Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1876
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- 1876-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1876
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von welcher wir heutzutage keine Ahnung haben, hatte der Geschäfts mann weit mehr zu reisen als gegenwärtig. Das ganze Geschäfts wesen war weit mehr auf persönlichen Verkehr angewiesen als jetzt. Auch Dieterich hat viel herumkutschiren müssen, nicht nur zwischen Göttingen und Leipzig, sondern auch nach anderen Städten, bald sehen wir ihn in Hannover, bald in Hamburg, und Bürger spielt hierauf an, wenn er ihn in einem Briefe mit „alter Herumschwärmer" anredet. (Schluß folgt.) Miscellrn. Zur „Rechtsfrage" (Prospecte betreffend) in Nr. 44 d. Bl. — Entgegen der in Nr. 48 d. Bl. unter Chiffre Ll. aus gesprochenen Ansicht, scheint es mir doch ganz unzweifelhaft festzu stehen, daß ein Sortimenter, der infolge Angebots seitens eines Verlegers von diesem Prospecte für eine bestimmte Verwendung verlangt, diese so acceptiren muß, wie der Verleger sie hergestellt hat, vorausgesetzt natürlich, daß seitens des Sortimenters bei Be stellung nicht besondere Wünsche resp. Bedingungen mit Bezug auf das Arrangement rc. derselben gemacht worden sind. Hat Verleger die bestellte Anzahl Prospecte mit Firma geliefert, so ist Sortimenter verpflichtet, dieselben seiner Zusage gemäß der betreffenden Zeitung beilegen zu lassen. Thut er das nicht und hebt somit einseitig den Vertrag auf, so schädigt er den Verleger in seinem Eigenthum, und hat dieser das Recht, ihn für die verursachten Herstellungs- und Frachtkosten verantwortlich zu machen. Eine Rücksendung von Pro spekten mit Firma braucht wohl gar nicht in Betracht gezogen zu werden, da diese ja doch fast ganz zweck- und werthlos wäre. Die Gründe, auf welche die Sortimentshandlung bei ihrer Weigerung zur Verbreitung der Prospecte sich stützt, daß: „ihre Firma ganz verschwindend klein gedruckt sei und auf dem Bestellzettel ganz fehle", sind nicht stichhaltig, denn daß die betreffende Firma auch in den Bestellzettel ausgenommen wird, geschieht nur in den wenigsten Fällen, und die Begriffe von groß und klein sind ja sehr relativ. Was heißt klein: Diamant, Perl, Nonpareille — oder Corpus, Cicero, Tertia? Die auf dem Prospekt befindlichen Bemerkungen: „Bestellzettel abzuschneiden und der nächstgelegenen Buchhandlung einzusenden" und: „Bei mangelhafter Expedition wolle man sich an die nächstgelegene Buchhandlung oder an die Verlagsbuchhandlung selbst wenden" hätten füglich wegbleiben können, da sie wohl mehr auf den Colportage- als ans den Sortimentsvertrieb berechnet sind. Im Grunde aber sind diese Bemerkungen doch ganz unschuldiger Natur und thun Keinem weh, oder die betreffende Sortiments handlung müßte gerade Ursache haben, die „mangelhafte Expedition" im voraus auf sich selbst zu beziehen. — Unter diesen Umständen noch eine Frachtentschädigung zu beanspruchen, erscheint mir, um mich eines parlamentarischen Ausdruckes zu bedienen, ganz un glaublich. Es wäre wünschenswcrth, daß die betreffenden Firmen über den Ausgang des Prozesses seiner Zeit in diesen Blättern be richten möchten. — Eine ganze Anzahl Sortimentshandlungen geht mit den Prospecten der Verleger in der rücksichtslosesten Weise um und scheint mit Bezug darauf das Rechtsbewußtsein fast verloren zu haben. Die Verleger werden zu großen Ausgaben oft in der leichtfertigsten Weise veranlaßt und ganz enorme Summen werden jedes Jahr damit zwecklos vergeudet. Dem soliden Sortiments geschäft werden die Vertriebsmittel entzogen und diese solchen sich immer vordrängenden Firmen zugeführt, die damit höchstens ihre Maculatur vermehren. Schreiber dieses hat in dieser Beziehung sehr böse Erfahrungen gemacht und hofft deshalb, daß jetzt in dieser Angelegenheit ein Präcedens geschaffen werden möge, aus dem klar hcrvorgeht, daß der Sortimenter eventuell zum Schadenersatz ange halten werden kann. 6. 