Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19241001
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192410010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19241001
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-01
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ford erzwingt die Höchstleistung innerhalb einer Zeiteinheit, in dem er mechanische Förderungsvorgänge in den Arbeitsverlauf ein schaltet. Das tritt am augenfälligsten bei der Montage der Autos in Erscheinung. Die Autos werden nicht an einem festen Stande zusammen gesetzt, sondern auf einem wandernden Bande, der Montagebahn, die beiderseits mit Arbeitern- besetzt ist, von denen jeder nur ganz wenige, zum Teil nur einige Sekunden beanspruchende Griffe auszuführen hat. Bei Beurteilung der Fordschen Arbeitsmethoden wird leicht übersehen, Laß er nur einen einzigen Typ herstellt, was eine viel weitergehende Arbeitsteilung ermöglicht, als sie sonst durchführbar ist. Nähmaschinen, Uhren, Schreibmaschinen, Fahrräder usw. werden allerwärts in ähn licher Betriebsweise hergestellt wie die Fordschen Automobile, aber cs bleibt sein Verdienst, die Methode bis zur letzten Konsequenz durch geführt und seinen Betrieb von Gesichtspunkten aus geleitet zu haben, wie das nur ein Unternehmer-Organisator allerersten Ranges vermag. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, das; die graphi,a)en Gewerbe im allgemeinen kein Boden füo die Betätigung Fordscher Arbeits methoden sind. Höchstens die großen Zeitungsbetriebe mit ihrem regel mäßig auf die Minute abgestimmten Arbeitsgängen könnten allenfalls in Betracht gezogen werden. Beim landläufigen Lohndruck mit der Unregelmäßigkeit des Beschäftigungsgrades und der jedesmaligen Ver schiedenheit der auszufllhrenden Arbejt ist eine weitgehende Arbeits teilung kaum möglich. Das schließt aber natürlich nicht aus, das Grund sätzliche der Fordschen Methoden zu übernehmen, das man zu der Variante »Arbeiten und nicht viel reden« komprimieren könnte, die zu dem Carlylcschen »Arbeiten und nicht verzweifeln« gebil det worden ist. Arbeiten und nicht viel reden, ist ein ganz universeller Leitsatz, ein Gegenstück zur »Organisation des Geschwätzes«, der »Dis kussion statt Produktion« wie in unehrerbictiger Weise die Bolsche wismusmaximen tituliert worden sind. Für Parlamente, Kongresse, Versammlungen, Ausschüsse usw. usw. und nicht zuletzt auch für all gemeine Tarifverhandlungen und fiir Lohn- und Arbeitsstreitigkeiten innerhalb der Betriebe paßt dieser Leitsatz ganz ausgezeichnet. Ver handlungen mit dem Betriebsräte oder mit den Vertrauensleuten der Organisationen verschlingen zuweilen ungeheuer viel Zeit, die produk tiver Tätigkeit gewidmet gehört. Solcher Produktionsvcrlust entsteht nicht nur hinsichtlich der unmittelbar an den Verhandlungen mit der Betriebsleitung Beteiligten, sondern noch viel mehr durch leistung hemmende Nervosität der ganzen Belegschaft. Die Ausgepumptheit unseres gesamten Organisations- und Tarif wesens, die euphemistisch mit »Überorganisation« bezeichnet wird, er schwert die Ein- und Durchführung vernunftgemäßer Arbeits- und Ent lohnungsformen. Der zumeist wild bekämpfte Taylorismus, aus dessen Spuren auch Ford wandelt, hat sich jetzt zu der Formel verdichtet: Hohe Löhne — geringe Selbstkosten — niedrige Preise. Das dritte Glied dieser Formel, die niedrigen Preise, ist ohne das zweite, die ge ringen Selbstkosten unmöglich und das erste, hohe Löhne, ohne die Ergänzung hohe Leistungen sinnlos. Auf die Leistungen also kommt es letzten Endes an. Das ist Binsenweisheit, die unter dem Schlagwort »Steigerung der Produktion« allerorts gepredigt wird, nur sind nirgends entsprechende Auswirkungen zu bemerken. Hohe Leistungen hängen allerdings nicht vom Arbeiter allein ab, sondern ganz wesentlich mit von der Organisation des Betriebes, von guten Maschinen, einwandfreiem Material und verständiger Leitung und Behandlung des Personals. Wer es als Unternehmer in diesen Punkten fehlen läßt, darf sich nicht über schlechte Ergebnisse beklagen. Das Wesentlichste aber, und ganz besonders in Betriebszweigen wie Buchgewerbe und Graphik, wo nicht wie in der Maschinenindustric die Maschine den Arbeiter treibt, sondern umgekehrt die Maschinenlcistung (Setzmaschine!) durchaus von der Betätigung des Arbeiters abhängt, ist doch die Einstellung der Arbeiterschaft zu diesen Gesichtspunkten. Und was kann man da hoffen, wenn in einem Artikel des »Korrespon dent« unter der Überschrift »Arbeitszeit und Lohn«, der die Anträge zur diesjährigen Verbandshauptversammlung behandelt, gesagt wird: »Die zur Hamburger Hauptversammlung eingereichten Anträge brin gen unzweideutig zum Ausdruck, was die deutsche Gehilfenschaft grund legend zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage fordert: die un bedingte Aufrechtcrhaltung des Achtstundentages und die Erhöhung unseres Lohnes. Lohn und Arbeitszeit, das sind die Hauptbedingungen, von denen die Förderung der wirt schaftlichen, sozialen und geistigen Interessen unserer Mitglieder ab hängig ist«. Daß auch Lei st ungen getätigt werden müssen, kommt dem Artikclschreiber gar nicht zum Bewußtsein! Der Artikel stammt zwar nicht von der Redaktion, sondern von einem mit Namen Unter zeichneten Verbandsmitglicdc, aber der Geist, der ans dieser und vielen ähnlichen Äußerungen spricht, ist doch die Frucht jahrelangen, einseitig gewerkschaftlichen Drills, und wie soll sich bei solchen Anschauungen in Arbeitskreisen die Einsicht durchsetzen, daß hohe Löhne nur bei hohen Leistungen möglich sind, ganz besonders, wenn nur acht Stunden gearbeitet wird? Die dem Buchdrnck-Preistarif wie auch den Preistarisen der Steindrucker, Buchbinder u. a. zugrunde gelegten Löhne sind niedriger als die wirklich gezahlten, schon aus dem Ärundc, weil alle besseren und älteren Arbeiter über den Tariflohn bezahlt werden. Jede Unterschreitung des Preistarifs im Konkurrenzkämpfe bedeutet einen Verlust für den Unternehmer, der nur durch Steigerung der Produk tion, das heißt also durch höhere Arbeitsleistungen, ausgeglichen wer den kann. Ohne Steigerung der Leistungen also keine Verringerung der Herstellungskosten, keine Preisverbilligung und noch weniger eine Lohnerhöhung! Das muß endlich einmal begriffen und in die Tat umgesetzt werden. L^ackner, ^ : lasei-aten-^sopaZanäadneie, cUe ^13^1611. V^inlre und Kriikke über ein bewLbrtos 8. 62 8. 6m. 4.—. Das Büchlein bringt eigentlich nichts Neues für den Jnferaten- Fachmann, der schon einige Übung unb Erfahrung in seiner Werbetäiig- seit hat; Geheimnisse, von denen der Verfasser im Vorwort spricht, sind wirklich nicht darin enthalten. Aber es ist ein« kurze, praktische Anleitung für den Neuling im AnzeigenMerbefach und als solche immerhin zu empfehlen. Sie bringt ganz nette Anregungen, wie cs anzusangen sei und wie es nicht gemacht werden sollte, Beispiele von Briesen und Satzvorbilder von »kleinen Anzeigen-. S. Our»meier, ttan8: ^riol^reictie ^nrei^envver Lrkakrun^on der Praxis kür die Rraxis. Verlag 6. Oürrmeier, ^lünoken, Larerskr. 56. 80. 128 8. krois: strosost. 6m. 2.80, pob. 6m. 3.80 no. Gründlicher als Lachner behandelt Dürrmeier in seinem umfang reicheren Buche die Anzeigen-Werdung. Der Verfasser ist jetzt in der Großindustrie als Verkaufs- und Werbeleiter beschäftigt und hat als solcher gute Gelegenheit, seine frühere Tätigkeit als Anzeigen-Werber zu kontrollieren und Beobachtungen über Kehler und Mängel in der heutigen Übung der Jnseraten-Propaganda zu machen. Er gibt ein vollständiges Lehrbuch mit Mustern und Proben, in dem er die ver schiedensten Formen der Werbung darstellt und Kritik an verfehlten Maßnahmen übt. Alle Möglichkeiten werden angeführt, ganz nette »Werbekniffe- geschildert, sodaß man aus dem guten Buche wirklich etwas lernen kann. Den Schluß bietet das Wcrberecht, ein Aus zug aus dem von A. Ebner zum Handbuch der Reklame (Verlag Krancken L Lang) gelieferten Artikel, sowie eine Zusammenstellung der vom Verein deutscher Zeitungs-Verleger anerkannten Annoncen- Erpeditionen. 8. Aiir die buchhändlerische Aachbibliothek. Stle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sinb an die Redaktion ^eS Börsenblattes, Leipzig, BuchhändlerhauL, Gerichtswegs, zu richten. Vorhergehende Liste 1924. Nr. 225. Bücher, Broschüren usw. ^breisskalender, Illustrierter, kür lZüoker- kreuuds 1925. Redigiert von Krl. vr. kubier. keipLi§: Kried- rieb XVilbelm. Om. 1.20. Werbung für das Buch bezweckt dieser neue Wochenabreiß- kale'nder. Jedes Blatt enthält neben den kalendarischen Daten das Bildnis eines meist modernen Dichters, daneben erläuternde Worte über Person und Werk. Meistens ist nur ein Buch beson ders hervorgehoben, das dann am Schluß mit Angabe des Ver legers noch einmal angezeigt wird. Es wird vielleicht bedauert werden, daß der Kalender nicht fiir jeden Tag ein Blatt hat, was übrigens für den nächsten Jahrgang vorgesehen ist. doch hat die Beschränkung auch das Gute für sich, daß jedes Buch eine ganze Woche lang angezeigt bleibt. Kaufe jede Woche ein Buch, könnte man den Benutzern znrnfen. Übrigens sind auch Blätter mit An zeigen bedeutender Verleger eingeschaltet, die sich aus das Kalcn- derbild beziehen. Als nützliches Propagandamittcl wird der Ka lender viel Nutzen stiften. Bei Bestellungen von 100 Exemplaren an wird er auch mit Firmeneindrnck geliefert. kVnreiZsr kür den kueb-, Kunst- und Uusikalieu- bandel. k§r. 38 v. 19. Leptemker 1924. Wien, ^us dem In kalt: XVeltbürZertum. 1692*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder