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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1912
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- Deutsch
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8506 Börsenblatt f. d. Dlschn. vuchkandel. Nichtamtlicher Teil. 164. 17. Juli 1912. Verfasser weiter die Aufnahme der Werbekunde in die Lehrpläne der Fach- und Fortbildungsschulen und weist auch den Fach, vereinen die Mitarbeit an ihrer Ausbreitung als Aufgabe zu, die von diesen in jüngster Zeit übrigens schon vielfach in Angriff ge nommen wurde. Bei der ungeheuren Vielgestaltigkeit unseres Erwerbslebens und der hieraus folgenden Mannigfaltigkeit der Art und Weise der Werbearbeit der einzelnen Geschäfts zweige wird sich nach dem Verfasser immer mehr die Notwen digkeit berufsmäßiger »Kundenwerber« oder Propagandisten her- ausstellen. Mit der berufsmäßigen Schulung des Kundenwerbers beschäftigt sich nun der zweite Teil der Ausführungen, der in der Forderung einer Werbehochschule gipfelt und auf die Voraus sehungen hierzu und die wissenschaftliche Behandlung des umfang reichen Stoffgebietes näher eingeht. Mag man den temperament vollen Ausführungen des sein Arbeitsfeld gründlich beherrschenden Verfassers auch nicht überall bedingungslos zustimmen, so wird doch das verständnisvolle, tiefere Erfassen des Stoffes seinen Bestrebungen zahlreiche Freunde gewinnen. Die am Schluß wiedergegebene »Bücher-Listes verzeichnet eine enge Auswahl einschlägiger Literatur, in der wir vor allem Tony Kellens »Lehrbuch der kaufmännischen Propaganda« (Moderne kaufmän- nische Bibliothek) vermissen, in dem unseres Wissens das Reklame wesen erstmalig systematisch zusammengefaßt und behandelt worden ist. Die Sprache Weidenmüllers zeichnet sich durch klaren Fluß und Vermeidung unnötiger Fremdwörter aus. Die hübsche Ausstattung des Heftchens ist ein des Inhalts würdiges Gewand und zugleich für den Verfasser ein Zeugnis seines Könnens. Kleine Mitteilungen« Zur Durchführung deS Versicherungsgesetzes für Ange stellte (vgl. Nr. 130, 142 u. 153). — über die Auslegung des Versicherungsgesetzes für Angestellte waren Zweifel entstanden, vor allem über den § 390, denen auch in diesem Blatte Ausdruck gegeben wurde. Dieser Paragraph bestimmt, daß Angestellte, die vor dem 6. Dezember 19l1 bei Lebensversicherungsunternehmungen einen Versicherungsvertrag geschlossen haben, auf ihren Antrag von der Beitragsleistung befreit werden können, wenn die Angestellten für diese Versicherungen beim Inkrafttreten des Gesetzes so viel an Prämien aufwenden, als sie ihrem Ein kommen gemäß an eigenen Beiträgen für die staatliche Versiche rung hätten entrichten müssen. Da über die Auslegung dieser Gesetzesbestimmung Zweifel entstanden, wandte sich der Verband Deutscher Lebensversicherungsgesellschaften an das Direktorium der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte mit der Bitte, den die Angestellten beunruhigenden Auslegungsversuchen des § 390 entgegenzutreten. In seiner Antwort wies das Direk torium darauf hin, die Behauptung, eine Ergänzungsversiche rung sei nur zulässig, wenn sie durch eine inzwischen einge- getretene Gehaltserhöhung nötig werde, sei unzutreffend. Nach den Darlegungen des Regierungsvertreters im Reichstage bei der 3. Beratung des Gesetzes am 5. Dezember 1911 stehe es jedem Angestellten, für den vor dem 5. Dezember 1911 ein Versiche rungsvertrag abgeschlossen worden sei, frei, in der Zeit bis zum Inkrafttreten des Gesetzes (also voraussichtlich bis zum 1. Januar 1913) seine Versicherung auf den vom Gesetz für seine Befreiung von der Veitragspflicht geforderten eigenen Betrag zu erhöhen. Der Angestellte sei hierbei nicht an die Versicherungs unternehmung gebunden, bei der er die Grundversiche rung abgeschlossen habe H. A KramerS L Lohn A.