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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1912-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1912
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- Deutsch
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13514 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^G255, 1. November 1912. die cs als Kränkung empfinden, wenn der betreffende Untergebene einem so wohlwollenden Rate nicht entspricht; jedenfalls aber be gehe der Vorgesetzte einen Mißgriff. Ob indessen im einzelnen Falle ein Untergebener eine solche Äußerung als Drohung auffassen könne, sei Sache der tatsächlichen Feststellung und in der Nevisionsinstanz nicht nachzuprlifen. Deshalb beantrage er die Verwerfung der Revision. — Das Reichsgericht hob jedoch das Urteil auf und verwies die Sache an die Vorinstanz zurück. Die Androhung eines Übels ist nicht genügend festgestellt. Das Urteil der Strafkammer beruht auf der unklaren Annahme, daß tatsächlich ein Angestellter sich durch die Worte des Angeklagten habe bedroht fühlen können. Darin liege aber eine merkwürdige Auffassung des Verhältnisses zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, denn tatsächlich habe kein Vorgesetzter das Recht, einem Untergebenen, der einen solchen Privat wunsch nicht erfülle, Nachteile zuzufügen. (114 695/12.) 1^. Die Meiststiftung, die sich der Unterstützung aufstrebender dich terischer Talente widmen will, wird die zur Verfügung stehenden Preise zum ersten Male im November dieses Jahres bekanntgeben. Der Vorstand und der Kunstrat der Kleiststiftung haben beschlossen, bei der Zuerkennung der Preise nicht das sonst übliche Majoritäts prinzip gelten zu lassen. Vielmehr soll auf Grund einer von Richard Dchinel ausgearbcitcten Geschäftsordnung die endgültige Entschei dung für je ein Jahr ausschließlich bei einem einzigen Vertrauens mann liegen. In der Begründung, die Dehmel dem Entwurf der Geschäftsordnung beigab, heißt es u. a.: »Die Ernennung eines Vertrauensmannes soll verhindern, das; über erst entstehende Kunst- werte durch Mehrheitsbeschluß entschieden wird. Die Kleiststiftung ist zu dem Zweck gegründet, neue und ungewöhnliche Begabungen zu unterstützen; das Ungewöhnliche findet aber anfangs schwerlich den Beifall einer Mehrheit. Mehrheiten einigen sich 'erfahrungs gemäß auf die brave — oder öfter noch unbrave Durchschnitts begabung, die es allen annähernd gut macht. Nur ein Einzelner kann sich rücksichtslos für das Außerordentliche einsetzen; nur ein Einzelner ist auch imstande, die volle Verantwortung dafür zu tragen, be sonders vor dem Urteil der Zukunft. In einer Jury verschwindet jeder hinter dem breiten Rücken der Mehrheit; und wenn bei der üblichen Kuhhandel-Abstimmung die Mittelmäßigkeit triumphiert, ist schließlich niemand der Schuldige. Natürlich kann auch der Einzelne irren, wie z. B. Goethe im Falle Kleist, aber das ist dann ein Einzelfall und liegt völlig klar zu jedermanns Prüfung, er involviert kein System fortwährenden Irrtums, wie es in Sachen der Kunst das Mehrheitsverfahren unvermeidlich mit sich bringt. Es ist auch keine Gefahr vorhanden, daß sich kritischer Despotismus zugunsten einer bestimmten Kunstrichtung einnistet; denn hinter dem aristokratischen Vertrauensposten steht die demokratische Ein richtung der jährlich wiederkehrenden Wahl. Jedenfalls sind bei einem Ehrenamt mit so verantwortungsvoller Machtstellung einsei tige Begönncrungen auf die Dauer so viel unwahrscheinlicher als bei der Majorität einer kleinen Körperschaft, die bestenfalls den ästhe tischen Standpunkt einer noblen Clique vertreten könnte. Freilich wird der Vertrauensmann allerlei Anfeindungen ausgesetzt sein, aber das soll er, das schärft noch mehr sein allgemeines Verant wortungsgefühl.