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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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-4L 77, 2. April 1912, Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4215 seit 40 Jahren Weltruf genießen. — Instruktive Lehrbehelfe haben wir in den erdkundlichen Produkten- und den Kolonial sammlungen, die auch unter dem Namen »Ländergaben« figu rieren. Die natürlichen, land- und forstwirtschaftlichen, ge werblichen, bergmännischen, industriellen und kommerziellen Verhältnisse eines Landes finden in diesen Stofflehrmitteln Berücksichtigung. Schließlich haben wir noch das Modell, das im Geogra phieunterricht die orographischen Verhältnisse eines Objekts, einer Gegend oder eines Landes veranschaulichen will. Hierzu zählen vornehmlich die plastischen Reliefkarten aus Gips oder Pappmasse, nicht zu verwechseln mit den oben erwähnten Plan karten in Relief Manier. Die neue Schule soll sich aber nicht mit dem fix und fertig vorliegenden Modell allein begnügen, sondern sie verlangt dem Arbeitsprinzip zufolge, daß der Schüler selbst modelliert und in gesteigerter Selbsttättgkeit Reliefs formt. Dieser Forderung entsprechend brachte die Firma Richard Nendel einen nach den Angaben von Schul direktor Pilz konstruierten Modelliertisch in den Handel, mit dessen Hilfe sich aus gewöhnlichem Sande die schwierigsten geographischen Begriffe Plastisch wiedergeben lassen. Alles in allem: der geographische Lehrmittelmarkt ist reich beschickt: an der Schule ist es, ihn zu benutzen. Ist geo graphisches Wissen Weltmacht, dann sollte nichts unversucht bleiben, dieses Wissen zu vermitteln. Es wird dazu beitragen, des Vaterlandes Weltmachtstellung zu festigen und zu erhalten. Gustav Nietzsche l. Aus dem dänischen Buchhandel. ii. Von neuen Vertriebsmitteln des dänischen Buch handels ist vor allem die seit Neujahr vom Gyldendalschen Verlag pro äowo herausgegebene monatliche Literaturzeit schrift -Rogvsvnsn« (d. i. der Bücherfreund) bemerkenswert, die Selbstanzeigen, Biographien, Proben, Besprechungen und Notizen über neue Bücher dieser bedeutendsten dänischen Firma mit Illustrationen bringt. Außerdem erhält der Leser als Zugabe vierteljährlich ein vollständiges, noch un veröffentlichtes Buch eines der jungen Autoren, das erst vier Monate später in den Buchhandel kommt, alles für das Jahresabonnement von 2 Kr. Aus den zwei ersten Heften (je 16 S. gr. 8°) sei eine Lebensbeschreibung des neuen isländischen Dramatikers Johann Sigurjonsson, dessen »Ljärg Lxvillä og lums Ilustra« nun auch deutsch erscheint, und eine Mitteilung über Herman Bangs Manuskripte und Arbeits weise genannt. Ebenfalls eine Bücherzugabe bietet die im vorigen Brief besprochene neue Wochenschrift -Verden og Vi« (Expedition jetzt: Kopenhagen, Frederiksbsrggade 26), und zwar, wohl nach dem Vorbild von Aug. Scherls »Sprachenpflege«, eine vollständige Novelle (abwechselnd aus der englischen, französischen und deutschen Literatur) in Buchform, in der Originalsprache mit gegenübsrstehender wortgetreuer Über setzung. Dasselbe Blatt hat, wie Scherl, auch eine Leih bibliothek für seine Abonnenten eingerichtet, aber nur aus ländischer Belletristik, vorläufig 100 Werke, auf die drei Hauptsprachen ungefähr gleich verteilt. Jeder, der sich als Abonnent ausweist, kann alle 14 Tage ein Buch kostenlos selbst Umtauschen oder gegen Portoersatz sich schicken lassen. Die Liste der aufgenommenen Bücher wird in der Zeitschrift und gesondert abgedruckt. Ein überzeugendes Mittel, um das Publikum davon abzubringen, sich mit einem alten Adreßbuch zu behelfen, wendet das Kopenhagener Adreßbuch (»Xralrs Vvjviesr,, vergl. auch den vorigen Brief) an, indem sein Verlag im Februar-Nachtrag eine einzige