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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1884
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- 1884-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1884
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- Deutsch
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gebrauch zusammengetrageu, aber auf inständiges Verlangen dem Druck übergeben. Die Druckeinrichtung gibt in durch Linien ge trennten Columnen erst die Jahrzahl des Erscheinens, dann den Titel in sehr abgekürzter Weise, sodann den Verleger (bei den meisten fehlt aber derselbe), sodann die Bogenzahl und endlich den Preis. Daß viele Fehler dabei unterlaufen, darf nicht verwundern; denn man betrachtete damals die Bibliographie noch nicht als Wissenschaft; es gab aber für Buchhändler kein anderes biblio graphisches Hilfsmittel, es war also immerhin eine dankenswcrthe und nützliche Erscheinung. Nützlicher wurde für den Buchhandel die Arbeit von W. Hein- sius, das: allgemeine Bücherlcxikon, das 1793 in vier Bänden in 4°. im Selbstverläge erschien. Der erste Supplementband dazu erschien 1798 von F. A. Bruder bearbeitet. Eine zweite Auflage dieses Werkes erschien 1812—13 in vier Bänden bei Gleditsch in Leipzig in 4°. und umfaßte die Jahre 1700—1810. Dazu erschien 1817 der erste Supplementband (die Erscheinungen von 1811 —15 enthaltend). Diese Bände lassen in bibliographischer Hinsicht viel zu wünschen übrig. Sorgfältiger wurden die nun folgenden Supplemente, das zweite und dritte, von Kayser bearbeitet, die Jahre 1816—27 umfassend. Man muß freilich die Schwierigkeiten bedenken, welche Heinsius und seine Nachfolger zu jener Zeit zu überwinden hatten, und man muß den Fleiß und die Mühe bewundern, die sie darauf verwandten. Nur langjährige buchhändlerische Praxis konnte ein solches Werk Herstellen. Für Kayser war die Arbeit schon eine viel leichtere, da ihm nun schon die Sortimentskataloge, die in jener Zeit die größeren Sortimentshandlungen, wie Metzler in Stuttgart, Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen, Schwetschke in Halle ausgaben, zu Gebote standen. Das Heinsius'sche Werk ging 1831 aus dem Glcditsch'schen Verlage als Eigenthum an F. A. Brockhaus über. Dieser übertrug die Bearbeitung des achten Bandes, der 1836 erschien, dem noch jetzt durch seine buchhändlerischen Arbeiten in bestem An denken stehenden Otto August Schulz. Ein ungeheurer Fort schritt war sofort bemerkbar. Nebentitel wurden aufgeführt, Bogen oder Seitenzahl genau angegeben, künstlerische Beilagen vermerkt, Nachweisungen auf die früheren Bände beigefügt, Verweisungen auf Anonyme und Pseudonyme gegeben. Die Bearbeiter der folgenden Bände vom 10. ab, A. Schiller, K. R. Heumann, O. Kistner, hielten das Werk auch weiter auf dieser Höhe. Im Jahre 1825 brachte der Buchhändler C. G. Kayser auch im Glcditsch'schen Verlage eine „Deutsche Bücherkunde oder alpha betisches Verzeichniß der von 1750—1823 erschienenen Bücher rc. 2 Bände", für den kleinern Buchhändler, dem der große Heinsius zu theuer,— eine dankenswcrthe Arbeit, welche aber bibliographischen Anforderungen sehr wenig entspricht; die Schriften der Autoren unter einem Namen, oder ziemlich gleichem, wie Hofmann, Hoffmann, Schulze, Schultze, sind sämmtlich unter einander und nach Schlag wörtern aufgeführt, Kupfer und andere Beilagen nicht immer be merkt. Der Raumersparniß halber waren auch die Jahreszahlen weggelassen; doch diente es zu seiner Zeit jedenfalls dem Zweck. Die spätere Arbeit desselben Kayser, der: „Inäsx loouxls- tissiinus libroruiii gui inäs ab anno kllOOLI/ nsgus aä annnrn NO600XXXII in Osrinania st in tsrris oontinibuo xroäisrant. Vollständiges Bücherlexikon rc.", kann dagegen als eine ganz vor zügliche Arbeit bezeichnet werden, die durch ein von A. Bliedener beigegebenes Sachregister für den praktischen Gebrauch noch nutz barer gemacht wurde. Es gehörte viel Muth des Verlegers, L. Schumann