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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120613
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191206134
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120613
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
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7200 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 13S, 13. Juni ISIS werden, wenn sie wirklich benutzt sind und unzweifelhafte Spuren dieser Benutzung tragen. Soweit diese Werke Neuigkeiten sind, dürfen sie innerhalb der ersten sechs Mo nate nach Aufnahme in die amtlichen Bibliographien anti quarisch weder verkauft noch öffentlich angezeigt werden. Durch diese Änderung sollen die Schäden beseitigt wer den, die durch den Verkauf so gut wie neuer Exemplare kurz nach Erscheinen die Mietbücherei dem Gesamtbuchhandel zu fügt. Es ist in dem Bericht des Ausschusses ausdrücklich darauf hingewiesen worden, daß die Befürchtung, es werde durch diese Bestimmung mit ungleichem Maße gemessen, nicht zutrifft. Es unterliegen dieser Bestimmung nur Werke, die vermietet, das heißt, im Besitz des Publikums gewesen sind, nicht aber Werke, die antiquarisch erworben, das heißt, im E i g e n t u m des Publikums sich befunden haben. Solche Werke können auch fernerhin, ohne die Karenzfrist einzuhalten, angczeigt und verkauft werden. Der Antiquar hat jedoch ge gebenenfalls den Nachweis zu führen, den 8 18 der Verkaufs ordnung ihm auferlegi. Hat somit der Ausschuß leider die Verbesserungen nicht erreichen können, die der Gesamtbuchhandel erwartet hat, so mutz doch die überaus fleißige Arbeit, die jedes einzelne Mit glied des Ausschusses geleistet hat, anerkannt werden, und die darauf verwandte Arbeit wird nicht vergebens getan sein. Hoffen wir, daß die neue Tagung des Ausschusses im Herbst dieses Jahres unter einem günstigeren Stern stehen möge, wie die bisherigen! Heute hat eine Versammlung des Verlcgervereins statt- gesunden; es ist ein Ausschuß für die Revision der Verkaufs ordnung gewählt worden: vielleicht sind die Herren dann klüger als wir. Ein großes Vertrauen darauf habe ich freilich nicht. Solange die Verleger nicht anerkennen, daß 8 12 Ziffer 1 in seiner heute beliebten Anwendung weit über das hinausgeht, was ursprünglich in 8 3, 5b der alten Satzun gen von den Verlegern verlangt wurde, daß nämlich ein Ge schäft auf Grund dieses Paragraphen ein Ausnahmefall sein sollte, und forifahren, zu beanspruchen, daß dieser ParaGraph bei jedem Geschäft anzuwenden ist, solange die Verleger das nicht einsehen, werden wir zu keiner Einigung kommen. Daß die Verleger dies zugeben, muß verlangt werden, und wenn die Verleger damit nicht einverstanden sind, so mutz versucht werden, ohne die Hilfe der Verleger und gegen ihren Willen in der Hauptversammlung des Börsenvereins die Satzungen zu ändern und den Zustand wieder herzustellen, wie er früher bestanden hat. Die Verleger drohen ja immer mit dem Aus- iritt; ich lege dieser Drohung kein großes Gewicht bei, weil für die Verleger zu viel auf dem Spiel steht, sie würden ihren Austritt teuer bezahlen müssen; allerdings werden der Bör senverein und das Sortiment überlegen müssen, ob es gestat tet sein soll, daß ausgeschlossene Verleger alle Vorteile des Börsenvereins weiter genießen: das wird freilich beseitigt werden müssen. Wer austritt, wird die Vorteile der Ab rechnung, der Bestellanstalt, des Kommissionärs usw. nicht mehr genießen dürfen; dann werden sich die Herren die Sache zehnmal überlegen. Wir waren verpflichtet, Ihnen diese Mitteilung zu machen; ich habe mich auch bemüht, den Bericht möglichst abzukürzen, um Ihnen die Sache etwas schmerzloser beizubringen. Viel leicht können wir im nächsten Jahre Ihnen bessere Mitteilun gen machen, vielleicht wird auch bis dahin die Verkaufs- ordnungskommission noch einmal zusammentreten. (Bravo!) <Herr Prager übernimmt wieder den Vorsitz.) Meine Herren, erlauben