Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1876
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- 1876-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1876
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man bisher immer noch eine Versammlung von Bibliothekaren. Dem nächst werden sich aber auch diese versammeln, und zwar zu Phila delphia in Nordamerika. Veranlaßt wohl hierzu durch die Weltaus stellung daselbst, haben die nordamerikanischen Bibliothekare be schlossen, ebendort am 4., 5. und 6. October zusammenzukommen, um gemeinschaftlich das Wohl der Bibliotheken zu berathen. Ein aus vier Personen bestehendes Comits hat eine Einladung dazu mit der Ueberschrift „Ickbrar^ Oonksrsnos" drucken lassen, in welcher die Namen zahlreicher nordamerikanischerBibliothekare genannt werden, die bereits ihre Theilnahme zugesagt. Auch Nichtbibliothekare, sofern sich dieselben für Bibliographie und Bibliotheken interessiren, sind dazu eingeladen. Man hat diese Einladung auch nach Europa ver sandt (wenigstens liegt mir eine solche für Berlin vor), und beab sichtigt diese Versammlungen in späteren Jahren zu wiederholen. Die Zahl der in Nordamerika vorhandenen Bibliotheken ist schon jetzt eine sehr bedeutende, die sich, als der neuen Welt angehörend, was die Zahl der Bände und den Werth der Werke betrifft, freilich wohl nie mit den großen europäischen Bibliotheken werden messen können. Unsere großen europäischen Bibliotheken enthalten außerdem neben den gedruckten Büchern noch Tausende von Handschriften, und bei jenen rechnet man in Berlin, wo man den Neubau einer Biblio thek beabsichtigt, schon nach Millionen. Durch einen eigenthümlichen Zufall fügt es sich, daß jene Versammlung in der Stadt Nord amerikas stattfinden soll, in welcher, wenn auch nicht als Bibliothekar, der Mann lebt, der in neuerer Zeit mit dem Aufwand eines wahr haft immensen Fleißes das bedeutendste amerikanische bibliographische Werk herausgegeben, Hr. S. Austin Allibone, dessen oritieul ckictiouar/ ok UnZUslr litarature unck ok Lritüsb unck American uutbors (3 Vols. §r. 8. UbUaäsIxbiu 1871)" sicherlich von jedem amerikanischen Bibliothekar gekannt und benutzt, in Europa aber noch immer vielen Bibliothekaren unbekannt sein dürfte. Biblio graphische Werke wie das des Hrn. Allibone leisten dem Biblio thekar bei seinen Arbeiten die besten Dienste, und es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, daß die amerikanischen Bibliothekare bei Gelegenheit ihrer Versammlung diesem Mann öffentlich ihre Dankbarkeit beweisen werden. Um dem für Bibliotheken sich interessirenden Publicum die Bedeutung einer solchen Versammlung klar zu machen, sei es mir erlaubt, dem Obigen noch Folgendes hinzu zufügen. Die Einrichtung und Verwaltung einer großen Bibliothek, zumal wenn dieselbe von einem großen Publicum benutzt wird, er fordert selbstverständlich gewisse feststehende dabei zur Anwendung kommende Grundsätze, deren Kenntniß und Erkenntniß sich jeder Bibliothekar wird angelegen sein lassen. Von welchem Umfange dieselben werden sein müssen, das wird, denke ich, auch dem Nicht bibliothekar einleuchten, wenn derselbe erfährt, daß es sich dabei nicht nur um die Anordnung der Bücher, deren Aufstellung, Ver zeichnung oder Katalogisirung handelt, sondern auch um deren Benutzung, Erhaltung, Anschaffung und Vermehrung. Es ist über die Einrichtung und Verwaltung einer Bibliothek im Laus der Zeit auch gar manches geschrieben worden, wobei man sich mehrfach des Ausdrucks „Bibliothekswissenschaft" bedient. Und vergegenwärtigt man sich den Umfang der bei der Verwaltung einer Bibliothek zur Anwendung kommenden Grundsätze, zieht man ferner in Betracht, daß dem Bibliothekar zur richtigen Anwendung derselben auch noch andere gelehrte Kenntnisse, als ausgedehnte encyklopädische, linguistische, literarische und bibliographische Kenntnisse nothwendig, so