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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1912-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1912
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- Deutsch
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4272 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 78, 3. April 1912. liches wirtschaftliches Gedeihen des Gesamtbuchhandets in hohem Maße abhängig ist. Keilers Ksllivlisclier Literatur-Kalender. Hsiau8 von vr. Karl Uemie. 2>völkt6r ^abr^anA. L4it 6 Li1äui886v. L886n-Rulir 1912. Verlag unä vraelr von k'rsäsbsul L Xo6U6n. XI. 80. 660 öoiton. ?r6i8 ^sb. in I^sinon 5.— orä. Als ein für katholische Verlagsbuchhandlungen, Redaktionen, Schriftsteller und Journalisten unentbehrliches Nachschlagewerk hat sich Keiters Katholischer Literaturkalender ein Gegenstück und eine Ergänzung zu Kürschners Deutschem Literaturkalender, schon seit Jahren eingeführt. Der neue, zwölfte Jahrgang bringt mehr als 600 neue Autorennamen und ist gegen seinen Vorgänger um vier Druckbogen gewachsen. In der Anlage fußt er auf den be währten Prinzipien, die dem »Kürschner« zu gründe liegen. D«e katholischen Schriftsteller deutscher Zunge bilden mit 39 Bogen den Hauptteil des Literaturkalenders. Die Zusammenstellung aller katholischen Zeitschriften, der katholischen wissenschaftlichen und journalistischen Gesellschaften, der katholischen literarischen Bureaus und Zeitungs-Korrespondenzen, ein Verzeichnis der katholischen Verlagsbuchhandlungen von Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz und der katholischen Antiquariatsbuchhandlungen machen den Keiter für jeden, der im literarischen Leben steht, nicht zuletzt für jeden Buchhändler, zu einem wertvollen Hilfs- mittel. Unter den Toten des letzten Jahres begegnen wir manchem Namen, dem nicht nur das katholische Deutschland nachtrauert, wie Anton Schönbach u. a. Unter den Bildnissen der lebenden katholischen Literaten interessiert besonders das G. F. von Hoff- weilers; der Träger dieses Pseudonyms, Freiherr von Hertling, als Universitätslehrer und Präsident der Görresgesellschaft von jeher in der ersten Reihe katholischer Publizisten, ist ja bekanntlich in den letzten Wochen aus seiner einflußreichen politischen Stellung an die erste Stelle Bayerns berufen worden. Kleine Mitteilungen. öffentliche Buchhäudlerlehranstalt zn Leipzig. — Am Palmsonntag vormittag 11 Uhr hatten sich außer den Herren vom Ausschuß für die Lehranstalt und vom Lehrerkollegium zahlreiche Eltern und Verwandte der Schüler, Gönner und Freunde der Anstalt eingefunden zur feierlichen Entlassung der Abiturienten der Buchhändlerlehranstalt. Nach dem Gesang des Chorals: »Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren« wandte sich der Direktor der An- statt, Herr vr. Curt Frenzel, an die Versammelten mit dem Worte Bismarcks: »Wir sind nicht auf der Welt, um glücklich zu sein und zu genießen, sondern um unsere Schuldigkeit zu tun.« Mit ernsten, eindringlichen Worten ermahnte er die Ab- gehenden, ihre Schuldigkeit zu tun im Beruf, gegen das Vater- land und gegen die Religion. — Darauf stellte sich Herr Hermann Degener i/Fa. H. A. Ludwig Degener vor als Nachfolger des um die erstaunliche Entwicklung der Anstalt hochverdienten bisherigen Vorsitzenden des Schulausschusses, Herrn Johannes Hirschfeld. Er sprach den Wunsch aus, daß die Abiturienten auch fernerhin ihrer Bildungsstätte Ehre machen dadurch, daß sie ihre Lebensbe friedigung in ernster Arbeit suchen und nicht in Vergnügen und Genuß. Anschließend wurden mehrere Schüler durch Stipendien, Buchprämien und öffentliche Belobigungen für besonderen Fleiß und tüchtige Leistungen ausgezeichnet. Namens der abgehenden Schüler verabschiedete sich Arthur Täschner mit Worten innigsten Dankes von den Herren des Schulausschusses und des Lehrerkollegiums, worauf der Schüler Arthur Erdmann (Kl. IIt>) den Abgehenden einen dichterischen Scheidegruß widmete. Mit Choralgesang schloß die eindrucksvolle Feier. Unehrliche BuchhandlungSmarkthelfer. — Da