in Leipzig, dazu, neben dem Heinsius'schen Bücher lexikon ein neues auf den literarischen Markt zu bringen; aber die vortreffliche Arbeit, die mit größter bibliographischer Sorgfalt aus geführt war, brach sich Bahn, so daß Schumann und dann T. O. Weigel, der den Verlag dieses Lexikons übernahm, die weiteren Fortsetzungen, die Zuchhold, Wuttig, Haupt bearbei teten, lieferten. Man hätte glauben sollen, mit diesen beiden Kata logen sei dem buchhändlerischen Bedürfniß vollständig genügt; doch unternahm A. Kirchhofs ein drittes derartiges Unternehmen: „Verzeichniß der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher und Landkarten". Bd. 1.1851—55. Bd. 2. 1856—60. Wie von dem Herausgeber nicht anders zu erwarten, wurde diese Arbeit bald als eine sehr sorgfältige und treffliche anerkannt. Die Abkürzung der Titel und die Druckeinrich tung verringerte den Umfang der Bände, gestattete einen billigen Preis, und der kleinere Sortimenter konnte sich das Werk anschaffen; es war diesem ein ganz vollständig genügendes Nachschlagebuch. Mit dem dritten Bande übernahm die Hinrichs'sche Buchhand lung den Verlag und liefert nun von 5 zu 5 Jahren Fortsetzungs bände, die freilich bei dem riesigen Anwuchs unserer Literatur auch immer dicker, folglich auch kostspieliger wurden. Mit diesen drei größeren Bücherlexicis, die nebeneinander in Fortsetzungen erscheinen, ist Wohl vor der Hand dem bibliopoli- schen Bedürfniß vollständig Genüge geleistet. Die Junius'sche Buchhandlung in Leipzig brachte Ostermesse 1803, 172 Seiten in 4°, ein: Repertorium aller während des Jahres 1802 im deutschen Buchhandel wirklich erschienenen neuen Schriften mit genauer Angabe der Verleger und Preise und einer wissenschaftlich geordneten Uebersicht. Nebst einem Anhänge, welcher einen Nekrolog deutscher Gelehrten und Buchhändler, Handlungs veränderungen und andere für das literarische Publicum interessante Notizen enthält. — Die Titelanzeigen sind sehr kurz. Am Schluß wird Fortsetzung versprochen, die auch Warnungen vor bösen Zahlern, Preisherabsetzungen, Bücherverbote in Sachsen nnd Preußen, Bücheranzeigen, Handlungsverkäufe, Stellengesuche, Com- missionärveränderungen und antiquarische Offerten und Gesuche bringen soll. Sie ist aber wohl niemals erschienen, da es keine große Verbreitung gefunden zu haben scheint; denn selbst Petzholdt hat es nicht in seiner „Libliotbsos. bidlioKiapbioa" und die Bibliothek des Börsenvereins scheint es auch nicht zu haben (?). *) Als Hilfsmittel für den Buchhändler in den Zwischenräumen dienten zuerst nur die Meßkataloge. Nach vielen Vorgängern brachte von 1759 —1850 die Weidmannsche Buchhandlung alljährlich zu Ostern und Michaeli einen solchen. Wenn derselbe auch als ziemlich unzuverlässig bezeichnet werden muß, so war er doch für den Sortimenter seiner Zeit werthvoll und er wurde von jedem strebsamen Buchhändler studirt. Die Titel waren nur nach den eigenen Angaben der Verleger ausgenommen, sehr häufig ohne Preise; unter der Rubrik: künftig erscheinende Bücher standen Titel von Werken, welche die Autoren noch unter der Feder hatten und die mitunter gar nicht erschienen. Alle Bücherfreunde warteten aber auf sein Erscheinen, und er ging unter denselben von Hand zu Hand. Als die Weidmannsche Handlung den Verlag aufgab, setzte G. Wigand denselben 1851/52 und von 1853—56 Avenarius und Mendelssohn fort, diese, wie schon vorher G. Wigand, in unendlich verbesserter und der Zeit und ihren Forderungen ange messener Weise. Das Anwachsen der deutschen Literatur, die Centralisirung des Buchhandels in Leipzig, die weitere Ausbildung des Commissions wesens daselbst machten neben dem ungenauen Meßkatalog für den Buchhändler ein Verzeichniß der neuen Erscheinungen in kürzeren Fristen höchst wünschenswerth. Diesem Verlangen genügte die Hinrichs'sche Buchhandlung in Leipzig 1798, indem sie ein Ver- *) Ist in der Bibliothek vorhanden. D. Red.
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