Sie, daß ich Ihnen zunächst das Wahlresultat mittcilc. Es sind 68 Stimmzettel abgegeben, 2 davon unbeschrieben. Es bleiben alio 64, die Majorität be trägt 33. Von den 64 Stimmen sind gefallen: 56 aus Berlin 7 auf München, 1 auf Leipzig. Berlin ist also wiedergewählt. Ich glaube, im Namen der Berliner Kollegen Ihnen den Dank für Ihr Vertrauen aus sprechen zu dürfen. Ich werde der Berliner Vereinigung Mitteilung von diesem Ergebnis machen. Ich hoffe, sie wird die Wahl annehmen und der Vorstand wird sich bemühen, in der Weise weiierzuarbeiten, wie Sie es gebilligt haben. Ich danke Ihnen. (Bravo!) Ich bitte jetzt die Herren, die zu Punkt 8 das Wort nehmen wollen, sich zu melden; ich bitte aber, sich wegen der vorge rückten Zeit möglichst kurz zu fassen. Herr Otto Paetsch: Meine geehrten Herren! Im Vorjahre erinnerte ich ge legentlich einer Besprechung der Verkaufsordnung daran, daß in Berlin die Spezialgeschäfte sich zniammengeschlossen haben, um die Sonderrabatte abzuschatfen. Vor 8 oder lO Tagen brachte das Börsenblatt einen Bericht über die Entwicklung dieser Bewegung. Dieser Bericht ließ erkennen, daß man in Berlin aus dem besten Wege ist, die Sonderrabatte in abseh barer Zeit zu unterdrücken. Wenn ich nun höre, daß die Verhandlungen der Kom mission zur Revision der Verkaufsordnung scheiterten an dem Widerstand einer kleinen Anzahl von Verlegern, die sich mit ihren Anschauungen über die Notwendigkeit des doppelten Ladenpreises in Widerspruch setzen zu mehr als hundert offi ziellen Vertretungen der deutschen Handelswell, dann kann ich Wohl nicht anders, als diesem Teil des Verlags mein Be fremden auszusprechen. Die Herren dieser kleinen Gruppe des Verlags bilden sich nach alledem, was mir zu Ohren gekom men ist, noch gar ein, sie seien die fortschrittlichen Verlegermitglieder des Börsenvereins. Meine Herren, den Star möchte ich den Herren doch stechen. Allen anderen Branchen sind wir bis jetzt voraus gewesen durch die festen Ladenpreise. Überall sehen wir, daß sich Vereinigungen bilden zum Schutze eines festen Ladenpreises. Und das, was wir jenen Branchen voraus hatten, worum sie uns seit Jahren beneiden, das will jene Gruppe des Verlags — nicht etwa im Allgemeininteresse, vielmehr ihrer Sonderinteressen wegen — aufgehoben wissen! Die Folge wird und mutz sein, daß wir nach wenigen Jahren uns nach dem zurückschnen werden, was wir jetzt besitzen, und was diese Gruppe zurzeit zu ver nichten bestrebt ist. Meine Herren, wenn jetzt eine Stockung in die Ver handlungen der Kommission zur Revision der Verkaufsordnung gekommen ist, so müssen wir das auf der einen Seite ungemein bedauern, auf der anderen Seite aber glaube ich, daß es für das Sortiment auch einen Vorteil hat. Wir sehen nämlich eine Weile zu, wie der Verlag sich gegenseitig auffritzt; die Folge kann nicht ausbleiben, daß der gute Verlag, jener Teil, dem der deutsche Buchhandel gern den Ehrennamen der »könig lichen Kausleute« beilegt, sich das Sortiment bald zu Hilfe rufen wird, um sich zu schützen gegen die kleine Gruppe jener Vereinsmitglieder, die den günstigen Fortgang der Ent wicklung des Börsenvereins aushalten. Die Organisation des Börsenvereins wird durch die Stellung dieser Gruppe in ihren Grundfesten erschüttert; es wird der Buchhandel, wenn diese Gruppe die Macht in den Händen behält, nicht in der Lage sein, seine idealen Aufgaben in der Weise zu erfüllen, wie er es bisher tun konnte. Ich frage Sie, meine Herren, ist es nicht eine Gruppe von Verlagshandlungen, deren Besitzer es am allerwenigsten nötig hätten, so rücksichtslos und mit solcher Hast für die eigene Tasche zu arbeiten, wie sie es tun? Gerade jene sollten doch am ersten Rückgrat genug haben, um solche mit unseren Usancen nicht vereinbaren Geschäfte abzulehnen; aber sie gerade sind in der Beziehung die allerschwächsten! Die Zustände Innerhalb des Verlags, ich darf das Wohl sagen aus
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