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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1912
- Strukturtyp
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- 1912-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1912
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- Deutsch
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O 171, 25. Juli 1S12. Nichtamtlicher Teil. dürsmbl»» I. d. Dtlchn. «uchr»nd-L 8743 ihre Alleinherrschaft mehr und mehr mit den großen Provinz- und kleineren Residenzstädten teilen müssen, scheint sich tatsäch lich verwirklichen zu wollen. Stuttgart erhält jetzt sein Kunst haus, das von Theodor Fischer erbaut, woh! kein architek tonisches Meisterstück ist, aber dem Kunstleben der schwäbischen Residenz eine ganz energische Wendung geben wird. Mit einer großen Kunstausstellung wird das Haus im Mai 1913 eröffnet werden und ohne Zweifel das Interesse Ser Kunstwelt für einige Zeit auf sich lenken. Wenn auch der nicht allzu rege Kunsthandel etwas davon profitiert, wird es ihm herzlich zu gönnen sein. In Essen-Ruhr wird jetzt unter der temperament vollen Leitung von Or. Gosebruch zum Kruppschen Jubiläum die Ausstellung Stätten der Arbeit gezeigt, die von Dresden aus ihren Weg nahm und viel Bewunderung gefunden hat. Hier im rheinischen Industriegebiet muß die Wirkung all der Kunstwerke, die sich mit dem Thema Arbeit befassen, eine bc- sonders tiefe und eindringliche sein. Daß Leipzig, die Well buchhandelsstadt, der Ruhm anderer Kunststädte nicht schlafen läßt, ist bei seiner Größe und geistigen Regsamkeit nicht ver wunderlich. Jetzt hat es nun auch feine Internationale Aus stellung, und wenn zunächst auch noch nicht in dem gewaltigen Rahmen wie Dresden oder München, so steht doch zu erwarten, daß das eines Tages auch noch wird, wenigstens spricht das Felix Lorenz im Junihcft der von ihm geleiteten Kunstwelt (Verlag Weife L Co., Berlin) in seinem Aufsatz über die Leip ziger Kunstausstellung ziemlich zuversichtlich aus. Gar so un wahrscheinlich ist es auch nicht. Denn in einer Stadt, wo ein Künstler von dem Range Max Klingers an der Spitze steht und, begleitet bon einer begeisterten Gefolgschaft, das Kunst konzert dirigiert, mag es Wohl nicht allzu schwer sein, ver heißungsvolle Anfänge zu einem glänzenden Ende zu führen. Dresden hat jetzt den Ehrgeiz besessen, sich eine Universität leisten zu wollen. Also kann Leipzig auch mit Recht die Fühler ausstrecken nach dem Rufe, eine erste deutsche Kunststadt zu werden und zu sein. Von dem übrigen Inhalt der mit großem Geschick und feinem Geschmack redigierten Zeitschrift »Die Kunstwclt« fesseln noch in besonderer Weise ein Aufsatz über den neuen Leipziger Zentral-Bahnhof, der ausgezeichnet il lustriert ist, ein solcher über Dilettantismus und Volkskunst und ein weiterer über das Königsbcrger Kunstleben, der dem frisch pulsierenden Leben und Treiben in der alten ostpreußi schen Krönungsstadt in bester Weise gerecht wird. Von Inter esse sind auch die Kunstnachrichten im Beiblatt der Kunstwelt, die besonders den Kunsthändler kurz und sachlich über alles Wissenswerte orientieren. Der illustrative Teil ist wieder ganz hervorragend. Zum Schluß habe ich als gewissenhafter Chronist noch eine eigenartige Pflicht zu erfüllen, und zwar über eine Bro schüre von mir selbst zu berichten »Kunstvergewaltigung« ist ihr Titel. Erschienen ist sie im Verlag von Arthur Dolge, Stuttgart, als Heft 7 der Monographien zur Zeitgeschichte (Preis 80 H). Was sic will, dürfte aus dem Titel unschwer zu erraten sei. Sie will unter Zugrundelegung der letzten Fälle, in denen sich die Polizei und Staatsgewalt der Kunst bemächtigten, die unhaltbaren Zustände beleuchten und versuchen, die Wege zu weisen, ihnen ein Ende zu machen. Ob die Absicht erreicht ist, weiß ich nicht. Jedenfalls war eine ehrliche Entrüstung, waren die vielen ermunternden Zuschriften erster Künstler Wohl dazu angetan, den Gedanken auszufllhren. Ausgemachte Skeptiker werden bezweifeln, daß die Sache irgendwelchen praktischen Wert oder Erfolg habe, da die Zustände, wie sie nun mal sind, sich nicht ändern lassen. Mag sein. Aber wohin wären wir gekommen, wenn ob dieser Grohmutterwcisheit all