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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1912
- Strukturtyp
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- 1912-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1912
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- Deutsch
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8606 «Sri-»«»» s. d. DUchn. «uchSond-I. Nichtamtlicher Teil. ^ic 167, 20. Juli 1912. Opern des italienischen Repertoires erschienen; auch war er selbst als Komponist unter dem Pseudonym I. Burgmein tätig, und es ist nicht lange her, das; seine komischeOPer -Der geraubte Eimer«, die dem gleichnamigen Heldengedicht Tassonis entnommen ist, mit großem Beifall aufgeführt wurde. In seiner Jugend war er Ordonnanzoffizier des Generals Cial- dini, machte den Feldzug 1859 gegen Österreich mit und er warb sich die Tapferkeitsmedaille, die einzige Auszeichnung, die er lieb hatte und die er auf seinem Totenbette, unter Aus schluß aller übrigen, einzig und allein haben wollte. Eine Zeitlang war er der Wagnerschen Oper abhold, denn er wollte dadurch die italienische Musikkunst zur Geltung bringen; später wurde Ricordi auch Milverleger von Wagner. Das Stammhaus hat seinen Sitz in Mailand und verfügt über Filialgeschäfte in Rom, Neapel, Palerino, Paris, London, Leipzig, Buenos-Aires und seit kurzer Zeit auch in New Aork. Aus eine so großartige Ausdehnung seines Vcrlagshauses sah der Verstorbene mit befriedigtem und gerechtfertigtem Stolz — denn es war die Arbeit seines Lebens. Wer jemals dem Orrbinetto della 8. Valieria dsgli Vkkiri zu Florenz einen Besuch abgestattet hat, wird gewiß seiner Bewunderung über die dort gesammelten zahlreichen Zeichnungen der Meister der italienischen Kunst Ausdruck ge- gegeben haben. Es find deren ungefähr 45 000. Nun dachte man diesen wahren Schatz der Künstlerwelt zu erschließen, und der Florentiner Verleger Leo S. Olschki hat die Veröffentlichung dieses so wichtigen Werkes unter dem Titel I diseAni dklla 8. Oallsrig. dkAli vkliri di I?ir6llr8 in die Hand genommen. Die Handzeichnungen Tizians, Tintorettos, Pollajuolos, Da Vincis, Botticellis, Raphaels, Sodomas, Carpaccios, Lippis, Pordenones, Dossis — um nur Wenigs aufzuführen — werden, soweit sie als unbestreitbar authentisch gelten, vom Istituto Llierograkieo Italiuno in tadelloser Technik repro duziert und dergestalt herausgegeben, daß vorerst 590 Hand- Zeichnungen ausgewählt und davon je 100 jährlich in vier Lieferungen zum Preise von je 82.50 Frcs. erscheinen werden. Es werden aber nur Jahressubskriptionen (Frcs. 250.—) ange- nommen und Einzellieferungen nicht verkauft. Nach dem Er scheinen soll der Preis der einen Jahrgang bildenden vier Lie- serungen slOO Tafeln) auf Frcs. 300.- erhöht werden. Der bereits durch andere Publikationen bestens bewährte Kunst sinn des Verlegers, dem ein Fach-Komitee zur Seite steht, und die vollendete Technik der graphischen Anstalt, die die Zeich nungen reproduzieren wird, bilden die beste Gewähr für eine künstlerische Durchführung des Unternehmens. Für die fremdländischen Verehrer der dichterischen Kunst von G. D'Annunzio wird die Nachricht über das soeben bei G. C. Sansoni-Florenz erschienene Voeapolariodella poesia clannuni-, laus. (Frcs. 4.—) sehr willkommen sein. Auch wir Italiener vermögen manchmal den richtigen Grundbegriss eines Wortes nicht zu erfassen, und es war ein vorzüglicher Gedanke G. L. Passerinis, die auch in der Schrift sprache als Seltenheiten gellenden Wörter, Von denen D'An nunzio in seinen Gedichten häufigen Gebrauch macht, durch das vorliegende Wörterbuch nach den Begriffen der Umgangs sprache zu erklären. Der Verfasser wird auch ein Wörterbuch der Prosa und Dichtung Carduccis und Pascolis, behufs leichteren Verständnisses der genannten Schriftsteller heraus- gebcn. Bei N. Zanichelli-Bologna erschien eine neue Ausgabe von A. D'Anconas 8tud! <ll eritiea e storia Istto- raria (Frcs. 7.