Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1912

118, 23. Mai 1S1?. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b Dtschn. Buchhandel.. 6351 ^VstrsI, cksr Nana. (UavsnsburA, X. ^.Ibor.) ^Vot/.e! X. kV ^ kerb. XerÜLvak kor es ran^külöllbss^ vslkill. klömst srscksti utä.v ütckol^o^ta. Oomonkos 3. 2. lriaäas. 8". 8°. Luäapest, 8t. 8tepkn,o-Verein. 116 8. 40 b. ^Vetrer unck weites Xiretionlsxikon. (XreibuiA i. Lr., Ileräer- setie VsrlaSSÜancklunA) ä^orskieKO. 'I'. XXI. V^iura—^Viasnosö. 8°. UIoxk, vruek von X. Uieerniko^ski. IV, 642 8. X 8.—. ^Vinäolbanä, klaton. (stutt^art, X. Xrommann) LnnLe-n.öLNL'L, 8. HäLiosi. HepsvoAi. oi. 4-ro «32-1 8. Iloci^alla. HoA'L PSA. u llp. X )XLN08L. 8". ketersburS. 174 8. mit 1 ^bdiläx. 1000 Xx. 10 Xop. Xockx, 8t. NisLSwslri. 62 8. X 1.20. 134^ wit ^dbiläAQ. 500 Xx. X. 1.^-. ^ V. V. äteok. 8"^ Xövixl. ^VeiaderKe, 1. Xuiebtsr. XI, 366 8. X 7.80. 2vvei§, Drei Novellen. 8. Iti vovell^. 8s svolenlln spisovatslov^m ptsloLii Otto Xlein. 8°. Xrn.S, ). Otto. Xrsodeillt in Xeltev. (1. Lekt. 32 8. 24 8.) Kleine Mitteilungen. Kurz« Ansragen im Reichstag über Literatur-Kon- veutionen. — Die nach der neuen Geschäftsordnung des Reichs- tages zulässigen kurzen Anfragen ergeben für den Buchhandel bemerkenswerte Resultate. In der Sitzung vom 17. Mai er- kündigte sich der Abgeordnete vr. Quarck nach dem Abschluß eines deutsch-russischen Literatur-Abkommens. Die Antwort, die Geheimer Legationsrat Lehmann gab, lautete: »Uber den Ab schluß der Literaturkonvention zwischen Deutschland und Rußland auf Grund des Artikels 35 des russischen Urheberrechtsgesetzes vom 20. März (2. April) 1SI1 sind gegenwärtig Verhandlungen im Gange«. Am folgenden Tage stellte vr. Müller-Meiningen, der Ver fasser der trefflichen Kommentare zu den neuen Urheberrechts gesetzen, folgende Anfrage: »Sind Verhandlungen im Gange be züglich einer Literaturkonvention mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika?« Staatssekretär von Kiderlen-Wächter erklärte darauf nach dem Dtsch. Reichsanzeiger: »Mit den Vereinigten Staaten von Amerika haben wir einen Vertrag zum Schutze des Urheberrechts von 1892. Verhandlungen über eine Ver besserung dieses Vertrags, überhaupt wegen Abschluß eines neuen Vertrags, sind noch nicht angeregt worden und liegen auch nicht vor«. (Zuruf: Sind aber nötig!) Die Bemerkung des Staatssekretärs ist nicht ganz zutreffend. Durch die »Proklamation« vom 4. März 1909 ist, namentlich durch die Beseitigung der L1a.vukuLturiuA Olauss. das Verhältnis Deutsch, lands zu Amerika in urheberrechtlicher Beziehung wesentlich ver- bessert worden. Da der Schutz indes besonderer Formalitäten bedarf und zeitlich begrenzt ist, erscheint der Zuruf durchaus gerechtfertigt. ^88oclLl1on ok koreixn öook8e1Iers ok Oreat Lritaln L Ii-elanä. — Die am 15. Mai abgehaltene Generalversammlung wählte für das Geschäftsjahr 1912 und 1913 den vorjährigen Vor stand einstimmig wieder. Demnach ist auch für diese Periode Präsident: Geoffrey Williams (Williams <L Norgate), Vizepräsident: A. Siegle (Siegle L Co. Ltd.), Schriftführer: W. von Knoblauch (Xor veparllll. Ltuckie's Xibrar^), Beisitzende: W. I. Barwick, O. D. Binger, T. Cohn und E. Langlois. Der Präsident, Mr. Williams, konstatierte das stetige Wachsen der Association, der jetzt beinahe alle bedeutenden Häuser, die sich mit der Einfuhr und dem Ver-, trieb ausländischer Bücher befassen, angehörten. Die Mitglieder zahl sei auf 28 gestiegen. Der Kampf gegen die Schleuderei vom Auslande und das Aufrechterhalten des Ladenpreises innerhalb des Vereinigten Königreiches sei eine Hauptaufgabe der Vereinigung. Die deutschen und französischen Verleger sym pathisierten mit diesen Bestrebungen, denen leider die offizielle Unterstützung seitens der maßaebenden Organisationen im aus ländischen Buchhandel immer noch versagt blieben.*) Die auf den internationalen Verlegerkongreß gesetzten Hoffnungen hätten sich leider nicht erfüllt. Die Association gebe sich aber der Hoffnung hin, daß das Recht doch endlich siegen müsse, und werde nicht er müden, dieses Ziel im Auge zu behalten und seine Erreichung mit allen Mitteln anzustreben. Der Generalversammlung folgte ein Mahl, das in harmo nischer Weise verlief. Das ausgezeichnete musikalische Programm unter Leitung des Herrn Binger fand allgemeine Anerkennung^ Aus dem Preußischen Landtag. — In der Sitzung des Herrenhauses vom 20. Mai führte Staatsminister a D vr. von Studt beim Etat des Ministeriums des Innern u. a. aus, daß der Schundliteratur energischer, als es bisher geschehen ist, entgegen getreten werden müsse. Der deutsche Buchhandel solle sich die ehrenvolle Aufgabe stellen, gegen derartige Schäden energisch an zukämpfen. An der Mitwirkung des Buchhandels soll es gewiß nicht fehlen, sobald es erst einmal gelingt, genau festzustellen, was unter dem vagen Begriff Schundliteratur, mit dem jeder eine andere Vorstellung verbindet, zu verstehen ist. Was der Sorti menter als Schund erkennt, wird er ohnehin im eignen Interesse wie im Interesse feiner Kundschaft nicht verbreiten, aber diese Erkenntnis findet nicht nur ihre Grenze an der Möglichkeit, alle Literaturerzeugnisse nachzuprüfen, sondern auch an den Wünschen des Publikums. Deutsche Bücher im Auslands. — Im ersten Quartal 1912 wurden für 24,20 Millionen Mark Bücher, Bilder, Musik noten usw. exportiert. In den ersten drei Monaten 1911 belief sich der Wert der Ausfuhr auf 22,15 Millionen Mark. Der Menge nach ergibt sich eine unbedeutende Ver minderung von 55 102 D.-Ztr. auf 55 009 D.-Ztr. Die Aus fuhr von Büchern ist von 29 119 D.-Ztr. auf 30923 D.-Ztr. gestiegen. Der Wert derselben erhöhte sich von 11,15 auf 13,41 Millionen Mark. Der Hauptabnehmer war wieder Österreich-Ungarn, das 14 656 D.-Ztr. bezog gegen 13 451 D.-Ztr. im Vorjahr. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten ist von 2368 D-Ztr. auf 2416 D.-Ztr. gestiegen. Nach der Schweiz wurden 4227 D.-Ztr. geliefert, das sind 101 D.-Ztr. weniger als im ersten Quartal 1911. Der Export von bedrucktem und be schriebenem Papier ist von 8125 D.-Ztr. auf 8212 D.-Ztr. ange wachsen. Musiknoten wurden 4399 D.-Ztr. ausgeführt gegen 3653 D.-Ztr. im Vorjahre. Dem Werte nach ergibt sich eine Steigerung von 1,45 auf 1,66 Millionen Mark. Die nachstehende Zusammenstellung spiegelt die Bewegung der Ausfuhr von Büchern, Bildern usw. im ersten Quartal 1908 bis 1912: 1908 1909 1910 1911 1912 Menge in D.-Ztr. 66 235 64 846 66 305 65102 55 009 Wert in Mill. Mk. 23,33 21,77 22,13 22,15 24,20 Der Kunstsalon Paul Eassirer in Berlin enthält die kürz lich eröffnete neue Ausstellung einer Serie von ausgewählten Bildern von Corot, Degas, Monet, Monticelli, Pissarro und Sisley. Von deutschen Künstlern sind vor allem Max Lieber mann und Lovis Corinth vertreten, Corinth mit den neuesten Arbeiten, die er nach glücklich überstandener Krankheit in diesem Frühjahr in Bordighera gemalt hat. Ferner enthält die Aus stellung Gemälde von Ulrich Hübner, Theo v. Brockhusen, Konrad v. Kardorff, Klein-Diepold, Walter Leistikow, Rösler, Slevogt, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde und Plastiken von Gaul und Kolbe. Deutsche Unterrichtsausstellung. — Aus den Beständen der Deutschen Unterrichtsausstellung auf der Brüsseler Welt ausstellung 1910 veranstaltet das Preußische Kultusministerium in *) Vgl. hierzu Bbl. 1911, Nr. 216 und 295. Red. 828'