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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1888
- Strukturtyp
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- 1888-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1888
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- Deutsch
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5568 Nichtamtlicher Teil. 257, 5. November 1888. dürfte sich ziemlich die Wage halten. In einer reichhaltigen, lokalge- schidtlichen Sammlung wird die kleine Litleratur immer überwiegen, ja sie ist sein Sammler oft genehmer und meist auch schwerer zu erlangen als die große. Das Buch liegt in den Bibliotheken fest und sicher, die bei ihrem Erscheinen wenig beachtete Flugschrift verflattert und verdirbt aber gar zu leicht. Und doch ist sie für den Historiker oft nicht weniger wichug, ja wichtiger als das Buch, denn sie folgt den Ereignissen rascher, sie spricht eine lebhaftere Sprache, sie ist — ich muß es mit einem lei digen Fremdwort ausdriicken — aktueller! Das hat Herr Pfister wohl erkannt, er hat zahlreiche vergessene Schriftchen der Borzeit gerettet und manches jetzt wenig beachtete Stück aus der Gegenwart für kommende Geschichtschreiber aufbewahrt. Was aus Bayern Bezug hat, scheint ihm nie zum Aufheben zu un bedeutend, und wäre es auch noch so wenig umfangreich. So finden wir neben den großen und berühmten Werken die dünne und scheinbar wert lose Gelegenheitsschrift, neben Wirre's hochseltcner Hochzeilsbeschreibung eine -Anweisung für die königlichen Beschälknechte- von I8l2, neben Rader's heiligem Bayerland die Jahresberichte des Münchener homöo pathischen Vereins, neben den »Nonuinsnta boioa» obskure Wahlflug- blättcr w. rc. Die Aufgabe, ein möglichst vollständiges Material zur Kriegs-, Verwaltungs-, Lilteratur- und Sittengeschichte Bayerns zusammen- znbringen scheint in glücklicher und befriedigender Weise hier gelöst zu sein. Dieses Resultat verdankt der Besitzer der Sammlung nächst seinem eigenen Verständnis und Geschick wohl hauptsächlich seinem litterarischen Beirat, dem durch seine -bibliographischen Repertorien« und seine »81- bliotbeoa Lerruauoruru srotiea« rühmlichst bekannten Herrn Hermann Hayn aus Breslau In der That ist dessen Bücherkenntnis ebenso groß wie seine Belesenheit; besonders gut vertraut ist er mit der Sittenge schichte Leider veranlaßt ihn aber diese genaue Kenntnis oft zu Ab schweifungen, die dem Zwecke des Kataloges nicht dienlich sind, weil sie seinen Umfang und infolgedessen seinen Preis unnötig erhöhen Einige Beispiele von vielen: Nr. 1932 -Helbig, Russische Günstlinge« ist doch bekannt und der Titel deutlich genug. Trotzdem giebt uns Herr Hayn in der Fußnote nach einem feinen und geistreichen Urteil der -Neuen Freien Presse», das man sich gern gefallen läßt, eine gänzlich nichtssagende Salbalderei von 30 Zeilen aus dem -Berliner Tageblatt». Das eine Buch nimmt somit drei Viertel einer Seite fort. Nr. 4499 lautet: »Geheimnisse von München. Eine Abwehr der Prostitution». Das ist doch wahrhaftig deutlich. Herrn Hayn genügt das aber nicht, er widmet Ser nur 19 Seiten starken Schrift eine Anmerkung von 21 Zeilen. Und was für eine Anmerkung! Ueberhaupt scheint es, als ob ihm von seiner Bearbeitung der »Libliotbeoa üermanorum srntiea» her noch die Neigung zu pikanten Fußnoten in der Angewöhnung geblieben sei! Sehr zu loben ist die Gewissenhaftigkeit des Herrn Bearbeiters, nur geht er wohl ein wenig gar zu weit, wenn