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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Herr Bibliothekar und die Antiquare ausdauernd auf die Ergän zung dieser Lücke bedacht sind. Die noch oder künftig neu erscheinenden aber anzusammeln, dürste leicht zu bewerkstelligen sein, wenn der Börsenvorstand die (öfter zu wiederholende) Bitte an die Verleger richtet, die Bibliothek des Börsenvereins mit einem Gratis-Exemplar aus die Continuationsliste zu setzen. Vielleicht wird eine solche Sammlung dem Verleger der Zukunft, der durch Gründung eines neuen derartigen Blattes dem bekannten längstgefühlten Bedürfniß abhelfen will, eine Reihe warnender Krankengeschichten vorführen und ihn dadurch vor Scha den bewahren. Rcchtsfälle. Berlin, 23. Juni. „Ganz Berlin im Portemonnaie oder in der Westentasche" im Verlage von Max Marcus hier hat die Veranlassung zur Anstellung eines Nachdrucksprozesscs gegeben, welcher am Mittwoch vor der zweiten Criminaldeputation des Stadtgerichts zur Verhandlung gelangte. Es ist bekannt, daß seit März 1874 im Verlage von Elwin Staude hier ein Westen taschenbüchelchen unter dem Titel: „Berlin im Portemonnaie" erschien, welches die Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Fahrpläne der Eisenbahnen, Posten, Omnibusse, Dampfschiffe und andere Mit theilungen in übersichtlicher Form enthält. Der Buchhändler Max Marcus hat vom Juni 1874 ab diesem Unternehmen eine Con- currenz entgegengesetzt und unter obigem Titel ein Büchelchen gleichen Inhalts mit einigen Vervollständigungen herausgegeben. Darin soll nun nach der Ansicht des Staude ein unbefugter Nachdruck liegen, welcher u. a. in dem wörtlichen Abdruck der Fahrpläne, auch mit den Fehlern, aus der Mai-Ausgabe des Staude'schen Büchelchens in die Juni-Ausgabe des neuen Unternehmens erblickt wird. Auf den von Staude gestellten Strafantrag wurde nicht nur gegen Max Marcus die Anklage erhoben, sondern auch die bei ihm Vorgefundenen 330 Exem plare mit Beschlag belegt. Staude beanspruchte unter Bezug nahme aus eine von Marcus veröffentlichte Reclame, nach welcher derselbe 18,000 Exemplare abgesetzt haben will, eine seitens des Beschuldigten an ihn zu erlegende Buße von 600 Mark. Der An geklagte gab zu, die Fahrpläne des Staude'schen Merkchens als aus amtlichen Quellen geschöpft für das Juni-Hest des seinen benutzt, behauptete indeß, nur 2000 Exemplare abgesetzt zu haben. Die königliche literarische Sachverständigen-Commission sprach ihre An sicht in zwei verschiedenen Gutachten dahin aus, daß das Staude'sche Merkchen den Ausfluß einer individuellen Geistesthätigkeit darstellt, deshalb vor Nachdruck geschützt sei, und daß der Abdruck der Fahr pläne rc. in dem Marcus'schen Büchlein sich als ein strafbarer vor sätzlicher Nachdruck charakterisier Der Gerichtshof verurtheilte dem gemäß den Angeklagten Max Marcus wegen Nachdrucks zu 100 Mark, event. 10 Tagen Gefängniß, erkannte auf Einziehung der mit Beschlag belegten Exemplare und legte außerdem dem Ange klagten eine an Staude bei Vermeidung der Rechtshilfe zu zahlende Buße von 250 Mark ans, welche dem von dem Angeklagten zuge standenen Absatz des nachgcdruckten Büchelchens entspreche. (Vossische Ztg.) Misrcllen. Zum Co ncurs Grabow. — In Nr. 109 des Börsenblattes steht die gerichtliche Bekanntmachung von dem Concurs von Heinrich Grabow in Altona ohne jede weitere Mittheilung. Wenn cs nun schon wünschenswert!) erschiene, auch eine Notiz über Anmeldung der Forderungen u. s. w. zu erhalten, so dürfte es von noch größerm Interesse sein, zu erfahren, ob es allen Verlegern ebenso erging, wie dem Schreiber dieser Zeilen, welcher dis heute weder Remittendcn noch Zahlung erhielt. — In Nr. 31 d. Bl. ist der