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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1876
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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tram in Halle, Inspektor der Canstein'schen Bibclanstalt und Administrator der Waisenhaus-Buchhandlung und Buchdruckern. In wie hohem Grade dieser Verlust an der Stätte seiner Wirksam keit empfunden wird, davon zeugt der Nachruf, welchen das Direk torium der Franckc'schen Stiftungen dem Verstorbenen gewidmet hat und in dem es u. a. heißt: „Die unermüdliche Thätigkeit, mit welcher Bertram dem ihm auvertrauteu, so ausgedehnten Berufs kreis nach allen seinen so mannigfaltigen und oft schwierigen Auf gaben sich widmete, die klare Einsicht in die Natur derselben, die Umsicht, Gewandtheit und Sicherheit in der Handhabung alles Ge schäftlichen, die ihn auszeichnete, die strenge Rechtlichkeit, sowie end lich die Freundlichkeit und das Wohlwollen, welche in allen seinen persönlichen Verhältnissen hervortraten, und ihm die Hochachtung, das Vertrauen und die Liebe aller Derjenigen in hohem Grade gewannen, die mit ihm in Beziehung standen, hatten ihn in be sonderen: Maße befähigt, in seiner Stellung Hervorragendes zu leisten. In der verhältnißmäßig kurzen Zeit seiner Verwaltung (sie dauerte nicht volle 18 Jahre) hat sich die Buchhandlung und die damit verbundene Druckerei allmählich auf eine Höhe und ein Ansehen erhoben, wie sie seit der Zeit ihres Gründers nicht be sessen hat." Aber auch der weitere Kreis der College» empfindet den Verlust in gleich schmerzlicher Weise. Nachdem Bertram seit einer Reihe von Jahren im Rechnungsausschuß des Börsenvereins thätig gewesen war, ward ihm im vorigen Jahre durch Ihr Vertrauen das Amt des Schriftführers übertragen. Es sollte uns nicht vergönnt sein, uns seiner Mitwirkung im Collegium lange zu erfreuen. Bald nach Ueberuahme seines neuen Amtes ward Bertram von einem unheilbaren Lungenleiden ergriffen, welches ihn raschen Schrittes dem Tode zuführte. Nicht mehr in der Ausübung unseres Berufs thätig, starben am 5. Juni 1875 Adolph Krabbe in Stuttgart und am 7. März 1876 Fr. Volckmar in Leipzig. Adolph Krabbe gehörte zu denjenigen College::, welche die Bedeutung Stuttgarts für den deutschen Buchhandel in hohem Grade gefördert haben und dessen umfangreicher Verlag, besonders auf dem Gebiete der schönen Literatur, weite Verbreitung gefunden. Die ungewöhnliche Energie, welche Krabbe seit Beginn seiner selbständigen Thätigkeit entfaltet hatte verließ ihn auch dann nicht, als eine Krisis über sein Geschäft hereingebrochen. Ungebeugten Muthes arbeitete er rüstig weiter, bis es ihm gelungen war, alle Verbindlichkeiten getreu zu erfüllen und die Früchte seiner Thätig keit in wohlverdienter Ruhe zu genießen. Fr. Volckmar gehörte zu den bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Buchhandels , nicht nur weil er au der Spitze eines angesehenen, weitverzweigten Geschäfts stand, sondern auch weil das Wohlwollen, welches er seinen Berufsgenossen entgegenbrachte, und die Freundlichkeit seines Wesens ihm viele Freunde zuführte. Die reichen Erfahrungen, welche Volckmar besaß, wurden viel seitig in Anspruch genommen und von ihn: gern und freudig Andern mitgetheilt. Der Herstellung seiner Verlagsartikel widmete er eine ungemeine Sorgfalt, sie tragen bei voller Berücksichtigung des Prak tischen den Stempel eines feinen Geschmacks und eines sinnigen Ge- inüths. Nur zunehmende Kränklichkeit konnte Volckmar veranlassen, von der gewohnten ihm so lieb gewordenen Arbeit zu scheiden; die letzten Lebensjahre waren schmerz- und leidensvolle, bis der Tod ihn am 7. März im 77. Lebensjahre abrief. Unter den Persönlichkeiten, welche wir seit einer Reihe von Jahren gewöhnt waren beim Abrechnungsgeschäft thätig zu sehen, werden wir in diesem Jahre mit Bedauern