Spalte des vorjährigen Jahrgangs als Manuskript für die Ausgabe 1912 korrigiert abbildet, deren sehr zahlreiche Veränderungen und Zusätze die da runter stehende Schlußfolgerung: -Also hat ein altes Adreß buch nur historisches Interesse, voll berechtigt erscheinen läßt. Aus einer Versammlung des dänischen Buchhand lungsgehilfenvereins in Kopenhagen am 9. Februar, an der auf Einladung auch 15 Sortimentsbuchhändler teil- nahmen, wurde die Notwendigkeit des von ihm vorgeschlagenen Mindestgehalts dargelegt. Die Prinzipale machten auf gewisse Schwierigkeiten bei der Durchführung in einzelnen Fällen ausmerksam und nahmen von einer weitergehenden Lohnskala Abstand, aber alle erkannten sie vollauf an, daß 75 Kr. monatlich das Geringste ist, womit ein Gehilfe in der Hauptstadt ohne fremde Hilfe auskommen kann. Sie schlossen sich einer einstimmig angenommenen Resolution an, wonach die Versammlung die Festsetzung eines Mindestgehalts von 75 Kr. in Kopenhagen für Gehilfen (die also schon 4 Jahre im Buchhandel sind) für wünschenswert hält und den Vorschlag eines diesbezüglichen Abkommens mit den einzelnen Firmen empfiehlt. Eine vom Verein veranstaltete Statistik beweist nämlich, daß viele junge Gehilfen unter diesem Gehalt arbeiten. Der Februar brachte mehrere vielbesprochene Bücher auktionen. Im dänischen Kunstgewerbemuseum ließ ein adeliger Kaufmann und Bibliophile, Knud Scavenius, seine Sammlung alter und neuer dänischer und norwegischer Literatur, größtenteils in kunstvollen Einbänden moderner dänischer Meister der Buchbindekunst, vom 20.—22. Februar versteigern. Der schön ausgestattete Katalog enthielt Ab bildungen vieler Einbände. Im ganzen kamen reichlich 17 000 Kr. ein. Die höchsten Preise erzielten: Simon Paulli, Flora Danica <1648, selten! gewaschen und in kostbarem Einband): 495 Kr., und die gesammelten Schriften des klassischen dänisch-norwegischen satirischen Dichters Joh. Herm. Wessel (Ausgabe von 1787), auf Schreibpapier gedruckt, in rotem Maroquin, 487 Kr. (Antiquarpreis sonst nur 10—20 Kr.!) Eine andere Versteigerung fand bei der Auktionsfirma Ehr. Hee's Efterföiger, NielsJuelsgade 6, über die historischen Bücher des j- Obersten Thorkelin statt. Alte dänische Stadt- und Lokalschilderungen, die, da oft in kleiner Auflage ge druckt und als wertlos weggeworfen, jetzt selten sind, brachten ziemlich gute Preise. Interessant waren die alten Auktions kataloge über große Kopenhagener Versteigerungen, so über Weinhändler Sandbergs 7000 Bücher vom Jahre 1871, mit beigefügten Preisen. Für Erstausgaben hatte man damals keinen Sinn, solche von Oehlenschläger konnte man für 1—2 (dänische) Mark erwerben. Dagegen wurden -Gesammelte Werke- damals, anders als heute, hoch bezahlt, während umgekehrt topographische Schriften damals sehr niedrig be wertet wurden. Ein Gelegenheitswerk, wie Hert. Gottfr. Masius »Traur-Rede bey des Herrn Christian Gütdenleu Leichbegängnis- (1709), die auf Scavenius' Auktion (aller dings in einem sehr schönen Expl. mir vielen Kuvfern) Kr. 130.— erzielte, konnte man für 5 Daler 5 Mark haben. — Bei der Firma Hee's Efterföiger kamen kürzlich auch 300 Bände historische Literatur des f Prinzen Hans (Bruder Christians IX.), des gelehrten Historikers der Glücksburger, unter den Hammer. Man erfuhr jedoch den Namen des Besitzers erst nachher, so daß die Preise keine besonders hohen waren. Zu den höchst bezahlten gehörten: Sommes, I-ouis XV. st Neris I-esriaslra, auf Velin, Kr. 50.—. P. de Nolhac, I-oais XV. st Naäame äs kompaäoar, auf kapier äs Ilivss, Kr. 35.—. Massen, I-'iwpsratries Nariel-auies, kapier äs Rives, Kr. 40.—. Dagegen brachten 3 Bände »Lrwitags iwpdrial«, in feinstem weichen Leder, nur Kr. 6.50. 549»
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