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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1924
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- Deutsch
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x° 239. 10. Oktober 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. -. Dtschn. Buchhandel ^3589 Das Buch ist das notwendige Riistzeug der Heranwachsenden Ju gend, den Kampf des Geistes und fürs Vaterland recht zu bestehen. Jugend und Erzieher: kommt und erkennt im Buchhändler den Freund!« Stcuerbcratung durch die Geschästsstelle des Vörsenvercins. — Steucrrundschreiben Nr. 13 ist erschienen und geht den Bestellern um gehend zu. Es hat folgenden Inhalt: t. Ermäßigung der Umsatzsteuer und Kapitalverkehrsstcuern. 2. Steuerreform. 3. Amtliche Erlasse und Verfügungen. 4. Verschiedene Mitteilungen. 5. Sonderberatung. Gleichzeitig bitten wir um Überweisung der Bczugsgebühr für das IV. Quartal 1924 und der rückständigen Bezugsgebühr für das Hl. Quartal 1924 auf unser Postscheckkonto 13 463 mit dem Vermerk: Betr. 8. Liste von Gcschichtölehrbiichern für höhere Lehranstalten. — Das »Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen«, Heft 19 vom 5. Oktober 1924, enthält folgende Bekanntmachung (ll II 3771) des preußischen Kultusministers: Trotz wiederholt von verschiedenen Stellen geäußerter Wünsche bin ich noch nicht in der Lage, eine Liste solcher Geschichtsbücher be- kanntzugcben, die ohne Einschränkung im Unterricht zugelassen werden könnten. Die eingereichten Werke werden von den mir namhaft ge machten Fachleuten begutachtet, und erst auf Grund dieser Gutachten wird die Entscheidung getroffen werden können. Die Begutachtung ist auch heute noch nicht abgeschlossen, da die verschiedenen Bände eines Buches zu verschiedenen Zeiten erschienen und einzelne erst kürzlich vorgelegt worden sind. Ein endgültiges Urteil ist aber nur dann möglich, wenn sich in jedem einzelnen Falle das Ganze überblicken läßt. Ich habe mich deshalb zunächst darauf beschränkt, die Verleger auf fcstgestellte Mängel aufmerksam zu machen, und behalte mir weiter.' Verfügung vor. Der »Lagcrergänznngs-Schmettcrling«. — Zu dieser im Bbl. Nr. 233 erwähnten Neuerung des französischen Bnchhandels möchte ich ergänzend bemerken, daß ich diesen Vorschlag bereits am 7. März 1923 im Börsenblatt gemacht habe. Es handelte sich damals darum, eine technische Lösung für die Möglichkeit, verkaufte Bücher am glei chen Tag zu bezahlen und nachznbestellen, ausfindig zu machen. Von etwa 20 außerdem befragten Sortimentern erklärte nur einer, in der Lage zu sein, dies dnrchzuführen. Alle andern hielten es in ihrem Betriebe für unmöglich. In Frankreich geht es aber anscheinend doch. Vielleicht setzt sich die Idee jetzt unter ausländischem Namen durch. H. Klieman n. In diesem Zusammenhang sei auch an einen Vorschlag erinnert, der vor mehr als zehn Jahren öfters gemacht wurde (s. besonders Bbl. 1912, Nr. 265). Es wurde gefordert, in jedes neue Buch einen Zettel hincinznlegen, der kurz über Inhalt, Zweck, Interessentenkreis usw orientiert. Selbstverständlich könnte dieser Zettel, der vorwiegend für den Sortimenter bestimmt sein sollte, leicht auch obigem Zwecke, die Lagerergänzung zu erleichtern, dienstbar gemacht werden. Ned. Berliner Sammlungen unter dem Hammer. — Im Laufe des No vembers werden, wie die »Voss. Ztg.« meldet, zwei hervorragende Ber liner Privatsammlungen, von den Fachleuten seit langem geschätzt, ihre Auflösung erfahren, vr. Viktor Manheimer wird von seiner Bi bliothek, die als eine der besten Sammlungen deutscher Erstausgaben bekannt ist, den Bestand der Bücher zur deutschen Literatur von Gott sched bis in die neueste Zeit abstoßen. Namentlich aus der klassischen und romantischen Epoche sind hier seltene Stücke, in besonders gut r- haltenen Exemplaren, vorhanden. Das Berliner Antiquariat von Paul Graupe wird die Versteigerung übernehmen. Ferner wird Paul Davidsohn im Grnnewald, dessen Graphik-Versteigerung bei Boer- ner in Leipzig vor einigen Jahren ein Ereignis des Kunstmarktes b:- dcntete, den Nest seiner Sammlungen auslösen: Miniaturen, bei denm die besten Künstler dieser Spezialität vertreten sind, Ölgemälde, dl'> unter ein van Dyck, altes Porzellan und eine umfangreiche Handbiblio thek für Sammler. Die Firma Mar Perl wird sie zum Ausgebot bringen. Tie Kataloge sollen schon im Oktober erscheinen. Der englische Zensor gegen Stefan Zweigs Novellen. — Der be kannte Londoner Verlag Chapman L Hall hatte unter seinen Hcrbstnovitäten einen Band »Passion anck ?aiu« von Stefan Zweig angckündigt, der eine Auswahl aus den Novcllen- bänden »A m o k« und »E r st e s Erlebnis« enthält. Wenige Tage vor dem