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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 97 27. Slpril 1812. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 5215 ^ 20.—). Heinrich Wölfflins Klassische Kunst (F. Bruckmann. 10.—), eines der schönsten und tiefsten Kunstbücher in deutscher Sprache, ist nur Vorgeschrittenen ganz zugängig. Von den grotzen Meistern sollten uns Deutschen die beiden Germanen Dürer und Rembrandt besonders viel gellen. Wer dazu übergehen will. Einzelnen nahezutreten, sollte mit Dürer und Rembrandt beginnen. Beide haben natürlich im Rahmen derVelhagenschen Künstlermonographien ihren Biographen ge sunden, beide aber auch einen Berufenen, der sich mit be sonderer Hingebung ihrer Erkenntnis gewidmet hat: Dürer ist von Wölfflin (Bruckmann, München, ^ 12.—) und Rem brandt von Karl Neumann (Spemann, 46.—) vorbildlich und tiefgründig geschilderhworden. Vielleicht kann sich deroderjener doch einmal zu diesen beiden schönen Büchern setzen. Es werden ihm darüber schöne, fremde Welten aufgehen. Michel- angelo und Raffael sind von Herman Grimm in feinen und klugen Büchern, deren bloße Lektüre hohen Genuß bietet, be trachtet worden. Das »Leben Michelangelos« ist bei Spemann erschienen st/7 14.60) und die Raffaelbiographie ist aus dem Hertzschen Verlag in Cottaschen Besitz übergegangen <^/k 6.—). Selbstverständlich ist der beiden größten Künstler der italieni schen Renaissance auch in der Knackfußschen Sammlung ge dacht. Über alle anderen grotzen Meister mag man sich in den betreffenden Bänden der Velhagen L Klasingschen Künstler monographien Rat holen. In erster Linie kommen die Bände über Tizian (von Knackfutz), Lionardo da Vinci (von Rosen berg), dann Murillo und Velazquez (beide von Knackfuh), Rubens und van Dyck (von Knnckfutz) in Betracht. Die Muthersche Sammlung »Die Kunst« (jetzt Brandus, Berlin) enthält einige beachtenswerte Bändchen, so die hübsche Plau derei des Herausgebers über Lucas Cranach und P. Landaus feinsinnige Abhandlung über Giorgione. Die Klassiker der Kunst der Deutschen Verlagsanstalt und die Mappen des Dürerbundes geben in guter Ausstattung und prächtigem Druck wertvolles Anschauungsmaterial. Nicht so sehr Bereicherung des Wis sens vom künstlerischen Werk Michelangelos und Lionardos als vielmehr Verständnis für ihr Schaffen und für die gärende Welt, in die sie gestellt wurden, wird der junge Buchhändler aus zwei Werken schürfen können, die ich ihm angelegentlich empfehle: aus den Szenen der »Renaissance« vom Grafen Gobineau (Reclam und, prächtig ausgestattet, Georg Reimer) und aus dem Roman Lionardo da Vinci von Mereschkowski, der bei Piper L Co. in München und bei Schulze L Co. in Leipzig in deutscher Übersetzung erschienen ist. Die Kunst unserer Tage ist lange Zeit ein Sprößling fran zösischer Art genannt worden. Erst die Jahrhundertaus stellung in Berlin hat bewiesen, daß sie vorwiegend heimat lichen Keimen entwachsen ist, und gezeigt, daß Menzel Im pressionist war, che er die großen Franzosen kennen lernte. Die Jahrhundertausstellung hat die Schätze dargetan, die sich in Feuerbachs, in Leibls, in Böcklins und in Hans von Maräes Schassen offenbaren. Das bei Bruckmann in Mün chen erschienene Werk über die Centenale bietet die schönste Geschichte unserer neuen Malerei, die man sich denken kann. Cornelius Gurlitt hat in den neuen Auflagen seines guten Werks über die deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts (Georg Bondi, Berlin, ,/k 12.50) die Ergebnisse der Jahrhundertschau gebührend berücksichtigt. Man mag daneben Ostinis (Vel hagen L Klasing) oder Meitzners (Schuster L Lösfier) Böcklin- biographie, Schmids Monographie Max Klingers (Künstler monographien, Band 41), wenn es angeht auch das Bruck- mannsche Menzelwerk zur Hand nehmen, über die wichtige französische Kunst des 19. Jahrhunderts mag man sich in K. E. Schmidts Werk (Geschichte der modernen Kunst, E. A. See mann, Band I) orientieren. In der gleichen Sammlung sind auch gut illustrierte Monographien anderer europäischer Kunst entwicklungen