Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1878
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- 1878-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1878
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5120 Nichtamtlicher Theil. 291, 16. December. und bezahlt wird, der Baar-Rabatt eintritt. Für den Absatz der artiger Posten wirkt es von sich aus durch Inserate u. s. w. II. 6. bezweckt, den vorab ungewissen Gewinn des Vereins- Sortiments den Mitgliedern möglichst zu erhalten. Genügt einem selbständigen Manne (und nur tüchtige, selbständige Männer dürfen zur Leitung des Vereins-Sortiments berufen werden) der gesicherte Zuschuß zu seinem Lebensunterhalte, den das Vereins-Sortiment ihm gewähren kann, so wird er alles aufbieten, um durch umsichtige Leitung die Tantieme zu erhöhen, wie er anderntheils in seinem eigenen Geschäfte eine Garantie der Genossenschaft bietet. Ist es z. B. ein Verleger, so tritt gegenseitige Ergänzung ein; er liefert seinen Verlag dem Vereins-Sortiment mit höherem Rabatt und die Mitglieder des Vereins-Sortiments verwenden sich besonders für diese Artikel. Allmählich kann dann ja auch der Verlag vom Vereins-Sortiment erworben werden. Hinsichtlich der socialen Stellung des Geschäftsführers und der zu den Mitgliedern ist diese Vereinigung von nicht zu unterschätzender Bedeutung. IV. 6. will einestheils die Buchführung erleichtern und sehr willkürliche Berechnungen aufheben, wie sie jetzt zum Aerger eines jeden Buchhändlers existiren, anderntheils eine klare Uebersicht des Geschäftes der Genossenschaft bieten. Nehmen wir ein Bei spiel. Aus einer Stadt, die Anfrage that, ob wir die Leitung eines Vereins-Sortiments übernehmen würden, berichtete man, daß dort der Gesammt-Umsatz ca. 400,000 M. xro anno sei. Fügen wir dem noch 400,000 M. Umsatz aus dem weiteren Bezirk des Vereins-Sortiments hinzu, so haben wir 800,000 M. Bei 2 Provision würden wir 16,000 M. zur Deckung der Geschäfts spesen haben. Diese bestehen ungefähr aus: 3000-4000 M. Geschäftsführer. 1200—1500 „ Gehilfe. 600 — 800 „ Markthelfer. 900—1200 „ Localmiethe. 5000—6000 „ Emballage, Fracht rc. 700 — 800 „ Steuern u. div. Ausgaben. 14,300 M. Hat diese einfache Berechnung schon den Vortheil, daß sie sämmtliche Geschäftsspesen deckt, so anderntheils den, daß ein Ueberschuß, der auf diesem Conto erzielt wird, als Gewinn in die Taschen der Mitglieder zurück wandert. Größeren Städten ist mit diesem Beispiel der Beweis geliefert, daß sie ruhig mit der Begründung eines Vereins-Sortiments voran gehen und den An schluß der Buchhändler des in I. 1. genannten Bezirkes abwarten können. — Der Posten für Emballage und Fracht kann bedeutend ermäßigt werden, wenn besondere Expeditions-Vorrichtungen getrof fen werden, wie das in einem kleineren Bezirke möglich ist, und das in III. 1. o. Gesagte energisch gehandhabt wird. Zu bemerken wäre auch noch, daß die am Domicil des Vereins-Sortiments wohnen den Mitglieder für die Ersparniß an Emballage eine Vergütung zu leisten haben, die sich mit der in IV. 8. genannten vereinigt, und somit wiederum einen Gewinn für die Gesammtheit ergibt. I. 6. verweist auf einen Vortheil und eine Einnahme, die bisher nicht vorhanden waren. Der ganze Gewinn, und wir sind überzeugt, daß er bei geschickter Leitung ein ganz bedeutender sein wird, muß so vertheilt werden, daß Thätigkeit und Fleiß ihren Lohn ünden, ohne doch der berechtigten Theilnehmerschaft zu nahe zu treten. Dem wird unser Vorschlag gerecht. Möge der Sortimentshandel Deutschlands sich bald diesen sicheren, gewinnbringenden Mittelpunkt seiner Existenz in allen dazu gee gneten Orten gründen. Dann werden Landesverbände und Buchiändlertage ein weites Feld für weitere Organisation und Reformen fnden. 