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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1924
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- Deutsch
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X- 245, 17, Oktober 1924, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. I 4111 wie Nedwitzens Amaranth lagen, um gefährliche Konterbande zu decken. Zu dieser gehörte etwa Heinrich Heines Nomanzcro: nach ihm griffen hundert Hände, darunter auch die Wilhelm Naabes, noch ehe die Behörde ihr Verbot ausgesprochen halte. Wie auf den Schüler, so auf den Buchhändler wirkte Heine neben Freiligrath unter allen zeitgenössischen Lyriker»', am stärksten, und Naabe ist dieser Doppel- liebe zeitlebens treu geblieben. Von E. T. A. Hosfmann hatte er schon im Elternhaufe manches gelesen, indessen mehr an den geschicht lichen und anekdotischen Erzählungen als an den eigentlichen Gc- spensterstücken Gefallen gefunden. Die Jahre dieser Magdeburger Lehrzeit bringen ja noch den vollen Ausklang der politischen Lyrik, aber der Umschwung zn einer neuen realistischen, von Zeitstiinmungcn freien Kunst kündigt sich schon an. So sendet der junge Buchhändler der Mutter und den Ge schwistern als Geschenk Berthold Auerbachs Schwarzwälder Dorf geschichten. An Alexis ist er erst später hcrangekoinnre-n, aber sehr charakt«ristischcrweise bildete er sich, genau ivie Gottfried Keller, an den philosophischen Werken Ludivig Feuerbachs. Wir können den Einfluß Feuerbachs auf Raab« nicht alsbald so deutlich verfolgen wie den auf Keller — Naabe war auch zum vollen Erfassen de? Lehre zu jung. Aber die Dogmenfeindschaft Fcuerbachs, sein Preis des Lebens und der Persönlichkeit, seine Auffassung des Todes als höchstes Recht des Lebenden, als des Lebens vollendenden Moment bewegten ihn tief und auf lange. Er las solche Schriften nicht allein, sondern in einem Kränzchen junger Berufsgenossen, und dem gemeinsamen geistigen Genüsse folgten auf Naabes Zimmer lange, lebhafte philosophische Erörte rungen. Zur Schwichtignng leidenschaftlicher innerer Kämpfe mag dann besonders ein Gang in die Märchenwelt Hans Christian Andersens gedient haben: seine liebenswürdige Phantastik und manch mal echt kindliche Vortragsweise zogen Naabe nachhaltig an. Ein glücklicher Zufall lies; den Lehrling in den Hlnterräumen der Hand lung noch längst aus dem Sortiment gezogen« Bücherbestände bis in den Anfang des achtzehnten Jahrhunderts zurück in losen Bogen vorfinden, und er konnte da vieles längst Verschollene und selten Gewordene, für ihn sehr Wichtige noch aufnehmen und genießen, bevor es zum Einstampfcn wanderte. Die Stadt Magdeburg, Stätte und Denkmal schwerer, wüster deutscher Geschicke, bot dein des Schwedens Gewohnten auch außer halb des Hauses genug, und er hat ihren Dom and ihre Giebelhäuser, den schönen Breiteweg und enge alte Gassen ausgiebig genossen, sich an der Elbe wie einst an der Weser heimisch gemacht, die eintönige Böhrde durchzogen, auch mit den politischen Gefangenen, die sich in Begleitung von Unteroffizieren stundenweise frei bervegen durften, verkehrt und ist der Geschichte der oft von Krieg und Brand heim gesuchten Festung in lateinischen und deutschen Chroniken eifrig nach- gcgangen. Sein Prinzipal starb im Jahre 1850, aber er blieb mit dessen Sohn und Nachfolger Neinhold Kreisch,nann in gutem Ver nehmen. Uber Arbeitslast hatte er nicht zu klagen, wenn auch seine sommerliche Beschäftigung nicht gerade, wie er später einmal meinte, nur im Fliegenfangcn bestanden haben dürfte. Tief erschüttert hat den Reizbaren der nächtliche Tod eines der Söhne des Hauses beim Entladen eines Geivehrs. Naab« mußte, aus dem Schlafe geweckt, den eben Verstorbenen mit aufs letzte Lager tragen. Verstört ging er aus dein aufgcschreckten Hause und verbrachte die letzten Nachtstunden zwischen Schlummer und Wachen bei einem Bekannten. Als er am andern Abend den Weg zu seiner Stube suchte, stieß ihn im Dunkel des Stiegenhauscs unmittelbar vor der Tür des Sterbezimmers etwas wie eine riesige Faust jäh vor die Brust: noch unter dem Eindruck des schweren Erlebnisses flog er an allen Gliedern, bis die auf seinen Hilfeschrei hcrbeigeeilten Hausgenossen eine große Natte als Ursache des Schreckens feststellten. Aber der Achtzehnjährige hat an den Folgen dieser Entsetzensstunden einen Monat lang zu tragen gehabt und den so verstärkten Schauer dieser Tage unver wischbar im Gedächtnis behalten. Der inneren Bildung Naabes kamen die Buchhändlerjahre sehr zustatten: dennoch fühlte er sich bald selbst nicht mehr auf dem rechten Weg«, und zumal in lebhafteren Geschäftszeiten, wenn er mit dem befreundeten Gehilfen Albert Rüdiger zusammen alle die mechanische Kleinarbeit des Sortimenters über Ballen und Rechnungen zu leisten hatte, regte sich in ihm d«r Überdruß. Kretschmann sah wobl darüber hinweg, daß der Vrennölverbrauch des allzu reifen Lehrlings über Büchern und Papier das gewöhnliche Maß überstieg, aber auch er wird in Naabe keine künftig« Zierde des Buchgeschäfts erkannt haben. Der Drang zur Freiheit, zur Darstellung seines Selbst, wie man's gemäß der Lektüre des innerlich Emvorstrebenden spinozistisch aus- drücken kann, batte ihm das Joch der Schule in Wolfenbttttel unsanft gemacht: er trieb ihn nun nach beendeter vierjähriger Lehrzeit zwar nicht auf die Schulbank, aber doch zu neuer systematischer Vorbereitung in die Schul-- und Muttcrstadt zurück. Lin norwegisches Vibliotheksadreßbuch. Eine empfindliche Lücke füllt das ttünckboli over noiske biblioieksr. Olgilt av no?8k bidiioteiikoieuing. XriLtisniL: 8teen8i<e korisZ (1924). 