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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1922
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- 1922-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1922
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Redaktioneller Teil. lX» 207, S. September 1922. Zu der Gruppe der Almanache leitet der bekannte, werbe- > technisch hervorragende Zehnjahreskatalog »Schriftsteller und Pu-! biitum« des GeorgMüllerVerlages über. Hauptvertreter s dieser Gruppe sind die bekannten Jnsel-Almanachc, das Jahrbuch »Wille und Gestaltung-, das Eugen Diederichs kürzlich veröffent lichte, der Weihnachtsalmanach der G. Grotc'schcn Verlagsbuch handlung, Berlin, und der von F. H. Ehmcke liebevoll ausgestat- lcte Alinnnach der Nupprechtprssse. Es fehlen in der Sammlung nicht die altbewährten Vertricbsmittel des Sortiments, die Jah- resrundschau der Zeitschrift für Bücherfreunde -Buch und Bild-, die Almanache Münchener Verleger, sowie die Deutschen Alma- nache. Ich sagte schon eingangs, daß die berlegerischen Hauszeti sch r i f t e n vollständig vorhanden sind. Das darf nicht wunder nehmen, da wir in Deutschland nur etwa zehn Berlagszeitschriften haben, d. h. also solcher periodischen Erscheinungen, die lediglich den Zweck verfolgen, für die Veröffentlichungen einer Firma zu werben. Unerfindlich ist allerdings, weshalb sich nicht mehr Fir men dieses ausgezeichneten Werbemittels bedienen. Zu einem Teil mag es Wohl die Scheu vor den hohen Kosten sein, zu einem nicht geringen Teil aber auch die Unmöglichkeit, zu Zeiten schwacher Produktion die Seiten der Hauszeitschrift mit neuen und interessanten Proben und Bruchstücken zu füllen. Die Ver- lagszcitschrist ist auch eines der besten Vertriebsmittel des Sor timents. Die meisten dieser Publikationen werden zu einem sehr geringen Preise abgegeben, den jeder für die gut ausgestatteten Hefte gern zahlt. Der große Vorteil liegt darin, daß erstens der Name des Verlages sich dem Leser gut einprägt und daß zwei tens jedes Heft dieses indirekten Werbemittels eben infolge der Berechnung im Gegensatz zu den direkt werbenden Prospekten nicht so leicht an Beachtung verliert. Das bekannte Organ des Insel-Verlages in Leipzig verdient zuerst genannt zu werden. Leider hat diese Zeitschrift jetzt den Ehrgeiz, unter Zurück setzung der Werbcwüsicht allgemein literarisch zu sein. Als eine der ersten Hauszeitschristen traten die über wenige Hefte nicht hinausgekommenen -Fischers Mittei lungen über neuere Literatur- (S. Fischer, Berlin) aus den Plan. Nach dem Kriege schlossen sich an: »Georg Müllers Neueste Nachrichten«, »Die Meister- (Deutsche Meister-Verlag, Ntünchen) und die »Initiale« (Verlag Ed. Strache, Wien). Als jüngstes Unternehmen dieser Art sind die »Blätter des Propy- läen-Verlages- zu nennen. Der Versuch, jedes Heft in einer ande ren, dem jeweiligen Inhalt augepaßten typographischen Gestal tung zu veröffentlichen, darf als gelungen bezeichnet werden. Rur an das Sortiment wenden sich die »Berichte für das Sor timent- des Verlages Erich Reiß, Berlin, und die »Mitteilungen des Verlages Franz Ludwig Habbel, Regensburg«. Bis zu einem gewissen Grade als Hauszeitschrift anzusehcn sind auch »Das Deutsche Buch- (Deutsche Gesellschaft für Auslcmdsbuchh.) und »Der Bücherwurm- (Einhorn-Vertag, Dachau). Als nächste Gruppe folgen die B e r! a g s p r o s P ek t e ein schließlich der Messe- und Sortimentsdrucksachen. Ein längeres Eingehen auf diese Grupp« erübrigt sich, weil die markentesten neueren Arbeiten dieser Kategorie bereits in meinen schon zitierten Aufsätzen über »Werbearbeit—Wertarbeit» besprochen wurden. Als besonders interessant sollen noch genannt werden: ein Prospekt des Felix Krais Verlages, Stuttgart, für Loubiers neue deutsche Buchkunst, der das Werk nur durch Proben für sich sprechen läßt, eine wundervolle Drucksache aus älterer Zeit für die »Drugulin- Druckc» (Ernst Rowohlt, Leipzig), sowie die schöne Subskriptions- einladung zu Eugen Diederichs' Ausgabe der »t-oZencla aui-ea« des Jacobus de Voragine. Das Eindringen russischer Buchkunst in Deutschland erkennt man in Prospekten des Orchis-Vertages, München (Puschkins Werke), und des Verlages Julius Hoffmann, Stuttgart (Gogol, Das Bildnis), über beiden Drucksachen scheint die Hand W. MasjulinS, des zukunftsreichen jungrussischen Künst lers gelegen zu haben. In der Art eines WcrbcfcuMetons abge- satzt ist die Drucksache »Orbis latoraram» des Insel-Verlages und die schön gedruckte Schilderung der Produktion der G. Grote'schen Verlagsbuchhandlung, Berlin. Der letzteren nicht unähnlich ist