wird es von Seiten der Bibliothekare Wohl nicht unbescheiden er scheinen, wenn auch sie für ihren Beruf den Namen einer Wissenschaft in Anspruch nehmen. So viel nun aber auch über diese Wissenschaft schon geschrieben und nachgedacht worden, gibt es innerhalb derselben noch gar manche wenig bearbeitete und zweifelhafte Punkte, in denen demnach auch die Praxis auf den verschiedenen Bibliotheken eine vielfach verschiedene ist. Beispielsweise nenne ich hier nur als ein wenig bearbeitetes das Capitel von der Vermehrung einer Biblio thek, und doch ließe sich auch hierfür eine Reihe beachtenswerther Grundsätze aufstellcn. Solche Punkte sind es, die auf einer Ver sammlung von Bibliothekaren zur Sprache gebracht werden dürften, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß Versammlungen der Art die Lösung der Aufgabe: auf welche Weise eine Bibliothek am besten einzurichten und zu verwalten, wesentlich fördern würden. Möchte denn also schon die erste Versammlung von Bibliothekaren nicht ohne einigen Nutzen für die Bibliotheken sein, möchten aber auch die Bibliothekare es nie vergessen, daß doch zuletzt die in einer Bibliothek vorhandenen Bücher die Hauptsache, daß die mit der nöthigen Kritik bewirkte Vermehrung der unter ihm stehenden Bib liothek die höchste Leistung eines Bibliothekars genannt werden muß. Sybel. (Allg. Ztg.) Die Grabstätte Gutenberg's. — Es ist in der That merk würdig, wir möchten fast sagen, beschämend, daß bezüglich der Grab stätte Johann Gutenberg's, dessen Erfindung doch ein Hauptgrund pfeiler der gesammten modernen Bildung und Cultur ist, bis in die jüngsten Tage ein vollkommener Jrrthum walten konnte. Seither bestand nämlich allgemein die Ansicht, Johann Gensfleisch, genannt Gutenberg, sei bei den Franciscanern in Mainz begraben worden, bis vr. K. G. Bockenheimer, großh. hessischer Bezirksgerichtsrath in Mainz, am Pfingstsamstag d. I. das Glück hatte, ein altes Archiv stück wieder aufzufinden, vermöge dessen er den klarsten Beweis lie fert, daß der um die gesammte Menschheit so hoch verdiente Mainzer Bürger bei den Dominicanern seine ewige Ruhestätte gefunden. Das wieder entdeckte Document, aus welchem sich diese ebenso neue wie interessante Thatsache ergibt, ist ein Anniversarium oder Todten- buch des Mainzer Dominicanerklosters, in welchem sich zum 2. Febr. der Eintrag findet: „0 Du« ckollss rrun Olrmüem ourn ckuadus oan- ckolis sup. In picken, pps entdeck,-uin prnsckienntis kmdsns nrinn Oins- üeis." Mit großem Scharfsinn und durch eine Reihe glücklicher Com- binationen hat Hr. Bockenheimer in seinen, Schriftchen „Gutenberg's Grabstätte." (Mainz 1876), das der Vorläufer einer größeren Ar beit über das genannte Todtenbuch sein soll, nachgewiesen, daß die obige Notiz sich nothwendig aus den Erfinder der Buchdruckerkunst beziehen muß. Diese Entdeckung kommt gerade in dem gegenwär tigen Augenblick um so erwünschter, als eben die Stelle des früheren Dominicanerklosters durch die Einäscherung der Fruchthalle zum zweiten Mal ein Ort der Verwüstung geworden ist, dessen Wieder bebauung wohl Aussicht auf weitere historische Fünde bieten dürfte. Möge diese Gelegenheit zu systematischen Nachforschungen nicht un benutzt vorüber gehen. (Allg. Ztg.) Das Leipziger Tageblatt schreibt: „Die durch verschiedene öffentliche Blätter gegangene, auch in der „Berliner Börsenzeitung" enthaltene Nachricht, daß die Reichsbank Wechsel, in welchen die Summen mit »Marks« bezeichnet sind, von der Discontirung aus schließe (Börsenbl. Nr. 196), ist, wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, nicht begründet. Dagegen werden Wechsel, welche aus »Marken« oder »Reichsmarken« lauten, abgelehnt, weil diese Wörter nicht die Mehrheit von Mark, sondern von Marke (z. B. Stempelmarke) bedeuten." LL Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung
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