Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1924

X- 243, 15. Oktober 1924. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. — Bibliographischer Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13923 Die Goldumstcllung in Österreich. — Vom 1. Januar 1925 an soll in Österreich die Schillingwährung obligatorisch eingeführt werden. Die Bilanzen per 31. Dezember des laufenden Jahres sollen noch in Papierkronen, die Rechnungslegungen pro 1925 bereits in Schilling aufgestellt werden, ebenso die Vermögensausweise. .^«ackvmiv Krsi^rnse. — Aus Veranlassung des Akademikers Herrn Marschall Joffre, der angenscheinlich den Gelehrten in Sachen Lexiko graphie ebenso unfehlbar erscheint wie den Franzosen im allgemeinen in Sachen der Feldherrn-kunst, hat die Kommission der französischen Akademie, die mit der Bearbeitung des »vietioiruaire« beauftragt ist, beschlossen, das Wort »döksitiste« (zu deutsch etwa »Miesmacher«) nicht in das Wörterbuch aufzuuehmcn. Der General beanstandet das Wort, weil es nicht auf Franzosen angewandt werden könne (?) und dem gemäß auch keinen Platz im Wörterbuch der Akademie finden dürfe. — Wenn ein jedes Land von solchen Grundsätzen bei der Bearbeitung von Wörterbüchern ausgiuge, so dürfte man in keinem mehr Wörter wie »Feigling«. »Schurke«, »Verräter« usw. finden, und es würden nur noch Ausdrücke wie »tapfer«, »edel«, »treu« usw. der Ehre teil haftig, im Sprachschätze der Nationen verbucht zu werden. L. R. Gcrhart Hauptmann reist nach Ägypten. — Gerhart Hauptmann unternimmt demnächst eine Reise nach Ägypten; ein graphischer Künstler wird sich ihm anschließen. Die ägyptische Expedition erfolgt auf Anregung eines Dresdener Verlags (Carl Neißner), dem! als neues Hauptmannwerk ein Gegenstück zum »Griechischen Frühling« i vorschwebt: das Erlebnis des Geistes ägyptischer Kultur durch Ger-' hart Hauptmann, ein deutsches Erbe späteren Geschlechtern. PersonaliMrlMen. Jubiläum. — Der Lagerist Herr Johannes Lötzsch in Leip- z i g blickt am 16. Oktober auf eine 25jährige ununterbrochene Tätig keit in dem Musikverlag Otto Teich, daselbst, zurück, als wertvolle Arbeitskraft des Geschäfts. SprMlllll. ^ Reinliche Scheidung? Das von Kurt Ehrlich hcransgegebene Börsenblatt für den gesam ten Buchhandel findet in einem Punkt ineinen vollen Beifall, als sich darin nun diejenigen Anzeigen von Büchern sammeln, die nur für eine ganz bestimmte Gruppe von Buchhändlern in Frage kommen und einen anderen Teil gar nicht interessieren. Der Teil -er Buchhändler ! der kein Interesse dafür hat. hat aber da eine klare Übersicht über die- > jenigen Verleger, die er unter allen Umständen ablehnen will. Für mich wenigstens ist es klar, daß ich einem solchen Verleger meine Unterstützung entziehe, auch wenn er Bücher verlegen sollte, die unter den Interessenten des Ehrlichschen Börsenblatts keine Abnehmer finden. Allerdings muß ich mit Bedauern feststellen, daß ich den einen oder anderen Verleger darin gefunden habe, den ich nur mit Bedauern dort sehe. Ich bin nämlich der Meinung, daß eine Anzeige dort für die Mehrzahl der Buchhändler sehr stark negativ wirkt. München, den 11. Oktober 1924. A. Lempp. Zweckmäßigere Börsenblatt-Anzeigen. Die größte Zahl der