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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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«sk 138, 17. Juni 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7371 dringt überall durch und will alles Gute, Feine wissen. Sie ist gefährlich, verschwenderisch — aber das Gute greift sie nicht an.« Sehr treffend bemerkt das Nieuwsblad dazu, daß nicht jederBllcherfreund einJnsektenkenner sein kann. DieLexikavon Brockhaus, Meher, Winkler Prins (holländisch) usw. lehren, daß die Weiße Ameise ein Holz und Papier vernichtendes Insekt sei, und zeigen das Tierchen derartig genau, daß es selbst ein Unwissender von der roten Miere (die im Titel ab- gebildel ist) unterscheiden kann. Man sieht, der Titel ist nicht einmal einwandfrei, geschweige denn hübsch. Obwohl die Tendenz und der Inhalt des bis jetzt vorliegenden ersten Heftes im allgemeinen zu loben ist, so regte sich doch schon der Widerspruch: man nahm die von der Zeitschrift ausgestell ten Grundsätze in bezug auf Buchausstattung nicht einfach als maßgebend an. Ein Anonymus schreibt: »Vs n-itts misr stellt sich die Aufgabe, das Verlangen nach Formschönheit, das an ein Buch gestellt werden kann und deshalb auch gestellt werden mutz, allgemein zu machen. Sicher ein lobenswertes Streben, aber es erscheint doch verkehrt, mit unbilligen Forderungen zu beginnen. In der ersten Nummer werden zwei Titelseiten getadelt: eine hat ein bedeutungsloses Drei gestirn, und die andere zeigt eine sinnlose Figur, worauf Drucker und Verleger anscheinend versessen sind. Ich finde, daß es unschuldige stilisierte Ornamente sind, die dazu dienen, eine vollständig leere Fläche zu füllen. Ist das nun so schlimm? Und ist die Zeitschrift besser, wenn sie selbst Buchdruckerver zierungen zur Ausfüllung nimmt? Das alte Wort: ,1» viitign« sst E« sto? kann auch in diesem Falle angewandt werden. Denn wenn die Zeitschrift alle Verzierungen des Satzes verwirft, die mit letzterem nicht in Zusammenhang stehen, so mutzte sie selbst erst einmal ihren eigenen Titel besser machen. So schön auch das Tierchen auf dem Titel gezeichnet ist, so ist es doch keine .»itts mis< sondern die gewöhnliche, die wir in unseren Anlagen sehen, und diese Sorte läßt sich mit Büchern nicht ein. Eine Verzierung ohne jedwede Be deutung, nur zur Ausfüllung, scheint mir immer noch besser zu sein, wie eine solche irrtümliche.« Natürlich verteidigt der Herausgeber seinen Standpunkt indem er meines Erachtens ganz richtig ausführt: »Bei der Anwendung von ornamentalem Schmuck in Drucksachen mutz man verlangen, daß sich das Ornament typographisch an schließt. Ist das der Fall, so soll man sich fragen, ob das Ornament überhaupt angebracht werden kann. Sobald es symbolische Bedeutung hat, oder auf das Auge eine angenehmc Wirkung ausübt, oder wenn es ein Verleger- (resp. Drucker-) zeichen darstellt, ist es angebracht. Der Einsender nannte die gerügte Verzierung unschuldig. Aber in der Ästhetik ist alles Unschöne nicht mehr unschuldig — daher müssen die an geführten Verzierungen bekämpft werden.« Weiter sagt ei dann zum Schluß: ». . . . beschämend ist unser allgemeines Zurückbleiben auf dem Gebiete der Buchkunst! man blättere nur einmal in den Werken der Verleger S. Fischer, Eugen Diedcrichs, Ernst Rowohlt, Georg Müller, Macmillan, ganz zu schweigen von Hans von Weber und Pelletan«. Robert Rosinus. Vor der Entscheidung. Am 22. Juni wird die entscheidende Sitzung der außer ordentlichen Kommission stattfinden, die in der diesjährigen Hauptversammlung des Verlegervereins beschlossen und ge wählt worden ist, um, falls irgend möglich, klaffende Differenzen auszugleichen, die über die Auslegung der M 1l »Nd 12 der Verkaufsordnung zwischen den Kreis- und Örtsvereinen, bzw. deren derzeitiger Vertretung, und dem Vorstände des Verlegervereins einerseits und der oft ge nannten Gruppe! von 