—). Diese Ausgabe unterscheidet sich von der früheren (1880) dadurch, daß mehrere Aufsätze bedeutend er weitert und Mängel beseitigt wurden. Im gleichen Verlag ist auch eine neue Ausgabe des längst vergriffenen Werkes von A. Poliziano Lv stanso, I'Orkoo s le rime (Frcs. 10.—), dessen Bearbeitung Carducci vorgenommen hatte, mit einer Einleitung von Mazzoni erschienen. Über die an der Stelle, wo König Humbert I. ermordet wurde, errichtete Sllhnekapelle veröffentlicht der lotituto Italiano cli L.rti 6ra.Iiclrk, Bergamo, eine Monographie I- a cappella espiatoria cli Llon-ia (Frcs. 4.—), die durch zahlreiche Illustrationen (schwarz und sarbig) das Gesamtbild und die wichtigsten Details des im klassischen Stile von der Königin-Witwe pietätvoll errichteten Denkmals wiedergibt. Wenigen dürste bekannt sein, daß die Kathedralkirche im Kreml zu Moskau von einem Bologneser Architekten Aristotele da Bologna, (1475—1479) errichtet wurde, der auch die Zeichnungen der Michaelis-Kirche dortselbst entworfen hatte, über das Wirken dieses Künstlers erfahren wir zahl reiche Details in dem soeben bei L. Beltrami-Bologna erschie nenen Band Vita diVristotsis da Bologna (Frcs. 2.50). Er gilt seiner mannigfaltigen Ausbildung als Gießer, Medaillenstecher, Zivil- und Militär-Ingenieur wegen, als ein Vorläufer Michelangelos. Sein richtiger Name war Aristotele Fioravanti aus Bologna. Über das zwischen Carl Emanuel und Heinrich IV. gegen Philipp von Spanien im Jahre 1610 zu Bruzola abgeschlossene Schutz- und Trutzbündnis veröffentlicht E. Barraja eine Studie Lrueöla 6 iltrattatodol 1610 (»Oarrstta d«I iüoxolo«, Turin, Frcs. 2.—), die für Geschichtsforscher durch die Fülle der gesammelten Dokumente sehr interessant sein dürste. E. Castellani spricht sich in einem bei Flli. Drucker, Padua, unter dem Titel I-a diclrirrrarions di I-ondra rslativa al diritto di xuorra marittima erschienenen Band (Frcs. 4.—) über das Seekriegsrecht im Sinne der Londoner Deklaration aus, und deutet auf alle Mängel hin, die in der gedachten Deklaration Vorkommen. Eine solche Arbeit erscheint bet uns zum ersten Male und soll auch meines Wissens überhaupt die einzige ihrer Art sein. Für Liebhaber der Fechtkunst gibt A. Greco I, a spada s in 8ua disciplina. (Uulato, Koma. Frcs. 10.—) heraus. Das Werk befaßt sich mit den fechterischen Begriffen und den sowohl für die offensive als auch defensive Kampf- weise mit dem Säbel besonders erwähnenswerten Mitteln. G. Romagna L Co., Rom, haben die von Elda Gianelli gesammelten und geordneten Schriften des Triestiner Schrift stellers F. Zamboni (Frcs. 5.—), der als erster das bekannte Bild des Kusses im Monde entdeckte, herausgegeben. Es sind in dem Bande mehrere ergötzliche Skizzen, darunter in erster Linie II daeio ukila In na enthalten. Die Sucht, immer billigere Artikel auf den Markt zu bringen, legt den Gedanken nahe, ob nicht vielleicht eine Zeit kommen könnte, wo man die Ware ganz umsonst erhält — ja für die Abnahme noch Geld dazu bekommt. Das scheint jetzt eingetreten zu sein, wenn man das Angebot einer in Mailand erscheinenden Zeitschrift ernst nehmen könnte, die zwar ihren Abonnenten nicht klingende Münze, Wohl aber wissenschaftliche Werke anbietet. Die Zeitschrift kostet, sagen wir 10 ^k, wäh- rend die den Abonnenten versprochenen Werke, die als Gratis prämie offeriert werden, einen Nettowert von 65 ^ haben. Zu berücksichtigen ist außerdem, daß die Autoren der angebo« lenen Werke bekannte Namen tragen, so daß es fraglich ist, ob die Sache überhaupt ernst genommen werden kann. G. Oberosler.
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