er jeder kleinern Abweichung von der heutigen Rechtschreibung ein Ausrufungszeichen oder gar ein ent rüstetes »sie!» hinzufiigt. Auch scheint es uns, als ob er mit dem Prädikat -Vergriffen und selten« gar zu freigebig sei. Man vergleiche z. B. die Nummern 1362, 2398, 3952. In unserer Zeit des allgemeinen Ram- schens ist nicht jedes Buch vergriffen, das der Verleger nicht mehr hat. — Zu Nr. 397 bemerken wir zur Richtigstellung, daß die angezweifelte holländisch klingende Firma thatsächlich in Annaberg besteht. — Schließ lich müssen wir seststellen, daß Herrn Hayn die dem Bibliographen not wendige Unparteilichkeit zu fehlen scheint, wenigstens giebt er an zahl reichen Stellen seiner Abneigung gegen die papsttrenen Katholiken in nicht immer sehr glimpflicher Weise Ausdruck. Diese kleinen Ausstellungen sollen und können den Wert der Bear beitung nicht verkleinern, es ist eine tüchtige Arbeit, die von den Kennt nissen des Herrn Hayn und seiner Liebe zur Sache ein rühmliches Zeug nis ablegt. Für das fleißig gearbeitete fünffache Register (Namen-, Künstler-, Orts- und doppeltes Sachregister) sei ihm besonders gedankt. Der Druck ist korrekt, die Ausstattung ganz vorzüglich, der Preis ist aber zu hoch, denn so schön der Katalog auch ist — zwanzig Mark sind doch noch schöner! Leipzig. M—x W-g. Vermischtes. Wie man Bücher behandeln soll. — Über diesen Gegenstand entnimmt das »Journal für Buchdruckerkunst» aus der -New Dork-Mail» einige gute Lehren, welche wir, obwohl die äußere Behandlung des Buches beim Buchhändler als bekannt vorausgesetzt werden muß, doch ,vielleicht nicht ohne Nutzen liier wiedergeben, zumal gerade der Buchhändler recht häufig in die Lage kommt, in neuen Büchern blättern und zum teil lesen zu müssen, ohne deren Ansehen im geringsten beeinträchtigen zu dürfen. Sie lauten: »Man wende ein Blatt stets am Kopfende des Buches um, und zwar, indem man die Mitte des ersten Gliedes des Zeigefingers dagegen anlegt. — Niemals fasse man ein Buch beim Herabnehmen vom Regal ain oberen Ende des Einbandes, sondern stets voll im Rücken. — Niemals berühre man ein Buch mit einem feuchten Tuche oder gar mit einem Schwamme. — Niemals lege man ein anderes Buch oder sonst irgend einen Gegenstand aus ein offenliegendes Buch. — Nie mals streiche man mit der Hand den Staub von einem Buche, son dern stäube cs mit einem weichen und trockenen Tuche ab. — Nie mals schließe man ein Buch, in welches man einen Bleistift, eine Papierlage oder dergleichen hineingelegt hat. — Man sorge dafür, daß sich Bücher immer an einem trockenen Orte befinden. — Sollte ein Buch zufällig naß geworden sein, so trockene man es nicht an, Feuer oder in starker Wärme, sondern wische die Feuchtigkeit mit einem weichen und trockenen Tuche ab. — Man benutze niemals ein offenes Buch als Unterlage beim Schreiben mit Bleistift oder Tinte; elfterer hintcrläßt scharfe Eindrücke; bei Anwendung von Tinte ist die Gefahr des Befieckens sehr groß. — Beim Lesen halte man ein Buch niemals durch Pressen des Daumens gegen das untere Rücken ende, sondern, indem man Daumen und kleinen Finger auf die offene Blattseite, die drei anderen Finger auf die Einbandseite bringt.» Diese guten Ratschläge erhalten noch eine Vervollständigung, welche sich indes lediglich an den Privatmann wendet und darum hier weggelassen werden konnte. Der kleine Artikel schließt mit folgender Bemerkung, die von richtiger Beobachtung zeugt: -Selbstverständlich! — alte Geschichten! ruft vielleicht mancher selbst bewußt aus; — indes, wie groß ist die Zahl derer, welche diese selbstverständlichen Dinge beachten?» Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenhcitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Johann Georg Zimmer und die Romantiker. Ein Beitrag zur Geschichte der Romantik nebst bisher ungedruckten Briefen von Arnim, Böckh, Brentano, Görres, Marheineke, Fr. Perthes, F. C. Savigny, Brüder Schlegel, L. Ticck. de Wette u. A. Hrsg. v. Heinrich W. B. Ziinmmer. Mit I. G. Zimmers Bildnis. 8". VIII. 383 S. Frankfurt a. M. 1888, Heyder L Zimmer. 8 i b liograpbi s nationale. Oistionnaire des eorivains deines st oatalogus cks Isurs xublioations 1830—1880. gr. 8". Toms II. 2. livraison. 8. 97—192. (Oalssloot—6zw.) HruxsIIes 1888, 8, IVsisssnbruob, 45 rus ckn poinyon. K. I?. Koebler in Isixrig. lagsiverxeisbvis gebundener 8üobsr u. Atlanten. III. VV eltlittsratur, Kunst unck IVisssnssbakt, Os- sobenü- u. 8raobtrverlcs, lugsndsebrikten sto. boob 4°. 1 Abteilung: ^Ipbabstissbss Verreiobnis. 152 8. 2. Abteilung: 8z-8tsmatisebss Vsrrsiobnis. 109 8. a) cvisssnscbakdliobes 8aebregister, sugleiob sz-sternatisobes Verasiobnis von 8ebr- und Nsndbüobern kür den aüadsru. dsbraueb. 0) sz-stsmatisobss VerLsiobois cksr gesamten Inttsratur (obns 8ebulbüober). I,. 8ta.aolring.nn in Isiprig. Lar-8ortiwsuts-Katalog 1889. 8". 1. Abteilung: Lüobsr unck Atlanten in alpbabetisober Ordnung. 8. 1-88. 2. Abteilung: Nusiüalisn 8. 89—107. 8xstematisobss Verrsiobnis dsr 1. Lbtsiluvg. 8. 1—48, Almanach in losen Blättern (Abreißkalender) für 1889. 27. Jahrg. Mit ca. 2500 histor-biogr. Notizen (unter besonderer Berück sichtigung des deutschen Buchhandels). Dresden, Conrad Weiske's Buchhandlung (Georg Schmidt). Zoologie I. (ikllgsinsinss u. a.; Vertebrata.) llntigu. Katalog von 8. 11. Lroeübaus' 8ort. u. ^ntiguar. in Neixrig. 8". 48 8. — II. (Kvsrtsbrata.) 8". 22 8. (lonebzdiologie u. a. Unticzu. Katalog von 8. Lrosübaus' 8ort. u. llnt. in I-eiprig. 8". 48 8. Lotanilr. Lnti^. Katalog Nr. 82 von Kord, Itaabs's Naobk. Lugen Neinriob, in Königsberg i. 8r. 8". 121 8. Neurologie, ksz-obiatrie, 8sz-obologis (8atbvl. n. Tberapis. ^.bt. VIII) 7lnti<g. Katalog Nr. 100 dsr ^.. Nossr'sobsn 8ueb- bandlnng (8ranr 8istrüsr) in Nübiugev. 8". 130 8. Uz-stib, Nagle, bebens-Nagnstismus, 8ownambulismus, Nz-pno- tismus, 8piritismus ste. ^nticg.-Katalog IV. von Karl 8isgis- rnund in Lsrlin. 80. 40 8. Oentralblatt kür 8ibliotbeüsvvessn. Nrsgsg. von 0. Nartcvig. V. labrg. II. Nskt. 8«. 8. 463—510. Inüalt: 2ur Libliograpbis IVimpkelings, von 6. Knod. — Lite Lüeberverxeiobuisss aus Italien, von Tb. 6ottlis1>. — Keosu- sionen und llnrsigen. — Uittbsilungsn aus und über Hiklio- tbeüen. — Vsrwisoüte Notirsn. — Neue Lrsobsinungsn über Libliotbsüscvesen. — ^utii^. Katalogs. — tluotionen. — 8er- sonalnavbriobtsn. Festlichkeit im Vuchhändlerhause. — Eine glänzende Festver sammlung vereinigten am vergangenen Mittwoch die schönen, von Künstler hand sinnig und wirkungsvoll geschmückten Räume des deutschen Buch- Händlerhauses. Das hochbedeutsame Ereignis der feierlichen Grundsteinlegung zu einem Prachtgebäude des Reichsgerichts durch Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm und König Albert, ein hoher Ehrentag für die Stadt Leipzig, fand hier seinen würdigen festlichen Ausklang in einem Bankett, welches die Stadt Leipzig ihren Ehrengästen bot. An der östlichen Langseite oes
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