« Zum Vertrauensmann für die erste Preisver teilung ist auf einstimmigen Beschluß des Kunstrates vr. Richard Dehmel gewählt worden. Die Liste der Kandidaten für die dies jährige Preisverteilung ist geschlossen. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Kinlacinn^kokt xur LeteiliAunZ an clor Internationalen ^U8- I^eipL A. 31X23 em. 31 8. ^ ^.(1r688dueü cke8 I)eut8eken Lueükanckel8. (ke^rünclet von 0. 8ekulr.) 75. 3skr^. 1913. Im ^.uktraAe cke8 Vor8tancke8 be arbeitet von cker 6686bäkt88te1l6 cke8 Lör86nverein8 cker Oeut- 8eken knebbäncller ru Koiprig. Or.-8". XXXII, 646, 214, 26, 194, 70 u. 18 8. m. einem 8ilckni8 Oarl IMIIer-Orot68 unck ^.clre88bueb ete^ Kieme ^uZßabe. Or.-8°. XXVI, 646, 70 8. >üt mit vielen ^bbilckunZen. Ruprecht, Gustav: Das Kleid der deutschen Sprache. Unsere Buch- schrift in Gegenwart und Zukunft. 5., erweiterte Auflage. 8«. IV, 76 S. Göttingen, V a n d e n h o e ck L N u p r e ch t. Preis 1 ord.; Buchhändler-Ausgabe mit 50°/«. Inhalt: 1. u. 3. Kap. Beispiele bzw. Erläuterungen zur An passung der Schrift an die Besonderheiten unserer Sprache. — 2. Kap. Unsere deutsche Schrift als Weltletter durch Experi mente erprobt. — 4. Kap. Vom Deutschtum im Auslande u. in den Grenzmarken. — 5. Kap. Zur Geschichte unserer Druckschrift und zur Kritik unsrer heutigen Doppelschriftig- keit. — 6. Kap. Die neuere Entwicklung unserer Schrift. — Anhang: 8 Alphabete! Schreibschrift. Personalnachrichten. Jubiläum. Am 1. November kann der Lagerverwalter Herr Theodor Kolccki auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma Adolph Fürstner in Berlin zurückblicken. Karl Haider f. Der Münchener Landschafts- und Genrcmaler Professor Karl Haider, Hans Thomas kongenialer Freund, der auch Arnold Böcklin und Wilhelm Leibl nahestand, ist im Alter von 66 Jahren in Schliersce, wo er seit langem lebte, an einem Magen- leiden gestorben. Die Galerien in München, Berlin nnd Dresden besitzen wertvolle Werke von der Hand des Meisters und Maler- poetcn, der wie Hans Thoma spät erst die Anerkennung seiner Größe durchgesetzt hat. W. P. Wradij f. — Wie der »Voss. Ztg.« aus Petersburg ge meldet wird, ist kürzlich der Zoolog W. P. Wradij, ein geschätzter Reiscschriftsteller, bei einer Bergbesteigung an der russisch-türkischen Grenze verunglückt. Wradij lebte seit einigen Jahren in Batum, wo er große naturwissenschaftliche Sammlungen hinterläßt. Er hatte früher Japan, China, die Mandschurei, Nowaja Semlja und die Polargegenden bereist nnd seine Reisen in zahlreichen Werken geschildert. Sprechsaal. Nationalqefühl und Denischschrift. «Vgl. Nr. 178 s. und 184.» Reisen und Arbeit haben eine sofortige Antwort an Herrn Hans von Weber verhindert, so daß ich mir ein weiteres Eingehen auf seine Einsendung versagt habe. Einer Anregung folgend, will ich aber heute zum Schluß auf zweierlei Hinweisen: 1. auf die inzwischen erfolgte Erklärung der 600 Hoch schullehrer, zu denen immer noch weitere Unterschriften hin zugekommen sein sollen. Sie sagt von der Fraktur u. a.: »Sie ist Wahrzeichen und einigendes Band fiir das Deutschtum in der ganzen Welt und es ist fiir die Geschlossenheit und Stoßkraft der deut schen Literatur unerläßlich, daß sie möglichst einheit lich in dem Gewände auftrete, das bei allen Völkern ihr ehren volles Wahrzeichen«; 2. auf mein soeben in neuer Auflage erschienenes Buch »Das Kleid der deutschen Sprache«*). Herr Hans von Weber wird sich nun auch dort überzeugen können, daß ich nirgends die mir zum Vorwurf gemachte un sinnige Gegenüberstellung verbrochen haben kann, Fraktur sei leserlich, Antiqua unleserlich, und er wird dort auch eingehend begründet finden, warum das ö, über das ich in »merkwürdiger Unkenntnis« sein soll, fast ebenso aussichtslos geblieben ist wie das amtlich nicht anerkannte l. Gustav Ruprecht. *) Siehe die Inhaltsangabe oben in der Rubrik Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler und das Inserat in Nr. 254 auf 'S. 13 453. Red.
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