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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1924
- Strukturtyp
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- 1924-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1924
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- Deutsch
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Grotzslädten sowie gegen den Nebenbuchhandel durch Vereine u. dgl. fielen mit Recht scharfe Worte. Erfreulich war die Mit teilung, daß der Vorstand des Verlegerverctns sich grundsätz lich bereit erklärte, in gemeinsamer Aussprache mit dem Vor stand der Buchhändlergilde nach Mitteln und Wegen zu suchen, um die Hauptklagen abzustellen und das wirkliche Sortiment als Hauptträger des Vertriebs zu erhalten. An die Versammlung schloß sich ein gemeinsames Essen, das unter der überstarken, teilweise vorher nicht erkennbar ge wesenen Beteiligung ein wenig litt. Die Stimmung wurde da durch aber nicht getrübt. Treffliche Reden würzten das Mahl. Herr Wahle toastete auf Württemberg und seinen Buchhandel, Herr Röder auf das deutsche Vaterland, Herr Lehmann von der Union auf Adolf Kröner, Herr Hermann-Bremen auf die deutsche Frau. Schon vorher hatte Herr Focken-Dresden in warinherzigen Worten zu einer Sammlung zum Besten des Unlerstützungsvereins aufgerufen, über das Ergebnis ist be reits im Bbl. Nr. 227 berichtet worden. Wie in Leipzig zu Kan tate und sonst bei ähnlichen Versammlungen wurden auch hier allerlei BuchhaNdelsgaben zur Erinnerung verteilt, wovon nur das von der Jubiläumssirma Thienemann gestiftete Buch vom Kapitän Wulfs erwähnt sei. Später sorgte ein Zauberkünstler noch für besondere Unterhaltung. Der Montag brachte um lOs/p Uhr vormittags die offizielle Eröffnung der mit der Tagung verbundenen 5. Stuttgarter Buchmesse ln den Räumen des Handelshofes am Schießplatz. Vorher hatte noch im Landesgewerbemuseum eine Vorführung des für die Buchwerbung hergestellten Trickfilms sowie einiger anderer Werbefilme der Firma Pinschewer-Berlin stattgefunden, die von Herrn vr. von Löwis, dem Leiter der Werbestelle, mit einigen erläuternden Ausführungen eingelcitet wurde. Im Landesgewerbemuseum war gleichzeitig eine Ausstellung von Werbegraphik alter und neuer Zeit zu sehen. Außerdem wurden buchgewerbliche Maschinen vorgefühlt. In den an die Buchmesse anschließenden Räumen des Handelshoses aber waren die auf das Preisausschreiben der Werbestelle hin cingcgangenen Weih nachtsplakatentwürfe ausgestellt, da gleichzeitig die Prcisvcrlei- lung vorgenommen werden sollte. Die Entwürfe fanden viel Beachtung, und verschiedene Besucher dürften von den nicht prä miierten einen oder den anderen für ihren eigenen Gebrauch angekauft haben, sei es zur Verwendung als Titelblatt für Ka taloge, sei es zu anderen Zwecken. Der Spruch des Preis gerichts, in dein die herangezogcnen Künstler den Ausschlag gaben, fand bei den Praktikern des Buchhandels nicht ungeteil ten Beifall. Der zur Ausführung bestimmte Entwurf dürfte aber doch recht wirkungsvoll sein. Die Buchmesse eröffnete Herr vr. Kohlhammer mit folgenden Worten: Im Namen der Stuttgarter Verleger-Vereinigung, der Ver anstalterin der Buchmesse, heiße ich Sie herzlich willkommen. Es ist für uns Mitglieder der Stuttgarter Verleger-Ver einigung eine besondere Freude, daß wir neben unseren seit herigen Meßbesuchern diesmal den Delegierten der Kreis- und Ortsvereine, die aus ganz Deutschland hierher zu ihrer Tagung nach Stuttgart gekommen sind, unsere 5. Buchmesse zeigen können. Di« Stuttgarter Buchmesse ist eine Veranstaltung der Stutt garter Verleger-Vereinigung, und es nehmen an ihr nur ihre Mitglieder teil. Eine Ausnahme davon ist, wie schon bei der letzten Buchmesse, die Beteiligung des badischen Verlags. Auch diesmal werden Sie die Firmen Braun, Karlsruhe, und Herder. Kreiburg, vertreten finden. Von jeher leitete uns bei der Messe der Gedanke, einmal eine Einkaussmesse für den Wiederverkäufer, den Sortimenter, zu schaffen, auf der letzterer unsere Bücher sehen und kaufen kann und durch die wir Verleger mit dem Sortimenter in per sönlich« Fühlungnahme, in engeren Konnex treten können. Dann aber wollen wir gleichzeitig eine Buchausstellung für das Publi kum veranstalten, um diesem die Produktion des Stuttgarter Verlags vor Augen zu führen, um dem Publikum die Möglich keit zu geben, unsere Bücher anzusehen, um dadurch zum Kauf anzureizen, um für das Buch zu werben. Und dieser Wunsch der Werbung für das Buch ist uns, wie der eine oder der andere von