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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1924
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Meine Mitteilungen. Verband der Kreis- uns Ortsoereine im Deutschen Buchhandel. — Die Her bst Versammlung des Verbandes findet, wie aus einer Bekanntmachung der gestrigen Nummer 208 des Börsen blatts auf S. 11 553 hervorgeht, am 20. und 21. September dieses Jahres in Stuttgart statt. Die Tagesordnung weist rnehrere wichtige Vorträge und Verhandlungspunkte auf. Neben den Verhandlungen werden eine Propaganidaausstellung der Werbc- stelle des Börsenvereins und eine Buchausstellung des Stuttgarter Verlags zur Vorführung gebracht. Die oben angeführte Einladung zu dieser außerordentlichen Hauptversammlung möge jeder Buchhändler genau lesen und ihr nach Möglichkeit Folge leisten. Erhöhung der englischen Reparationsabgabe vom 9. September an auf 26^. — Erstattung der Reparationsgutscheine in bar. — Die britische Regierung hatte, wie seinerzeit mitgeteilt wurde, durch das mit der deutschen Negierung getroffene Abkommen vom 23. Februar 1924 darin eingewill'igt, die auf Grund des sogenannten »kepsratlon- kseovery-^et« von allen aus Deutschland eingeführten Waren er hobene Abgabe von 26 Prozent auf 5 Prozent zu ermäßigen, um dadurch den deutschen Haushalt zeitweilig zu entlasten. Die aus dem britischen Gesetz über die deutsche Reparationsabgabe entspringende Verpflichtung Deutschlands ist durch das Sachverständigengutachten ausdrücklich aufrechterhalten worden und demgemäß auch in das Schlußprotokoll der Londoner Konferenz übergegangen. Nachdem nun das Sachverständigengutachten die gesamten Reparationsverpflichtun gen Deutschlands in einheitliche, genau bestimmte Jahresleistuugcn zusamniengefaßt hat und damit jene Rücksicht auf den deutschen Haus halt, die seinerzeit zur Herabsetzung der Abgabe geführt hatte, weg- gefallen ist, hegte die britische Regierung den Wunsch, die Einfuhr abgabe wieder auf den früheren Stand zu bringen. Uber den Zeitpunkt und die sonstigen Modalitäten dieser Erhöhung ist zwischen deutschen und britischen Vertretern am 30. August fol gendes vereinbart worden: »Die auf Grund des ^eparaUon-kiecoverz-^et' zu erhebende Abgabe wird von 5 Prozent auf 26 Prozent erhöht. Diese Erhöhung findet auf alle dem kepüratiou-ireeovery-Fct unterliegenden Waren Anwendung, die am oder nach dem 9. September 1924 eingeführt werden. Die Deutsche Negierung wird den deutschen Exporteuren den Betrag der Gutscheine in bar erstatten, die die britischen Zollbehörden über solche Waren ausgestellt haben, die an oder nach dem vorgenannten Tage eingcsührt worden sind. Gemäß Artikel 4 der Anlage 3 des Londoner Schlußprotokolls werden diese von der deutschen Negierung zu zahlenden Beträge einen Teil snicht etwa eine Erhöhung) der von Deutschland aus Grund des Sachverständigengutachtens zu zahlenden Jahresleistung bilden«. Gegenüber dem bisherigen Zustand, nach dem die Abgabe zwar nur 5 Prozent betragen hat, diese 5 Prozent dem deutschen Expor teur jedoch nur in Form von Schatzanweisungen vergütet worden sind, werden also vom 9. September d. I. ab die ReparatlonSgut- scheine wieder in der gleichen Weise wie bis zum Herbst 1923, nämlich in bar, erstattet werden. 14. Jahresversammlung der Zentralstelle zur Verbreitung guter deutscher Literatur, G. m. b. H. in Neuhos. Am 26. August fand im Osfizierskasino zu Wansdorf die 14. Jahresversammlung der Zentralstelle zur Verbreitung guter deutscher Literatur statt. Das Reichswehrministerium und der Preußische Minister für Wissenschaft, Bildung und Unterricht, sowie verschiedene Körperschaften hatten Ver treter entsandt. Von buchhändlerischen Körperschaften waren Herr Verlagsbuchhändler Maus (i. Fa. Hellm. Woblermann'-Braunschweig) als Vorsitzender der »Vereinigung evangelischer Buchhändler« und Herr Gotthold Carl-Berlin vom Vorstand des »Verbandes evange lischer Buchhändler« anwesend. Verschiedene Behörden und Körper schaften, darunter das Auswärtige Amt, der Volksrat der Deutschen in Bessaräbien, der Präsident des Deutschen evangelischen Kirchentags, der Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, der Verband der deutschen Volksbüchereien in Polnisch-Schlcsien, der B ö r s e n v e r e i n der Deutschen B u ch h ä n d l.e r, die Stadtbücherei in Memel hatten Begrüßungsschreiben gesandt. Die Leitung führte der geschäfts-i führende Vorsitzende Pastor Heidingsfeld, Tornow in Mecklenburg. Der Geschäftsbericht 1924 konnte über folgende Arbeiten berichten: Dauernde Unterhaltung und Ergänzung der Büchereien in den Heim kehrlagern, sowie Stellung von 8000 Schulbüchern für diese. 