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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1912
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- 1912-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1912
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Kloo Mrsmkl-tt f. d. Dtschn. Such-and-I. Mchtamtllcher Teil. g«, 2L April lSIL. undPsrcopo beim Bibliographischen Institut (^O16.—) wird man Wohl, wie das ähnlich bei allen diesen Kompendien der Fall ist, nur dann durcharbeiten, wenn einem das Schrifttum, dem die Göttliche Komödie und Tassos Befreites Jerusalem entsprungen sind, aus persönlichen Gründen nahesteht. Es mag hier erwähnt werden, daß unsere Novelle auf italienische Vor bilder, Boccaccio und Biondello, zurückzuführen ist, und daß Shakespeare bei italienischen Erzählern den Stoff für einige seiner großen Dramen gefunden hat. Die englische Literatur hat ihren Höhepunkt in Shake speare. Shakespeare ist auch durch Schlegels treffliche Übersetzung — Grundolf hat sie in seiner bei G. Bondi erschienenen Ausgabe prächtig abgerundet neu veröffentlicht — so sehr Eigentum unseres Schrifttums geworden, daß es sich Wohl verlohnt, sein Werk und sein Leben etwas ausführlicher zu betrachten. Brandts gutes Buch (Geisteshelden, Ernst Hofmann L Co.) ist, soviel ich weiß, vergriffen; man mag deshalb Robert Hessens vielleicht nicht immer ganz wissenschaftliches, aber fein fühliges Werk (Spemann, ^ 7.—) zu Rate ziehen. Die »Tales kram Sbakespears« von Lamb in der Tauchnitz- Edition führen das Zeitalter der großen Elisabeth farbenfroh herauf und sind sehr leicht zu lesen. Als zufammenfasscnde Ar beit über das englische Schrifttum empfehle ich wiederum Eduard Engels Geschichte der englischen Literatur (Brand stetter) neben dem guten Buch von R. Wülker (Bibliographi scher Institut). Wem es in der letzten Zeit des englischen Schrtfttumssgefällt, bei den dünnblütigen Prärafsaeliten und ewig begeisterten Laureaten von der Art Dante Gabriel Ros- settis oder Tennysons, der sollte Morleys »LnZIisb I-itara- turs cturinZ tka Rsixu ok Llirabeib« (Tauchnitz) zur Hand nehmen. Nordische Literatur ist in zwiefacher Hinsicht von Be deutung: sie hat uns in den Eddaliedern gemeinsames Gut aus germanischer Vorzeit aufbewahrt, und sie ist neuerdings durch Ibsen und dessen Zeitgenossen sowohl infolge des Werts, der ihr selbst innewohnt, als auch vielleicht in noch höherem Grade infolge der entscheidenden Impulse, die sie dem euro päischen Schrifttum gegeben hat, eine Macht geworden. All gemeines berichtet Golther in den beiden Bändchen der Samm lung Göschen, die von der nordischen Literatur handeln. Ern pfehlenswert ist auch die kleine Arbeit von Kahle über Ibsen, Björnson und deren Zeitgenossen, die bei Kösel in Kempten erschienen ist. Wer Ibsen, den neuen Magus des Nordens, noch genauer kennen lernen will, mag zu dem tiefgründigen Werk von Roman Wörner (2 Bände, Beck, München, ^kk 18.—) greifen; wenn er es versteht, sich in den schweren, subtilen Stil des Verfassers einzulesen, der besonders den zweiten Band zn einer etwas unbequemen Lektüre macht, so wird er reichen Ge nuß finden. Die dänische Literatur, die besonders durch das süße Gift Jens Peter Jacobsens allerlei Segen und allerlei Unheil gestiftet hat, schildert I. Jörgensen in seinem Band der Köselschen Sammlung vielleicht etwas tendenziös, aber doch durchaus ausreichend. Erst seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nachdem sie die Ideen vorwiegend Bhrons, Goethes und der französi schen Romantik ausgenommen und verarbeitet hatten, haben die slawischen Literaturen europäische Geltung und Ein fluß aus die Literaturentwicklung erlangt. Sie haben aber aus den riesigen Reservoiren ihres unverbrauchten Volkstums eine Fülle großer Erscheinungen geboten. Turgeniew und Dostojewski, Tolstoi und Gorki einerseits, dann Puschkin, Mickiewicz und etwa Sienkiewicz sind so reiche, starke Per sönlichkeiten, wie sie in der gleichen Epoche kaum eine andere europäische Literatur