Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1876
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- 1876-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1876
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- Deutsch
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.,V 246, 28. Oktober. Nichtamtlicher Theil. .8845 Herren Verleger von Zeitschriften: die Ausgabe der Zeit schriften in Leipzig bis Donnerstag Mittag 12 Uhr be werkstelligen zu lassen. Die mit dieser neuen Einrichtung ver bundene Aendernng der Leipziger Auslieferungszeit wird bei gutem Willen und Entgegenkommen der Herren Verleger, Commissionäre und Sortimenter kein Hinderniß bieten, die oben beregten großen Uebelstände zu beseitigen. Sehr angenehm würde es dem Verein sein, recht bald eine Aeußerung von Ihnen über die Sachlage zu vernehmen." Ans Berlin berichtet das „Berliner Fremdenblatt": „Von jeher haben die Sortimentsbuchhändler gegen den Handel mit Schulbüchern seitensdcrSchuldiener augekämpft,jedoch ohne wesent lichen Erfolg. Jetzt besteht derselbe wieder in voller Blüthe und wird ganz öffentlich und geschäftsmäßig betrieben, wie ein Stundenplan einer hiesigen Realschule bezeugt, der auf seiner Rückseite ein Preis verzeichnis von 55 Lehrbüchern mit äußerst billigen Preisen ent hält, welches der betreffende Schuldiencr mit folgender Empfehlung ausgibt: Umstehend verzeichnet, alphabetisch geordnete Schulbücher sind in großer Anzahl in gut gebundenen, neuen Exemplaren bei dem Unter zeichneten vorräthig. Die nebenstehenden Preise sind bei sämmt- lichc n Büchern um vieles billiger, als in den renommirte st en hiesigen Buchhandlungen, so daß durch Beschaffung derselben be deutende Vorthcile entstehen. Gleichzeitig werden auch noch andere gute Werke zu entsprechend billigen Preisen offerirt. Also eine Buchhandlung in optima korma in den Mauern einer städtischen Realschule! Wir schlugen sofort im Wohnungs-Anzeiger nach, ob der betreffende Schuldiener nicht auch als Sortiments-Buch händler angezeigt stehe und somit auch die Pflichtigen Gewerbe- und Einkommensteuern zahle — aber nein, er nennt sich einfach Schul diener. Nnn unterliegt es keiner Frage, daß einem Schuldicner es ein Leichtes ist, sich die ganze Schülerschaft binnen kurzem zu Kun den zu machen, denn er verkauft nicht allein Bücher, sondern auch geschmierte Schrippen, belegte Stullen, Pfannkuchen re. und kann nicht allein hiermit, sondern auch durch seine sonstige Stellung man chen Einfluß auf die Schüler ausüben. In der Umgegend von Gym nasien und Schulen überhaupt siedeln sich aber mit Vorliebe Buch händler und Buchbinder an, welche als steuerpflichtige Gewerbetrei bende auf die Kundschaft der Schüler speculiren. Wie sollen sie aber einer Concurrenz begegnen, welche ihrer Ohnmacht gegenüber solche Uebermacht besitzt. Sie müssen theure Lndenmiethe, Steuern, Holz und Licht bezahlen und von früh bis spät auf dem Posten stehen, der Schuldiener dagegen hat Dienstwohnung, zahlt nur die Steuer von seinem Gehalt und macht sein Geschäft in den wenigen Zwischen stunden, hat aber obenein noch den Bortheil, daß er bei Baarbezug in großen Partien von den Verlegern mehr Frei-Exemplare erhält, als der Sortimenter oder Buchbinder, welcher nur kleine Posten gebraucht. — Die Ungleich heit in den Verhältnissen der Concur- renten ist so in die Augen springend, daß dem nichts hinzuzufügen ist, aber desto ungerechter ist auch das Stattgeben einer solchen Concurrenz. Und dennoch hat auch dies Ding seine zwei Seiten. Es ist unbestreitbar für die Eltern sehr bequem, wenn sie es lediglich dem Schuldiener überlassen können, die Kinder mit den benöthigten Büchern auszustatten. Sie erhalten zu rechter Zeit stets die richtigen Bücher und obenein billiger, die Eltern ersparen den Gang in die Buchhandlung und riskiren nicht, falsche Bücher zu kaufen, der Schüler hingegen hat nicht Tadel zu befürchten, wenn er ein Buch in dieser oder jener Handlung nicht vorgefunden und ohne dasselbe in die Classe kommt — der