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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
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8214 vbrsrnblatt s. ». Mich«. VuchhavdL. Mchtamtlicher Teil. 97, 27. April 1912 llur^sr. 8". VIII u. 440 8. llsixrix 1908, VsrlLx vvv llarl Wirft man nur einen Blick in das starke, nur aus Nummern und Abkürzungen bestehende Werk, so wird man über die mühsame, stets größte Aufmerksamkeit fordernde Arbeit staunen, die in dieser Nummernkonkordanz nieder gelegt ist. Sie ist dem 1909 verstorbenen Direktor der Königlich Bayrischen Hof- und Staatsbibliothek in München Herrn Geheimen Rat vr. Georg Ritter von Laubmann zu seinem fünfundzwanzigjährigen Direktor-Jubiläum gewidmet worden und besteht aus zwei Teilen, deren erstem Panzers Annalen (lateinisch und deutsch) zu gründe liegen, wählend der zweite Teil das Repertorium Hains ergänzt. Der Be arbeiter hat also die beiden von den deutschen Antiquaren am meisten benutzten Nachschlagewerke von Panzer und Hain durch die neueren Ergebnisse der Jnkunabelforschung erweitert und berichtigt. Er bietet daher in dieser Nummernkonkordanz gerade dem Buchhändler ein be quemes Hilfsmittel, die in den ihm vertrauten Panzer und Hain gefundenen Angaben durch die neueren Forschungs ergebnisse noch zu vervollständigen. Unzweifelhaft hatBurger der Jnkunabelforschung mit seinen fleißigen Arbeiten große Dienste geleistet. Er hat allen, die sich im Beruf und Geschäft oder aus Liebhaberei mit Wiegen drucken beschäftigen, zuverlässige Hilfsmittel in die Hand gegeben zur wesentlichen Erleichterung ihrer Arbeit. So gewichtig und reichhaltig die Literatur der Jnkunabelkunde in unserem Zeitalter erstanden ist, der Name Burger ist un auslöschlich mit ihr verbunden und wird bis in die fernsten Zeiten mit Ehren genannt werden. Seine Verdienste haben auch im Auslande Anerkennung dadurch gefunden, daß er zum Ehrenmitglied der Liblio- xrapdical 8oeist^ und des Institut« ok krintsrs ok tbo Lritisb Lmpiro, beide in London, ernannt wurde. Noch als er im Herbst vorigen Jahres von schwerer Krankheit heimgesucht worden war, galten alle seine Gedanken einer nun ungedruckt gebliebenen Arbeit: die er seiner lieben Frau zur silbernen Hochzeit am 18. Dezember 1911 widmen wollte. Es war ein trauriges Erinnerungssest, da? beide damals im Diakonissenhaus in Lindenau bei Leipzig, wo der schwer Erkrankte Heilung suchte, in bewegter Stimmung, aber auch voller Hoffnung auf baldige Genesung feierten. Eine im Januar vorgenommenc Operation hatte der Krankheit scheinbar ein Halt geboten und ihm Erleichterung verschafft, sodaß er im März aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Langsam ging es auswärts, und schon schmiedete er Pläne' für eine Badereise zur völligen Wiederherstellung seiner Gesundheit, ja so wohl fühlte er sich bereits, daß er versuchte, die langentbehrte Arbeit wieder auszunehmen, als der un- ^ erbittliche Tod ihm die Feder aus der Hand nahm. Am 12. April ist er nach schmerzlichem Todeskampf, 56 Jahre alt, entschlafen; und am 15. April haben ihn seine Angehörigen und eine treue Gemeinde von Freunden unter Teilnahme von Vertretern des Börsenvereins und des Leipziger Buchhandels, sowie vieler anderen Korporationen in dem kleinen Dörfchen Machern bei Leipzig, wo er im ländlicher Abgeschlossenheit in den letzten Jahren seiner^ Wohnsitz aufgeschlagen hatte, zur letzten Ruhe bestattet. In Burger ist ein Mann von echtdeutschem Charakter! dahingegangen, der an allen Bestrebungen, das Deutschtum ! im Ausland