Erscheinen hat nun der englische Bücherzensor den öffentlichen Verkauf verboten. Es handelt sich bei diesem merkwürdigen Beschluß nicht um ein vollkommenes Verbot oder eine Konfiskation des Buches, sondern nur um die strikte Einschränkung, daß das Buch ausschließlich an jene Personen in England ansgeliefert werden könne, die es na mentlich und persönlich verlangen. Der Zensor erkennt ausdrücklich den literarischen Rang und die künstlerische Absicht der Novellen an, und seine Qualifikation lautet nicht auf »unsittlich«, sondern bloß ans »s i t te n g e f ä h r d e n d«, sodaß nur die Einsetzung auf den Index der »Ire86rv6cl lmt« und statt einer Konfiskation die Einschränkung der öffentlichen Verbreitung vorgesehen wird. Da von Stefan Zweig in England vorher nicht weniger als fünf Bücher, die Tragödie »Jere mias«, die Novelle »Brennendes Geheimnis«, die Biographien Ver- hacrcns, Nollands und Verlaines ungehindert in englischen Über tragungen erschienen waren und sehr verbreitet sind, hat der salomo nische Beschluß des Zensors in den literarischen Kreisen Londons Auf sehen gemacht, und der Verleger bereitet einen Appell vor. um die voll kommene Freigabe der Novellen zu erwirken, die weder in deutscher Sprache noch in den andern ausländischen Übertragungen jemals als »sittengcfährdend« beurteilt worden waren und anscheinend erst jen seits des Kanals eine solche Gefährlichkeit erlangten. Verlagseinschränkung. — Auf der amerikanischen Buchhändler- versamlnlnng wurde, wie wir im Bbl. Nr. 163 berichteten, den Ver legern der Vorwurf gemacht, daß sie den Buchhandel mit zu vielen Büchern überschütteten, und es wurde der Satz geprägt: k'e^ver und beiter IZook8 (weniger, aber bessere Bücher). Ein Sortimenter schreibt jetzt einen Aufsatz darüber in der amerikanischen Vcrlegerzeitung. Er erwähnt, daß ein Verleger gesagt habe, der Ladenbuchhändler müsse sorgfältiger die Bücher auswählen, dann wäre der Sache schon gedient. Der Artikelschrcibcr hält dies für eine zu große Aufgabe, es sei un möglich, aus etwa 100 neu erschienenen Werken richtig zu wählen, da doch sehr viele Bücher von neuen, unbekannten Verfassern stammten. Er schließt seinen Aufsatz mit dem Wunsch, daß doch die Verleger eine kritischere Auswahl vornehmen sollten, und daß sie die Buchhändler an den weniger Büchern dann auch besser verdienen lassen müßten. Er prägt den. jeden Buchhändler sicher erfreuenden neuen Satz: k'en-er auck detter L00Ü3 auck 40°/„ 8trai§bt cki8couut (40A reinen Rabatt). 8ck. Der Zufall als Bucherfolg. — Henry Ford, der amerikanische Erfolgsmann, ist der Held des Tages, denn man sucht nicht nur in Deutschland nach bedeutenden Männern in einer schwächlichen Zeit, wie überhaupt Biographien erfolgreicher Männer zu allen Zeiten und überall gut gehen. Während Ford ein Vorbild sein »kann« für die große Industrie, ist ein anderer Amerikaner als Vorbild für das gesamte graphische Gewerbe viel besser geeignet, weil man bei diesem Mann Edward B 0 k noch einen erfreulichen Einschlag von Idealismus verspürt und weil er der erfolgreichste Zeitschriftenverleger war. Diese zweite große amerikanische Bio graphie oder besser Selbstbeschreibnng ist, nachdem das Buch als »668t 8eller« in Amerika glänzend ging, auch in England und in zeige im Bbl. Nr. 236, S. 13 360, kundgibt, ist das Buch soeben auch in deutscher Sprache: »Wie Edward Bok Amerikaner wurde« im Verlag von BennoSchwabek Eo. in Basel erschienen.) Edward Bok. als sechsjähriger Knabe nach Amerika übergesiedelt, hatte nach verschie denen anderen Erwerbsversuchen schon in ganz jungen Jahren das Ziel, »Buchverleger« zu werden. Er war eine Zeitlang beim Verleger Scribner und gelangte zur Leitung der Auzeigen-Abteilung. Als solcher hatte er viel mit Buchvcrlegern zu tun und besuchte sic persönlich. Bei einem Verleger mußte er im Wartezimmer über eine Stunde warten. Er griff nach einem Buch, das als Verlagswerk jenes Ver legers dort stand, und vertiefte sich darin. Er wurde dann zu dem Verleger gerufen. Nach der geschäftlichen Besprechung fragte er diesen, warum das Buch, das er eben gelesen hätte, scheinbar nicht ginge (er hatte von dem Buch noch gar nichts gehört). Ter Ver leger antwortete, daß er das nicht sagen könne, er hätte große Hoff nungen darauf gesetzt, die nicht in Erfüllung gegangen wären. Da sagte Bok: Das Buch muß, richtig angezeigt, doch gehen, und ob er einmal eine Anzeige dafür aufsetzcn solle. Der Verleger war damit einverstanden. Bok setzte die Anzeige für das Buch auf und hatte die Freude, mit diesem Buch einen großen Erfolg zu erzielen. Wie hieß das Buch? »Bellamy's Rückblick aus dem Jahre 2600«. Sch. 1779*
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