das nicht getan und nicht geschrieben worden wäre, was zu guterletzt sich doch nicht als ganz wertlos entpuppte? In diesem Sinne empfehle ich meinen Geist in Deine Hände, ver ehrter deutscher Buchhandel. Stuttgart. Arthur Dobsky. Kleine Mitteilungen- «cneralversammluug des Verbands der vnchhandlungs- rcisenden. — Von den 21 auf die Tagesordnung der diesjährigen Generalversammlung in Köln a/Rh gesetzten Verhandlungs- gegcnständen dürsten die nachstehenden 4 Punkte auch für unsere Leser einiges Interesse bieten: Verhandlungen und Beschlussfassung über ein von den Vcr- lagSfirmen und Reisebuchhändlern event. zu ge währendes Fixum für Buchhandlungsrelsende als Ent schädigung für Nachbestellungen. (Antrag Stuttgart.) Debatte und Beschlußfassung über den Antrag, daß die Ver leger resp. Reisebuchhändler von den durch Reisende verlausten Werken >/, Prozent des Umsatzes an den Ver band abzusühren haben. (Antrag Cöln.) Debatte und Beschlußfassung über den Antrag, daß der Vor stand bei einem Gericht in Berlin oder Leipzig die Bestellung eines Buchhandlungsreisenden als gerichtlich be- eidigten Sachverständigen herbeisührt. (Antrag Kühner.) Die Ausarbeitung eines neuen Verbandsvertrages, nach welchem in Zukunst nur noch gearbeitet werden soll. (An trag Nonn.) Es wird in erster Linie Sache des Vereins der Reise- und Versandbuchhandlungen sein, sich mit diesen Anträgen abzufinden, vorausgesetzt, daß sie überhaupt zu Beschlüssen erhoben werden Bei der Schwierigkeit ihrer Durchführung in der Praxis, auch bei etwaigem Entgegenkommen der Verleger und Reisebuch händler, könnte ja der neubestcllte Sachverständige gleich in Funktion treten. An Arbeit würde es ihm gewiß nicht sehlen, da schon gegenwärtig die »Disjerenzgeschäste« den Hauptbestandteil der Beziehungen der Reisenden zu Verlegern, Reisebuchhändlern — und Kollegen ausmachen. In derselben Nummer zeigt auch der bisherige Vorsitzende und Geschäftsführer des Verbandes Herr Felix Burmeister an, daß er, »der immer wiederkshrenden inneren Differenzen und Quertreibereien mehr als müde«, sein Amt endgültig am 1. Sep tember d. I. niederlegen werde. An der Bescheidenheit seiner Forderungen wird der Verband gewiß nicht zugrunde gehen, ob ihm aber nicht die fortwährenden Zänkereien innerhalb seiner eigenen Reihen den Todesstoß versetzen werden, läßt sich nicht mit gleicher Sicherheit behaupten. Gegen den Scheckftempcl. — Die Bewegung zur Be seitigung des Scheckstempels, der nur geringe Einnahmen für das Reich gibt, macht weitere Fortschritte. Im Reichstag liegt ein freisinniger Antrag vor, die Berliner Kaufmannschaft hat Petitionen an den Reichstag abgesandt, der Deutsche Handelstag hat sich jüngst an den Reichskanzler gewandt, seitens der Banken ist sestgestellt worden, daß der bargeldlose Zahlungsverkehr für den Kleinhandel und den Mittelstand infolge des Stempels zu rückgegangen sei. Auch das Reichsschatzamt soll, wie die »B. Z.« meldet, der Aushebung des Scheckstempels nicht mehr unsreund- lich gegenüberstehsn. Städtc-Ausftcllnng Düsseldorf. — In der seit 3 Wochen eröffneten Städte-Ausstellung Düsseldorf ist ein Raum von ca. 22 ra für die Literaturabteilung zur Verfügung gestellt, wovon eine Hälfte als Lesezimmer, die andere als Verkauss- stand hergerichtet ist. Da die Ausstellung noch bis 31. Oktober dauert, ist den Herren Verlegern, die noch nicht vertreten sind, Gelegenheit geboten, ihre einschlägigen Verlagswelke, be sonders Zeitungen, auszustellen. Bor Einsendung von Ausstellungs material ist eine Anfrage bei der Firma S chrobsdorss'sche Buch handlung Walter Peters in Düsseldorf nötig, da unverlangte Sendungen nicht angenommen werden. Verwendung der Kinematographie in höheren Schule«. — Wie die »Voss. Ztg.« hört, weiden jetzt aus Anregung des preußischen Kultusministeriums Versuche darüber angestellt, in welchem Umsange sich die Kinematographie im Unterricht der höheren Schulen verwenden läßt. Bon einem bekannten Großindustriellen aus der Rheinprovinz sind zu dielet» Zwecke zwei vollständige linematographische Einrichtungen zur Verfügung gestellt worden, von denen die eine dem in der alten Urania in Berlin unter- N3S»
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