Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1912

4604 SörsenblaU f. d. Lychn. Buchhanbek. Nichtamtlicher Teil. 85, 13 April 1912. ungefähr 160 Vertretern der germanistischen Wissenschaften an deutschen Universitäten und höheren Schulen, in staatlichen und städtischen Verwaltungen oder literarischen Berufen und weist eine Reihe^bekannter Namen auf. Der 14. Internationale Kongretz für Anthropologie und prähistorische Archäologie findet im September dieses Jahres in Genf statt. Von Vorträgen seien erwähnt die über die fossilen Rassen Europas, über die prähistorischen Rassen in Asien, Afrika und Amerika und über die gegenwärtigen und prähistorischen Pygmäen. Der Kongreß wird von Professor Eugene Pittard ge leitet und vom Bundesrat mit 80000 Frcs. unterstützt. «und Deutscher Jugendvereine. — Der seit drei Jahren bestehende und bereits über ganz Deutschland verbreitete Bund Deutscher Jugendvereine hält seine diesjährige Jahresversamm lung in den Tagen vom 5. bis 8. Mai in Jena ab. Der 21. Kongretz deS dentschen BereiuS für Knaben handarbeit wird vom 10. bis 12. Mai im Festsaal des Charlotten burger Rathauses unter dem Vorsitz des Abgeordneten v. Schenckendorff stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Vorträge des Direktors am Kunstgewerbe-Museum vr. Jessen über Handfertigkeitsunterricht zur Hebung des Nationalgeschmacks, des Schulrats Scherer über Werkunterricht und Arbeitsschule. Mit dem Kongreß wird eine Ausstellung verbunden sein. Dem Andenken Iwan Turgenjews. — An der Hochschule für Frauen in St. Petersburg hat sich unter Prof. N. Piksanows Leitung ein Verein gebildet, der sich ein allseitiges Studium Iwan Turgenjews zur Aufgabe gemacht hat. Wie bekannt, hat Turgenjew Deutschland häufig besucht, auch mehrmals längere Zeit daselbst zugebracht. Der Verein bittet nun jedermann, der Briefe oder Dokumente besitzt, die Neues und Interessantes über den Dichter enthoben, oder jeden, dem mündliche Erzählungen und Erinnerungen an Turgenjew bekannt sind, um deren Uber- Mittelung. Erwünscht wären auch bibliographische und archi- valische Mitteilungen (an die Adresse: St. Petersburg. Wassilio- strow 10 Linie 31. Hochschule für Frauen, Herrn Professor N. Piksanow). überseeische «äste in Deutschland. — Eine große Anzahl deutsch - amerikanischer Lehrer und Lehrerinnen — es sind mehrere hundert Mitglieder des über die Vereinigten Staaten verbreiteten deutsch-amerikanischen Lehrerbundes, will im Sommer dieses Jahres gemeinsam ihrem Stammlande einen Besuch abstatten, um sich mit der gegenwärtigen Gestaltung des Schul- und Er- ziehungswesens bei uns an Ort und Stelle bekannt zu machen. Ein Marlitt-Denkmal. — In diesem Jahre soll der be- kannten Romanschriftstellerin Eugenie John-Marlitt anläßlich der 25. Wiederkehr ihres Todestages ein Denkmal in Arnstadt, ihrer Vaterstadt, errichtet werden. Neue «Scher, Kataloge »sw. für VnchhSndler. 1465—1600. — ^ut-igu.-Katalog 100 von 6i1boksr L ki.u,n«eb- durß in Wisu I, 6o»snsrxg.886 2. bex. 8°. 135 8. Uit. 96 loxt- illuvIrLlioneo, 5 karbixsn und 11 eckwar^en laksln mit 23 ^b- biläuoxen. 266 Xro. Dichter und ihre Werke. Ein Führer durch den Verlag L. Staackmann in Leipzig. Kl.-8o. 32 S. mit zahlreichen Porträts. Ein hübsches Vertriebsmittel. Eine Einleitung plaudert über Dichter und ihre Werke, die im Anschluß daran katalogmäßig aufgeführt werden. Neben dem Verzeichnis der Werke sind Tafeln mit den Porträts der Autoren angebracht, die wohl den Hauptwert des kleinen Verzeichnisses ausmachen, das jeder gern -zur Hand nehmen und durchblättern wird Hoffentlich hat das den Erfolg, daß auch recht viele auf der beigelegten Postkarte bestellen. Verzeichnis pädagogischer Literatur in systematischer Anordnung. Ein literarischer Ratgeber für den evangelischen Lehrer und Seminaristen. Herausgegeben von F. Volckmar, Bar sortiment in Leipzig. 3. Jahrgang. Lex.-80. 25 S. Lum voutZebon Idt,srs.tllrka.t3.1o8 1911—19l2 von t'. Volokmar und 1. 8ts.g.ekms,un in bsiprix. 1<ex.-80. 120 8. H . . .) Vsi-iax von Volokmar in l-siprix. XI.-8". I: l'beolotris. Pbil080pbis. Lo^klopLdisn. 138 8. Pü6iev. 242 8. pkdisn. 264 8. pädisn. 128 8. ^ ^ Ln/^Illopädisn. 276 8. VIII: k'orvtvvi88608ebakt und la^d. bandvirtsebLft. bandvird- Sprechsaal. Wann müssen Iahres-Abschlüsse handelsüblich fertiggestellt sein? Das in Nr. 79 des Börsenblattes abgedruckte Gutachten der Handelskammer zu Frankfurt a/Oder spricht sich dahin aus, daß unter normalen Verhältnissen spätestens innerhalb 3 Monate die Abschlüsse fertiggestellt sein müssen. Nur bei einem sehr um fangreichen Unternehmen könnte eine Verlängerung der Zeit für Fertigstellung des Abschlusses bis auf vielleicht 6 Monate für zu- 'ässig erachtet werden. Dieses Gutachten gibt mir zu folgender Bemerkung Veranlassung, und ich wäre für eine Äußerung an dieser Stelle dankbar. Ich habe seit etwa 12 Jahren in meinem Geschäfte die doppelte Buchführung. Während ich früher das Geschäftsjahr von Juli bis 30. Juni hatte, bin ich aus Gründen der Zweckmäßigkeit dazu übergegangen, das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr zusammenzulegen. Der Abschluß aller Konten er folgt regelmäßig am 31. Dezember. Während es möglich ist, das Ergebnis aller Konten sofort festzustellen, ist dies bei dem Sortiments-Kreditoren.Konto nicht angängig. Die Verleger konten können erst nach der Ostermesse, resp. der Stutt» garter Junimesse abgeschlossen werden. Der Abschluß der Bilanz erfolgt deshalb im Laufe des Sommers. Ich kann daher meiner Steuererklärung nicht das Ergebnis des letzten abgelaufenen Jahres mit zugrunde legen, sondern berechne mein steuerbares Einkommen beispielsweise für das Jahr 1912/13 aus dem Durch schnitt der Jahre 1908/10. Ich bin der Meinung, daß Sortimenter und Verleger, die ihr Geschäftsjahr mit dem 31. Dezember schließen, ihren Jahresabschluß erst nach Ende der Ostermesse fertigstellen können. Die Verhältnisse im Buchhandel sind eben anders ge lagert als in den meisten kaufmännischen Betrieben. Meine Äußerung hat nur den Zweck, auf die abweichende Praxis im Buchhandel hinzuweisen oder mich eines Besseren belehren zu lassen. Frankfurt a. M., 11. April 1912. Friedrich Alt i. Fa. Johannes Alt.