158 8. aus, das zum erstenmal eine kurze Übersicht Uber das norwegische Bibliothekswesen bietet, nachdem man bisher gezwungen ivar, erforderliche Nachrichten aus Jahresberichten und kurzen Zeit schriften- oder Zeitungsnotizen zusammenzusuchen. Die Angaben o:k Buches umfassen erstens Nachrichten über die Organisation des nor wegischen Bibliothekswesens im allgemeinen — Bibliotheksvereinc., BibliothckSverwaltung und Bibliotheksarten —, zweitens aber genau Mitteilungen über alle einzelnen Bibliotheken des Landes. Es »regt hier ein zuverlässiges Bibliotheksadrcßbuch für das ganze Land vor, zusammengestcllt auf Grund einer Umfrage der bioi-sk kibliotöklote- ninZ. Die Angaben für die einzeln« Bibliothek umfassen neben ge nauer Adresse, Telephon-Nummer, Größe, Budget, Bestände und Sammelgebiet auch Angaben Uber Lesesaal, Öffnungszeit, Benutzung, Kataloge, Verwaltung und Personal. Bei den größeren Biblioihekc: ist die Geschichte ihrer Bestände kurz Umrissen, ebenso wie Literatur angaben nicht fehlen. Die meisten großen allgemeinen wie auch Spezialbibliotheken sind natürlich in Kristiania konzentriert, weshalb die Bibliotheken der Hauptstadt den ersten Abschnitt des ziveiten Teils einnchmen, während die Bibliotheken der übrigen Städte alphabetisch nach dem Namen der Stadt folgen. Uber die vom Staat unterstützten Volksbibliotheken auf dem Lande wird nur in Form von Statlstlken für die einzelnen Verwaltungsbezirke berichtet. — Ein Namenregister und namentlich ein Sachregister über die Sainmelgebietc der einzelnen Bibliotheken erleichtern die Benutzung. Der Wert für den deutschen Buchhändler liegt namentlich in dieser Übersicht über die Spezial- bibliothekcn, deren bedeutendste ich kurz aussühren möchte-, dlorsk holüminnesümIingZ kibliotek (Volkskunde), Nobel-Institut (Friedens- fragen), Neichsarchiv, Statistisches Zentralkontor, Storthing, Indu strieller Rechtsschutz, Generalstab neben den Sammlungen der ein zelnen Universitätsinstitute. Erfaßt sind aber nicht nur die öffent lichen Bibliotheken, sondern ebenso die Sammlungen privater Ver eine, angefangcn von den Antialkoholvereinen bis hin zu den Philate listen, Espcrantofreunden und Spiritisten, ebenso wie natürlich die großen wissenschaftlichen Gesellschaften ausnahmslos vertreten sind. So bietet das Buch reichstes und wohl lückenloses Material über die Büchersammlungen Norwegens. Js. Wöchentliche Übersicht über leschüftliche Einrichtungen u. Deränderungen. iusammengestellt von der Redaktion deS Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: A — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins - * — Mitglied nur d. B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: - Tele grammadresse. — — Bankkonto. — M? — Postscheckkonto. — k — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsen blatt. — H. ^ Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe deS Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 6.-11. Okt. 1924. Vorhergehende Liste 1924, Nr. 239. Akademische Buchhandlung A. Teller Kommand. - Ges., Hannover. Leipziger Komm, jetzt: Maier. sB. 237.) fBayer, Hermann, Berlin-Steglitz, Miquclstr. 27. Reise- u. Versandbh. Gegr. 1./IV. 1924. (d 92 416.) Leipziger Komm.: n-. E. Bredt. (Dir.) AB e h m , Willibald, Stralsund. Die Geschäftsaufsicht ist 12./IX. aufgehoben worden. sB. 237.) fBlumenberg, I o h., Greifcnberg (Pommern). Buch- u. Paph. Bnchdr. Buchb. Gegr. 1765. (s-»> 394. — V Girokonto Nr. 1, Stadtsparkasse, Greifenberg i- Pom.) — Komm.: Berlin. Louis Friedr. Abel L Co. Leipziger Komm.: Streller. (Dir.) ^Bücherstube Erwin Pohl, Zepernick (Krs. Nied.-Barnim), Siedlung, Bahnhofstr. 30. Spez.: Naturwissensch., Geographie, Geologie, Chemie, kultur. Schrifttum u. Jugendbeivegung. Gegr. 1./X. 1920. Cd Berlin 9244.) Ges.-Prok.: Frau Johanna Pohl geb. Schwach. Leipziger Komm.: w. Thomas Komm. Gesch. (Dir.) Bücher st ube am Wallraf-Nichartz-Museum G. m. b. H.. Köln. Reinhard Noscnthal ist nicht mehr Geschüftsf. (Dir.) Caritas-Verband für das Bistu in Münster, E. V., Münster (Wests.), veränderte sich in Münster-Verlag G. m. b. H.. Münster i. W. (Dir.) 1849'
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