Verkauf der Gra- bow'schen Geschäfte in Altona und Ottensen an Hrn.Sen d aus Mee rane angezeigt und hierbei ausdrücklich bemerkt, daß zum Zwecke der Regelung der Ostermeßzahlungen ein entsprechender Betrag vom Kaufschilling deponirt sei. Dasselbe sagt auch Hr. Send in seiner Anzeige. Wo diese Summe deponirt ist, darüber schweigen beide Anzeigen. Wir sind der Meinung, daß der Vcrlagsbuchhandel, welcher bei dem Concurs Grabow's interessirt ist, berechtigt sei, zu fragen, wo die deponirte Summe liege, woran es liegt, daß bis dato Remittenda nicht eingetroffen, und wann aus dem mehr erwähnten Depositum die Zahlung der Saldi erfolgt? — Der Käufer der beiden Geschäfte dürfte wohl am besten hierüber Aufschluß geben können. Ueber die in Nr. 139 d. Bl. erwähnte Versteigerung einer Handschristensammlung in London berichtet die Allg. Ztg. weiter: „ . .. Die Zahl der bei der Versteigerung erschienenen Lieb haber war eine beträchtliche. Die hohen Preise, welche für die einzelnen Stücke der Sammlung erzielt wurden, legen Zeugniß für den hohen Werth derselben ab. Die aus dem 14. Jahrhundert stammende, aus 90 Folio-Blättern bestehende Handschrift »Ssint ^.ustz-u Llöckitaeions anä Oonvsssions in LnZIsz'be» wurde z. B. bezahlt mit 81 Pf. St.; ein im 16. Jahrhundert geschriebenes »Hrsviariuln acl Csam 8aruw« (Laesräotnm), 256 Quartblätter, mit 96 Pf. St.; 53 Quartblättcr aus demselben Jahrhundert »Obrir-ti Vitas st ?a,88ioni8 loonso« mit 138 Pf. St.; »ösurso äs dlotrs vams« aus dem 15. Jahrhundert, 473 Quartblätter mit 300 Pf. St.; ein »bivanAsIiolariarn« aus dem 9. und 10. Jahr hundert, 393 Quartblätter, mit 780 Pf. St. rc. Der Gesammterlös der Versteigerung belief sich aus 12,272 Pf. St." Personalnachrichten. Herrn Wilhelm Ritter von Braumüller (Vater) iu Wien wurde der türkische Medschidie-Orden 4. Classe verliehen. Die Firma Jßleib L Rietzschel in Gera wird am 1. Juli d. I. die 200jährige Jubelfeier der in ihrem Besitz befindlichen Fürstlichen Hofbuchdruckerei begehen. Dieselbe ist somit eine der ältesten Buchdruckcreien von Thüringen und nimmt in ihrer gegenwärtigen Einrichtung, verbunden mit einem geographisch artistischen Institut, Chcmitypie, galvanoplastischer Anstalt und Buchbinderei, eine der angesehensten Stellen unter denselben ein. Halle, 26. Juni. Die Feier einer 50jährigen treuen und be währten Berufsthätigkeit ist in diesen Tagen hier begangen worden. Dieselbe galt dem Geschäftsführer in der G. Schwetschke'schen Ver lagshandlung und Zeitungs-Expedition, Herrn Ed. Stückrath, einem Manne, welcher auch in weiteren Kreisen Achtung und Liebe vielfach sich erworben hat. Nachdem bereits am Sonnabend die Höllische Liedertafel, deren drittältestes Mitglied der Jubilar ist, demselben durch eine festliche Abendvereinigung und eine freundliche Erinnerungsgabe ihre Theilnahme kundgegeben, wurden ihm in den gestrigen Morgenstunden in den festlich geschmückten Räumen der Gebauer-Schwetschke'schen Officin die herzlichsten, von werth- und sinnvollen Ehrengeschenken begleiteten Glückwünsche von Seiten der Prinzipalitätund sämmtlicherGeschästsgenossen des Schwetschke'schen Hauses, welchem der Jubilar, nachdem er am 26. Juni 1826 in der I. K. G. Wagner'schen Buchhandlung zu Neustadt a. O. seine Lauf bahn begonnen, fast41 Jahre ununterbrochen angehört, dargebracht. Auch der Vorstand des Deutschen Buchhäudler-Börsenvereins wid mete der Feier eine ehrende Thcilnahme, indem er an den Jubilar ein Glückwunschschreiben richtete, an dessen Schluß ausgesprochen wird, daß der Blick auf eine solche Arbeit eines langen Lebens in der Gegenwart besonders wohlthuend und tröstlich wirke. (Höllische Ztg.) 312*
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