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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1922
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- 1922-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1922
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217, 16. September 1922. Redaktioneller Teil. vom 24. Mai 1921 flir Waren im Betrage von 200 090 Mark von der Ausfuhrabgabe befreit worden sind. Auslanddeutschen, die bis zum 17. August eine den bisherigen Höchstbetrag nicht erreichende Be freiung von der Ausfuhrabgabe erwirkt haben, kann eine Verdoppelung des nicht ausgenutzten Betrags zugebilligt werden. Die vorstehende Ermächtigung gilt sinngemäß auch für ehemalige Kolonialdeutsche. Die bei den misfuhrbewilligendcn Stellen eingehenden Anträge bitte ich im Benehmen mit den die Interessen der Auslanddeutschcn wahrnehmenden Stellen vorzuprtifen und mir zur Entscheidung vorzu- lcgen. Ich ermächtige gleichzeitig die ausfuhrbewilligendcn Stellen, die Ausfuhr solcher Güter bis zum Höchstwert von 400 000 Mark ohne Liefcrwerksbescheinigung zu gestatten, welche unmittelbar zur Wieder aufnahme des Berufs der Auslanddeutschen im Auslande bestimmt sind. In diesem Umfange würde also den Auslanddeutschen der Einkauf der mitzunehmenden Waren zu Jnlandpreisen ermöglicht werden. Vorliegende Bestimmung gilt nur für Ausfuhrbewilligungen, die vor dem 1. April 1923 erteilt werden. Das Rundschreiben Nr. 6. V. 1441 vom 24. Mai 1921 wird aufge hoben.« Die Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe in Leipzig bittet, Anträge hierzu bei ihr direkt einzureichen. Antrag auf Erklärung allgemeiner Verbindlichkeit des Angcstellten- Tarifs für den Berliner Buchhandel. — Von A r b e i t n e h m e r s e i t e ist beantragt worden, Len am 22. August d. I. abgeschlossenen Gehalts tarif für die Angestellten im Berliner Buchhandel, der die August- gchälter regelt, für allgemein verbindlich in Groß-Berlin zu erklären. Einwendungen hiergegen sind bis einschließlich 30. September d. I. zum Geschäftszeichen VI 480 an das Neichsamt für Arbeitsvermittlung, Berlin NW 6, Luisenstraße 33, zu richten. Ende des Transportarbeiterstreiks in Sachsen. — Die vor dem sächsischen Arbeitsministerium am 13. September wieder aufgenom menen Schlichtungsverhandlungen zwischen den Arbeitgebern und Ar beitnehmern im sächsischen Transportgewerbc haben zu einem Erfolg geführt. Der Streik ist auf Grund eines beiderseitigen Entgegenkom mens beigelegt worden. Die Arbeit ist am Donnerstag, dem 14. September, früh wieder ausgenommen worden. Die 4. Stuttgarter Buchmesse findet vom 22.-27. September im »Handelshof« statt. Sie wird von Freitag, dem 22., bis einschließlich Sonntag, dem 24. September, wie im Vorjahre für das Publikum zur allgemeinen Besichtigung geöffnet sein. In der 4. Buchmesse ist zum ersten Male auch der badische Verlag vertreten. Frankfurter Buchmesse. — Im Nahmen der Frankfurter Herbst messe vom 8. bis 14. Oktober findet auch diesmal die Frankfurter Buchmesse statt, die wiederum eine glänzende Beschickung aufzuweisen hat. Die führenden deutschen Verlage sind so gut wie alle vertreten. Für die Bedeutung der Frankfurter Buchmesse spricht u. a. der Um stand, daß die Messeleitung, wie im vergangenen Frühjahr, auch zur Herbstmesse eine besondere Druckschrift mit dem