Schuldiener hilft immer aus, und hat es dieser selbst nicht, dann ist das Buch sicher beim Verleger vergriffen. — Dennoch bleibt dieser Handel im Schulhause immerhin ein schwerer Eingriff in den Gewerbebetrieb der Sortimenter und man kann ihre Beschwerden hierüber nur unterstützen. Den Handel seitens der Schuldieuer gänzlich zu verbieten, liegt vielleicht nicht im Inte resse der Schule, sicher nicht im Interesse der Schüler und Eltern, mau könnte deshalb nur auf ein Mittel sinnen, einen Ausgleich zwischen beiden Elementen dieses Handels zu finden. Dies Mittel ruht am ausgiebigsten in den Händen der Verleger, wenn diese an Schuldiener direct entweder gar nicht auslicfern, so daß sie sich erst an einen Sortimenter wenden müssen, oder ihnen wenigstens nicht den Rabatt bewilligen, der Sortimentern zusteht. Wir fürchten indessen, bei den Verlegern nicht durchweg so viel ssprit äs oorps zu finden, als daß sie nicht den directen Verkehr mit der Schule vor ziehen sollten, denn bestände derselbe, dann könnte ein Schuldiener nicht sein Geschäft so empfehlen, wie oben geschehen. — Es scheint mithin, als müsse der Sortimenter auf dies Radikalmittel verzichten, und so bliebe denn nichts Anderes übrig, als daß sie die Lieferung der Schulbücher für gewisse Schulen in Pacht nehmen und eine Filiale im Schulgebäude selbst errichten, so wie die Eiscnbahnhöfe ihre Buchhandlungen haben. Pachtgcbote dieser Art würden sehr bald die Behörden darauf Hinweisen, welch eine Einnahmequelle sich ihnen dadurch eröffnet, die der Schule wieder zu gute kommen kann, und dadurch allein werden die Sortimenter eine Concurrenz besei tigen, welche zweifellos zu Unrecht besteht." Zur Aufklärung der „Rüge" in Nr.240d. Bl. — Das in meinem Verlag erscheinende Werk „Die Mysterien des Serails und der türkische Harem von Mme. Olympe Audouard" ist keine Titel ausgabe, wie C. in L. zu muthmaßen beliebt. Er Hütte ruhig mit seiner Warnung abwarten sollen, bis er sich von deren Richngkeit überzeugt hatte. Seine Besorgniß um das allgemeine Wohl ließ ihm jedoch hierzu keine Zeit. Das Werk ist von der ersten bis zur letzten Seite neu gesetzt und gedruckt* *), also keine „Titelauflage". Ob C. es dennoch dafür ansieht, das muß dahingestellt bleiben; nur bemerke ich, daß auf dem Titel-Umschläge zweite Auflage ge druckt steht. Daß es mir beliebte, gerade jetzt die neue Auflage zu ediren, wo das Interesse für die Türkei ein so lebhaftes ist, wird C. doch wohl nicht übel deuten! 0 si tasnissss, sie. — Unrecht ist es jedenfalls, hinter dem Schilde der Anonymität öffentlich eine Verdächtigung aufzustellen und so jedes directe Entgegeutreten un möglich zu machen. Berlin. Julius Levit. „Hnsstionnairs äs Uasssoiakion iuts rnatäana ! s äss masieisns-ösrivains" lautet der Titel einer kleinen Zeit schrift, welche von Hrn. G. Becker in Genf herausgegeben wird, und welche den Zweck verfolgt, den internationalen Verkehr zwischen Musikschriftstclleru, Musikern von Fach und Musikliebhabern zu ver mitteln und zu erleichtern. Anfragen jeder Art über alte und neue theoretische und praktische Musikwerke, Bitten um bibliographische Notizen über solche, Gesuche seltener oder dem betreffenden Ein sender unbekannter Werke, literar-historische Mittheilungen u. s. w. bilden den Inhalt der vor uns liegenden Nr. 1. Die Inserate sind mit voller Namensunterschrift und Adresse des Anfragenden versehen und müssen die Antworten darauf direct gegeben werden. Das Blatt soll so oft erscheinen, als Stoff vorhanden ist; der Preis dafür ist 2 40 netto, wofür der Abonnent auch das Recht zum Jn- seriren erwirbt. Die HerrenList L Francke in Leipzig sind zur An nahme von Abonnements bereit und theilen die Nr. 1, soweit der kleine Vorrath davon reicht, auf Verlangen gratis als Probe mit. Pcrsonalnachrichten. Herrn Heinr. Dieter in Salzburg ist vom Kaiser von Oester reich der Titel „k. k. Hofbuchhändler" verliehen worden. *) Wird bestätigt. Carl Jahncke, Buchdruckereibesitzer.
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