und wahre deutsche Art und Gesinnung in der Heimat zu pflegen und zu stärken, lebhaften und tat kräftigen Anteil nahm. Als junger Student hatte er sich voller Begeisterung in Leipzig und Berlin den frohen Kreisen der Burschenschafter angeschlossen, und in glücklicher Weise hat er es verstanden, aus dieser Zeit einen guten Teil heilerer Lebens lust und jugendlichen Idealismus in sein späteres Leben hinüber zu retten. Hilfsbereitschaft und unermüdliche Arbeits- sreudigkeit waren hervorstechende Züge seines vornehmen Charakters. Selbst bei Uoerlaftung mit eigenen Geschäften war er stets zu Rat und Tat bereit für alle ernsten Arbeiten und edlen Bestrebungen. Viel zu früh ist er seiner Familie, seinem Beruf und seinen Forschungen entrissen worden. Zur Bildungsfrage des jungen Buchhändlers. Von Marchicus. 3. Teil: Etwas überKunstgeschicht e.*) Der Buchhändler, vor allem der Sortimenter, findet stündlich Erzeugnisse der bildenden Kunst an seinem Wege. Die Meisterbilder vom Kunstwart, die Seemannscheit Meister der Farbe und viele ähnliche Sammlungen werden allerorten lebhaft begehrt, und es ist wirklich des Guten nicht zu viel verlangt, wenn man den Gehilfen, der sich mit dem Schrifttum leidlich vertraut gemacht hat, bittet, dann auch einmal schüch tern über den Zaun zu sehen, der das Gefilde der bildenden Kunst einhegt, ganz abgesehen davon, daß dem inneren Men schen des jungen Buchhändlers aus solchem Schauen Freude und Gewinn erwachsen kann. Welches Hilfsmittel soll man aber zur Hand nehmen? Nicht etwa die kleinen Bändchen von Richard Muther aus der Sammlung Göschen. Die sind trefflich geeignet, dem Vor geschrittenen Anregung und neue Anschauung zu geben, führen aber den Neuling allzu leicht zu einem »Über die Dinge reden« ohne die nötige Kenntnis des Elementarsten. Ich empfehle allen, die von Grund auf lernen wollen, die »Kurz- gefaßte Geschichte der Kunst« von Wickenhagen (Neff, Eß lingen, 5.—) nachdrücklich. Zum gründlichen Studium des Springerschen Handbuchs <5 Bände, E. A. Seemann, ^ 44.—), des großen Lübke (S Bände, Nefs, Eßlingen, 33.60) oder des prächtigen zweibändigen Werkes von Cornelius Gurlitt (Kröner, Leipzig, 48.—) wird sich ja schwerlich die Zeit finden. Richard Muthers Vermächtnis, die dreibändige »Ge schichte der Malerei«, die in Hans Rosenhagen einen fein fühligen Vollender und Herausgeber fand (Grethlein, Leipzig, ^ 36.—), ist zwar viel ruhiger und geklärter als alles andere, was unser sensibelster Kunsthistoriker während seines allzu kurzen Lebens schrieb, ist aber doch schwerlich berufen, Führer dienst ins unbekannte Land zu leisten. Wem die wichtigsten Wege im Land der Kunst vertraut sind, der tut gut, sich Muthers zu erinnern. Manchen klugen Hinweis, manche feine Anregung wird er dem Künstler unter unseren Histo rikern dann zu danken haben! Nur wer die Entwicklungsgeschichte der Kunst in ihren Grundzügen kennt und die einzelnen Geister, die mit ihrem Schaffen wirksam gewesen sind, richtig einreihen kann, sollte sich dann mit der Geschichte einer besonderen Epoche beschäf tigen oder dem Werk der Einzelnen nachgehen. Von der Kunst der alten Griechen spricht die Bilderfolge der »Grie chischen Bildwerke« mit der knappen Erläuterung von Sauer- landt (Langewiesche, Düsseldorf) eindringlicher als manches langatmige Kompendium. Die Kunst der Renaissance in Ita lien schildert Philipp! prächtig im bilderreichen ersten Teil seiner kunstgeschichtlichen Einzeldarstellungen (E. A. Seemann. ") Vgl. Bbl. Nr. 71 u.
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