Börsenblatt-Anzeigen, besonders die ein- und zweiseitigen, könnten immer zum Aushang am Schaufenster benutzt werden, wenn die Nabattsätze und ähnliche nicht für das kaufende Publikum bestimmten Angaben nicht darauf angegeben wären. Manme Verlagshäuser haben diesen Ubelstand schon seit langem erkannt und lassen die für den Buchhändler wichtigen Angaben außerhalb des Haupt-Anzeigen-Nahmens, beispielsweise unten auf der betreffende Seit«, airbringen. Wenn alle Verleger dem entsprechen wollten, dann wäre ein zweifaches Ziel erreicht: eine Anzeige, die zugleich als Schau fenster-Aushang benutzt werden kann. Düsseldorf 25. Hans Walter Bruchhaus. Schwindelhafter Abonnentensammler: Alfr. Schmidt. In Ergänzung ihrer Mitteilung in Nr. 229 d. Bbl., S. 12 842, betr. den Schwindler Alfred Schmidt, setzt uns die Firma August jScherl G. m. b. H. in Berlin davon in Kenntnis, daß inzwischen ! weitere 13 Privatpersonen dem Betrüger zum Opfer gefallen sind. Anfragen! Für die Namhaftmachung einer preiswerten Bezugsquelle für Papperollen zum Bilderversand wären wir dankbar. Mit teilungen an die Redaktion des Börsenblattes. E. R. in C. Wer stand in Verbindung mit dem Anzeigenwerber Gerhard Liebenthal in Berlin? Für freundliche Auskunft besten Dank im voraus. B e r l i n W. 30. C. A. S ch w e t s ch k e L S o h n. V e r l a g. Firmen, die mit der Herold Plakat-Gesellschaft in Berlin, Lessingstr. 40, zu tun gehabt haben, bitte ich, mir ihre Er fahrungen mit dieser Firma freundlichst bekannt zu geben. B e r l i n N W. 6. B u ch h. S i e g fr i e ü S e e m a n n. Bibliographischer und Anzeigen-Teil. Bibliogra krWeiiM Neuigkeiten des deMen BmWiidels. Mitgeteilt von der Deutschen Bücherei. »Pre!s nicht mttgetetlt« angezcigt. ^Wiederholung^ der Titel findet bestimmungs- Akticbolaget Lundcquist'ska Bokhandeln in Upsala. Uppsala IIniversLtets ^r^üi-ikt. Kiiosoki, spralrvetenskap oeü üistorislca veteuskaper. 5. 1924. Uootb, Krik: Ltuckieu ru den altnisckerkränlciseüen und aitvvsst- käliseken psalterversionen. (1924.) (V, 96 8.) Zr. 8° Kr. 3. 50 Friedrich Bahn in Schwerin. Algcnstaedt, Luise <L. Annshagen): Frei zum Dienst! Roman. 12. Aufl. 1924. (286 S.) 8° 6m. 2. 50; Hlw. 4. 50; Lw. 5. 50 phischer Teil. Friedrich Bahn in Schwerin ferner: Andrae, Hedwig: Freier Dienst. Erzählg aus d. Diakonisfenleben. 10. Aufl. 1924. <160 S.t 8° Om. 1. 40; Hlw. L. 5V Andrae, Hedwig: Jesus, meine Sonne I Erzähl«, k. Aufl. 1924. <112 S., 1 Titetb.) 8" Om. 1. — Andrae, Hedwig: Kindertränen. Eine Geschichte aus b. wilden Kur distan. 2«. Aufl. 1924. (79 S., 1 Titelb.i 8° Om. —. go Dass. SS. Ausl. I9S4. Bard, Friedrich, Dompred.: Noch einmal: »Wir Christen und das Alte Testament». Offener Brief an Herrn Pastor Bernhard Romberg, Verf. d. Gegenschrift: »Unser Glaub« u. d. Alte Testament«. In Komm. 1924. (16 S.> 8° Om. —. 20 Berg, Hans, vr. jur., Rechtsam». u. Notar! Zu ganzer Gewißheit. Führerdienst im Geisterringen. 1925 fAusg. 1924s. <111 S. mit Abb.) 8" Hlw. Om. 8. 20 Ofertzens, Margaretes ».: Betrachtungen über das Matthäus- Evangelium. 2. Aufl. 1924. <112 S.f 8" Om. 1.—; Hlw. 2.— Beyer, Csarls: Anastasia. Ein histor. Roman ans d. Mittelalter. 5. Aufl. 1924. <«24 S.) 8» Om. 5. -s Hlw. 9. —; Lw. 1V. — l82b'