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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1922
- Strukturtyp
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- 1922-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1922
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- Deutsch
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>l° 207, 5. September 1922, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Die Firma Gräfe L Unzer zahlt heute zu den größten Sor-1 limentsbuchhandlungen, die wir besitzen, ihr Umsatz geht in die Millionen, und es ist klar, welche Bedeutung eine solche Handlung für das Geistesleben einer Provinz bedeutet, einer Provinz, di« berufen ist, Hochburg und Grenzfeste des Deutschtums zu sein — und zu bleiben. Was Hartung und Kanter einst versuchten, ihre Handlungen zum Mittelpunkt des geistigen Lebens zu machen, den Nachfolgern ist es gelungen, »Buchhändler sein ist ein honeter Titul«, schrieb einst Friedrich der Große, ein deutscher Buchhändler im wahren Sinne zu sein, in dem Sinne nämlich, für deutschen Geist und deutsche Bildung zu schaffen, ist eine Kunst, und wer diese Kunst gelernt hat, für den wird das Wort »Buchhändler- ein Ehren, titel sein und bleiben. Und diesen Ehrentitel haben sich die beiden Inhaber der Handlung Gräfe L Unzer erworben, Heil ihnen, Heil ihrem Hause zur 200jährigen Jubelfeier! Meine Werbesacken-Sammlung. Ein Führer durch die Königsberger Ausstellung, Von Hans Schiniedicke. Als Herr vi. Menz vor einigen Wochen an mich mit dem Ersuchen herantral, mich mit meiner Sammlung buchhäudlerischer Werbemittel an der Ausstellung aus der Königsberger Tagung des Verbandes der Kreis, und Ortsvereine zu beteiligen, sagte ich mit Freuden zu. Mit Freuden deshalb, weil diese Ver. sammlung von Buchhändlern aus allen Teilen Deutschlands der erste Schritt zu einem gemeinsamen Werbefeldzug des Gcsamtbuch. Handels zu werden verspricht und meine Ausstellung vielleicht ge eignet ist, das ihre zur Stärkung des Wcrbegedankens beizutra. gen. Und in der Tat: Was braucht der Buchhandel, der heute wie kein anderes Gewerbe unter der katastrophalen Geldentwertung und dem Kapitalschwund zu leiden hat, nötiger als Reklame! Reklame — säst klingt es wie eine Farce — für das höchste geistige Gut der Menschheit: das Buch! Ohne den Beschlüssen der Königsberger Tagung irgendwie borgrcifcn zu wollen, sei das Eine hier gesagt: Wenn der Begriff einer umfangreichen Gesamt. Werbeaktion fest« Form erhalten sollte, so muß ganze Arbeit ge> macht werden. Man begnüge sich nicht mit der Ausnutzung der schon bekannten buchhändlerischen Wcrbcmöglichkciteu, sondern man ziehe alle nur erdenklichen Reklamegelegenheiten, selbst den Film und die Verkehrsreklame in stärkstem Maße heran. Es muß gewissermaßen eine Zeit in Deutschland geben, in der jedermann vom guten Buch als der Lebensnotwendigkeit spricht, Unwill. kürlich richten sich unsere Blicke auf Amerika, in dem sich einzeln« Handelszweige und so auch der dortige Buchhandel vi«l früher als wir zu gemeinsamen Wevbefeldzügen vereinigt haben. Erwähnt sei nur die großzügige Unternehmung der Blumenhändler, deren Werbewort: -8»)- l> vitb klvcvers« (Sage es mit Blumen) dem Publikum bei jeder Gelegenheit entweder durch ganzseitig« Zei- tungsanzeigen, durch riesige, bewegliche Leuchttransparente auf den Häusern der Broadway oder durch Filme in den Kinothcatern vorgehalten wurde. Daß etwas Ähnliches auch bei uns geplant ist, beweist ja das Preisausschreiben des Verbandes der Kreis, und Ortsbereine, Ziveierlei mutz bei der zu erwartenden Gesamt- kundenwerbung des deutschen Buchhandels beachtet werden. In erster Linie müssen Unternehmungen, die die Absatzsörderung des Buches zum Gegenstand haben, Stil haben, d, h, sie müssen ein- heitlich dis ins Kleinste sein. Jede Drucksache, jede Zeitungs. anzeige und jede sonstig« Werbemaßnahme muß die gleiche Schrift und die gleiche Art der Zeichnung aufweisen. Ja, man stein. Pele das Buch förmlich zum Markenartikel, Nicht minder wichtig ist auch, mit alle» Wcrbeformen die Seele des Publikums zu er- fassen. Die Kundenwerbung muß mit genauester Beachtung der Gefühlsregungen der großen Masse erfolgen. Mit anderen Wo» ten, dem gemeinsamen Feldzug darf, wie es das oben angeführte Beispiel der amerikanischen Blumenhändler zeigt, die Centimen- talität nicht fehlen, wobei dem Wort natürlich nicht die üble Nebenbedeutung z» geben ist, die ihm sonst anhaftct, Wird alles dieses beachtet werden und wird die