-G. in Rotterdam. — Wie uns mitgeteilt wird, hat die Generalversammlung der Akt.-Ges. H. A. Kramers L Sohn's Buchhandlung in Rotterdam beschlossen, für das Geschäftsjahr 1911 eine Dividende von 7 Prozent zur Verteilung zu bringen. Mailand als Universitätsstadt. — Der Aufschwung, den die italienischen Hauptstädte in den letzten Jahren genommen haben, kann durch nichts besser gekennzeichnet werden als dadurch, daß überall die bestehenden Bildungsinstitute und öffentlichen Ein richtungen sich als zu eng und klein erweisen. Um diesem längst fühlbaren Mißstande abzuhelfen, wird in Mailand jetzt der Neu bau sämtlicher großen Institute wissenschaftlicher und künstlerischer Art — es sind sieben an der Zahl — geplant. Die Anstalten, worunter sich auch die Akademie der schönen Künste, das Poly technikum und die Sternwarte befinden, werden in einem neuen Viertel angesiedelt, da- anderthalb Kilometer im Geviert umfaßt und künftig den Namen Universitätsviertel tragen wird. Der Kostenaufwand für die umfassende Aufgabe wird auf über 17 Millionen beziffert. Deutsche Lhakespeare-Ausführungen im Jahre 1911. — Nach einer Statistik, die Armin Wechsung (Leipzig) im »Jahrbuch der Deutschen Shakespeare-Gesellschast« (48. Jahrgang) aufgestellt hat, sind im Jahre 1911 von 180 Theatergejellschaften 25 Werke einigen ausländischen Theatern zur Darstellung gebracht worden; sie verteilen sich wie folgt: Othello 158 mal durch 66 Gesellschaften Der Kaufmann von Venedig 150 „ „ 56 „ Hamlet 111 „ 45 Romeo und Julia 94 „ 46 ,, Ein Sommernachtstraum . . . 81 „ 27 Was ihr wollt 82 „ 23 Der Widerspenstigen Zähmung . 71 „ „ 22 Julius Caesar 63 „ „ 19 Ein Wintermärchen 60 „ 20 „ Die Komödie der Irrungen . . 56 „ 10 König Lear 43 „ 15 Viel Lärm um nichts .... 33 10 „ König Richard III 29 „ 13 „ Macbeth 17 „ 6 „ Wie es euch gefällt 10 „ 2 Mab sür Maß 10 „ „ — König Heinrich IV., 1. Teil . . 7 „ „ 2 „ Coriolanus 6 „ „ 2 „ König Richard II 5 „ „ 2 „ König Heinrich V 4 „ „ 3 König Heinrich IV., 2. Teil . . 3 „ „ 2 König Heinrich VI 2 „ 1 „ König Heinrich IV., 1. und 2. Teil 2 „ 1 „ Der Sturm 2 1 „ Die lustigen Weiber von Windsor 1 „ „ 1 „ Außerdem gelangte Die bezähmte Widerspenstige in der Holbeinschen Bearbeitung als Liebe kann alles an einigen kleinen Bühnen zur Aufführung. Richard Wagner-Verein. — Wie regelmäßig während der Festspielzeit, so wird auch in diesem Jahr und zwar am 24. Juli der Allgemeine Richard Wagner-Verein seine Generalversamm lung in Bayreuth abhalten. Personalnachrichten. Gestorben: am Sonnabend, den 13. Juli, nach kurzer, schwerer Krankheit Herr Otto Kreßmann, seit 1. Juli 1908 Inhaber der Sortimentsbuchhandlung von Hermann Quasthoff in Mainz. Der Verstorbene machte sich am 8. April 1893 durch Über nahme von Peter Wolfram's akademischer Buchhandlung in Eberswalde selbständig. Er führte dieses Geschäft bis zum I. April 1901 weiter, zu welchem Zeitpunkte er e- an Wilhelm Lüdeke abtrat. Am 1. März 1902 kaufte er dann von Fritz Lehmann jun. dessen Geschäft, die Lehmann'sche Buchhandlung in Zweibrücken, in der er mit großem Erfolge wirkte. Sein Name blieb auch im Firmenwortlaut erhalten, als er das Geschäft am 1. April 1906 an Jacob Peth verkaufte; noch heute heißt die Firma: Fr. Lehmann'sche Buchhandlung Otto Kreßmann Nachf. Jacob Peth. Nur eine kurze Spanne Zeit gönnte sich der rührige Mann Ruhe: am 1. Juli 1908 übernahm er von Herrn Hermann Quasthoff dessen Sortimentsabteilung, die er leider nur vier Jahre führen sollte; eine kurze, aber schwere Krankheit raffte ihn dahin. Gestorben ferner: am 8. Juli nach längerem schweren Leiden im 66. Lebens jahre der Markthelfer Friedrich Kessel im Hause Wiegandt L Grieben in Berlin, dem er nahezu 40 Jahre ununterbrochen treu gedient hat.
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