ein Heftchen »Der Deuisch-Mcistcr-Gedankc- (Deutsche Meister- Verlag, München). Das sichere Stilgefühl Emil Preetorius' spricht 1270 aus dem mit reizvollen Sch-warz-wciß-Zeichnungcn des Künstlers geschmückten Prospekt für die Lautenlieder Frank Wedekinds (Drei Masken Verlag). Melchior Lechtcrs hieratisch strenge Kunst Verrät sich in den Drucksachen des Verlages Georg Bondi, Berlin, für die Shakespeare-Ausgabe und den Briefwechsel Goethes mit seinen Freunden. Abgeschlossen werde die Betrachtung dieser Gruppe durch die Erwähnung des entzückenden kleinen, auf Dünndruckpapier hergcsiclltcn Heftchens im Duodez-Format »Orplid-Bücher als Glückwunsch- des Axel Juncker Verlages, Berlin. Wir find jetzt bei dem Hauptteil der Ausstellung, der origi- nellen Propaganda angelangt. Es ist schwer, von dieser Gruppe hier eine eindrucksvolle Schilderung zu geben, weil eben gerade die Eigenart, oder wie ich hier besser sage, die Originalität eines Werbemittels ganz auf der direkten psychologischen Ein wirkung beruht. Da diese Wirkung natürlich nur durch di« Be trachtung erzielt werden kann, so muß eine Beschreibung logischer weise Stückwerk sein. Ich empfehle also diesen Teil der Aus stellung der ganz besonderen Aufmerksamkeit der Tagungsteil nehmer. Daß dieses Ausstellungsgebiet nur von den Drucksachen weniger Firmen bestritten wird, wolle man nicht als einseitige Bevorzugung einzelner Verlage ansehen, sondern mit der Tat sache entschuldigen, daß eben nur ganz wenige buchhändlerische Betriebe ihre Werbearbeit originell durchführen. Diejenige Firma, die hier an der Spitze steht, ist der Ver l a g U l lst e in, B er l in. Ausgestellt sind von Werbefachen dieses Unternehmens vor allen Dingen sämtliche Teile der umfangreichen Reklamefeldzüge für die »Spannenden Bücher-, für die »Ullsteinbücher- und für den »Hei teren Fridolin». Sie sind in ihrer Geschlossenheit und Eigenart wirklich Glanzstück« nicht allein verlegerischer Werbearbeit. Man sehe sich nur einmal daraufhin die Einfiihrungspropagcmda der »Spannenden Bücher- an. Vom Briefumschlag mit dem See- räuberschisf und der Anschrist auf dem Segel bis zu den inlie genden Umschlägen der ersten Bände der Sammlung und bis zur Bestellkarte ist alles in einem Stil restlos durchgeführt. Dos- selbe Gepräge tragen auch die Doppelbestellkarten für spätere Er- scheinungeu dieser Reihe. Oder man betrachte die Verschieden artigkeit der Utlsteinbücher-Reklame. Da sind die Bilderbogen mit den lustigen Versen und den komischen Bildern, die der Be achtung sicheren Zeitungsanzeigen, die Verswerdezettel und die beiden Wcrbehefte, in dieser Form gänzlich neuartige Gebilde im Buchhandel. Das erste, zusammengcstellt aus den Bersanzeigcn, ist weniger originell, während das zweite »Die Flucht aus der Großstadt- gewissermaßen ein in Heftform festgehaltcner Trick- Film ist. Man gehe nicht an den Arten der »Fridolin--Propa- ganda vorüber. Alles ist hier in sicherer Erkenntnis des Absatz feldes auf das Verständnis der Jugend aufgebaut. Die Plakate, die Bilderbogen, die Preisausschreiben-Ankündigungen und der »Brief des heiteren Fridolin an seine Gemeinde- sind alle von einem wirklichen Humor getragen, einem Humor, wie ihn die Jugend in der Nachkriegszeit gebraucht. Doch auch andere Ver lage sind unermüdlich im Erfinden neuer werbekräftiger Idee». So der Verlag AxelIunck e r, Berlin, der einen reizvollen Pro spekt für die Luxusausgabe seines Rhcinsberg-Buches vorlegt. Der Text der Drucksache ist in die Form eines humoristischen Brie fes des Verlages an den »Lieben Onkel, die Liebe Tante« (Das Nichtgewünschte bitte durchzustreichen) gekleidet. Man sieht also, daß auch Verleger von Luxusdrucken in ihrer Propaganda, die sonst wenig Entfaltungsmöglichkeiten bietet, zuweilen originell sein können. Auch den Verlag Reclam, Leipzig, hat seine Idee der Reciam-Scheckbücher zu einem werbekräftigcn Plakat veran laßt. Das Plakat, das anscheinend zur Anbringung an der Laden tür gedacht ist, operiert sehr geschickt mit bückfangenden Worten, wie z. B. — 10 Prozent — Gewinn — ohne Risiko, die feit ge druckt und miteinander durch Text verbunden sind. Rur in die Hände von Verlegern gelangt sind die Jnscrticmseinladungs-- karten der Zeitschrist »Hochbau tr, die auch nur durch den Text oder die Eigenart -der Satzcmor'dnung zugkräftig sind. Ohne näheres Eingehen sollen noch zwei Drucksachen erwähnt werden, von -denen die eine der Bezugsschein für die »Gartenlaube« des Verlages Scherl und die andere das ausgezeichnete Werbeheft der Firma C. G. Vogel in Pößneck ist. In die Gruppe der origi-
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