August Sartorius aus Wien vermissen. Er ist am 29. April d. I. gestorben, nachdem er 44 Jahre als Muster eines treuen und gewissenhaften Mitar beiters im Gerold'schen Hause thätig gewesen war. Gleichwie wir den Dahingeschiedenen ein ehrendes Gedächtniß bewahren, nehmen wir auch theil au den freudigen Ereignissen, die einzelnen unserer Berufsgenossen widerfuhren. Am 5. Juni 1875 blickte Herr v:-. Gustav Schwetschke in Halle auf eine 50jährige Berufsthätigkcit zurück. Die Verdienste, welche sich derselbe um die Geschichte der Buchdruckcrkunst und des Buchhandels erworben hat, sowie das hohe Ansehen, in welchem er bei Berussgenosscn und Mitbürgern steht, konnten nicht verfehlen, zahlreiche Beweise der Theilnahme für den Jubilar hervorzurufcn. Der Börsenvorstand schloß sich den Glückwünschen, die von nah und fern eiutrafen, in freudig geübter Pflichterfüllung an. Am 10. September 1875 feierte Herr C. Niese in Saalfeld das 50jährige Geschäfts-Jubiläum und nahm der Börsenverein gern Veranlassung, die Glückwünsche zu dieser seltenen Feier zu übersenden. Am 9. Oktober 1875 waren 100 Jahre verflossen, seitdem das Haus Gerold in Wien durch den Großvater der jetzigen Besitzer, Herrn Joseph Gerold begründet wurde. Das hohe Ansehn, dessen sich die Firma seit einem Säculum erfreut und das in vollem Um fange auf die jetzigen Träger der Firma, die Herren Friedrich und Moritz Gerold übcrgegangcn ist, waren dem Börsenvorstand eine erfreuliche Veranlassung, die Glückwünsche des deutschen Buch handels durch eine besondere Deputation zu überbringen. Die wahr haft herzliche Aufnahme, welche die Mitglieder dieser Deputation nicht nur bei den Jubilaren und deren Familie, sondern auch im weiteren Kreise des österreichischen Buchhandels gefunden hat, gab uns einen neuen Beweis dafür, welchen Werth die oestcrreichischen Berufsgenossen auf ihre Zusammengehörigkcitzu denen des Deutschen Reiches legen, und daß das Band, welches beide umschlingt, nicht durch geschäftliche Interessen allein festgehalten wird. Nicht unerwähnt möge auch an dieser Stelle bleiben, daß am 30. März 1876 50 Jahre verflossen waren, seitdem Herr C. Nitardy in die Schulbuchhandlung in Braunschweig cingctrcten war und daß der Börsenvorstand in Hinsicht auf die seltene Treue, mit welcher Herr Nitardy während einer so langen Zeit seinem Hause gedient hat, dem Jubilar seine besten Glückwünsche übersandte. Auch heute wird uns die Freude zutheil, einen Jubilar in unserer Mitte zu sehen. Herr August Klasing aus Bielefeld blickt auf eine 50jährige Thätigkeit in unserem Berufe zurück und kann mit vollster Genugtuung dieser Zeit gedenken. Nach den Lehr- und Wanderjahren trat er 1835 als Thcilnehmer in die von seinem Freunde Velhagen begründete Buchhandlung ein und die damals ins Leben gerufene Firma „Velhagen L Klasing in Bielefeld" hat von Jahr zu Jahr an Ansehen und Bedeutung im Buchhandel ge wonnen. Nicht weniger aber zollen wir den persönlichen Eigen schaften des Herrn Klasing unsere Hochachtung und Verehrung, und es war dem Vorstande eine freudige Pflicht, diese Gesinnungen dem Jubilar gestern aussprechen zu können. Zum Zeichen dessen, meine Herren, daß wir nicht nur in Ihrem Namen sondern auch in Ihrem Sinne gesprochen haben, ersuche ich Sie, sich von Ihren Sitzen zu erheben. Die seit längerer Zeit vorbereiteten Gesetze, betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste, den Schutz der Photographien gegen unbefugte Nachbildung und das Urheberrecht an Mustern und Modellen sind vom Reichstag genehmigt und unterm 9., 10. und 11. Januar d. I. publicirt worden. In er- freulicherWeise hat die einheitlicheGesetzgebung hiermit eine weitere Vervollständigung erfahren. Anträge von hoher Bedeutung werden Ihrer Entscheidung heute vorgelegt werden. Es ist dies zunächst der Antrag des Herrn
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