s. d. Tkschn- DuchhüNdc.- Fertige Bücher. 11«, 18. Mai 1S12. Keorq Müller Verlaq « München Auqust Strindberg 1° Voll Ergriffenheit steht die ganze gebildete Welt am Sterbebette dieses außerordentlichen Menschen, dieses Titanen des Nordens, dem unser germanisches Geistesleben so außerordentlich viel verdankt. Strindberg ist keiner von den Schriftstellern unserer Tage, dem sich die Gunst des Publikums so ohne weiteres zuwendet. Er schafft keine Mode bücher, die heute in aller Munde sind, um morgen wieder vergessen zu sein. Um ihn in seiner ganzen Größe und Gewichtigkeit zu erfassen, darf man an seine Werke nicht herantreten, um Zerstreuung oder an genehmen Zeitvertreib zu finden. Er verlangt von seinen Lesern Mit schaffen, er gibt uns Probleme auf. Als Denker und Dichter regt er uns an und läutert uns. Es ist eine Ehrenpflicht des deutschen Buchhandels, diesen heute größten Repräsentanten germanischen Wesens mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern, für ihn einzutreten und seinen Büchern zu dem Erfolge zu verhelfenden heute leider nur allzuseichte Modebücher finden. Ich habe es mir zur Ausgabe gemacht, Strindbergs Werk in würdiger Form in Deutschland zu verbreiten, und hoffe, daß mir das mit der entsprechenden Unterstützung des Buchhandels auch gelingen wird. Zu meiner Freude bin ich in der Lage, heute eine größere Anzahl von Werken Strindbergs in neuen Auflagen anzeigen zu können. Ich bitte Ihr Lager reichlich zu ergänzen und Strindbergs Werke allen Ihren Kunden vorzulegen,vorallenDingenaber,sieauchständig imSchaufensterzuhalten. München, am Sterbetage August Strindbergs, den 14. Mai 1912 Georg Müller Verlag