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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1924
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- 1924-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1924
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idL 243, IS. Oktober 1924. «ebaktimitllti Teil. Schon vorweg muß gesagt werden, daß die Bibliographische Abteilung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig ihre schwierige Aufgabe, soweit eine so große Biblio graphie ohne Vorlage eines bewährten Musters auf den ersten Wurf gelingen kann, glänzend gelöst hat. Diese wohlverdiente Anerkennung soll auch dadurch, daß in den folgenden Ausfüh rungen weniger aus die allgemein anerkannten Vorzüge des Registers als auf gewisse Verbesserungsmöglichkeiten hingcwie- sen wird, in keiner Weife eine Schmälerung oder Einschränkung erfahren. Das Stich- und Schlagwortregister hat als Index zum Autorenregister des Deutschen Bücherverzeichnisses die Aufgabe, den praktischen Bedürfnissen des Buchhandels und der wissen schaftlichen Forschung zu dienen. Es soll auf die Fragen: »Von wem ist doch dieses oder jenes Buch?« »Welche Literatur ist über diesen oder jenen Gegenstand erschienen?« rasch und sicher Auskunft geben. Zur Erreichung dieses Zweckes werden die Bücher nach zwei Gesichtspunkten verzeichnet, erstens titelmätzig nach Stich worten, die immer dem Buchtitel entnommen werden, und zwei tens sachlich nach Schlagworten, die den behandelten Gegenstand bezeichnen. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die Begriffe Stichwort und Schlagwort, die in früheren buchhändlerischen Bibliographien und vielfach sogar in bibliothekarischen Kreisen als gleichbedeutend gesetzt wurden, im vorliegenden Register so wohl in der Titelbezeichnung wie im Satzbilde — das Schlag wort ist in fetten Typen, das Stichwort in gewöhnlicher Tcxt- schrift abgesetzt — scharf auseinandergehalten sind. Damit er scheint die Verwendung der Ausdrücke Stichwort (Ditelwort) und Schlagwort (Sachwort) endlich geregelt. Was die stichwortmähige Verzeichnung betrifft, die der Er mittlung des Autors zu einem sonst bekannten Titel dient und hauptsächlich bei der Unterhaltungsliteratur Anwendung findet, so ist sie eine ziemlich einfache Sache und bedarf keiner längeren Erörterung. Als Stichwort wird in der Regel das erste Haupt wort des Titels gewählt, die übrigen Titelworte schließen sich an, und nach einem Doppelpunkt folgt der Name des Verfassers als Hinweis aus das Hauptwerk, z. B.: »Tod, d. Weiße: Stratz, R.« Wo es notwendig ist, wird ein und derselbe Titel auch an zwei oder mehreren Stellen ausgewiesen. So ist die Gedicht- sannnlung »Leier, Schwert und Pflug von Mich. Kreß» unter den Stichworten »Leier«, »Schwert« und »Pflug» zu finden. Schwieriger ist die sachliche Verzeichnung nach Schlagwor ten, die den Zweck hat, die Literatur über einen bestimmten Gegenstand nachzuweisen. Die Frage der schlagwortmäßigen Katalogisierung steht gegenwärtig auch im Mittelpunkte des bibliothekarischen Interesses. Die Erkenntnis der Unbrauchbar keit des systematischen Katalogisierungsprinzips, das zuerst von der buchhändlerischen Bibliographie über Bord geworfen wurde, setzt sich nunmehr auch bei den Bibliothekaren durch und führt dem Schlagwortkatalog immer mehr Anhänger zu. So ist in der jüngsten Zeit außer der Deutschen Bücherei in Leipzig eine Reihe großer deutscher Bibliotheken, wie die Nationalbibliothck in Wien, die Zentralbibliothek in Zürich, die Universitätsbiblio theken in München, Wien und Graz, die Landesbibliotheken in Wiesbaden und Stuttgart, daran gegangen, ihre Bücherbestände schlagwortmäßig zu katalogisieren. Gleichwohl läßt die schlag- wortmätzige Bücherverzeichnung heute noch viel zu wünschen übrig und es wird der innigen Zusammenarbeit zwischen Buch handel und Bibliotheken bedürfen, um ehestens eine befriedi gende Lösung dieser für beide Teile gleich wichtigen Frage zu finden. Es ist hier nicht der Ort, den ganzen Fragenkomplex, der sich aus den Schlagwortkatalog bezieht, aufzurollen, Wohl aber scheint es notwendig, die Hauptpunkte kurz zu berühren. Worauf es in erster Linie ankommt, das ist die richtige Wahl und die prägnante Fassung des Schlagwortes. Dieses muß, wie schon gesagt wurde, den