Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18840721
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188407213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18840721
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-21
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 168, 21. Juli. Nichtamtlicher Theil. 3383 in den Hauptversammlungen gegenüber der wuchtigen Ausstattung der auswärtigen Vertrauensmänner mit Stimmen ist endlich soweit entgegengekommen worden, daß ein Leipziger Mitglied überhaupt je 10 Stimmen auf sich vereinigen darf, und zwar auch von am Platze anwesenden, aber an der Theilnahme an der Versammlung verhinderten Mitgliedern. Die Vertrauensmänner, welche von nun an auch einen Stell vertreter erhalten, sind künftig nach den in Leipzig stattgehabten ordentlichen Hauptversammlungen, und zwar innerhalb 14 Tagen nach Eingang der gedruckten Protokolle über dieselbe, nicht bloß von den Mitgliedern am Vororte, sondern von den gesammten Kreisangehörigen zu wählen. Der Vorort des Kreises Baden wurde von Freiburg nach Karlsruhe verlegt und der Name des Vororts des Kreises Norden „Hamburg" hat den Zusatz „-Altona" erhalten. Anstatt wie bisher nur zehn, muß künftig ein Vertrauens mann mindestens zwanzig Stimmen rechtskräftig vertreten, um Anspruch auf Vergütung der Fahrkosten erheben zu können. Der Verbandsvorstand besteht nunmehr aus sechs Personen, welche die einzelnen Aemter unter sich vertheileu und von denen, mit Ausnahme der beiden Vorsitzenden, deren Amtsdauer drei volle Jahre währt, jährlich je zwei durch das Loos auszuscheiden haben. Den fortgesetzten Anträgen auf Abänderung der Satzungen ist ein wohlberechtigter Riegel vorgeschoben worden durch Auf nahme einer Bestimmung, wonach für die nächsten drei Jahre der artige Wünsche zu unterbleiben haben. Selbstverständlich sind davon ausgenommen solche Aenderungen, welche durch gesetzliche oder gerichtliche Entscheidungen geboten sind, und dann die die Wittwen- und Waisencasse betreffenden. Mit Rücksicht auf die Wittwen- und Waisencasse ist der künf tige Höchstbetrag der Sterbegelder auf 300 M. festgesetzt worden. Die unverheirathcten Mitglieder der Wittwen- und Waisen casse können, sobald sie nach Ablauf der Wartezeit und alsdann nach Ueberschreitung des fünfzigsten Lebensjahres ledig geblieben sind, ihre geleisteten Mehreinlagen von jährlich 5 zurückfordern. Mit Ausnahme eines gestrichenen (vom Selbstmord handeln den) Paragraphen fand der übrige Theil des Entwurfes sn bloo Annahme. Bei der Neuwahl des Gesammtvorstandes wurden durch Acclamation die bisherigen fünf Vorstandsmitglieder, und neu Herr O. Koller im H.: O. Harrassowitz gewählt; in den Rech nungsausschuß für 1884 die Herren R Manitius im H.: B. G. Teubner und H. O. Sperling im H.: Bibliographisches Institut, für 1885 die Herren A. König im H.: Wilh Violet und P. Meszerschmidt im H.: Franz Wagner. Die nöthige Erholungspause zu Mittag vereinigte eine große Anzahl Verbands-Mitglieder im Münchener Hofbräu Hierselbst zu einem heiteren Mahle, bei welcher Gelegenheit für die Wittwen- und Waisencasse 33 M. 15 Pf. gesammelt wurden. Abends war der herrliche Festplatz für das achte deutsche Bundesschießen der gemeinsame Sammelpunkt. Ein ausgezeichnetes Spatenbräu ent schädigte daselbst für die Last und Mühe des arbeitsreichen Tages. — x —r. Zum Artikel: Betrachtungen über graphische Kunst zur Ostermeß-AuSstellung in Leipzig. (Börseubl. Nr. 138. 144. 146. 