Ausstellerverzeichnis der Buchmesse erscheinen läßt, zu dem diesmal vr. Alfons Paquel ein Geleitwort geschrieben hat. Interessenten erhalten Auskunft durch das Meßamt Frankfurt a. M., Haus Offenbach. Neuregelung des Bahnhossbuchhandcls. — Vom Reichsvcrkehrs- ministerium sind, wie die »Tägl. Rundschau« meldet, neue Bedingungen für die Zulassung der Bahnhofsbuchhandlungen herausgegebeu worden, die einheitlich für das ganze Neichsbahngebiet gelten. Sie brechen mit dem bisherigen System der Erhebung fester Pachtsummen. Künftig müssen alle mittleren und größeren Bahnhofsbuchhändlcr Prozentsätze vom Umsatz zahlen, sodaß sich die Pacht den jeweiligen Geldverhältnisscn automatisch anpaßt. Die Bahnhofsbuchhändler sind verpflichtet, bei der Auswahl des Lesestoffes kulturellen und volksbildnerischen Gesichts punkten Rechnung zu tragen und jede einseitige politische Einstellung zu vermeiden. Schmutz- und Schundliteratur und Druckschriften, die gegen Anstand und gute Sitten verstoßen, dürfen, wie auch bisher, nicht ver kauft werden. Die Portocrhöhungcn im Ncichsrat angenommen. (Vgl. Bbl. Nr 176, 193 u. 211.) — In seiner letzten Sitzung am 12. September beschäftigte sich der Neichsrat mit einer neuen Erhöhung der Post-, Tele graphen- und Fernsprechgebühren. Nach einem kurzen Referat des bayerischen Staatsrats von No hm er über die Verhandlungen der Ausschüsse wurden die neuen Sätze ohne Erörterung einstimmig von der Vollversammlung angenommen. Die Erhöhungen sind so geblieben, wie sie bereits nach den Verhandlungen des Neichspostbeirats in der ^ Öffentlichkeit mitgeteilt morden sind (vgl. Bbl. Nr. 211). Danach wird u. a. der einfache Fernbricf vom 1. Oktober an 6 Mark, die Postkarte im ! Fernverkehr 3 Mark kosten. Ein 5-ü§-Paket wird in der Nahzone 30 Mark, in der Fernzone 80 Mark kosten. Die ursprünglich vorge schlagene Erhöhung der Zeitungsgebühren ist vom Ministerium selbst zurückgezogen worden. Die Verpackung der Zeitungen hat der Ver leger auf seine Kosten auszuführen, aber der Vcrpackungszwang ist weg- gesallen. Der Höchstbetrag für Postanweisungen wurde auf 5000 Mark erhöht, wofür das Porto 20 Mark beträgt. Ein Auslandbrief bis zum Gewicht von 20 Z wird 20 Mark kosten. Der Mindestbetrag für ein Orts- telcgramm ist auf 30, der für ein Ferntelegramm auf 50 Mark fest gesetzt. Die Fernsprechgebühren haben jetzt eine Erhöhung um insge samt 600 v. H. erfahren. Der Neichspostminister Giesberts bemerkte nach der Annahme der Vorlage: Hiermit ist das Defizit der Neichspostverwaltung nicht abge deckt; es bleibt rechnungsmäßig wahrscheinlich noch ein Fehlbetrag von 15 bis 20 Milliarden. Wenn wir auf die Erhöhung der Zeitungs- gebührcn verzichtet haben, so geschah es mit Rücksicht auf die ungeheure Not der Presse. Es ist klar, daß die Leistungen der Post für das Zeitungswesen in gar keinem Verhältnis mehr stehen zu der Bezahlung, ich halte es aber nicht für möglich, jetzt die Zeitungen mit erhöhten Gebühren zu belasten. Bei den Brief- und Drucksachentarifen sind mir außerordentlich maßvoll gewesen, weil wir nicht durch überspannte Ge bühr den Verkehr abdrosseln wollen. Es ist uns nahegclcgt worden, auf ein Briefporto von 10 Mark zu gehen. Wir glaubten das nicht tun zu sollen, weil wir nach den Erfahrungen, die wir mit der Erhöhung des Tarifs von 60 Pf. auf 2 Mark gemacht haben, eine Verkehrs