa Verlag, Agenturen rc.) gestattet. 7. Die Hinzufügung weiterer Geschäftszweige, wie Druckerei, Verlag rc. ist nicht ausgeschlossen. 111. Verkehr mit den Verlegern. 1. Das Vereins-Sortiment fordert die Verleger zu folgenden Erklärungen auf und organisirt darnach den Verkehr, resp. auch die Verwendung: Werden directe Sendungen gemacht werden? b. Wird nur über Leipzig geliefert werden? o. Wird bei Beantwortung der Frage a. mit ja die Fracht von Seiten des Verlegers getragen? (Darauf muß möglichst hin gearbeitet werden. Siehe Börsenbl. Nr. 276, Anzeige von Meyer L Zeller in Stuttgart.) ck. Wird die Verpflichtung übernommen, nach uuserm Bezirk nicht direct an das Publicum zu liefern, event. wo das nicht zu umgehen ist, den Rabatt dem Vereins-Sortiment gutzu bringen? s. Wird die Verpflichtung übernommen, in dem Bezirke des Vereins-Sortiments nur mit diesem, event. seinen Mitgliedern (soweit bei Letzteren directe Sendungen in Frage kommen) in Verbindung zu stehen? I. Wird die Verpflichtung übernommen, Schleuderern, wenn diese Hebelgriffe in den Bezirk des Vereins-Sortiments thun, nicht mehr mit dem Baar-Rabatte zu liefern? 2. Der Verleger liefert dem Vereins-Sortiment in Rechnung und auf Baar-Conto. 3. Das Vereins-Sortiment regulirt vierteljährig das Baar- Conto durch Zahlung. 4. Es macht vierteljährig Conto-Zahlung für in Rechnung Bezogenes und Abgesetztes, für welche der Verleger Zins- oder Rabattvergütung leistet. 5. Die Nova gehen in einem Posten an das Vereins- Sortiment. 6. Das Vereins-Sortiment übernimmt Commissionslagcr der Verleger gegen mäßige Provision. 7. Der Verleger sendet Prospecte und Inserate nach Belieben an das Vereins-Sortiment oder an die Mitglieder desselben. 8. Directe Sendungen der Verleger an die Mitglieder sind gestattet, die Verrechnung hat jedoch mit dem Vereins-Sortiment zu geschehen. 9. Remission erfolgt jederzeit auf Wunsch der Verleger. 10. Auf Wunsch der Verleger übermittelt das Vereins-Sorti ment Artikel desselben direct an andere Vereins-Sortimente. IV. Verkehr mit den Mitgliedern. 1. Das Vereins-Sortiment liefert seinen Mitgliedern in Rech nung und auf Baar-Conto zum Nettopreise der Verleger. 2. Das Baar-Conto wird durch vierteljährige Zahlungen regulirt. 3. Für Zahlung auf Rechnungs-Conto wird Zinsvergütung geleistet. 4. Das Vereins-Sortiment liefert seinen Mitgliedern Nova unverlangt. 5. Bestellungen werden entweder als Ballen oder Postpacket zu sammengefaßt oder zur directen Expedition an die Mitglieder beim Verleger beordert. 6. Emballage wird nicht bei jeder einzelnen Sendung berech net, sondern für diese, für alle Geschäftsspesen, Salär des Geschäfts führers, Gehilfen, Markthelfers rc. ein Procentsatz vom Umsätze ge rechnet. (Umsatz heißt in diesem Falle die Summe aller Sendungen, also nicht bloß der Zahlungen und des Baar-Conto.) 7. Ueber Fracht und Porto wird apart Buch geführt und vierteljährig, gleich dem Baar-Conto durch Zahlung regulirt. 8. Die am Domicil des Vereins-Sortiments wohnenden Mit glieder haben für Porto-Ersparnisse einen gewissen Procentsatz zu entrichten, der sich nach den Ausgaben richtet, die andere Handlungen haben und der für je 1000 M. Umsatz berechnet wird. 9. Einem Beschlüsse vom Verwaltungsrath und Directorium steht es frei, einzelnen Mitgliedern gegenüber, bei besonderen Ver hältnissen, größere Verkehrsfreiheiten zu gewähren oder dieselben zu beschränken. 10. Vorschüsse können den Mitgliedern bis zu einer bestimmten Höhe und gegen Garantien gewährt werden. V. Buchführung. 1. Das Vereins-Sortiment hat für die Dauer eines Viertel jahres den Transport weiterführende Facturen für Rechnungs- und Baar-Conto. 2. Die Facturen sind so eingerichtet, daß sie Titel, Verleger, Ord.- und Netto-Preis aufführen und zwar die Verleger voran, nach den Städten geordnet. 3. Die Bestellzettel der Sortimenter werden analog ein gerichtet. 4. Die Rechnungs-Facturen führen einen Platz, auf dem der Sortimenter bei Remission gleich seine Notizen machen kann. 5. Einheitlich eingerichtete Remittenden-Facturen liefert das Vereins-Sortiment seinen Mitgliedern. Schlußbemerkungen: Es sind in diesen Grundzügev Vor bereitung und Thätigkeit des Vereins-Sortiments zusammengefaßt, wie es auch nicht anders möglich war, wenn ein GesamuMild ge- gegeben werden sollte. Einige Punkte bedürfen einer Erläuterung. II. 5. umfaßt alle Manipulationen des Vereins-Sortiments behufs Gewinnerzielung durch erhöhten Rabatt und Frei-bxemplare, z. B. auch die, mit den Verlegern Abmachungen zu dessen, daß wenn in einer bestimmten Zeit von Nova so und so siel abgcsetzt 703*