Inhalt des Buches wiedergeben, darf also nicht ohne weiteres dem Buchtitel, der oft nichtssagend ist. entnommen werden. Dieser Grundsorderung trägt unser Re gister fast durchgehenüs in mustergültiger Weise Rechnung. Einige Beispiele: Lorenz, R. Im Wetterleuchten einer neuen Zeit. (Schlusswort: Re formation.) Mayer, Ed. o. Die Zukunft der Natur. Ein Kampf- u. Friedcns- buch. (Schlusswort: Klarismus.) Nausen, Kr. In Nacht und Eis. (Schlagwort: Polarforschung.) Natürlich schleichen sich in eine Bibliographie von solchem Umfange leicht vereinzelte Fehler ein, die aber dem Werte des ganzen Werkes keinen Eintrag tun können. Besonders bei der mathematischen Literatur, deren richtige Verzeichnung aller dings tiefere Fachkenntnisse vorausseyt, ist das Schlagwort nicht immer glücklich gewählt, da es sich sehr häufig mehr an den Titel anlehnt, als den Inhalt wiedergibt. So ist di« Schrift »Zur Theorie der Geschwindigkeits- und Beschleunigungspläne einer komplan bewegten Ebene von H. Alt« unter »Ebene« statt unter »Kinematik« und die Abhandlung »über eine unmittelbare Be stimmung jeder einzelnen Reaktionskrast eines bedingten Punkt systems . . . von Fr. Paulus« unter »Punkt» statt richtig unter »Dynamik« verzeichnet. Auch mit der Fassung des Schlagwortes kann man sich nicht immer einverstanden erklären. Me zusammengesetzten Substan- tiva wie »Haustiere«, »Kirchenrecht«, »Rechtsanwälte- bezeichnen feststehende Begriffe und sollten nicht durch die Zurückführung auf die Stammworte »Haus«, »Kirche«, »Recht« in »Haus-tiere«, »Kirchesnj-Recht«, »Rechtssj-Anwälte« verstümmelt werden. Durch dieses unnatürliche Verfahren wird die angestrebte Über sichtlichkeit eher gestört als gefördert, zumal da sich zwischen die Unterschlagworte noch Stichworte einschieben. Die Stichworte sollten dem gleichlautenden Schlagworte immer borausgehen. Außerdem werden solche Wortzerreitzungen von dem Benutzer, der gewohnt ist, den geläufigen Begriff direkt aufzuschlagen, unangenehm empfunden. Ebensowenig ist die Gleichstellung der grundverschiedenen Begriffe »Botanik» und »Pflanzen« gutzu heißen. Es bestehen Wohl die Zusammensetzungen »Pslanzen- Anatomie«, »Pflanzen-Biologie«, »Pflanzen-Geographie« u. a. zu Recht, aber Wortgebilde wie »Pflanzen-Bibliographie«, »Pslan- zen-Geschichte«, »Pflanzen-Lehrbücher«, »Pflanzen-Unterricht«, -Pflanzen-Zeitschriften» sind im deutschen Sprachgebrauchs nicht geläufig. Der Begriff »Botanik» darf daher nicht ohne weiteres auf »Pflanzen- verwiesen werden, sondern die beiden Begriffe sind durch Kreuzverweisungen wie »Botanik s. a. Pflanzen« und »Pflanzen s. a. Botanik« miteinander zu verbinden. Am meisten umstritten ist heute noch die Frage, ob bei der schlagwortmäßigen Verzeichnung Gruppenbildung zulässig sei oder nicht. In diesem Punkte gehen die Meinungen der deut schen Bibliothekare heute noch sehr auseinander. Während die einen sagen, es müsse jeder Begriff, wie er sich aus dem Inhalte einer Schrift ergibt, ohne Rücksicht auf seinen engeren oder wei teren Umfang als Schlagwort gewählt werden, fordern die anderen zum Zwecke der Zusammenfassung der inhaltlich ver wandten und zusammengehörigen Literatur die Unterordnung allzu spezieller Begriffe unter solche von weiterem Umfange, wobei diese Unterordnung stets auszuweisen ist. Nach dem ersten Grundsätze werden beispielsweise Schriften über Mischfarben oder das Trommelfell unter »Mischfarben» bzw. »Trommelfell«, nach dem zweiten dagegen unter »Farben» bzw. »Ohr» mit Ver weisung von »Mischfarben s. Farben- und -Trommelfell s. Ohr verzeichnet. Es ist klar, daß durch das erste Verfahren eine Zersplitte rung der zusammengehörigen Literatur eintreten und ein auf diesem Prinzip aufgebauter Schlagwortkatalog an Brauchbar keit viel verlieren mutz. Die Bearbeiter des Stich- und Schlag wortregisters haben daher gut daran getan, sich für den zwei ten Grundsatz zu erklären. Die Schlagworte »Mundarten«, »Namen-, »Volkslied« sind wahre Musterbeispiele dafür, wie zu sammengehörige Schriften zusammenzufassen find. Leider erscheint dieses Prinzip nicht überall, wo die Unter- ordnung engerer Begriffe unter weitere geboten wäre, durchge fühlt. Namentlich bei der naturwissenschaftlichen Literatur wird IMS
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