aufzuweifen hat. Die großen Werke von A. Brückner über die russische und die polnische Literatur (beide bei C. F. Amelang in Leipzig) sind grundlegend, aber allzu umfangreich. Die kleineren Arbeiten von Polonsky (rus sisch, Göschen) und Switalski (polnisch, Kösel) dürften das Wesentliche Wohl bieten. Damit wäre ich, was die Literatur anbelangt, Wohl am Ende. Das amerikanische Schrifttum hat zwar einige Namen von Klang, wie etwa Washington Irving, Bret Harte, Mark Twain, Emerson und Walt Whitman, ist aber doch wohl nur ein unter veränderten Lebensbedtngungen in die Breite ge gangener Sprötzling englischer Literatur und wird auch in den englischen Literaturgeschichten meist mit abgehandelt. Die portugiesische Literatur mit dem ewigen Werk der Lusiaden wird man bei der Betrachtung der spanischen Nationalpoesie mit überfliegen können, und die ungarische Literatur, die im Schaffen Petöfis ihren Höhepunkt erreicht hat, verlohnt nach,meinem Dafürhalten eine besondere Hin gebung kaum. Das tschechische Schrifttum vollends und die Dichtung der Balkanländer, denen die breiten Schwingen einer Weltsprache fehlen, kann man mit guten Gründen von einer besonderen Betrachtung ausschließen. Hlticlrill, k , Oxkütli kooks. lübliox.spli? ok prim- korä or printeä or publisbtzä t-vors. ^Vitk »Ppen6>xs3, Lnnals anä i11u8trLtion8. Vol. II. Oxkord lütsraturs 1450—1640, and 1641 —1650. Oxkord, at, lks Olarsn- äon ?r688. 1912. ZO, olot-k 25 8k. net, (Vol. I, Oxkorä ?r683 anä II toZstkor 36 kk. ust,). Bibliothekare. Antiquare und Buchhändler werden mit Freu den dieses neue Werk des Mr. F. Madan. Bibliothekars an der Loäleian lübrarzk Oxkorä. begrüßen, denn es erfüllt in mehr als einer Richtung die an ein solches Werk gestellten Anforderungen. Man ist erstaunt über die Fülle von Einzelheiten, die fast jedem Titel beigegeben sind. Jedes Druckwerk ist mit einer Nummer versehen, und ein Hauptinhaltsverzeichnis, sowie ein nach dem Anfangswort alphabetisch aufgestelltes Register der Periode 1642—1650 erleichtert das Aufsuchen, Verweisen und Nach schlagen. Voran gehen ein Supplement (Nr. 1—147) zu dem 1895 erschienenen Band: I: Ike Lsrlzk Oxkorä ?r«88 und ein Verzeich nis von nicht in Oxford gedruckten, aber auf Oxford bezüglichen Schriften. Unter den Nachträgen zu Band I ist vor allem be merkenswert Nr. 27 Insoludili», ein kleiner logischer Traktat, der mit dem Wappen der Universität geschmückt ist. Ferner Nr. 74. eine spanische Grammatik von Antonio Corrano vom Jahre 1586, und Nr. 96. R. Agas älteste glaubwürdige Ansicht Oxfords, gedruckt im Jahre 1586. Die Einteilung für 1641 ist folgende: 1. Kurze Annalen. 2. Beschreibung von Werken von Wichtigkeit. 3. Beschreibung von wenigerwichtigenStücken, die auch teils inLondon oderAmsterdam gedruckt worden sind, 4. Ausführ liche Nachrichten über die Druckpresse. Für 1642 konnte diese vorteilhafte Einteilung nicht beibehalten werden, da der Bürger krieg und der dadurch bedingte Aufenthalt des Königs in Oxford eine wahre Flut von Schriften hervorrief. Viele davon sind in London mit Oxforder Aufdruck erschienen. Die Jahre 1640— 1643 enthalten insgesamt 654 Titel bei einer Summe von 1277 Titeln für die Jahre 1601—16501 Die Flugschriftenliteratur des Bürgerkriegs sammelte seinerzeit ein Londoner Verleger G. Thomason, dessen Sammlung sich jetzt im British Museum befindet, über die ein umfangreicher Katalog 1908 mit Vor rede von G. K. Fortescue vom British Museum herausgegeben wurde. Im Jahre 1642 wurde in Oxford eine politische Schrift öffentlich verbrannt. Nr. 239 beweist uns, daß man schon früh zeitig Shakespeares Hamlet in Oxford aufführte. Durch die kurzen zeitgeschichtlichen Notizen zu den einzelnen Jahren tritt das Werk aus der Reihe der nur zum Nachschlagen benutzten Bücher, und auch die Angabe des jeweiligen Osterfestes trägt dazu bei. daß man sich so recht in jene Zeit zurückversetzt fühlt und aus diesen Angaben den Grund mancher der erschienenen Werke erklären kann.
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