Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1922
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- 1922-09-23
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- 23.09.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. A- 223, 23. September 1922. blatt für künstlerische Geographie und für freie Forschung im Leben der Länder und Völ ker, haben als ein Kampfruf manchen Widerhall und manchen Widerspruch erfahren. Davon soll hier nicht die Rede sein. Aber die Richtung, in der sie sich bewegen, führt auch in das Ästhe tische, in das Literarische tief hinein. Daß eine der anschau lichsten Fachwissenschaften lediglich die Fachgenossen sesselt, daß Geographie für viele sich lediglich in den Memoriertabellen der Schullehrbücher versinnbildlicht, daß anders als in Alexander von Humboldts Tagen zu den Büchern, die man haben und ge lesen haben muß, die geographischen nicht gehören, liegt großen teils daran, daß auch bedeutendere Leistungen der deutschen geo graphischen Literatur, um sich gegen den Feuilleton- und Popn- laritätsstil zu sondern, sich einer sachlichen Trockenheit befleißig ten, die den Leser nicht lockte. Banse begnügt sich nicht damit, zu verlangen, die Geographie solle, mit der Historie, mit der Eth nologie und Soziologie sich verbindend, zu einer anschaulichen Wissenschaft vom Länder, und Völkerleben werden, er zeigt selbst in seinen Reisebüchern, daß die Werte eines wissenschaftlichen Inhalts sich in eine künstlerische Form zwingen lassen, daß das echt Geographische und das gut Literarische sich nicht auszu- schließen brauchen. Sein neuestes Orientbuch »Wüsten, Pal- men und Basare. Braun schweig, Georg Wester mann, 1921«, wird seiner Art, die Geographie zu dozieren, als eine vortreffliche Begründung dienen und auch den Buchfreun den die etwas allzusehr vergessene Bücherlust der Reiselektüre im schöneren Wortsinne neu empfinden helfen. Verein deutscher Buchhändler Böhmens (Sitz Dux). kurzer Bericht tibcr die XIV. Hauptversammlung, abgchalten in Brüx am 27. August 1922. Herr Vorstand Scheithauer (Dux) begrüßt die erschienenen Mit glieder und gedenkt in herzlicher Ansprache des Jubilars Herrn Gustav Gabert, der heute im Verein mit den anwesenden Kollegen seine 25jährige Selbständigkeit feiert. Der Vorstand überreicht danach ein vom Verein und vom Verband gespendetes schön ausgestattetes Eriuue- rungsblatt dem Jubilar, der cs mit Dankesworten in Empfang nimmt. Von der Verlesung der letzten Verhandlungsschrift wurde auf all gemeinen Wunsch abgesehen, worauf der Vorstaud den umfangreichen Jahresbericht erstattete, der mit Befriedigung von den anwesenden Kol legen zur Kenntnis genommen wurde. Der von Herrn Zahlmeister Hüller erstattete Kassenbericht wurde ge nehmigt. Die Wahlen ergaben: Obmann: Herr Scheithauer-Dux, Stell vertreter Herr Mändl-Komotau, Schriftführer: Herr Alois Uhl sen.- Kaaden, Zahlmeister: Herr Hüller-Brüx, Beisitzer: Herr Thoms- Weipcrt u. Herr Heinisch-Karlsbad. Freie Anträge: 1. Herr Hanika-Marienbad über Schulbücher (Armenbücher), worüber Wcchselrcden stattfandcn unter den Herren Mändl, Hüller, Lhvms, Uhl, Ludwig und Scheithauer: letzterer bemerkte, das; Heuer die Zeit für einen festen Entschluß schon zu weit vorgeschritten wäre. 2. Herr Scheithauer verlas ein Schreiben von Herrn Hanfen- Bndweis über direkte Lieferung an Kunden der Firmen Vobach und Ullstein. Die Firma Vobach hat bereits ihr Entgegenkommen mitge teilt, während die Firma Ullstein bisher keine Antwort gab. 3. Herr Gabert-Brüx beklagt sich, daß Schnittbogen verzollt ivcrden. Weiter stellt Herr Gabert den Antrag, im nächsten Jahr anzusucheu, daß Zeitschriften und Zeitungen wieder mit Zeitungsmarken versandt werden dürfen. Da kein weiterer Antrag gestellt wurde, schloß Herr Obmann Scheithauer mit Dankesworten die Versammlung. Hierauf lud Herr Gustav Gabert-Brüx sämtliche Kollegen zu einem Mittagsmahl ein, das er aus Anlaß seines 25jährigen Geschäfts-Jubi läums gab. Es entwickelte sich zu einem wirklichen Festessen: die reich- gcschmückte Tafel, die in schönem Blumenschmücke prangte, lobte Gast geber und Küche. Auch die Toaste fehlten nicht, und der Jubilar wurde wiederholt gefeiert. Zum Schlüsse gedachte Herr Mändl noch des alten erblindeten Kol legen Laube, der im Komotauer Armenhause ein trauriges Leben fristet. Durch Spenden wurde die ganz ansehnliche Summe von Xö. 350.