Aktion umfangreich genug sein, so wird von einer Absatzstockung im Buchhandel bald nicht imehr die Rede sein und das Buch wird wieder seine alte Bedeu tung als Geschenkobjekt erhalten, die ihm heute unter der Ungunst der Verhältnisse verloren zu gehen droht. Nach dieser kleinen Abschweifung, die aber zur Festlegung allgemeiner Grundlagen notwendig ivar, komme ich jetzt zu dem eigentlichen Zwecke meines Aufsatzes, einen Führer durch meine Werbesachen-Ausstellung zu geben. Wie schon bemerkt, sind die Gesichtspunkte, aus denen die Sammlung aufgebaut ist, im wesent- lichcn auch die vorhergehend ausgestellten. Ich habe nur solche Drucksachen ausgestellt, die entweder durch eindrucksvolle Behänd- lung der Schrift, durch künstlerische MIdwirkung oder durch werbetechnisch bemerkenswerte Textsassungen nachahmenswert sind. Ausgeschieden wurden von vornherein Werbemittel, die in manchem Teile bessere Gegenstücke haben, ebenso habe ich von der Ausstellung besonders minderwertiger Plakate und Drucksachen, einer sogenannten »Schreckenskammer«, abgesehen. Keinesfalls gibt natürlich die von mir getroffene Auswahl ein vollständiges Bild der gesamten Verlagsreklam«, Dieses zu geben war schon aus Raumgründen nicht möglich. Lückenhaft ist die Samm- lung insofern, als sie mit wenigen Ausnahmen das fremdsprach. liche Ausland unberücksichtigt läßt. Abgesehen von der Schwie rigkeit, Werbedrucksachen des Auslandes zu erhalten, sind auch die Ankündigungen, besonders des französischen und englischen Buchhandels künstlerisch unbedeutend und somit für uns nicht als Vorbilder geeignet. Die Ausstellung erfolgte zweckmäßig nach Gruppen, Sie beginnt mit einer kleinen ausgewühlten Samm- lung von Verlagskatalogen, Die wichtigsten, in den letzten Jah ren erschienenen Verlags-, Verbands, und Sortimentsalmanache schließen sich an. Vollständig ist die Verlagszeitschrift vertreten, während in der folgenden Gruppe, den Prospekten, nur die her- vorragendsten ausgestellt wurden. Einen besonders breiten Raum nimmt das Gebiet der originellen Verlagsreklame ein. Hier ist alles zusammengetragen worden, was irgendwie aus dem Nah men des Hergebrachten herausfällt. Man wird allerdings be- merken, daß es nur verschwindend wenige Firmen sind, deren Werbearbeit sich einer gewissen Originalität befleißigt. Da mir gerade dieser Teil der Ausstellung besonders am Herzen lag, so mußte ich zur Schaffung eines eindrucksvollen Bildes mehrere Arbeiten einer Firma, zum Teil sogar ganze Reklamefeldzüge für ein Unternehmen aufnehmen. Abgeschlossen wird die Aus stellung durch eine kleine Anzahl wirklich guter Schaufenster, und Säulenplakate, sowie von seltener benutzten Werbemitteln, wie dem Lesezeichen und dem Briefkopf, Eine kleine Auslese von Werbedrucksachen des graphischen Gewerbes bildet den endgülti gen Schluß, Sie sei deshalb hier erwähnt, weil der Buchhandel aus den sämtlich ausgezeichneten Arbeiten der verwandten Indu strie viel lernen kann. Es kann sich bei dem kleinen Führer durch die Ausstellung nicht darum handeln, jedes einzelne Stück zu beschreiben, viel mehr wird nur ein allgemeiner überblick gegeben werden. In der ersten Gruppe, den Verlagskatalogen, stehen an der Spitze die Drucksachen der Marees-Gesellschaft, die bereits eine ausführliche Würdigung in meinem Aufsatz »Werbearbeit—Wert arbeit« (Bbl, Nr, 72) erfahren haben. Die führenden deutschen Verlage sind sämtlich vertreten, so Eugen Diederichs in Jena mit seinen vorzüglichen Sammelverzeichnissen »Von der Wissenschaft zur Lebensgestaltung», »Zum Auf- bau neuen religiösen Lebens-, der Insel-Verlag, Leipzig, mit seinen Quartalskatalogen und der Verlng Georg Müller mit dem von Emil Preetorius mit einer reizenden Umschlagzeichnung versehenen Verzeichnis seiner Lieb haberausgaben, Zeichen dafür, daß man die Bezeichnung Ge samtkatalog neuerdings durch eine werbekräftigere zu ersetzen ver sucht, sind »Reich ls V e r l a g s b e r i ch 1< und der Tätig keitsbericht des Verlages Hugo Schmidt, Mün ch e n. Daß auch Verlage minder starker Produktion ansehnliche Gesamtverzeichnisse herausgeben können, beweist der Katalog vom Jahre 1910 des Verlages Georg Bondi, Berlin, der auch durch seinen schönen gelben Umschlag mit der diskreten Schrift- anordnung erwähnenswert ist. Ein Zeitkuriosum lernt man in dem soeben erschienenen Katalog des Kurt Wolfs Verla ges, München, kennen. Er enthält keinerlei Preise, sondern nur Angaben über die Einbandarten, I2öv
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