3. L—r. Miscellen. Aus dem Reichspostwesen. — Infolge von Beschwerden über ordnungswidriges Verfahren einzelner Postanstalten wird von dem kaiserl. General-Postamt darauf aufmerksam gemacht, daß Postkarten mit Antwort außer im Verkehr mit Bayern und Württemberg auch im Verkehr mit Belgien, Helgoland, Luxemburg und Rumänien zulässig sind, und daß die in diesem Verkehr vor kommenden Antwortskarten gegenseitig ohne weiteren Portoansatz befördert werden müssen. Verbote. Auf Grund des Socialistengesetzes sind ferner verboten: Kühn, Aug., Mahnruf zu Wahl für August Kapell. Verzeichniß von socialistischen Schriften, welche durch die Expedition der Berliner Freien Presse gegen baar oder Postvorschuß zu be ziehen sind. Pcrsonalnachrichtcn. Am 13. December feierte die Firma A. Hartleben in Wien ihr 75jähriges Jubiläum, in dessen Anlaß dieselbe einen mit dem Bildniß von Conrad Adolf Hartleben geschmückten Verlagskatalog von dem Zeitraum 1803—1878 erscheinen ließ, dessen Vorwort wir über die Firma nachstehende geschichtliche Mittheilungen ent nehmen: Conrad Adolf Hartleben wurde am 26. August 1778 in Mainz geboren und trat 1793 in das kurmainzische Regiment als Cadet ein. Im folgenden Jahre schied er aus dem Dienste, um nach dem Willen seines Vaters in jene eines größeren Staates einzutreten. 1795 mit seinem Vater in Wien angekommen, dachte er sich den Studien zu widmen und besuchte 1797 die juridischen Vorlesungen; als aber in demselben Jahre das allgemeine Aufgebot berufen wurde, ließ er sich der Universitäts-Brigade einreihen und wurde vom Marschall Prinzen von Württemberg zum Offizier befördert. Familienverhältnisse bestimmten ihn, im folgenden Jahre von dieser Laufbahn abzutreten und sich mit literarischen Unternehmungen zu beschäftigen. Im Jahre 1802 erkaufte er die Buchhandlung des Sigmund von Jvanics in Ofen und am 13. December 1803 erhielt er die Bewilligung zur Errichtung einer Buchhandlung in Pest, die er im darauffolgenden Juni eröffnete. Eine ununterbrochene Reihe von Werken, alle Zweige des Wissens und der schönen Literatur um fassend, in deutscher und ungarischer Sprache, entsproß der Thätig keit Hartleben's, der sich als unermüdlicher Verleger bewährte, manches Talent vor die Oeffentlichkeit führte und sich ein bleibendes Verdienst um die Literatur zweier Nationen erwarb. Im Jahre 1844 verlegte Hartleben den Hauptsitz seiner Verlagshandlung nach Wien, um bei der damaligen Schwerfälligkeit der Verkehrswege den Bezug seiner Werke besser zugänglich zu machen, und firmirte C. A. Hart leben's Verlags-Expedition in Pest, Wien und Leipzig. Mit seinem Tode (5. April 1863) fand eine Trennung seiner gegründeten Geschäftszweige in selbständige Abtheilungen für Sortiment (Buda pest) und Verlag (Wien) unter verschiedenen Besitzern statt. Den gesammten Verlag übernahm, da der Verstorbene keine directen Nachkommen hinterlassen, dessen Großneffe Herr Adolf Hart leben, und seit dem 1. October 1875 ist Herr Eugen Marx aus Leipzig dessen öffentlicher Gesellschafter. Herrn V. Bück in Luxemburg ist von dem Prinzen Heinrich der Niederlande das Prädicat „Hosbuchdrucker" verliehen worden. äs- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreise» des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
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