abwanderung im größten Umfange erwarten müssen. Wir glauben aber, daß es sehr wichtig ist, den Verkehr zu erhalten und lieber vor übergehend mit einer etwas niedrigeren Gebühr zu rechnen, damit das Publikum sich an die neuen Sätze gewöhnt. Die Verhältnisse sind für uns ja katastrophal. Als wir im Januar die Tariferhöhung be rieten, durften wir ruhig sagen, wir würden bei gbeichbleibenden Ver hältnissen den Etat nicht bloß balanciert haben, sondern noch einen erheblichen Uberschuß von etwa einer Milliarde erreichen. Inzwischen haben sich die Verhältnisse derart verschlechtert, daß wir die Gehälter der notleidenden Beamtenschaft so erhöhen mußten, daß die Beamten wenigstens einigermaßen existieren können. Die dazu erforderlichen hohen Summen lassen sich nicht mit einein Male durch Tarife heraus bringen, wir müssen sie allmählich erzielen. Wir müssen den Verkehr beobachten und sehen, was er noch tragen kann. Wann das Ende kommt, ist allerdings schwer zu sagen. Tie Neichspostverwaltung hat weiter auch in dem letzten Jahre gezeigt, daß sie ernsthaft der Frage uähergetreten ist, wie der Betrieb zu vereiufachcn und zu verbilligen ist. Nicht ohne Schwierigkeiten und Widersprüche find manche Ver kehrsvereinfachungen durchgeführt worden, die man auch als Ver schlechterungen ansprechen kann. Wir haben den Personalbestand lang sam und sicher, aber auch mit großen Schwierigkeiten verringert, und immer weiter untersuchen wir gemeinsam mit der Vertretung der Be amtenschaft, dem Verkehrsbeirat und dem sogenannten Vcreinfachungs- ausschuß die Frage, wie wir Personal sparen können. Überzähliges Personal soll an andere Verwaltungen abgegeben werden, wobei vor allen Dingen die 16 000 bis 17 000 Beamten in Frage kommen, die aus den abgetretenen Gebieten übernommen morden sind. Die Ver handlungen mit dem Neichsfinanzministerium und anderen Verwaltun gen sind erfreulich fortgeschritten. Sodann müssen die Hilfskräfte ver mindert werden, aber nur im Sinne einer gesunden sozialen Auffas sung; wir wollen nicht mit rauher Hand eingreifen. Ich habe die Hoffnung, daß es uns gelingen wird, in kurzer Zeit hier Klarheit zu schaffen und gemeinsam mit der Beamtenschaft zu erreichen, daß wieder ein ordnungsmäßiger Betrieb herrscht. Postbezug der Zeitungen. — Der Neichstagsabgeordnete I)r. Stresemann hat an den Neichspostminister eine Eingabe gerichter, worin er im Interesse des Zeitungsgewerbes die Forderung ausstcllt, daß die Neichspostverwaltung mit sofortiger Wirkung die Bestimmung auf- heben möge, wonach der Postbezug der Zeitungen auf ein ganzes Vierteljahr im voraus, und zwar 34 Tage vor Beginn des Vierteljahres, festgelegt werden muß. Es sei für die Zeitungsverleger eine Unmöglichkeit, die Preise für den Bezug der Zeitungen im voraus für einen Zeitraum von vier Monaten sestzu- legen und sich auf die freiwillige Nachzahlung der Postbczieher zu ver lassen. Zusammen mit den übrigen Umständen sei diese Bestimmung von verhängnisvoller Wirkung auf die Zeitungsverlage. Wenn die vorzugsweise auf den Postbezug angewiesenen Zeitungen überhaupt noch weiter bestehen sollen, müsse fürs erste diese Bestimmung fallen. Angesichts der Notlage der Presse sei eine entsprechend.? beschleunigte Verfügung der Neichspostverwaltung unbedingt notwendig. 1317
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