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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1912
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ^ 77, 2 April 1912 Literarische Ereignisse, die sür den Buchhandel Bedeu tung haben, waren der tragische Tod Herman Bangs am 29. Januar und Georg Brandes' 70. Geburtstag am 4. Februar. Über Bang sprach bei der Gedenkfeier der »Studentengesellschaft« sein Verleger und Freund, der Schrift steller Peter Nansen (in Firma Gyldendal), wobei er eine treffende, schönheitserfüllte Charakteristik des Lebens und Schaffens dieses »größten Romandichters Dänemarks- gab (abgedruckt in »Illustrorot Tiäsucks« Nr. 20) und eine Reihe Briefe Bangs an ihn aus den Jahren verlas, wo er in Prag »Voll Vvssu, und »Stutz« schrieb, das sein damaliger Ver leger Andreas Schau nicht herauszugeben wagte. In einem Briefe aus Nakskov erzählt Bang, wie das Kapitel der Dannevirke-Nacht in »lins« entstand, während ein Schreiben Bangs aus Rußland über seine Audienz bei der jetzigen Kaiserin-Witwe Dagmar berichtet. Auch sein deutscher Ver leger, S. Fischer in Berlin, hat sich dem Korrespondenten einer Kopenhagens Zeitung gegenüber über Bang ausge sprochen: obwohl alle bedeutenden Werke Bangs übersetzt ipurden, ist er bei seinem eigenartigen Talent nicht ins Volk gedrungen; jedes deutsche Buch ist in 3—4000 Exemplaren gedruckt und höchstens zur Hälfte abgesetzt worden. Das literarische Publikum schätzte Bang sehr, namentlich die Werke, worin sich seine technische Virtuosität voll entfaltet, wie im Küpstierroman »MtzaSI«, während man ein Werk wie »lins« (Roman aus der Kriegszeit 1884), das in Dänemark als sein bestes gilt, nicht so hoch stellt. Hermann Bang hinterläßt, wie Gyldendals Verlag mitteilt, einen 1910 begonnenen Roman -Belx-, zu dessen K druckfertigen Bogen aber eine Fortsetzung schwerlich vorliegt, so daß dies Fragment als selbst ständiges Werk nicht erscheinen wird. Da von den dänischen Originalausgaben »Hvoräazstzamps «(Schauspiel) und »Du vg jsg» (Kopenh.1879,A.Schau), »lauge Lloloäisr<(1880),»?räster« (1883), -Lllou Urne» (1885) und r Stille Lristevsor» (1886) ver griffen sind, veranstaltet Gyldendal jetzt als »stliuäo-växavs, die erste gesammelte Ausgabe seiner Hauptwerke, die (sechs große und vier kleine Romane, die bedeutendsten seiner acht Nooellensammlungen, die selbstbiographischen »Zehn Jahre» und eine Auswahl von Gedichten, Dramen und dramaturgi schen Schriften umfassend) in 6 Bänden oder 40 Heften L SO Öre (früherer Ladenpreis Kr. 70.—) zu erscheinen be ginnt. Sie wird von Bangs Freunden Gutsbesitzer Johan Knudsen und Peter Nansen besorgt. Zur Subskription ladet ein mit Bildnissen geschmücktes Heftchen ein. Die Königl. Bibliothek in Kopenhagen hielt eine kleine Ausstellung zu Bangs Gedächtnis ab. Darunter befanden sich u. a. ein Korrektur-Exemplar von »Haablös« Släztor« und die Nummer des (später eingegangenen) Witzblattes »Luvest» von 1882 mit einem Scherzgedicht, das die Beschlagnahme (und Buße von SO Rigsdalern, in Bestätigung des Kriminalgerichts urteils) dieses Buches behandelt, die oben erwähnten Erst- lingswerke von 1879, Manuskripte (jetzt z. Tl. in der der Kgl. Bibliothek vermachten Collinschen Manuskriptsammlung), darunter ein ungedrucktes Lustspiel »Okkret luv», »Das weiße Haus- in polnischer Ausgabe (»LiuIMvor«. l,^ov, Haroäovoj), Bildnisse und Briefe. Zu Georg Brandes' 70. Geburtstag erschien das Februarhcft der Monatsschrift »Nilstzusreu« (Gyldendals Verlag), die Brandes 1884 mit einer Abhandlung »Börne und Goethe« eröffnet?, als Feftnummer (Einzelpreis Kr. 3.