1 000 000 Mark (Februar 1923) für eine Wanderbücherei für Ruhrkinder bei der Kreisschulinspcktion Hannover-Linden. Auf Antrag des Hauptvorstan des des deutschen Roten Kreuzes eine Gcfängnisbücheret im Unter suchungsgefängnis zu Amsterdam. Auf Antrag des Auswärtigen Amtes Stellung von Büchern für die deutschen Seemannsheime in Antwerpen und Hoboken. 6 Reichswehrbüchereien, sowie 1000 Bücher für Weihnachtsgeschenke bet den Mannschaftsbcscherungen. Letzteres auf telephonisch geäußerten Wunsch des Reichswehrministeriums. Für den Schulunterricht deutscher Kinder in der Ukraine wurden auf Antrag der Studienkommission der deutschen Mennoniten Südruß lands 7000 Schulbücher gestellt und vom Roten Kreuz befördert. 6 000 000 Mark (Stand Februar 1923) wurden aufgewendct für die geistige Fürsorge der Hungerflüchtigeu aus dem Wolgagebiet nach Deutschland und Amerika. Auf Antrag des Auswärtigen Amtes eine Bücherei (20 Postpakete) für das Krankenhaus in Antwerpen. Auf Wunsch des Dekans der philosophischen Fakultät der ungarischen Uni versität Debreczen und des Vorstehers des germanischen Seminars derselben, sowie des Führers der deutschen Kreise Ungarns, Professor Huß, eine Anzahl Bücher für dieses Seminar. Je 50 000 Mark (Stand Januar 1923) Zuschuß zur Gründung je einer deutschen Zeitung im Banat (Jugo-Slawien), Slawonien (Jugo-Slawien) und in Nagy Beskerek (Jugo-Slawien). 10 000 Mark (Stand Januar 1923) Bei trag zur Gründung eines Institutes für Minberheitsfragen an der Universität Wien. Weiter wurde noch über verschiedene andere Verteilun gen von Büchern berichtet. Nach Erledigung der geschäftlichen Verhand lungen fanden Neuwahlen statt. In den Beirat wurde als Vertreter des Evangelischen Buchhandels Herr Verlagsbuchhändler Maus- Braunschweig geivählt. Der fingierte Name im Novellenband. Das Amtsgericht Leipzig fällte eine für Schriftsteller wichtige Entscheidung. Wegen Beleidigung und Vertrieb von unzüchtigen Schriften war der Schriftsteller M a r Ehrlich aus Breslau angeklagt. In einem seiner Novellenbände, betitelt »Die Verirrten«, hatte der Verfasser einen Maler mit Spira bezeichnet und die Handlung seiner Erzählung in ein Groß stadt-Atelier verlegt. In dem Abschnitt »Heiliges Feuer« wird der Maler bezichtigt, unzüchtige Handlungen an einer Minderjährigen vorgenommen zu haben. Hierdurch fühlte sich der Berliner Porträt maler Spiro beleidigt und glaubte, daß der Schriftsteller seinen Namen verächtlich machen wollte. Ehrlich bestritt ganz entschied.'',, daran gedacht zu haben, daß sich jemand durch diese NamenSbezetch- nung beleidigt fühlen könne. Nach kurzer Beratung wurde das Urteil verkündet. Der Schriftsteller Max Ehrlich wurde k o st e n l o s frei gesprochen. (Neue Leipz. Ztg.) Russische Gesamtausgaben. — Die »Voss. Ztg.« berichtet: »Als Lenin erkrankt war, wurde es bekanntlich als augenblicklich wichtigste Kulturaufgabe des russischen Staates erklärt, seine gesammelten Werke herauszugeben. Der gesunde Sinowjew merkte sich das und b-'- schloß nun seinerseits, auch feine gesammelten Werke auf Staatskosten herauszugeben, und zwar — in nicht weniger als zehn Bänden. Eine Reihe dieser Bände ist bereits erschienen und wird durch Zwangs maßnahmen verbreitet. Nunmehr hat aber Trotz ki eingesehen, daß er doch kein schlechterer Autor sei als Sinowjew. und eine Subskription aus seine gesammelten Werke in sage und schreibe 23 Bänden - eröffnet. Gothe-Schaufenster in Oppeln. — Der »Oppelner Zei tung« entnehmen wir: »Äußerst geschmackvoll haben gegen wärtig unsere beiden Buchhandlungen Muschner (Eugen Franck's Buchhandlung) und Hugo Willimsky ihre Schaufenster ausgcstattet. Bei Muschner liegen auf dunklem grünem Tuch um eine gute Reproduktion eines Goethebildnisses herum die Werke des Wei marer Meisters in glänzend ausgestatteten Bünden. Daneben liegt reichhaltig Goethe-Literatur, ebenfalls in vornehmer Aufmachung. Die Anordnung der schönen Bücher macht das Ganze zu einer Erinnerungs stätte an den großen Weimarer mitten auf der verkehrsreichsten Straße der Stadt, die den flüchtig Vorbeieilenden an den 175. Geburtstag des Größten erinnern soll. — In dem Schaufenster von Willimsky ragt eine gute Dostojewskibüste über die prachtvollen Werke des großen Russen. Daneben ist ebenfalls in glänzender Ausstattung eine zahl reiche Goethe-Literatur ausgestellt. Ohne großen Aufwand, schlicht und doch äußerst eindrucksvoll wird dadurch das Publikum auf diese Größen der Menschheit aufmerksam gemacht. Beide Schaufenster bc weisen, daß die Buchhandlungen über das Geschäftliche hinaus eine Angelegenheit aller geistig Interessierten einer Stadt sein können, daß sie Zentren des geistigen Lebens darstellen, wenn sie gut geleitet werden, was ja bei den beiden großen Buchhandlungen hier in Op peln zweifellos der Fall ist.« 1607'
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