die in Nr. 65 unter dieser Spitzmarke abgedruckte Notiz, in der über Diebstähle in »einer größeren Buchhandlung in der Ostvorstadt Leipzigs« berichtet wird, in Verbindung mit dem Einleitungssatz geeignet ist, irrige Vorstellungen zu erwecken, so teilen wir, einem von maßgeblicher Seite geäußerten Wunsche um Klarstellung entsprechend, mit, daß die gekennzeichneten Vorkommnisse das Grosso- und Kommissionshaus betreffen. Es lag selbstverständlich nicht in unserer Absicht, einen Ausnahmefall, um den es sich hier handelt, zu verallgemeinern, aber es kann wohl als ein gutes Zeichen für das Verhältnis zwischen Prinzipalität und Markt helferschaft im Leipziger Buchhandel angesehen werden, daß gerade anläßlich eines solchen Vorkommnisses aus den Kreisen der Unternehmer Wert darauf gelegt wird, für die unbedingte Ehr lichkeit und Zuverlässigkeit ihres Personals einzutreten. Eingetragenes Warenzeichen. — Das nebenstehende Klischee des der FirmaF. Bruck mann A.-G. in München patent amtlich geschützten Stempels ihrer Medici Drucke ist auf Grund des Gesetzes zum Schutze der Waren bezeichnungen vom 12. Mai 1894 unter der Nummer 166 636 in die Zeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes eingetragen worden. Personalnachrichten. Gestorben: am 30. März nach langem Leiden im hohen Alter von 75 Jahren Herr Fritz Cohen sen., früherer Inhaber der angesehenen Firma Friedrich Cohen in Bonn. Der Verstorbene war am 6. Juli 1836 geboren und trat nach Absolvierung des Gymnasiums im Jahre 185l als Lehrling in das 1829 gegründete Geschäft seines Vaters Mar Cohen ein, das dieser damals in Gemeinschaft mit A. Henry führte. Seine Gehilfenlaufbahn führte ihn nach Oldenburg und Prag, von wo er nach Trennung des Gesellschaftsverhältnisses Henry L Lohen 1861 nach Bonn zurückkehrte, um mit seinem Vater das Geschäft nnter der neuen Firma Max Cohen L Sohn weiterzuführen. Als lein Vater am 10. November 1865 gestorben war, führte er das Geschäft allein weiter und hat es zu hoher Bedeutung gebracht. Besondere Erfolge hat er in seiner verlegerischen Tätigkeit aufzuweisen. Es seien nur Autoren genannt wie Karl Schroeder, dessen Geburtshilfe sehr viele Auflagen erlebt hat, W. Waldeyer, C. Justi, V. von Richter (Chemie), ferner das Archiv für mikroskopische Anatomie, das heute bis zum 78. Bande vorgeschritten ist. Durch die Herausgabe des Joseph Kellerschen Kupferstichs der Sixtinischen Madonna hat er sich auch in der Kunstwelt einen angesehenen Namen gemacht. Daneben wurde das Antiquariat gepflegt und auch dem Autographen handel Aufmerksamkeit zugewandt; im Jahre 1899 kaufte Cohen das Handschriften-Archiv von Alexander Posonyi-Wien an, eine in ihrer Art einzig dastehende weltbekannte Autographen- sammlung von 66 000 Stücken. Am 1. Januar 1890 änderte der Verstorbene seine Firma in Friedrich Cohen um, wie sie heute noch lautet. Am 7. Dezember 1901 war es ihm vergönnt, sein fünfzigjähriges Buchhändlerjubiläum zu feiern, das ihm viele Glückwünsche aus fern und nah eintrug, und am 1. Juli 1903 übertrug der Siebenundsechzigjährige sein Geschäft seinen Söhnen Fritz und Heinrich, die ihm beide schon längere Zeit zur Seite gestanden hatten. Am 1. Juli 1906 konnte er seinen siebzigsten Geburtstag in voller Rüstigkeit zu feiern und sich des Blühens und Wachsens seines Hauses erfreuen. In Fritz Cohen ist ein bedeutender Berufsgenosse dahingegangen, der, ohne in der Öffentlichkeit weiter hervvrzutreten, nach alter Buchhändlerweise geschafft und bedeutende Erfolge erzielt hat, sodaß sein Andenken in Ehren bleiben wird. Karl May -f-. — In Radebeul bei Dresden ist der viel genannte Jugendschriftsteller Karl May am 31. März im Alter von 70 Jahren gestorben. May hat nahezu 60 Bände ge schrieben, die in Tausenden von Exemplaren namentlich in den Kreisen der Schuljugend Verbreitung gefunden haben. Uber den literarischen Wert seiner Arbeiten sind allerdings in den letzten Jahren mehr absprechende als anerkennende Urteile laut geworden.
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