Verlag von Egon Fleischel L Co., Berlin >V. A Wir versandten Rundschreiben über: Ehefrauen Novellen von Helene von Mühlau geh. M. 3.—: geb. M. 4.- Äelene von Mühlau hat in ihrem letzten Roman „Nach dem dritten Kind", der berechtigtes Aufsehen erregte, das Eheproblem an einem, einzelnen, allerdings auch typischen Fall, abgehandelt. Im vorliegenden Buch beleuchtet sie das gleiche Problem von allen Seiten. Sie schildert eine Reihe von Ehen, die durchaus normale Verhältnisse darstellen. Frauen wie Männer sind normale Men schen, sympathisch, vernünftig, und nur manchmal läßt sie ihrEhe- unglück anders erscheinen. Die Leldinnen sind die Frauen. Wir sehen, wie sie sich im Guten oder im Bösen, auf kühl praktische, auf leidenschaftliche oder leichtsinnige Weise mit der Fessel, die sie felbst gewollt haben und die sie oft so grausam drückt, abzufinden wissen. Denn die Enttäuschung kommt immer, wenn es zu spät ist. Äelene von Mühlau ist Pessimist: Mit den glücklichen Ehen, so sagt sie, ist es wie mit den Geislererscheinungen. Jeder spricht oavon und keiner hat sie gesehen, und sie plädiert entschieden dafür, die gesetzlichen Bestimmungen über die Ehe in der Weise abzuändern, daß eine Scheidung leichter möglich ist, als bisher. Nirgends drängt sich das Problem unangenehm hervor, aber jede einzelne Novelle regt zum Nachdenken an über die bestehenden Zustände, und man kann nur wünschen, daß die Leser, seien sie nun Mütter, die Töchter zu verheiraten haben, oder selbst heiratsfähig, Nutzen ziehen aus den beherzigenswerten Lehren, die dieses Buch gibt.