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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1912
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- Deutsch
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^ 45, 23. Februar 1S12. Künftig erscheinende Bücher. »su-nil-lt f. d. Lisch», «»chhmid-r. 2405 » » . » » » :: Im Renien-Verlag zu Leipzig :: > * » * * * T> erscheint in wenigen Tagen: A Goethe und Ilmenau Mit sieben Goethehandzeichnungen, einer Karte, einem Faksimile und zweiundzwanzig Bildbeigaben von vr. Julius Voigt Geheftet: ca. M. 5.— Gebunden: ca. M. 6.50 Dem Goethefreund schlägt der Name Ilmenau mit vertrautem Klange ans Ohr und läßt Bilder reizvoll poetischer Art vor seinem geistigen Auge emporsteigen. Er sieht den jungen Goethe an der Seite des fürstlichen Freundes in froher Jugendlust schwärmend durch die Wälder streifen oder den Greis, den schon der Schatten des Todes berührt, an die Stätte heiterer Jugenderinnerungen zurückkehren. Hierauf aber beschränkt sich gemeinlich die Kenntnis der Beziehungen, die Goethe mit der Stadt am Kickelhahn verknüpfen, und hierauf beschränken sich auch im allgemeinen die wenigen Schriften, die sich mit diesem Gegenstand be fassen. Und doch ist jener letzte Besuch lediglich der harmonische Ausklang der wundervollen Melodie des Lebens Goethes, und wenige Jahre währte das genialische Treiben der wilden ersten Zeit, die der Dichter selbst nur als Vorbereitung, nicht als Erfüllung betrachtete. Zwischen beiden aber liegen die langen Jahre, in denen Goethe als Mitglied der Steuer- und Bergwerkskommission seine beste Kraft zum Wohl der ge liebten Bergstadt einsetzte. Der Stimmen zwar sind nicht wenige, die sich gegen die Wertschätzung der amtlichen Tätigkeit Goethes aussprechen und den Gewinn, den seine Persönlichkeit aus ihr davontragen mochte, gering anschlagen gegenüber der Schädigung, die seine höhere Aufgabe als Dichter darunter erfuhr. Wie man aber auch immer darüber denkt: ohne Darstellung auch dieser Seite des Wirkens Goethes bleibt sein Charakterbild unvoll ständig, und die schlechtesten Züge seines Wesens sind es wahrlich nicht, die sich uns hierbei offenbaren. Trotz des ungeheuren Umfangs der Goetheliteratur ist dieses Gebiet noch wenig durchforscht, und von den amtlichen Beziehungen Goethes zu Ilmenau kennt man nur seine Tätigkeit für das Bergwerk in rohen Zügen, sein segensreiches Wirken für die Neuordnung des zerrütteten Steuerwesens fast gar nicht. Die Absicht des Verfassers ist es nun gewesen, ein möglichst vollständiges Bild aller der Be ziehungen zu geben, die Goethe mit Ilmenau verbinden. Er hat das rein persönliche Verhältnis Goethes zu Ilmenau gebührend gewürdigt und die menschlich so rührende Fürsorge des Dichters für seine beiden Jlmenauer Schützlinge, Peter im Baumgarten und Krafft, unter Benutzung manch ungedruckten Materials eingehend dargestellt. Sieben Handzeichnungen Goethes, darunter zwei unveröffentlichte, sowie zahlreiche Bilder denkwürdiger Goethestötten aus Ilmenaus Umgebung sollen dazu dienen, die innere Anschauung jener Zeit lebendiger zu gestalten. Daneben aber wird von ihm auf Grund der vorhandenen Akten zum erstenmal die Tätigkeit nachgewiesen, die Goethe in seiner anulichen Eigenschaft zwei Jahrzehnte lang für das Gedeihen Ilmenaus entfaltete. Reiche Ausbeute an unveröffentlichten Briefen. Aussätzen und Berichten Goethes und seiner Zeitgenossen hat sich bei der Durchforschung der einschlägigen Akten des Geh. Haupt- und Staatsarchivs zu Weimar ergeben, und die im Anhang abgedruckten, zum großen Teil noch unveröffentlichten Aufsätze Goethes gewähren einen interessanten Einblick in die peinlich gewissenhafte Art, mit welcher der Dichter feine amtlichen Obliegenheiten erfüllte. Da es dem Verfasser vor allem darauf ankam, ein getreues Bild jener Zeit und ihrer Bestrebungen zu geben, hat er sich selbst zurückgehalten und, wo immer angängig, an seiner Statt die Augenzeugen oder die Akten sprechen lassen. Im übrigen ist es sein Bestreben gewesen, den spröden Stoff, wie er durch manche Einzelheiten der amtlichen Tätigkeit Goethes geboten wird, geschmeidig zu machen und das Interesse, welches Goethes unerschrockenes Vorgehen gegen den von den weimarischen Ministern geschützten Steuer einnehmer Grüner, sowie der tragische Verlauf des von ihm geleiteten Bergbaues erwecken muß, wirkungsvoll hervortreten zu lassen. Mit besonderer Sorgfalt hat er sich bemüht, über die schwierigen technischen Fragen des Jlmenauer Bergbaues auch denen verständlich zu berichten, die wie der Verfasser selbst auf diesem Ge biet nicht Fachleute sind, und die beigegebenen Zeichnungen aus den Bergwerksakten werden jedenfalls nicht unwesentlich dazu beitrogen, diesem Ziel näher zu kommen. So wird durch das Buch auch der solange geäußerte Wunsch nach einer aktenmäßigen Darstellung der amtlichen Tätigkeit Goethes in zwei der interessantesten Teile dieses Gebietes erfüllt, und es ist zu hoffen, daß die Arbeit nicht nur eine Darstellung bekannter Tatsachen unter einem neueu Gesichtspunkt bedeutet, sondern dazu dient, die Kenntnis des Wesens und Wirkens Goethes in wesentlichen Punkten zu erweitern.
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