—) mit 15 größeren Beiträgen dänischer Autoren über den be rühmten Kritiker. Wertvoll sind besonders Dozent Vaid- Vedels »G. B. und Deutschland«, in dem er nachweist, welchen starken Eindruck Brandes von norddeutscher Disziplin und nord deutschem Machtgesühl während seiner Jahre in Berlin gewann, aber auch den Gegensatz zwischen ihm und deutschem Wesen be tont, und Prof. Vilh. Andersens »B. und die dänische Literatur«. Ferner begann Gyldendal die Herausgabe einer kulturhistorisch illustrierten Ausgabe von Brandes' Werk über »Shakespeare- (3 Bde. ä Kr. 5.— oder SO Hefte L Kr. 0.50). In der Königlichen Bibliothek wurde mit Einwilligung des Kritikers ein »Georg Brandes - Archiv» eingeweiht, das seine Manuskripte, Bücher und Einnerungen aufnehmen wird. Das auch in Dänemark gefeierte Charles DickenS- Jubiläum gab dem Verlag seiner Werke in L. Moltkes geschätzter klinischer Übersetzung (leider auf geringem Papier und sehr klein gedruckt), Jacob Erslevs Forlag (Erslev L Hasselbalch) in Kopenhagen, Veranlassung zu einer Preis herabsetzung (gebunden mit Lederrücken, -ecken und Rücken titel in rechtem Gold, 22^/, Karat«. 26 Bände zu Kr. 1.50 der Band, geh. ä Kr. 1.—). Einzelne Werke daraus sind vergriffen. G. Bargum. Kleine Mitteilungen. Schutz des geistige» Eigentums i» Brasilien (vgl. Nr 4). — Durch ein Dekret vom 17. Januar 1912 hat der Bundes. Präsident das Gesetz vom I. August 1908, betreffend den Schutz des geistigen Eigentums der Ausländer, in Krast treten lassen. Nach diesem Gesetze dürfen literarische, musikalische und künst lerische Werke in Brasilien nicht nachgedruckt oder ver- vielsäftigt werden. Jeder ausländische Schriftsteller, Komponist, Maler, Bildhauer usm., der in dem Lande, wo sein Werk erschienen ist, die zum Schutze des Werkes notwendigen Bedingungen erfüllt hat, ist von jetzt ab in Brasilien vor Nach drucken oder Vervielfältigung geschützt, vorausgesetzt, daß das betreffende Land einer internationalen Konvention zum Schutze des geistigen Eigentums beigetreten ist oder auch nur mit Brasilien einen einschlägigen Vertrag abgeschlossen hat. Das Gesetz hat keine rückwirkende Krast, und daher bleiben die vor dem 17. Januar 1912 erschienenen Werke von dem Schutze ausgeschlossen. Posener Provinzial-Buchhändler-Berbaiid. — Die nach den Satzungen vorgeschriebene Hauptversammlung des Verbandes findet in diesem Jahre erst im Juni statt. Da mit dieser Tagung auch die Feier des 25jährigen Bestehens des Verbandes verbunden werden soll, so ist dieser spätere Termin auf Wunsch vieler Mit glieder gewählt worden, um möglichst vielen Vereinsgenossen den Besuch der Versammlung zu ermöglichen. Umtnnschofferte». — Zu der Resolution des a. o. Aus schusses zur Revision der Verkaussordnung betr. die Frage der Umtauschofserten der Verleger (vgl. den Bericht in Nr. 76 aus S. 41S3> erklärt der Vorstand des Deutschen Verlegervereins in der soeben erschienenen Nr. 254 seiner »Mitteilungen«, daß auch er die Umtauschosferten sür sehr unersreulich halte und wünsche, daß sie möglichst eingeschränkt werden, aus keinen Fall aber aus gedehnt werden möchten auf literarische Gattungen, bei denen sie bisher noch nicht üblich waren. Einführung der Bücher in den UnterrichtSgcbranch. — Aus die Eingabe des Vorstandes des Deutschen Verlegervereins an den Minister der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten in Berlin vom SO. Dezember 1911, betr. die Einführung der Bücher in den Unterrichtsgebrauch, ist unterm 4. März nach stehende Antwort bei dem Vorstands eingegangent v III Nr. 2448 U II v IIIL. Berlin V. 8, den 4. März 1912. An den Vorstand des Deutschen Verlegervereins, Leipzig. Auf die Eingabe vom 30 Dezember v. I. erwidere ich dem Vorstand des Deutschen Verlegervereins, daß zu einer Beunruhigung des Verlagsbuchhandels über die von der Unterrichtsverwaltung aus dem Gebiete der Schulbücher getroffenen Maßnahmen keine Veranlassung vorliegt. Es wird durch sie weder einzelnen Firmen
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