150.) Zur Berichtigung der in den „Betrachtungen über graphische Kunst rc." (Börsenblatt 146) über das Albert'sche „NeueNegativ verfahren" gebrachten Besprechung sehe ich mich veranlaßt zu bemerken, daß die Methode des Farbenausgleichs eine neue Erfin dung nicht ist, sondern die ersten Anleitungen im „Trakts xra- tigns cko pbotoArapbis äss oonlsurs par Ouvos cku Osurou krsrss. ksris 1878, Os.utbisr-ViIIg.rs", gegeben sind, in den interessirtcn Kreisen seit Jahren an der endgültigen Lösung dieser Aufgabe gearbeitet wurde uud durch die jüngsten Veröffent lichungen des Herrn vr. Vogel in Berlin Gemeingut gewor den sind. In meinem Atelier werden seit Jahresfrist die Reproduk tionen nach Gemälden unter Anwendung eines isochromatischen Verfahrens mit Erfolg hergestellt, und ist, soviel mir bekannt, das isochromatische Verfahren auch bei Goupil L Co. in Paris, sowie bei Braun L Co. in Dörnach längst praktisch angewendet worden. Es liegt mir ferne, dem Albert'schen Verfahren, welches in seiner Zusammensetzung immerhin von den bekannten, resp. existi- renden abweichen mag, nahe zu treten, und wollen diese Zeilen lediglich die Anschauung des Referenten corrigiren, daß „das Ver fahren selbst, wohl nur dem Erfinder bekannt, nicht sobald zum Gemeingut werden dürfte". München, 1. Juli 1884. Franz Hanfstängl. Erwiderung. Auf meine Bitte um Auskunft über diese Angelegenheit hatte Herr vr. Albert die Güte, mir Nachstehendes mitzutheilen: „Die Publikation von Duc os du Hauron bezog sich nicht auf die Wiedergabe der Farben in richtigem Helligkeitswerthe, sondern auf die Herstellung von Negativen unter rothem, grünem und violettem Glas zur Herstellung von Photographien in wirk lichen Farben. Obwohl diese Anleitungen behufs Herstellung der getrennten Negative vollkommen brauchbar waren, so zeigt wohl das Datum der Publikation von 18 78 am besten, daß mit dieser Anleitung eine Wirkung aller Farben auf einem Negativ noch nicht ermöglicht war. Was die Publikation Vogel's betrifft, so handelt es sich daselbst nur um eine Besserung der schädlichen Wirkung, nicht um eine Aufhebung, was Vogel in Nr. 270 seiner Photographischen Mittheilungen selbst zugibt. Das Grün wirkt bei seinem Ver fahren zu hell, das Roth viel zu dunkel; übrigens ist das Vogel'sche Verfahren ein Product des Laboratoriums und muß erst seine Verwendbarkeit in der Praxis beweisen. Daß Herr Hanfstängl nach einem anderen Verfahren als dem altherkömmlichen Negativverfahren arbeitet, ist möglich; daß jedoch die nach dem in seinem Atelier angewendeten Ver fahren hergestellten Photographien keine richtige Farbwirkung zeigen, kann aus dem Vergleich mit den Originalen keinem einigermaßen geübten Auge entgehen. Von anderen Reproductionsanstalten dürfte bloß die Firma Braun in Dörnach Reproductionen Herstellen, welche die Wir kung des Originals annähernd besitzen; da dieselbe über ihr Verfahren noch nichts publicirt hat, so dürfte Ihre Anschauung, daß das isochromatische Verfahren noch nicht so bald zum Ge meingute werden wird, wohl die richtige sein." Was ich über das Albert'sche Negativ sagte, ist meine Ansicht auf Grund von Resultaten, die ich hier in München und in Leipzig gesehen habe. Daß Herr Hanfstängl das isochromatische Ver fahren in seinem Geschäfte anwendet, habe ich erst durch die vor stehende Erklärung erfahren. Ich hatte keineswegs die Absicht, durch meine Bemerkung die Interessen einer Firma zu berühren, die einen so wohlbegründeten Weltruf hat, und deren Leistungen ich stets aufrichtig bewunderte. München, 12. Juli 1884. Carl Bolhoevcner.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder