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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1912
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- Deutsch
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8672 VS-I-nri-u s. d. Dtlch». «Eandel. Nichtamtlicher Teil. 1kg, 23. Juli 1912. Nichtamtlicher Teil. Die Verwendung moderner Dureauhilfsmittel im Buchhandel. Der Wert der Verwendung moderner Bureauhilfsmittel braucht auch für unseren Beruf nicht mehr besonders bewiesen zu werden. Es ist oft genug verlangt worden, daß der Buch händler mehr Kaufmann sein müsse, um bei den heutigen Ver hältnissen nicht nur platonische Entgeltung seiner Dienste zu erlangen, sondern um wirklichen und, das kann man ruhig hin zusetzen, meist schwer verdienten Lohn für seine Mühen zu er halten. Daß der kaufmännische Betrieb eines jeden Geschäfts dem Gebrauche der Bureaumaschinen ein weites Feld bietet, ist gleichfalls offensichtlich, die Schwierigkeit der folgenden Darstellung besteht in der entsprechenden Berücksichtigung all der verschiedenen Geschäftsbetriebe innerhalb des Buchhandels. Der Verfasser dieses Artikels glaubt seiner Aufgabe am ehesten gerecht zu werden, wenn er alle einigermaßen für die Praxis in Frage kommenden Hilfsmittel anführt und dabet zuerst die Arbeiten des Verlages betrachtet, dabei die anwendbaren Ma schinen usw. behandelt, und dann auch die Hilfsmittel der heu tigen Gcschäftsorganisation im Sortiment bespricht. Der Leser wird dabei am besten finden, ob nicht manche der beim Ver lage angeführten Hilfsmittel auch dem Sortimenter ebenso dienlich sein können. Ganz besonders gilt dies für die all gemeinen Bureaumaschinen, die in der Erledigung der Kor respondenz, der Expedition und des Rechnungswesens ver wandt werden. Bei den einzelnen Maschinen usw. werden bestimmte Fabrikate empfohlen, die der Verfasser aus seiner Praxis kennt und die ihm der Erwähnung wert schienen. Dazu sei bemerkt, daß aber auch die Versuche mit Bureaumaschinen die zu beachtende Tatsache ergaben, daß zwei Exemplare des glei chen Fabrikates und der gleichen Marke in ihren Funktionen nicht unbedingt gleich sind. Auch unter den Maschinen gibt es Individuen, und es kann Vorkommen, daß man z. B. beim Kaufe einer anerkannt guten Schreibmaschine doch nicht zu frieden ist, weil gerade die gekaufte Maschine unter Hunderten oder Tausenden die schlechte ist, bei deren Montage vielleicht irgend ein Fehler unterlief, den auch der Fachmann erst nach langem Suchen entdeckt. Doch das sind Ausnahmen, die mit der Güte des betreffenden Systems nichts zu tun haben. Die Bureautechnik und ihre Hilfsmittel beginnen bereits bei den Bureaumöbeln. Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist eine Möbelindustrie entstanden, die heute vollständige Ein richtungen für alle Zweckckffchasft und die in ihren leistungs fähigsten Vertretern (F. Soennecken, Bonn, Beer L Haroske sErdmannsdorfer Möbels usw.) Fabriken aufweist, deren Lei stungen von den einheimischen Tischlern nicht erreicht werden können. Das Bureaumöbel stellt in seiner Einfachheit und Eignung für die Praxis einen Typ dar, der für die ganze Ge schäftseinrichtung vorbildlich ist. Die Pulte der Geschästsleiter werden mit auswechselbarer Arbeitsplatte versehen, die das Versenken der mit allem möglichen Arbeitsmaterial (Papier, Tinte, Schriftstücken usw.) versehenen Schreibfläche im Augen blick ermöglicht, währenddessen eine zweite Platte erscheint, die dem Besuche, der zufällig kommt, alle Arbeiten verdeckt. Das gleiche System gilt für die Schreibmaschinentische, bei denen die Maschine versenkt wird, damit eine glatte Holzsläche an ihrer Stelle ein Arbeitspult schafft. Die Verwendung der Rolljalousie aus Holz an Schreibtischen und bei Schränken ergibt leichte Verschlietzbarkeit, Raumersparnis und bessere Abdichtung gegen Staub. Für Bücherschränke, Registraturen, Kartothek-Aufbewahrungen sind die zusammensetzbaren Möbel (System Fortschritt, Freiburg i. Br.; Unionzeiß, Frankfurt a.M., und V. Metlitzky, Berlin) am praktischsten. Ihre Konstruktion kann als vollkommen gelten, wenn auch ihr Preis bei der ersten Anschaffung ziemlich hoch ist. Die B e l e u ch t u n g s f r a g e ist bei der Möglichkeit der Verwendung des elektrischen Stromes fast stets zu dessen Gun sten entschieden. Die Forderung, jedem Angestellten eine eigene Lichtquelle zur Verfügung zu stellen, ist nicht so groß, als sie scheint. Durch die Konstruktion geeigneter Beleuchtungs körper (Beleuchtungsgesellschaft, Berlin 6 19) ist die Wahl der richtigen Lampe sehr erleichtert. Bei größeren Geschäften ist die Verbindung zwi schen den einzelnen Geschäftsräumen sehr wich tig. Die Einführung von Drahtseilanlagen, die Gegenstände aller Art regelmäßig von Bureau zu Bureau befördern, ist nur in großen Betrieben praktisch, auch das Geräusch der Anlage verhindert seine größere Anwendung. Ost dagegen bewähren und rentieren sich Rohrpostanlagen, gegebenenfalls mit Fuß- betrieb, selbst in kleinerem Umsange. Die Vervollkommnung des Telephonwesens innerhalb des Geschäftes (Haus telephone mit den verschiedensten Einrichtungen für gleichzeiti ges Sprechen mit mehreren Stellen, z. B. einerseits mit dem Amt und auf der andern Seite mit einer Nebenstelle im Be triebe) erspart viele Botengänge. Für Lagerräume oder größere Bureaus werden lautsprechende Mikrotelephonanlagen gebaut; recht praktisch ist auch der selbstschreibende Fernmelder, der namentlich dort am Platze ist, wo die Person, der die Mit- teilung gilt, seilen an einem bestimmten Platze zu erreichen ist. Fabrikanten für Telephon- und Beförderungsanlagen sind Lamson, Mix L Glenst, Schöneberg-Berlin, und Zwietusch A.-G., Charlottenburg, Salzufer. Für unsere Betrachtung wichtiger als die äußeren Ein richtungen des Verlages, wie sie im Vorstehenden aufgeführt werden, sind die Hilfsmittel für den inneren Dienst. Be ginnen wir mit der Korrespondenz, so zeigt sich hier Wohl die größte Entwicklung. An Stelle des Stenographen, der nach dem Diktat seine Briefe mit der Hand schrieb, oder des Korrespondenten, der seine Post selbst erledigte, tritt der Diktie rapparat, von dem die Schreibkraft das gespro chene Wort abhört, um es durch die Schreibmaschine nieder zuschreiben. Gegen die Diktiermaschine wehren sich zumeist die Schreibkräfte, denen das Abhören des Diktates, das der Diktierende ohne besondere Anstrengung in den grammophon artigen Apparat spricht, zuerst zu schwer wird. Die Theorie des Diktierapparates und die Vorführung besticht jeden Inter essenten, die Praxis ergibt aber, daß das Diktat bei ihm in der ersten Zeit (und nur dann) sehr große Anforderungen stellt, weil es zur Erzielung einer guten Wiedergabe stets gleichmäßig erfolgen sollte. Ein solches Diktieren ist nicht so leicht, wie es den Anschein hat, aber es kann genau so gut gelernt werden wie das Abhören der Walzen, und sicher ist es, daß die Diktier maschine eine große Zukunft hat. Die Möglichkeit des Dik tierenden, seine Korrespondenz usw. ganz unabhängig von einer stenographierenden Arbeitskraft zu erledigen, die durch den Wegfall des Stenogramms gewonnene Arbeitszeit und die ver mehrte Sicherheit des richtigen Abschreibens, weil sich die Schreibkraft jede Stelle des Diktates beliebig oft vom Apparat wiederholen lassen kann, sind Gründe, die ausschlaggebend für die Einführung der Diktiermaschine sind. Durch gute Kon struktion, geräuschlosen Gang und Einfachheit zeichnet sich Lind- ströms Parlograph aus. Die Wahl der richtigen Schreibmaschine ist schwer. Man sollte dabei bedenken, daß billige Maschinen meist die teuer sten werden. Durch wiederholte Reparaturen und schlechte Schrift können sie mehr Schaden als Nutzen anrichten. Auch die
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