Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250321
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192503213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250321
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-21
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 68, 21. März 1825. Redaktioneller Teil. vörsenblatt s. b. Dtjchn. vuchhinuxl. 4gA 9 Redaktioneller Teil. (Nr. 37.) Aus dem dänischen Buchhandel. Bon Felix Värkonyi. Bei einem Rückblick auf die Ereignisse im dänischen Buch handel während des verflossenen Jahres schälen sich nur wenige Fragen von größerer Tragweite heraus. Eine wichtige und für die nächste Zukunft bedeutungsvolle Neuerung wird wohl die in Dänemark schon im Jahre 1922 an geregte Werbung für das Buch werden. Soweit aus dem gegenwärtigen Stand der Dinge zu entnehmen ist, wird auf eine gemeinsame Werbestelle, nach dem Muster der Werbestelle des Börsenvereins, hingezielt, die aber eine mit den dänischen Sonder verhältnissen in Einklang gebrachte Wirksamkeit ausüben soll. Die Grundrichtung steuert auf kollektive Werbung zu. Die Propaganda kann dadurch im großen Stil und im Zusammen wirken des Sortimenters mit der noch zu schaffenden Organi sation durchgeführt werden. Die Werbestellc wird also jedenfalls den Feldzugsplan entwerfen und die Einzelheiten der Ausführung ausarbcitcn, worauf dann die einzelnen Provinzen und Städte ihre praktische Durchführung selbst übernehmen. Als eine Art Einleitung dieser Bestrebungen darf die im Jahre 1922 abgehaltene Dänische Buchwoche betrachtet werden. Sie hat einen sehr zufriedenstellenden Erfolg gebracht, auf den immer noch hingewiesen wird. Ferner werden auch noch andere Veranstaltungen werbender Art, wie Vortragsabende, Aus stellungen usw., in Betracht kommen, wobei stets das praktische Zu sammenarbeiten von Autor, Verleger, Sortimenter, Lehrerschaft und Bibliotheken angestrebt werden soll. Als weiteres Hilfsmittel der Buchwerbung wurde nach längerer Vorbereitung auch eine L i t e r a t u r z e i t s ch r i f t ins Leben gerufen. Diese erscheint jetzt bereits im zweiten Jahrgange und wird vom Verein der Bibliotheken Dänemarks unter Redaktion des bekannten Biblio theksinspektors Svend Dahl herausgegeben, »Den n^o lüttsratur» betitelt, bringt die Zeitschrift längere und kürzere Aufsätze von und über bekannte Autoren, dann literarische Notizen, bibliogra phische Daten und Bücherverzeichnisse. Trotz ihres noch kurzen Daseins hat sich die Zeitschrift bereits recht gut eingeführt, zumal da sie von den Sortimentern eifrig als Propagandamittel benutzt wird; allmählich wird sie wohl d i e Werbezeitschrist des dänischen Buchhandels werden. Eine Art Ergänzung der vorerwähnten Werbezeitschrift bildet die fast gleichzeitig begonnene Hauszeitschrift des Gyldendalschen Verlages: »öognxt kra OMouckal«, die eben falls rasche Verbreitung gefunden hat. Hiermit ist natürlich bloß der Anfang einer systematischen Werbearbeit in die Wege geleitet, und noch viele Ausgaben harren ihrer Lösung durch die in Aussicht genommene gemeinsame Werbe stelle. Der DänischeBuchhändlerverein scheint als erster die große Bedeutung der Frage erkannt zu haben; er wählte einen Ausschuß zu ihrer Bearbeitung. Als Mitglied dieses Aus schusses hatte auch Herr Halfdan Jespersen, die treibende Kraft dieser Bewegung, Gelegenheit, seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen aus diesem Gebiete zur Verfügung zu stellen. Er hat sich schon früher in mehreren Borträgen für eine energische und zielbewußte Werbetätigkeit eingesetzt und auch in der im Sep tember vorigen Jahres stattgefundenen gemeinsamen Sitzung des Dänischen Buchhändlervereins, des Provinzbuchhändlervereins und des Kopenhagener Buchhändlervereins Bericht darüber ge geben. In diesem wurde die erfolgreiche Buchreklame Amerikas besonders hervorgehoben, weil man aus ihr viel lernen könne. Will man aber aus Erfolg damit rechnen, so müsse sie den andersgearteten dänischen Verhältnissen angepaßt werden, wobei aber auch der Kostenpunkt keine untergeordnete Rolle spiele. Unter allen Nationen der Welt werde gerade in Dänemark am meisten gelesen, aber damit wären die Grenzen > des Bücherabsatzes noch bei weitem nicht erreicht. Deshalb müsse ^ auch ernstlich erwogen