127, 4. Juni 1912. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 6837 Olga Wohlbrück ^ ^ rin^eslinnenschicksale unö prinzesstnnenlos ist nicht nur ein wunderholSes Märchen vom Glück, was Prinzessin firnulf in üiesem Suche zu erzählen hat, Sas ist Sie große ^ H Tragödie des Weibes, ist Ser Liebes- unü Eheroman einer ganzen Persönlichkeit, einer klugen Frau, Sie Herz unS Seele auf Sem rechten Fleck hat, unS Sie aus Ser A Muelle Ses Lebens schöpft, einer «Quelle, Sie frisch unS erfrischend zugleich ist und Tiefe A bat. Im ersten Teile Ses Suches huscht oft Ser Robold Humor über Sie Seiten, wenn < Sie Silöer aus Ser fugend, so anschaulich unü farbengetreu wieüergegeben, auftauchen, wundervoll plastisch ist Ser Verlauf Ser MäSchenjahre geschilüert, in öenen Ser Sohn eines erschossenen Revolutionärs als Erzieher ihre Schulstube zur Lehrstätte fanatischer Zreiheits- liebe macht, fiber ste behält Sas Sewußtsein ihrer priviligierten Stellung. Die große Zeit IS70/71 spielt Sann wirkungsvoll hinein, dramatisch belebt werden Sie Schilderungen vom ToSe Ses Vaters. Oie Zeit in Serlin unö Paris, wo ste, so bar aller Reize unö Mitgift, nur mit ihrem Titel, auf Sen heiratsmarkt gestellt wirS, zudringliche Freier ohrfeigt, Sann Sie Zeit in RußlanS, wo ste als Vorsteherin einer Rinöerkrippe GelS veröient, bis ste nach London kommt, um von Ser Jugendliebe Ses Vaters eine Millionenerbschast zu machen. In Ser Seschreibung dieses internationalen wanüerlebens liegt ein gut Stück Zeit- unü Rullur geschichte, unö immer wieöer plauöert dazwischen Sas Herz von Ser übergroßen Liebe zu Sem schöngeistigen Prinzen flrnulf, Ser zur Rangierung seiner Finanzen an eine Gräfin ver kuppelt weröen soll. Mit feiner Satire weiß ste Sonn von Sem Übergewicht zu sprechen, Sas Ser bisher armen Prinzessin Sie Millionen geben, von Ser servilen Untertänigkeit dieser aller höchsten verwanüten. Da seht aber auch Ser Lebens- unö Liebeskampf mit aller Rrast ein. Prinz firnulf steht vis-a-vis öe rien, seine Rettung ist ihr Ziel, flber Ser weg ist noch weit. Der Prinz haßt Sie Frauen. Er wird im Duell zum Rrüppel. Immer wieöer kreuzen sich beiöer Wege, bis Sie Prinzessin ihn erringt. Schwere Jahre Ser Rameradschaft folgen, Sie letzte Sehnsucht Ses Weibes bleibt ungestillt. Der Prinz wird Einsiedler unö phantastischer Saumeifter, er baut nur noch Paläste für Sie Seele. ... In Ser Sorge um sein leibliches Wohl genas Sie Prinzessin wieöer langsam von unseliger Leiöenschaft zu klarer und heiterer Lebenskunst. Mit einer Spannung sondergleichen ist dieses Such geschrieben, man legt es aus Ser Hand, um es bald von neuem zu lesen. Man lernt Lebenskunst und Lebens weisheit aus diesem frisch unü wahr geschriebenen Roman einer großen Liebesleidenschaft. Memoiren -er priazelsin strnulf