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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1889
- Sprache
- Deutsch
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^ 65, 18. März 1889. Nichtamtlicher Teil. 1453 läuterung bedürftig und die Abbildung geeignet war, diese Erläuterung zu schaffen. Immerhin war aber der Text Haupt sache, das Bild Nebensache; das Bild diente zur Erläuterung des Textes, nicht der Text zur Erläuterung des Bildes. Das ergiebt sich aus der kritischen Tendenz des Aufsatzes. Der Verfasser wollte nicht einfach beschreiben, er wollte kritisch begutachten, das Bedenkliche tadeln, das Gute aufmuntern; dies war der Hauptzweck des Aufsatzes und dieser Zweck wurde vorwiegend durch das geschriebene Wort erreicht; die beigegebene Abbildung hatte nur den Zweck, die Berechtigung der ausgenbten Kritik mit darzuthun. Hiernach ist auch das zweite Requisit des 8 6 Ziffer 4 gegeben. Der Kläger wendet ein, wenn man den Beklagten nicht zur Verantwortung ziehe, sei der Inhaber des Urheberrechts schutz los, da es solchenfalls jedem Dritten freistehe, seiner Publikation einen fachwissenschaftlichen Anstrich zu geben und unter dem Schutze der in Frage stehenden Ausnahmebestimmung eine — an sich unbefugte — Nachbildung ins Werk zu setzen. Diese Befürchtung ist grundlos. Der Richter wird in jedem einzelnen Falle der Sache auf den Grund gehen und sich durch eine fachwissenschaftliche Maske nicht täuschen lassen. Im ge gebenen Falle handelt es sich aber um eine Zeitschrift, deren fachwissenschaftlicher Charakter vom Kläger selbst nicht bezweifelt und bekämpft worden ist. Der Kläger macht sodann darauf aufmerksam, daß, wenn der Text erläuternngsbedürftig sei, eigentlich von jedem be sprochenen Kunstwerke eine Abbildung hätte beigegeben werden müssen, und daß andere vielleicht noch wichtigere Kunstwerke ohne abbildliche Erläuterung geblieben seien. Allein dem ist entgegenznhalten, daß bei der ungemein großen Anzahl der frag lichen Bilder notwendig eine Auswahl getroffen werden mußte, und der Kläger kann sich jedenfalls nicht beschwert fühlen, wenn den Werken der von ihm vertretenen Künstler eine auszeichnende Vorzugsstellung zu teil geworden ist. Unerheblich ist endlich auch, daß der Text, welcher sich speziell ans die hier fraglichen Bilder bezieht, räumlich keine große Ausdehnung besitzt. Bei der großen Menge der zu be sprechenden Bilder mußte sich der Verfasser bei den einzelnen Bildwerken verhältnismäßig kurz fassen; er mußte sich auf eine kurze, knappe Kritik beschränken; immerhin bleibt aber die Kritik Hauptsache. Daß die Abbildungen auch bei demjenigen, der den Aufsatz nicht liest und lesen will, durch die bloße Besichtigung ein ästhetisches Wohlgefallen erzeugen können, ist richtig; dies ist aber nach den diesbezüglichen früheren, ausführlichen Darlegungen einflußlos. Hiernach allenthalben mußte man — im wesentlichen in Uebereinstimmung mit den bereits von der 3. Civilkammer hiesi gen Landgerichts in der Sache Ltz. VII. 165/85 ausgesprochenen Ansichten*) zur Abweisung der Klage gelangen und dem Kläger nach 8 87 der C.-P.-O. die Kosten des Rechtsstreites auf erlegen. Vermischtes. Reichsgerichtsentscheidungen. — Die Reproduktion beleidigender (bezw. majestätsbeleidigendcr) Acnherungen in einer Zeitung aus einer anderen Zeitung, unter Anfügung einer die Beleidigung mißbilligenden Bemerkung, ist nach einem Urteil des Reichsgerichts, 111. Strafsenats, vom 17. Dezember v. I.. nicht ohne weiteres straffrei. Insbesondere wird diese Reproduktion dadurch nickt gerechtfertigt, daß die reproduzierten Aeußerungen ein Interesse für das Publikum haben. Die Zahlungseinstellung setzt nach einem Urteil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 6. Dezember v. I. voraus, daß der Schuldner auf gehört hat, seine fälligen Zahlungsverbindlichkeiten zu erfüllen, und daß dieser Zustand in die äußere Erscheinung getreten ist. Das plötzliche Drängen eines Gläubigers auf die ihm gebührende Sicherstellung wegen einer noch nicht fälligen Forderung und die Nichtbefriedigung desselben gestattet an sich nicht die Annahme einer Zahlungseinstellung. Vom Postwesen. Neue Briefmarken. — Gelegentlich der Er wähnung eines Vorhabens der Reichspostverwaltung, betreffend die Her stellung neuer Briefmarken, empfiehlt das Leipziger Tageblatt die Ausgabe von