47 dissenticrendenIVerlegern anderseits leider bestehen. Wie schroff die Gegensätze sind, hat sich in der letzten Ostermesse deutlich gezeigt, und ich gestehe offen, daß ich wenig Hoffnung auf einen friedlichen Ausgleich habe — es sei denn, daß die Gruppe der dissentierenden Verleger ihren Standpunkt grundsätzlich noch wesentlich ändert. Die Ansprüche der Herren, wie sie neuerdings wieder holt zu tage getreten sind, können unmöglich vom Börsenver ein deriDeutschen Buchhändler anerkannt werden, — w enn man nicht das Prinzip des festen Laden preises über Bord werfen und damit auf die offenbar hervorragenden Vorteile der jetzi gen für das Ausland vorbildlich gewordenen Organisation verzichten will ! Wenn diese Herren aus das Sortiment, und zwar nicht nur auf die grotzen Firmen, sondern auch auf die m i t t l e - ren, nach wie vor fleißig und mit Erfolg im Novitäten vertrieb arbeitenden Geschäfte rechnen wollen, so haben sie die Pflicht, diesen sür sie tätigen Organen das Leben mög lich zu machen und sie vor allen Dingen vor jeder Diskredi tierung in den Augen der Kundschaft zu schützen! Was dazu erforderlich ist, braucht hier nicht auseinandergesetzt zu wer den, da es ebenso selbstverständlich ist wie die für mich klare Tatsache, daß der Verleger auch hin und wieder ein kleines Opfer bringen kann und mutz, nicht nur mit Rücksicht auf den geschäftlichen Anstand, sondern auch die eigenen geschäftlichen Interessen. Wer die Mitteilungen des Börsenblattes in den letzten Jahren aufmerksam verfolgt hat, dem wird es nicht verborgen geblieben fein, daß die versteckten Schleudereien und geheimen Preisunterbietungen angesehener großer Sortiments- und Antiquariatsgeschäfte in der letzten Zeit wieder in bedenk licher Weise zugenommen haben, und daß es sich dabei durch weg um dieselben Firmen handelt, die das Prinzip der ge schäftlichen Rücksichtslosigkeit stets betätigt haben — und auf die deshalb der Vorstand des Börsenvereins schon seit Jahren ein wachsames Auge haben mutzte. Heute sind diese Firmen eher zu entschuldigen als ehedem, denn sie können sich mit Recht auf die direkten Preisunterbietungen durch den Verlag berufen und sie tun das bekanntlich auch! Böse Beispiele verderben eben gute Sitten, namentlich da, wo diese mit Mühe anerzogen worden sind! Sollte die Konferenz am 22. Juni ohne befriedigendes Resultat auseinandergehen, so ist der Weg zur friedlichen Ver ständigung wahrscheinlich vollständig verlegt, und es wird dann nichts anderes übrig bleiben, als daß das bessere Sorti ment, auf das jeder Verleger noch rechnet und noch rech nen muß, sich innerhalb der Kreis- und Orts vereine enger zusammenschlietzt. Diesen Zusammenschluß herbeizuführen, würde nach meiner Meinung die wichtigste Aufgabe der Herbstbersammlungö'des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, namentlich aber auch der vor Ostern 1913 noch stattfindendcn Hauptversammlungen der einzelnen Ver eine dieses Verbandes sein. Ebenso wichtig wie die Frage des doppelten Ladenpreises, oder besser gesagt, die Frage der Preisunterbietungen durch den Verlag selbst, ist die Frage der Entwickelung der Grosso- sortimente und der Leipziger Barsortimente, sowie — im Zu sammenhänge damit die A d r e tz b u ch f r a g e. Ich muß offen gestehen, daß ich den Eindruck bekommen habe, als habe man sich um'dicse Lebensfragen des deutschen Buchhandels, bzw. seiner jetzigen Organisation, in allen Verhandlungen und Versammlungen der letzten Ostermesse mit einer geheimen Scheu herumgedrückt, was ja auch zu verstehen ist, da durch eine Behandlung »nd befriedigende Lösung derselben die verschiedensten Interessen am Leipziger Platze in empfindlicher Weise getroffen werden müssen. Allein Leipzig ist durch die alte Organisation groß geworden, und es wird seine domi nierende Stellung nur dann behaupten können, wenn dieselbe
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