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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 170, 24. Jult 1SI2. Nichtamtlicher Teil Börsenblatt f. d Dtschn. Buchhandel. 8711 Deutschen Theaters, wie sie etwa Eduard Devrient, und für das neunzehnte Jahrhundert Max Martersteig ver faßt haben, und ein paar gute Kostümwerke, die leider bei uns noch erstaunlich teuer sind. Weitergehende Interessen werden dann die dramaturgischen Schriften und die Spezial- ausgaben klassischer Bühnenwerke, wie vor allem die hübsche Sammlung der Meisterwerke der deutschen Bühne, sowie die Lokalgeschichten einzelner Städte befriedigen, wobei Berlin leider völlig ausfällt. Unsere Memoirenliteratur ist recht umfangreich, aber ihre Qualität läßt, wenn man Lessings Freund Johann Christian Brandes, den Hamburger Friedrich Ludwig Schmidt, den Weimaraner Genast, den Burgschauspieler Costenoble ausnimmt, sehr viel zu wünschen übrig. Vor allem fehlt uns aber vollkommen der Grundstock zu einer modernen Theaterbibliothek, nämlich eine Sammlung von älteren Stichen und szenischen Darstellungen, die rasch über den Aufführungsstil vergangener Epochen orientiert. Etwas Derartiges existiert überhaupt nicht. Der Schauspieler wünscht zu wissen, wie Nestroy, wenigstens in der äußeren Erscheinung, seinerzeit in seinen Stücken gespielt hat, wie man Goethe, Schiller oder — Kotzebue vor einem Jahrhundert gab. Die Kupferwerke, die ihn darüber orientieren könnten, sind sehr teuer und schwer zugänglich. Kann er sich mühelos ein authentisches Bild von Friedrich dem Großen oder Napoleon ver schaffen, so ist das schon erheblich schwer für Christine von Schweden, für einen Rothschild oder eine Renaissancefigur. Derartige ikonographische Nachschlagewerke zu schaffen wäre eine würdige Aufgabe für die Schauspielerverbände und Theaterorganisationen, die damit auch andern Disziplinen, vornehmlich der Kunst, und Kulturgeschichte, einen erheblichen Dienst leisten würden. Jeden falls liegt hier der merkwürdige Fall vor, daß eine Bibliothek geschaffen werden soll aus Büchern, die noch nicht existieren. Der 2. reichSdeutsche MittelstandStag. — Vom 14. bis 17. September findet in Braunschweig der 2. reichSdeutsche Mittelstandstag statt. Die Tagesordnung kündigt nachstehende Vorträge an: 1. Eröffnungsansprache, 2. Wünsche des Kleinhandels (Bekämpfung der Konsumvereins- und Warenhausgefahr sowie des Beamten- und heimlichen Handels), 3. Hausbesitzerfragen, 4. Regelung des Submissionswesens in Reich und Einzelstaaten. Am Abend des Sonntags wird ein großer Festkommers ab gehalten. Am 16. September findet am Morgen Rundgang und Rundfahrt durch die Stadt Braunschweig statt, am Vormittag wird die Hauptversammlung des reichsdeutschen Mittelstands verbandes abgehalten. Auch hier werden einige Vorträge gehalten. Im Mittelpunkte der Verhandlungen werden die Beratungen über die Neuregelung des Kreditwesens und über die Notwendig keit des Zusammenschlusses aller wirtschaftlich Selbständigen zur Abwehr gemeinsamer Gefahren stehen. Am Abend wird ein Gartenfest veranstaltet. Der 17. September wird eine Sonder fahrt nach dem Harz bringen. Der Zentralvorstaud des evangelischen Vereins der Vnstav Adolf«Lüftung in Leipzig macht bekannt, daß die diesjährige (64.) Hauptversammlung des Gesamtvereins in den Tagen vom 24. bis 26. September in Posen stattfinden wird, und ladet Mitglieder und Freunde des Vereins zu zahlreichem Besuche ein. Sine deutsche Hochschule in der Türkei. — Die Begrün dung einer deutschen Hochschule in der Türkei wird jetzt von dem deutschen Vorderasienkomitee zur Diskussion gestellt. Man erhofft dabei die Unterstützung der deutschen Reichsregierung wie auch die Mitarbeit deutscher wissenschaftlicher und industrieller Kreise. Seitdem England in dem Robert College in Konstantinopel ein Bildungsinstitut besitzt, das jährlich Hunderte von Angehörigen des Ottomanischen Reiche mit englischer Geistes- und Wirtschafts welt verknüpft, seitdem gleichfalls die Franzosen mit der Univer- site