erschienen. Ich will mit einem Hinweis auf Anselm Feuerbachs »Vermächtnis« schließen, das kürzlich bei Meyer L Jessen in prächtiger Ausstattung neu erschienen ist. Es wird den jungen Buchhändler, der sich ihm widmet, dem Wesen der Kunst ganz nahe bringen können, und es wird ihm vielerlei von einem Alaun erzählen, der einer der ernstesten und tiefsten deutschen Künstler war. Kleine Mitteilungen. Deutsch« »esellschast für JslamkRnd«. — Unter diesem Titel hat sich in Berlin unter Führung hervorragender Persön lichkeiten aus wissenlchastlichen, literarischen, kommerziellen und amtlichen Kreisen eine Geiellschast gebildet, deren Zweck die Er- iorschung der religiösen, gesellschaftlichen und kulturellen Zustände der Jslamwelt mit besonderer Rücksicht aus die Gegenwart ist. In einem zum Beitritt einladende» Ausruf heißt es hierüber: »Die islamischen Länder stehen in einer Bewegung, die die größte Be achtung der Kulturvöller erheischt. Hier bietet sich abendländischer Tatkraft ein weites Feld, und die europäische Expansion, bei der auch deutsche Interessen in hohem Maße beteiligt sind, ist im Begriffe, diese Länder immer kräftiger zu durchdringen. Be dingung sachgemäßen und erfolgreichen Vorgehens ist gründliche Kenntnis ihrer Zustände. Die Gesellschaft will zur Verliesung solcher Kenntnis beitragen und sie zugleich weiten Kreisen zu gänglich machen. Besonderen Wert legt sie aus die Fühlung nahme mit Personen, die, in den islamischen Ländern selbst lebend, über deren Verhältnisse sichere Auskunft geben können. Solche Berichte und die Ergebnisse von Untersuchungen über wissen schaftliche und wirtschaftliche Fragen wird die Gesellschaft ihren Mitgliedern vermitteln durch Herausgabe von Mitteilungen in zwanglosen Heften und durch regelmäßige Zusammenkünfte mit Vorträgen. In Aussicht genommen ist auch die Schaffung einer Spezialbibliothek, welche sich die besondere Aufgabe stellt, die Literatur zur Bewegung der Jslamländer in der Gegenwart, namentlich Erzeugnisse der periodischen orientalischen Presse, zu sammeln und den Mitgliedern zugänglich zu machen.» Die Aus nahme in die Gesellschaft erfolgt durch den Vorstand nach An meldung bei der Geschäftsstelle (Berlin, Tempelhoser User 19). Die Mitgliedschaft verpflichtet zur Zahlung eines jährlichen Mindestbeitrages von 6 «tue baltische «»»ft- und Fndoflrie-Ausftetlung, die alle Ostseeländer umfassen soll, also Schweden und Dänemark, sowie Deutschland und von Rußland speziell die an die Ostsee angrenzenden Gebietsteile, soll >914 in Malmö stattfinden. So wünschenswert eins Beteiligung der deutschen Industrie an dieser Ausstellung zur Sicherung und Erweiterung ihrer Absatzgebiete in Schweden sein mag, so wird das deutsche Buchgewerbe und der Buchhandel doch eine Beschickung ablehnen müssen, um mit Rücksicht aus die im gleichen Jahre bevorstehende Internationale Buchgewerbe-Ausstcllung sBugra) die Kräste nicht zu zersplittern. »in i»ter»atio»aler Drogiftenbnad wurde in Berlin unter dem Vorsitz des deutschen Drogistenverbandes von Drogisten vereinen Deutschlands, der Niederlande, Belgiens, Dänemarks, Österreich-Ungarns, Rußlands und der Schweiz zwecks Förderung der Interessen de» Drogistenstandcs gegründet. «chadeuersaypslicht der Post. — Wie das Berliner Tage- blatt mitteilt, ist kürzlich vor dem Reichsgericht ein Fall zur Ent scheidung gekommen, der von großem Interesse, insbesondere sür die Geschäftswelt, aber auch sür das gesamte Publikum ist: Es wurde nämlich sür einen Wertbrief, der durch Einschneiken von Öffnungen unter den Siegeln des inliegenden Papiergeldes be raubt worden war, die Schadenersatzpflicht der Post ver- nelnt, weil der Wortlaut des Gesetzes sie ausschließe in Fällen, «wo der Verschluß und die Verpackung äußerlich un verletzt ist« und weil die Beschädigung des Umschlags aus den ersten Blick nicht sichtbar sei. In kausmännischen Kreisen dürste man im allgemeinen diese Auffassung als mindestens recht bureau- ! statisch erachten. Dasselbe gilt auch von einem andern Fall, den 580»
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