Briefmarken zn 30 mit folgender Begründung: Eine ganze Reihe von Sendungen: eingeschriebene Briefe, Postaufträge, Wertbriefe bis 600 in erster Zone, Pakete von 6 lc^ in erster Zone, endlich Druck sachen im Gewichte von Hz bis 1 leg-, Nachnahmebriefe bis zu 5 ^ in erster Zone rc. ließen sich mit dieser Markenart frankieren, während man bis jetzt sich bei diesen Sendungen mit Zusammensetzungen helfen muß. Die Unbequemlichkeit, die der Post durch Einführung einer neuen Marken art erwachsen würde, müßte doch reichlich ausgewogen werden durch die Ersparnis an Herstellungskosten für die jetzt zu verwendenden mehrfachen Marken, sowie durch die Erleichterung der Abfertigung derartiger Sen dungen. Verbot. Berichtigung. — In Nr. 29 d. Jahrggs. teilten wir nach einer Angabe der Münchener »Allg. Ztg.» mit, daß nach der in Oppeln erfolgten Freisprechung des Rabbiners I)r. Wiener von der Anklage der Maststätsbcleidizung auch dessen Schrift »Zum 18. Oktober 1888. Saul uud Jonathan. s2. Sam. 1, 23s. Zwei Gedächtnißreden, gehalten auf Ihre Majestäten die beiden hochseligen Kaiser und Könige weiland Wilhelm I. und Friedrich III, in der Synagoge zn Oppeln». Leipzig, 1888, G. Fock freigegeben sei. Wie uns der Herr Verleger nunmehr mittcilt, ist diesem bisher keine Anzeige über die Freigabe zugegangen; auch wurden ihm die beschlagnahmten Exemplare nicht zurückgestcllt, so daß er sich nicht in der Lage befindet, die Schrift als freigegeben zu betrachten. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Univcrsal-Nachschlagebuch des ganzen bnchhändlerischen Wissens rc., zu sammen gestellt von Hans Blumenthal. 3. Lieferung. 8°. S. 65 —96. (Ansichtssendungen des Verlegers. — Anzeigeblatt.) Jglau 1889, Selbstverlag des Verfassers. Oollersiellt der gesummten stuuls- null reelltsevissensollakt- liollen liitsrutur des lullrss 1888. rusummsngsstellt von Otto ülülllbreollt. XXl. lullrgung. 8". XXVIII, 252 8. ülit Xnkung: Oie lutsrutur des Ontnvurts eines bürgsrliellon Oesstrllnells kür das Osntsollo keioll. Berlin 1889, Bnttllsinwsr L Aülllllrsollt. Deutsche Buchhändler-Akademie, Hrsg. v. Herrn. Weißbach. VI. 2. Heft. Inhalt: Georg Joseph Manz. Von Karl Roth (Forts.) — Henrik Ibsen. Von Richard George (Forts.) — Die Amplonianische Hand schriftensammlung zu Erfurt. Von Or. Ernst Kelchncr (Schluß.) — Die Zeitungen. Von G. Hölscher (Forts.) — Winke f. Anfert. von Sortim.-Katalogen. — Novitätenbestellung. — Die neueste Litte- ratur für Buchhändler. Von I. Braun. — Zur Rcchtskunde. Sammelbuch für Zeitungs-Ausschnitte. Zusammengestcllt vonHeinr. Helmers. 4». VII, 112 S. Wittenberg 1889, R. Herrosö. Gcbd. Orientalin. (Billl. d. Brok. Or. 0. Ileitlleau in Köttingen.) Xntiqu. Xutulog von 0. X. Lroolllluns' Lortimsnt n. Xntiquurinm in Oeipzig. 8". 102 8. Olussisells Ollilologio u. Xltsrtlluwsknnds II. III. Xntiq. Xut. 127 ll. 128 von 8iwinel L 6o. io Oeiprig. 8°. 8. 69—170. Verrwiollnis säintl. Xbllandlungell a. d. L1ut.llema.tilc, kkxsiic, Xstrooo- inie und Meteorologie entkalten in den Oulllieutiooeu der Xlcudeinio der LVisseosollakten rnLVion. Xntig. Lutulog Ho. 30 von Lmil 8oeding in LVioo. 8". 77 8. Bußtag in Sachsen. - Wir machen wiederholt auf den in diese Woche — Freitag, den 22. d. — fallenden sächsischen Bußtag auf merksam mit dem ausdrücklichen Bemerken, daß in Leipzig an jenem Tage eine Erledigung irgendwelcher geschäftlichen Besorgung unmöglich ist. Wohlthätigkeit. — Seitens des Rates der Stadt Leipzig wurde den Stadtverordneten in ihrer Sitzung vom 13. d. M. zur Kenntnis ge bracht, daß ein Leipziger Bürger, welcher nicht genannt sein will, eine Schenkung von 100 000 ^ ausgesetzt habe, zur Unterstützung hilfsbe dürftiger Witwen von Leipziger Kausleuten, Buchhändlern, Prokuristen und Gehilfen, welche längere Zeit in ein und demselben Geschäftshause gearbeitet haben. Weltausstellung in Melbourne. — Nach Mitteilungen, welche die -Indspeodaoes llelAü» aus Melbourne empfing, hat die am 31. Januar geschlossene dortige Weltausstellung einen Fehlbetrag von »min destens 10 Millionen Francs» aufzuweisen. *) Berg!. Börsenblatt 1886, Nr. 70. Vortrag. Allg. dtschr. Buchh.-Gehilfcn-Vcrband. — Fräulein Elisabeth Lemke, in wissenschaftlichen Kreisen als ausgezeichncte Er forjcherin des Volkslebens im allgemeinen und ihres engeren Vater
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