werden, auf welche Weise fortdauernd neue! Bücherkäufer angeworben werden könnten. Schon dabei aber' Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 93. Jahrgang. entstehe die Frage, ob und in welchem Maße sich der dänische Buchhändler der bereits vorhandenen und reichlich gebotenen Mittel auch zweckentsprechend bediene, als da sind: Verlcgerzirku- lare, Prospekte, Kataloge, Plakate, Schaufenster usw. Man müsse sich auch fragen, ob sich nicht viele Buchhändler lediglich mit den nun einmal eingebürgerten althergebrachten Vertriebsarten be gnügten und dadurch in eine einseitige und phantasielose Routine verfallen. Bei der Werbetätigkeit sei die verständnisvolle'Zusammen arbeit zwischen Verleger und Sortimenter eine Notwendigkeit, und Erfolge könnten nur erzielt werden, wenn auch genügend Geld mittel vorhanden seien, denn alle Maßnahmen hingen von diesen ab. Deshalb müsse ein Werbeausschuß geschaffen werden, der tadellos funktioniert und sich auf das Vertrauen aller stützen kann. Zur Einbringung des erforderlichen Betriebskapitals für eine ver suchsweise Durchführung des Gedankens müßten sowohl Verleger als auch Sortimenter einen gewissen Jahresbeitrag zeichnen. Damit die Sache nicht gleich in den Anfängen stecken bleibe, son dern richtig geprüft werden könne, solle der jährliche Beitrag gleich für 3 Jahre sichergestellt werden. Man nannte vorschlagsweise 25, 50 und 75 Kronen, je nach der Größe des betreffenden Be triebes. Diese Beitragssummen sind tatsächlich so gering, daß damit der Einzelne fast gar nichts anfangen kann, während sie, für den Gesamtplan verwendet, sicherlich mit Gewinn wieder eingebracht werden können. Bei einem Durchschnittsbeitrag von 50 Kronen der etwa 400 Sortimentsfirmen ergäben sich ja bereits 20 000 Kronen, wozu dann die Verleger freilich ebensoviel bei steuern müßten, so^pß schon zu Beginn der Tätigkeit 40 000 Kronen zur Verfügung stehen würden. Mit diesem Betrag kann schon manche praktische Idee zur Ausführung gelangen. Zunächst wolle man sich ja bloß innerhalb bescheidener Grenzen bewegen und erst später, wenn dies erforderlich sein sollte, die Beiträge erhöhen, was praktischer ist als ein anderer Vorschlag, wonach gleich drei- bis vierhundert Kronen Beitrag pro Firma erhoben werden sollte. Nachdem in der Angelegenheit bindende Beschlüsse noch nicht gefaßt worden sind, mag bloß noch erwähnt werden, daß sowohl großes Interesse als auch Opferfreudigkeit für dieses Projekt vor handen sind, und daß mit einer baldigen Verwirklichung gerechnet werden kann. Ein vorläufiges Ergebnis ist die stattgefundene Erweiterung des Ausschusses durch Vertreter der übrigen zwei Buchhändlervereine und der ihm erteilte Auftrag, die weiteren Vorarbeiten durchzuführen. Weitere Mitteilungen hierüber werden seinerzeit folgen. Eine sehr lebhafte Auseinandersetzung zeitigte die von einem Abgeordneten im Oktober 1924 im dänischen Parlament vorge brachte Frage der (seiner Ansicht nach) zwecklosen Abliefe rung von Pflichtexemplaren an die hierzu berechtigten drei staatlichen Bibliotheken Dänemarks. Es sind dies die König liche und dis Universitäts-Bibliothek in Kopenhagen und die Staatsbibliothek in Aarhus. Die Bibliotheken klagten ohnehin beständig über Raummangel und ungenügende Hilfskräfte. Der größte Teil des eingelieferten Materials bestehe aus sogenannten Kleindrücken wie Katalogen, Preisverzeichnissen, Programmen, Be richten und ähnlichem. Diese nähmen nur unnütz Raum und Per sonal in Anspruch. Beides könnte besser und wirtschaftlicher ver wendet werden, wenn die Einlieferungspflicht aufgehoben werde. Wenn dies aber nicht geschehen könne, dann sollte man den Biblio theken wenigstens das Recht einräumen, alles überflüssige und Unnötige zu entfernen, statt cs unnützerweise anzusammeln. Diese Frage ist nicht neu und hat schon früher die Gemüter bewegt. Namentlich der frühere Redakteur der dänischen Buchhändler zeitung, Verlagsbuchhändler Henrik Koppel, hat sie schon 1922 im Fachorgan eingehend erörtert; er hat auch diesmal — von buchhändlerischer Seite als Einziger — den Löwenanteil an der hierüber geführten Erörterung zwischen Buchhandel und Biblio theken auf sich genommen. Als Verleger steht er dem ganzen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder