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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1884
- Sprache
- Deutsch
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3630 Nichtamtlicher Theil. 186, 11. August. Deutschland ist dies Werk brauchbarer als das Brunet's, (? Red.) da cs mehr die deutsche Literatur berücksichtigt. Es fand leider schlechten Absatz, so zwar, daß die erste Auflage noch heute nicht vergriffen ist. Ein neues bibliographisches Werk lieferte der fleißige Literar historiker Graesse in seinem llrbsor äss livrss rares st xröoisux. 8 Bände. 1859—1869, ein Werk deutschen Fleißes, das dem Ver leger (R. Kuntze in Dresden) aber leider wohl keine Schätze ein gebracht hat, und eine Arbeit, die der Brunet'schen als ebenbürtig bezeichnet werden kann. Sie ist, wie alle des gelehrten Literar historikers, eine ganz vortreffliche. Die splendide Ausstattung be dingte freilich einen sehr hohen Preis, der die Anschaffung nur Wenigen möglich macht. Um sich über die bibliographische Literatur überhaupt zu orientiren, ist sehr zu empfehlen: I. A. F. Schmidt's Handbuch der Bibliothekswissenschaft, der Literatur und Bücherkunde, Weimar 1840, Voigt; ein durch und durch praktisches Buch, das leider im Buchhandel vergriffen, auch antiquarisch sehr selten vorkommt. Es verdiente wohl eine Neubearbeitung, da es in seiner ganzen Anlage für den jungen Buchhändler ein höchst instructives Werk ist. Wenn diese Zeilen zum Studium der Bibliographie Anregung geben, so ist mein Wunsch erfüllt. Wie schon im Anfänge dieser Arbeit erwähnt wurde hatte der Aufsatz: Literaturgeschichte und Buchhandel seiner Zeit, wie es mir geschienen, Beifall gefunden, der sich in verschiedenen Zuschriften mir kund gab. Die „Deutsche Buchhändler-Akademie" bringt über „die literarische Bildung des Buchhändlers" einen recht interessanten Artikel, in dem meines Aufsatzes auch folgenderweise gedacht wird: „Im Börsenblatt 1880 hat E. Berger eine Uebersicht der Literatur geschichten mit kritischen Bemerkungen zu geben versucht. Seine praktischen Bemerkungen sind nicht zu verachten; doch ist sein Urtheil nur laienhaft ausgebildet und von der wissenschaftlichen Seite nicht stichhaltig." Diese letzte Bemerkung unterschreibe ich sehr gern; doch da gegen muß ich mich verwahren, als habe ich eine wissenschaftliche Kritik über die aufgeführten Literaturgeschichten schreiben wollen. Meine Bemerkungen waren individuelle Anschauungen, die sich aus meiner 50jährigen mit großer Vorliebe getriebenen Beschäftigung mit Literaturgeschichte gebildet hatten; sie waren aus der Praxis hervorgegangen, und, wie mein ganzer Artikel besagt, für die Praxis geschrieben. Aus diesem Gesichtspunkte wolle man auch deu obigen Artikel betrachten. Gelegentlich eines historischen Aufsatzes im Börsenblatt 1876, Nr. 216, erklärte ich mich für einen vollständigen Autodidakten und bat um Nachsicht. Diese Erklärung und Bitte sei hier wiederholt. Recht sehr freut es mich, wenn sich jetzt jüngere und bessere Kräfte finden, die auf dem Felde, dessen Bearbeitung ich nach Kräften erstrebte, weiter arbeiten und wirken, besser als ich. Miscellen. Zur Zeitungsstatistik. — Nach Llitobsll's Xevspapsr Lrsss virsstor/ sind im vorigen Jahre 2015 Journale in Groß britannien erschienen. Davon kamen 1578 auf England, und davon wieder 401 auf London, 80 auf Wales, 181 aus Schott land, 156 auf Irland, 20 auf die kleinen britischen Inseln. 179 erschienen täglich. In den Vereinigten Staaten von Amerika erschienen im Jahre 1883: 11,966 Journale — 783 mehr als im Jahre 1882; — davon 1119 täglich und 9136 wöchentlich. In deutscher Sprache erschienen 600 Journale, davon 79 täglich. Canada hatte im vorigen Jahre 639 Journale, gegen 622 im Jahre 1882, davon 79 täglich und 473 wöchentlich. Nach den Angaben des Japanesen Dano, Redacteurs des Journals „Hotssbisobimbun", gab es in Japan im Jahre 1875 nur 53 Periodica, 1876 nur 70, 1877 aber schon 156 und im Jahre 1878 gar 225. Jetzt erscheinen Alles in Allem ca. 2000! Die Hauptzeitungen sind: „Hotsokisobimbun", Organ der Liberalen, „dlitssbinitsobisobimbun", officiöses Blatt, ,,ll°8obo^asobiinbun"und„Ua'iiiit8obi8obimbun", dasOrgan der Radicalen; endlich „K vawpo", das Regierungsorgan. Letz teres ist ganz nach dem „llournal otlloisl" eingerichtet, „llotscbi- sobimbuu" (4 Seiten stark) und „dlitoobillitssbisobimbuu" (8 Sei ten stark) kosten 20 Centimes, die anderen 15. Nur „Hotsebi- 8obiwdnll" enthält literarische Artikel. Neue Erfindung. — Bezüglich der neu erfundenen und patentirten Stereotyp-Stanz-Maschine erfahren wir, daß, nachdem die Constructionsarbeiten für die Massenanfertigung seitens des Erfinders Hagemann beendet worden sind, ein Consortium das Patent zur praktischen Ausbeutung erworben hat und die Fabrikation der Maschinenbauanstalt von Ludw. Loewe L Co. in Berlin übertragen hat. Personalnachrichten. Jubiläum. — Herr Ignaz Jackowitz, wohl der älteste unter den Buchhändlern Leipzigs, hatte am 1. August d. I. das seltene Glück, den fünfzigsten Jahrestag der Eröffnung des eigenen Geschäftes begehen zu können. Am genannten Tage im Jahre 1834 eröffnete Fr. W. Goedsche in Meißen das Geschäft, dessen Verlag an die Firma Vetter L Rostosky in Leipzig überging. — Im Jahre 1837 trat I. Jackowitz als Compagnon von Karl Aug. Rostosky in diese Firma ein, welche von da an Rostosky L Jackowitz lautete bis zum Jahre 1840, wo Ersterer aus schied. Das Geschäft wurde nunmehr von I. Jackowitz allein fortgeführt, durch Gründung eines Commissionsgeschäfts ver größert und führte fortan die Firma Ignaz Jackowitz. — Namhafte Verluste lasteten schwer auf dem thätigen Manne und nöthigten ihn nach harter Gegenwehr schließlich im Jahre 1864 zum Verkaufe des Commissionsgeschäftes, welches an Johann Ambrosius Barth überging. Den Verlag besitzt er noch heute, und hat nun bereits seit 12 Jahren eine Stellung im Hause B. G. Teubner, — wohl die letzte Station des einundachtzigjährigen Greises, welcher seit dem 24. April 1820 im Buchhandel thätig ist. Ein Rückblick auf die lange, meist sehr sorgenvolle Laufbahn dieses Geschäftsmannes läßt ihn wohl wenige solcher glücklichen Tage verzeichnen, wie sie ihm die Deputation des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, durch deren Glückwunschschreiben und Ehrengeschenk, und die freundlichen Gesinnungen der Chefs und der gesammten Mitarbeiter des Teubner'schen Hauses an diesem Ge denktage bereiteten. Möchte dem vielgeprüften Manne ein recht freundlicher Lebensabend beschieden sein. sL' Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buch druckerkunst — Biographisches — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Ver lagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus demVerkehr zwischen Schriftstellern undVerlegern — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buch handels finden willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung. — Die gewöhnlichen Einsendungen aus dem Buchhandel werden nicht honorirt.
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