Saint-Joseph in Beirut und die Amerikaner mit dem Syrian- Presbyterian College an gleicher Stelle durch Jahrzehnte bereits einen nicht hoch genug zu veranschlagenden Einfluß auf Ver breitung europäischer Bildung genommen haben, erwächst sür Deutschland unbedingt die Pflicht, sich solchen weit ausschauenden Plänen anderer Nationen würdig an die Seite zu stellen. Eine deutsche Hochschule, die davon absieht, ihre Bildungsbestrebungen mit religiöser Propaganda in Verbindung zu bringen, wird un streitig die Sympathie aller mohammedanischen und christlichen Kreise der Türkei gewinnen. Neue Vücher» Nutuloge »sw. VS, vuchhLudler. LI.-Zo. 18 8. m. 10 lakslu ^bbilckuvxsll. kraß I, Lalvatorslra 8, Orapbisobea Xabinst ätsoo. Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportliteratur des In- und Auslandes. Organ für militärische Winterarbeiten nebst literarischen Auf sätzen und Besprechungen. Verantwortlicher Redakteur: H. Wiegrebe, Verlag von Zuckschwerdt L Co., beide in Berlin-Steglitz, XXI. Jahrgang. Nr. 6. Juni 1912. Gr. 8°. S. 89—104. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 22. Juli vollendeten sich 40 Jahre, daß der 1. Expedient und langjährige Vorsteher der Leihbibliothek Herr Hermann Lindner in der Buchhandlung und Leih bibliothek von Franz Ohme in Leipzig tätig ist. Der Jubilar hat während dieser Zeit unter drei Generationen stets treu und mit Interesse gearbeitet, wie auch die mannigfachen Geschenke und Ehrungen seitens seines Chefs und der Mitarbeiter bewiesen. Otto Heinrich Jäger — Einer der bekanntesten Refor matoren des Turnwesens, vr. Otto Heinrich Jäger, ist am 17. Juli zu Kirchberg a. Jagst aus dem Leben geschieden. Ursprünglich Züricher Hochschullehrer der Philosophie und Pädagogik, kam er 1862 als Leiter der neuen Kgl. Turnlehrer-Bildungsanstalt nach Stuttgart. Hier trat er mit Eifer für eine natürliche Volksturn kunst ein, der auch seine Hauptschriften »Die Gymnastik der Hel lenen« und »Neue Turnschule« gewidmet sind. Sprechsaal. Eine teure Zeitungsnotiz. In seinem letzten Kölner Briefe, abgedruckt in Nr. 152, be schäftigt sich Herr G. Hölscher u. a. auch mit einer vor kurzem von W. Wendt, dem früheren Redakteur des Kreisblattes in Langen salza, herausgegebenen Broschüre: »12000 Mark Schadenersatz für eine Lokalnotiz. Eine Warnung für Verleger und Redakteure«. Während Wendt in dem der Besprechung zugrunde liegenden Schriftchen gegen seine Verurteilung unter Beibringung zahl reicher Sachverständigen-Gutachten, meist aus Journalistenkreisen, Protest erhebt, bemängelt Hölscher zwar die Höhe der Ent schädigung, läßt aber im übrigen durchblicken, daß die Schuldfrage nicht ohne weiteres zu verneinen sei. Zu diesen Ausführungen sendet uns Herr Wendt die nachstehende Entgegnung, der wir, obwohl anderer Meinung, doch um so lieber Raum geben, als sie Anlaß bietet, die Berechtigung über die Aufnahme von War nungen im Börsenblatt im Anschluß an unseren Sprechsaal-Ar- tikel vom 9. August 1911: »Vor Warnungen wird gewarnt« näher zu beleuchten. Herr Wendt schreibt. In Nummer 162 des Börsenblattes finde ich auch eine Be sprechung meiner Schrift »12 000 ^ Schadenersatz für eine Lokalnotiz«, die ich nicht unwidersprochen lassen möchte. Ich habe in meiner Zeitung seinerzeit nur behauptet, daß der Hausdiener Thieme in der Zeitschrift »Der Haus diener« berichtet habe über Unsauberkeit im Hotel . . . .*), allerdings ohne die Wahrheit dieses Gerüchtes zu bezweifeln oder zu bestätigen. Diese von uns behauptete Tatsache beruht auf Wahrheit, also konnte eine Verurteilung auf Grund des § 824 nicht erfolgen, auch nicht aus dem Grunde, daß ich die Wahrheit kennen mußte. Das Gericht nahm fälschlicherweise an, daß wir Redakteure verpflichtet wären, uns vorher nach der Wahrheit umzutun. ohne aber zu sagen, wie dieses zu machen ist. Es kann also der Fall eintreten, daß ich straffrei ausgegangen wäre, wenn ich den Artikel ohne die Namens- *) Folgen Name und Ort. Red. 1135*
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