8. Erklärung. — Zur Ergänzung, bezw. Richtigstellung des in Nr. 48 d. Bl. enthaltenen Artikels „Zur Notiz" erkläre ich hiermit, daß das in dem dort angeführten Anschreiben enthaltene Anerbieten keineswegs den „nach vielen Tausenden" zählenden, sondern nur einer beschränkten Anzahl ausschließlich körperschaftlicher Mitglieder, und zwar solchen Vereinen gemacht wurde, von denen uns nicht bereits bekannt war, daß sie sich bei der Aufstellung von Bibliotheken ohne hin der Begünstigung des Buchhandels erfreuten. Der Gesellschaft für Verbreituug von Volksbildung liegt es sehr fern, mit dem Sortimentsbuchhandel in diesen schädigende Concurrenz zu treten; sie glaubt vielmehr durch die in ihrer Tendenz liegenden Bestrebungen, das Fortbildungs- und namentlich das Lesebedürfuiß in immer weiteren Kreisen des Volkes zu wecken, dem Buchhandel im All gemeinen reichlich zu ersetzen, was sie ihm vielleicht durch die Unterstützung einzelner Vereine in besonderen Fällen entziehen sollte. Berlin, den 29. Februar 1876. Julius Lippert, Gcneralsecretär. Aus Paris, 27. Febr. schreibt man der Allg. Ztg.: „Gestern hat das Leichenbegängniß des alten (geb. 1790) und berühmten Chefs der Buchhändler- und Druckerfirma Firmin Didot, des Hrn. Ambroise Firm in Didot, stattgefunden. Die Thcilnahme an der Leichenfeier war sehr zahlreich. Die Straße von Nr. 56 der Rue Jacob bis zur Kirche Saint-Germain-dcs Pres, wo die kirchliche Feierlichkeit stattfand, war buchstäblich von der Menge bedeckt. Das große Schiff der Kirche und ihre Seitenhallcn genügten kaum, dieselbe zu fassen. Der Leicheuzug wurde von Hrn. Alfred Didot, dem Sohne des Verstorbenen, geführt, der Hrn. Hyacinthe Firmin Didot, Bruder von Ambroise, und Hrn. Paul Didot, seinen Neffen, zur Seite hatte. Der Hr. Unterrichtsministcr Wallou, Hr. de Wailly, Präsident der Akademie der Inschriften und schönen Wissenschaften, Hr. Dumas von der französischen Akademie, Hr. Basset, Präsident des Buch händler- und Buchdruckervereins, Hr. Recoulet, Präsident des Vereins der Papier-Fabrikanten, hielten die Zipfel des Leichentuches. Vom Institut bemerkte man die HH. Mignet, Laboulaye, Nisard, Jourdain, Egger, Renouard, Paulin Paris, deLongpörier,Ravaiffon, Ad. Regnier, Charles Blanc, de Lasteyrie, Duruy. Ein Dötachement von einem Linien-Jnfanterieregiment unter einem Hauptmann bildete zu beiden Seiten des Leichenwagens Spalier. Der Sarg, auf dem man die Insignien des Verstorbenen bemerkte, war mit Immortellen und Veilchen bedeckt. Die Zahl der ausgezeichneten Persönlichkeiten, Freunde und Collegen des Hrn. Ambroise Firmin Didot in der Industrie, die der Feier beiwohnten, war so groß, daß man sie unmöglich alle aufzählen kann. Alle Chefs der ersten Buchhandlungen und Druckereien von Paris waren erschienen oder vertreten; dazu kam die Masse der Angestellten und Arbeiter der verschiedenen Etabisscments der Familie Didot. Fast das ganze Ge leite, welches die Leiche nach der Kirche begleitet hatte, war ihr bis aus den Kirchhof Montparnassc gefolgt, wo sie vorläufig zur Ruhe gesenkt ward; ihr letzter und endgültiger Ruheplatz harrt ihrer zu Sorcl, wo Hr. Firmin Didot und seine Brüder eine Papierfabrik ge gründet haben. Am Grabe wurden vier Reden gehalten: die erste von Hrn. de Wailly Namens der Akademie der Inschriften und schönen Wissenschaften, deren Mitglied Hr. Firmiu Didot war; die zweite von Hrn. Basset als Delegirtem des Vuchhändlervereins; die dritte von Hrn. Danelle als Vertreter der Buchdrucker der Provinz und die vierte von dem bevollmächtigten Minister Griechenlands — eine zarte Aufmerksamkeit für die Verdienste des Verstorbenen um das Hellenenthum und die griechische Literatur, welche ihm die größte Förderung verdankten. Noch wenige Tage vor seinem Ende be schäftigte ihn seine Thukydides-Ucbertragung. Bekannt sind seine in kostbarster Ausstattung erschienenen Horaz- und Virgil-Ausgaben,"
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