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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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lern, Schriftstellern und wissenschaftlich tätigen Männern ge habt, seit Ludwigs I. Zeiten. Die beiden Zeitschriften, denen wir es verdanken, daß die natürliche Entwicklung zur Verlags- stadt beschleunigt wurde, die »Jugend« und der »Simplicissi- mus«, haben schon einen großen Kreis ihrer Mitarbeiter in der allem heiteren Lebensgenuß holden bayerischen Residenz, der Stadt des gemütlichen, natürlichen Humors, der Residenz auch der »Fliegenden Blätter«, gehabt. Ihr Stab au ständigen Mitarbeitern hat sich stetig vergrößert, und die Zahl derjeni gen, die gelegentlich Mitarbeiten, beitragen wollen, ist nur zu groß. Die meisten dieser wohnen in München oder in einer seiner Gartenstädte, und einer nach dem andern ist von aus wärts herbcigezogen, um in engere Fühlung mit gleichstehende» Autoren zu kommen, um in literarischer und politischer Hin sicht stets »„p to ciato« zu sein. So zog, um nur ein Beispiel zu erwähnen, im letzten Jahre Rudolf Greinz, alias Kassian Kluibenschädel, von Innsbruck hierher. Es geht ein tiefernster Zug durch unser literarisches München, der hier oft mit dem Gesichte der heiteren Muse dem schweren Ringen um ein Leben der Persönlichkeit, um eine neue Phase der Religionsentwicklung, des Kultursortschrittes Geltung verschaffen will, der dort mit dem reichen Arsenal gründlicher Wissenschaft ernsthaft um die fortschreitende Ent wicklung ringt. In glücklicher Wechselwirkung unterstützen di- Vertreter der Literatur und Wissenschaft einander und ver hindern auch durch den ungezwungenen gesellschaftlichen Ton, der hier herrscht, das Verknöchern, das Schematisieren von Ideen. In der Münchener Luft kann die meist unwahre, steife Förmlichkeit nicht gedeihen, was Wunder, daß gar viele nach kurzem Aufenthalt gefesselt, ihr Domizil hier aufschlagen. Wieder andere reizt die gigantische Schönheit der nahen Bergwelt. Ob München als Kunst- oder als Musikstadt größer ist, dies ist eigentlich eine müßige Frage. Wir zeigen immer in unseren alljährlichen Ausstellungen, wieviel hier gearbeitet wird, daß München, trotz aller gegenteiligen Behauptungen, immer noch die erste Kunststadt Deutschlands ist. Die Musik feste der letzten Jahre sind nur ein kleiner Beweis für die rasche Entwicklung unserer Stadt als Musikstadt. Und das Theater? Ich brauche nur die mustergültigen Aufführungen des Hoftheaters, des Residenztheaters und des Künstlertheaters zu erwähnen, derentwegen allein alljährlich viele Tausende nach München wallen. Kurz, ganz anders als in Klein-Paris sind hier in unse rem Isar-Athen alle Möglichkeiten geboten, den Fremden anzu ziehen und zu fesseln.. Die Firma Duncker L Humblot hat gewiß oftmalige Erfahrungen auf sich einwirken lassen, ehe sie sich zu diesem doch immerhin bedeutsamen Ortswechsel ent schlossen hat.*) Sie wird solche besonders häufig während der großen Ferien gemacht haben, zu welcher Zeit München ja für viele die Eingangspforte zur Alpenwelt, die erste Sta tion auf ihrer Urlaubsreise bildet. So eine Verlegerstadt, als welche unsere Stadt jetzt auch durch die Tagesblätter wandert, läßt durch ihre großen Ver lage, Wie Braun L Schneider, Bruckmann, Albert Langen, I. F. Lehmann, Georg Müller, R. Oldenbourg, Piper L Co., I. Schweitzer, Verlag der Jugend u. a., ein riesiges Kapital rollen, das viele Werte von bleibender Bedeutung schafft So manches Werk, das »mit seinem Ruf die Welt erfüllte«, ging von hier hinaus, und gar manches Erzeugnis ver legerischen Wagemutes bildet jetzt ein Glanzstück vieler Biblio- theken. Ein solches hat im vergangenen Monat die Firma Bruckmann, die glückliche Verlegerin von Chamberlains Grund lagen des 19. Jahrhunderts, in dem Prachtwerk über unsere ') Vgl. hierzu die red. Anmerkung zu Leipz. Briefe III in Nr. 73. Ausstellung der Meisterwerke mohammedanischer Kunst (1910) veröffentlicht, das in drei Bänden in reichster Ausstattung, mit sehr vielen farbigen und Lichtdrucktafeln versehen, so recht zeigt, wie hoch entwickelt auch das graphische Gewerbe in Müu chen ist. Und ein anderer Verlag, I. F. Lehmann, der seiner zeit das große Burenwerk »Im Kampf um Südafrika« her ausgab, hat sich die deutsche Ausgabe von Amundsens Werk über seine Südpolarfahrt gesichert, dem Vernehmen nach durch ein außerordentlich hohes Honorar. Ja, München streckt sich und dehnt sich aus; es eifert Berlin nach und macht deshalb auch die Krankheiten dieser Riesen stadt mit durch. Während Leipzig an Zeitschriften immer mehr verloren hat, taucht hier alle Augenblicke eine neue auf. Doch gar manche trägt Janus schon bei ihrer Geburt- das doppelte Gesicht der Zukunft und — Vergangenheit. Licht und Schatten sind eben verteilt, wenige gewinnen, und die meisten verschwinden kometenhaft. Das ist das Kaleidoskop der Stadt mit den drei B's, wie die Grazer Tagespost München getauft hat, der Stadt des Bieres, der Bilder und der Bücher. G. Recknagel. Übersetzungen aus dem Deutschen in die slawischen, die magyarische und andere osteuropäische Sprachen. (Mitgeteilt von T. Pech.) 1912, I.*) d'^lbsrt, liskland. (Lsrlio, Lots L Roelc.) Lloskau. 64 8. 1000 Lx. Lss. 2-6. 32". Noskau. 85 8. 6000 Lx. 10 kop. ^.nsrbaeb, dis ^Vaiss. Onxora. Ilo D. ^3p6ux^. 8". Lstsrklmi-^. 66 8. 2575 Lx. 15 Xop. Lansr, das Llotordoot und 8sins Ledandlunx. (Lerlin, L. 0. 8edmidt L 6o.) mit ^dbild^n. 3050 Lx. 60 Kop. 4». Ilesiovi.. 16". 8bitomir. 101 8. 5100 Lx 35 Lop. Lsbsl, meinem Lsbsn. II. (8tutt§art, Lietr Raedk.) LeöexL, IIs'k zioeü rxusliu. (Lleu^apLi.) II., vi>m. 1 L 2. 173) 2t7^o 2^^ ^u. . . Lsdel, dis Lran und der 8oria1i8mns. (Ztutt^art, Listr Naedk.) Ledel, tL. 8ee>vo6t6 uu ZOLialmms. lullc. L. K.08iv86b. 8". Li§a. 410 8. L. 1.25. (I4stti8ok.) LI. Leponi.. Leter8durA. 8°. 61 8. mit ^bliild^ii. 3000 Lx. 30 Lop. Lrsebsivt dand^eHe. (I. Ld. 320 8. k. 1.60.) 20M Lx. L.^.25.^ ^8. t 2- öolscks, das Lisbsslsben in der Natnr. (dsna, L. Disdsriebs) Löl8olre, ^V. 2ivot 1ä,8k^ v pkirode. (Desto)' vFvose lägk)'.) Die Lrsebsint bandwsiss. (1. u. 2. Ld. 238; 252 8. a L 2.60.) ') 1911, IV siehe Börsenblatt 1911, Nr. 299-300.
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