— gesammelt, die Herr Mändl übernabm und dem Zwecke zuführen wird. Mme WtMlLMN. Ausdehnung der VersichcrungSpflicht in der Angestellteuversichc- rung. — Nachstehende Verordnung vom 12. September 1922 wurde in der am 15. September ausgegebenen Nummer 03 des Reichs-Gesetz blatts S. 725 veröffentlicht: Auf Grund des Artikels VI des Gesetzes über vorläufige Um gestaltung der Augestclltenversicherung vom 11. Juni 1922 (RGBl, l S. 505) wird mit Zustimmung des Rcichsrats und des Ausschusses des Reichstags für soziale Angelegenheiten folgendes verordnet: Artikel I. Im § 1 Abs. 3 des Vcrsicherungsgesetzes für Angestellte vom 20. Dezember 1911 (RGBl. S. 989) in der Fassung des Gesetzes über vorläufige Umgestaltung der Angestelltenversicherung vom 11. Juni 1922 (RGBl. I S. 505) wird das Wort »hunderttausend« ersetzt durch »dreihunderttausend«. Artikel II. Für Ncuvcrsicherte gelten die 88 366, 395 bis 308 des Versichc- rungsgesetzcs für Angestellte mit der Maßgabe, daß die Fristen vom Inkrafttreten dieses Artikels ab laufen. Artikel III. Ten Wiedcrversicherten werden die Kalendermonate der Zwischen zeit als Beitragsmonate im Sinne der 88 15, 49 des Versicherungs- gcsetzes für Angestellte angerechnet. Wenn ein solcher Angestellter von dem Rechte der freiwilligen Ver sicherung nach 8 15 des Versicherungsgesetzes für Angestellte für die zurückliegende Zeit, während der er nicht versicherungspflichtig war. Gebrauch macht oder gemacht hat, so gelten die freiwilligen Beiträge, die er für diese Zeit entrichtet hat oder gültig nachentrichtet, als Pflichtbeiträge im Sinne des 8 48 des Versicherungsgesctzcs für An gestellte, nicht dagegen im Sinne des 8 398. Die freiwillige Versiche rung hat die Wirkung der Pflichtversicherung nur insoweit, als ihre Beiträge mindestens in der Gehaltsklasse des letzten Pflichtbeitrags vor jenem Ausscheiden des Angestellten aus der Versicherungspslicht und im Falle des 8 177 mindestens in derjenigen Gchaltsklasse, deren Beitrag diesem Pflichtbeitrag am nächsten liegt, entrichtet sind oder gültig nacheutrichtet werden. Artikel IV. Neuvcrsicherte w-erden auf Grund des 8 H des Versichernngs- gesetzes für Angestellte von der Versicherungspflicht rückwirkend aus den Tag ihres Beginns befreit, wenn der Befreinngsantrag bis ein schließlich 31. Oktober 1922 beim Ncntenausschuß oder der Reichsver sicherungsanstalt cingeht und bereits zu dem früheren Zeitpunkt die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung im übrigen Vorlagen. Artikel V. Die Verordnung tritt mit Wirkling vom 1. September 1922 ab in Kraft. Berlin, den 12. September 1922. Der N e i ch s a r b e i t s m t n i st e r. vr. Brauns. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 208 vom 10. September 1922.) Die Ursache des deutschen Zeitungssterbcns. — Ein Deutscher, der mit offenen Augen durch die Vereinigten Staaten fuhr, teilt dem »Tage-Buch« ein kleines Erlebnis zum Problem der Papicrnot und des Zeitungssterbens mit: »Vor einigen Monaten stand ich in New Aork im Zcitungspalaste H c a r st s. Ich wurde durch die Maschinen räume, durch die Niesendruckerei geführt. Plötzlich stand ich vor den ungeheuren Papierballen, die für eine tägliche Auflage von 5 Millionen Exemplaren nötig sind. »Hier finden Sie Abgesandte aus Ler Heima t«, sagte mein amerikanischer Begleiter, »d i c ganze Hear st presse wird auf deutschem Papier ge druck t«. Wer das Format der amerikanischen Blätter und ihre Aus lagen kennt, wird nun begreifen, warum die deutschen Papiererzeuger mit vollendeter Gleichgültigkeit dem deutschen Zcitungssterben zu- schen. Das amerikanische Geschäft interessiert sie, die deutsche Zeitung ist ihnen schnuppe. Säße im Neichswirtfchaftsministerium ein Mann von Kraft und Einsicht, so müßte er das Schicksal der deutschen Presse vor das der amerikanischen stellen. Keine Nolle nach New Jork, wenn das Gedeihen der amerikanischen Presse mit dem Tode der deul schen bezahlt werden muß! Es wäre übrigens interessant, die Zah- lungsmodalitäten der amerikanischen Kundschaft zu untersuchen.« Die Berliner Blätter gehen znm täglich einmaligen Erscheinen über Die ungeheure Notlage der Presse wird voraussichtlich in Bälde zu einer Einschräukuugsmaßnahme führen, die in Fachkreisen des Zen tuiigsgewcrbcs mehr und mehr als unvermeidlich erkannt wird. Schon haben einige Berliner Tageszeitungen die tägliche einmalige Erfchei- L34«
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