Ihnen gestern und vorgestern durch den zahlreichen Be such des Publikums gesehen haben wird, gelungen. Um die Stuttgarter Buchmesse auszugestalten, einmal als Einkaufs- bzw. Verkaussmesse für den Fachkollegen, sodann als Ausstellung für das Publikum, mußten wir bestrebt sein, der Messe eine besondere Note zu geben. Dies zu erreichen, bedurften wir einer Persönlichkeit, die ihre Zeit und Kraft in den Dienst der Sache stellte. Wir fanden sie in der Person von Herrn Mittelbach, dem die Herren vr. Truckenmüller und Herbert Hosf- mann zur Seite standen und den wir zur Durchführung der Messe mit all dem, was drum und dran ist, mit diktatorischen Vollmachten ausrüsteten, er wurde unser »Mussolini». Ihn unterstützte bei der künstlerischen Durchführung in hervorragender Weise Herr Architekt Claus Hoffmann. Sie werden sich nachher überzeugen, daß die beiden Herren ihre Ausgabe glänzend ge löst haben. Herzlichsten Dank möchte ich ihnen im Namen aller Kollegen für ihre großen Bemühungen aussprcchen. Außer diesem Dank kann ich noch Glückwünsche darbringin, zunächst allerdings solche, die fünf Tage verspätet sind. Am 17. September feierte unser verehrtes Mitglied Herr vr. Paul Schumann seinen 80. Geburtstag. IHM seien unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche dargebracht, verbunden mit dem wärm sten Dank für all das, was er für den Buchhandel, insbesondere für den wllrttembergischen Buchhandel, getan hat. Gleichzeitig verbinden wir damit die Bitte, uns auch fernerhin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Daß man Herrn IIr. Schumann seine 80 Jahre nicht ansieht, das hat er gezeigt bei den Vorbereitungen und Durchführungen für die jetzige Tagung, wo er frischer und tatkräftiger war als unsere Jüngsten. Sodann befindet sich ein Jubilar in unserer Mitte. Der Verlag A. Thienemann kann auf ein ^jähriges Bestehen zu rückblicken. Heute vor 75 Jahren gründete Karl Thienemann seinen- Jugendschriften- und Bilberbücher-Verlag, der dann von der bekannten Buchhändlerfamilie Hoffmann forigeführt, heule von dem Sproß einer alten Buchhändlerfamilie, Herrn Otto Weitbrecht, in den alten Traditionen trefflich geleitet wird. Leben und Persönliches will er schaffen, verbünden mit Qualität in künstlerischen und literarischen Dingen. Im Namen der Stutt garter Verleger-Vereinigung, und ich glaub« in Ihrer aller Namen, spreche ich Herrn Otto Weitbrecht die wärmsten Wünsche zu diesem Jubiläum aus. Wenn Sie nun einen Rundgang durch die Messe machen, so hoffe ich, daß Sie zu der Überzeugung kommen, daß wir be strebt sind, was sowohl Inhalt der Bücher wie deren äußere Ausstattung und Aufmachung betrifft, das Beste zu leisten, um auf voller Höhe zu stehen. Die Besichtigung der Ausstellung gab den letzten Worten Di. Kohlhammers in vollem Umfang recht. Was da zu sehen war, zeigte Stuttgart aus einer Höhe der Leistungsfähigkeit, die auch in Leipzig und Berlin, den zahlenmäßig Stuttgart noch überlegenen Verlagsorlen, wie ln München und anderwärts ernstliche Beachtung verdient. Die überaus geschmackvolle und geschickte Aufmachung, unterstützt durch die prächtigen, für solche Ausstellungszwecke ganz besonders geeigneten Räume, übte eine starke Werbekraft aus. Aber nicht nur der äußere Eindruck war ausgezeichnet, der buchhändlerische Fachmann nahm auch mit Bewunderung und freudiger Anerkennung, wenn nicht teil weise sogar mit Erstaunen und einiger Überraschung wahr, wie vielseitig und wie bedeutend im wahrsten Sinne die Verlags leistung Stuttgarts im ganzen wie auch jeder einzelnen Firma für sich ist. Die Ausstellung hat so ihren Zweck vollauf erfüllt. Aus die einzelnen Verlage hier eingehen zu wollen, würde zu weit sichren, so sehr es der eine oder andere auch verdiente. Wir müssen es uns leider versagen, irgendeinen zu nennen, weil wir keinen nicht nennen möchten. Nur der Jubelfirma Thiene mann darf doch Wohl noch mit einigen Worten besonders ge dacht werden. Sie präsentierte sich in einem eigenen Raum aufs allerbeste und fand viel Beachtung. Eine kleine historische Ab teilung ließ die auch im Jugendschriftenverlag erreichten gewal tigen Fortschritte vor Augen treten. Der jetzige Inhaber und Leiter des Verlags, Herr Otto Weitbrecht, kann zu der Art, wie er die nunmehr schon anderthalb Jahrhunderte umfassende Tra dition seiner buchhändlerischen Vorfahren sowohl als auch den Ruf der Firma Thienemann zu wahren und fortzuentwickeln weiß, auch an dieser Stelle beglückwünscht werden. 1KS2
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