59. ii. März 1925. Gehilfen- und LehrlingSstellen. — Vermischte Anzeigen. vvrirndl.ut r. r». Drschn. Buchhandel. 425S Sciiriilslslisr mit gl'osssl' Vsr'iogssl'totl. suctit Qcinr- ocisr" ttolbtogsstsü^ng o!s k^6cjal<c6Ul- in Qnoss-ösniin. Hko-ts- mii<sk- (Xllnst-, Utsnatnn-, Itisnts^gssctiictits), kstsnsnt tün visls ^situngsn u. ^sit- sctinittsn nnt 6sm Lsbist clsn 6uctitsctinii<, T'vpognci- ptiis un6 kskioms. /^ngsbots unten i^In. 874 nn <tis Lssctinttsstsüs ckss Vönssnvsnsins sndstsn. AVsc SMiXMlM». Anaedoie unter 883 an die GtschäilSstelle des Börsenv'reins. «MM» Berlagsresiekauft barE.Bartels, Berlin. ILeiheniee, General,Irahe sucht für Gr^tz-Berlkn Ausli^fe. Angebote unter V 884 an die Ge- schäftS'telle d N-V erbeten. Verlagsbuchhandlung für Politik, Geschichte und lchöne Literatur such' erstklassigen Verkäufer und Reisenden. GeschästSstelle des B.-V. Restauflagen jeder Art kauft E.Gappe-Berlin» Ltegliyerstr 22. K.UIlmann G.m.b.kj., Zwickau i. Sa. «ältestes Spezialtfaus für Nachüruck» lst als Nsx kelüiel L lo.. «erllll V 15 Socktlaoil iiilL lür Nrckltektnr on<l Ullnstxevvert»« Wie Kritz Stürmer Verleger würöe. m. Ob man es nicht doch einmal damit ver suchte, irgendwo zu inserieren? Der „Iagstbergcner Lokal-Anzeiger" kam ja nicht mehr in Frage; denn erstens las ihn außerhalb der Stadt kein Mensch und zwei tens waren die Bewohner dieser Stadt schon so informiert, daß sich kein Interessent für: Friedrich Ostermann, Professor an der Univer sität in Iagstbergen, heraus auS der Wirt schaftskrise mehr finden ließ. Aber die „Vos- sische Zeitung"? Nun ja, sie sollte, und das hatte er von den Kollegen ln den Großstädten des öfteren gehört, diejenige unter den deutschen Tages zeitungen sein, in der Derlagsbuchhändler am meisten inserieren, und die Leute müssen doch wissen, was sie tun. Und richtig, in der Probe- nummcr, die ihm heute früh unter Streifband auf de« Schreibtisch geflattert war, bemerkte er unter vielen anderen die Anzeigen der größten belletristischen Verläge. Mutig, wie Fritz Stürmer war, setzte er sich an seinen Schreibtisch, entwarf den Text einer Anzeige und schickte ihn, ohne sich noch einmal zu besinnen, an die Abteilung für Anzeigen der „Vossischen Zeitung", Berlin 8^ 68, Kochstraße 22—26, nicht ohne zu bemerken, daß er keinesfalls mehr als gezählte Gold mark 45.— für diese Propaganda anzuwenden gedächte, und mit den Worten: „Nun wollen wir mal sehen, was die Literarische Um schau^ kann", beschloß er sein hartes Tage werk an diesem heißen Iunltage. Berlin. — Sonnabend nachts 10 Uhr. — Potsdamer Platz. — Aufblitzen und Ver löschen der Lichtreklamen. — Feurige Räder empfehlen Zigaretten. — Auto-Omnibusse, vollgepfropft mit Nachtschwärmern, holpern in langen Reihen durch die Potsdamer Straße. — Und Autos ohne Zahl. — An der Ccke des Cafö Iosty ballen sich die Mcnschen- inassen dreier Hauptverkehrsstraßen. Müßig gänger und Flaneure, Arbeitstiere, die nach ! langer Beschäftigung den Heimweg hastend ! antreten. Plötzlich kommt Bewegung in die « Massen. — Ein Licferungsauto hält am P^Z- damcr Platz, von einer Schar von Zeitungs händlern schnell umringt. Die ersten Exem plare der Frühausgabe der „Vossischen Zei tung" werden verkauft. Und noch auf der Straße werden die großen Blätter entfaltet, weil hier bereits, übermittelt durch den Ame rika-Funkdienst dieses Weltblattes, die neuesten Telegramme der amerikanischen Börsen sowie politische Ereignisse auS aller Welt zu lesen sind. Und wenn die Leser den politischen Teil, den Handclsteil und alle diese Dinge durchflogen haben, die heute «cu und inter essant und morgen vergessen sind, widmen sie sich dem Studium der „Literarischen Um schau", der sie ihre sporadischen Informa tionen über daS geistige Leben und die Neu erscheinungen des deutschen Schrifttums ent nehmen. Diesen Leuten kam Fritz Stürmers Inserat zu Gesicht. Berlin — Hamburg — Frankfurt a. M. — Dresden — Leipzig — Köln — Breslau Düsseldorf — Chemnitz —, aber auch Wien — London — Paris — Warschau — Amster dam — Brüssel — Zürich — der Kauf mann, der Industrielle, der Intellektuelle liest die Sonntags-Ausgabe der „Vossischen Zeitung" besonders eingehend; denn heute, am reich ge deckten Frühstückstisch hat er ja mehr Zeit als in den Tagen, da er seinem Beruf nachgeht, die altgewohnte Zeitung gründlich in sich aufzu- »nehmen. Fortsetzung folgt.