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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1878
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18780116
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187801162
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Erscheint »über Sonntags täglich, — Bis früh S Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme, Börsenblatt für den Beiträge für das Börsenblatt sind an die Redaktion — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. 13. Leipzig, Mittwoch den 16. Januar. 18?8. Nichtamtlicher Theil. Zur Abwehr und Aufklärung. Das Börsenblatt vom 17. Decbr. v. I. enthielt einen Artikel über den „Aberglauben im Buchhandel", worin mir vorgeworfen wird, daß ich durch eine kürzlich von mir gemachte Prospect-Versendung an das Publicum nur für meine eigenen Interessen arbeite. Wenn auch die Schreibart jenes Artikels kaum eine ernstere Beachtung, noch weniger eine Erwiderung verdiente, so will ich doch hiermit mehrfach geäußerten irrigen Auffassungen begegnen, als arbeite ich mit der fraglichen Verbreitung einer großen Anzahl von Prospecten „nur für meine eigene Tasche". Jedem anderen Geschäftsmann würde damit kein Vorwurf gemacht werden, denn es gibt überhaupt keinen Geschäftsmann, der nicht für sein eigenes Interesse arbeitete; ich dagegen muß ihn in der geäußerten Weise als nicht ganz richtig bezeichnen. Von meinen Auftraggebern erhielt ich im vorigen Jahre über 600,000 Prospekte über große Prachtwerke mit der Bedingung ge liefert, sie franco zu verbreiten. Diese Verbreitung geschieht nicht nur in meinem, sondern, dem Sinne der Herren Auftraggeber gemäß, auch im Interesse aller übrigen Sortimenter. Kaum dürfte eine Buch handlung existiren, die nicht infolge meiner Prospecte rc. Bestellun gen erhalten hätte. Wurde mein Interesse allein berücksichtigt werden, so geschähe solches sicherlich besser, wenn ich die in den Pro specten angezeigten Werke nicht zu Laden- sondern zu ermäßigten Preisen offerirte. Ich berücksichtige hier das Interesse der Sorti menter zum Nachtheil des meinigen und thue es in der Hoffnung, daß dieselben mir im Kampfe gegen die Schleuderet beistehen und mit mir dahin wirken werden, daß der Vorstand des Börsenvereins energische Maßregeln gegen dieselbe anwende. Bekanntlich arbeitet ein jeder productive Mensch auch für Andere, er mag wollen oder nicht; der, welcher kein Geheimniß aus seiner Thätigkeit macht, mehr — der andere weniger. Ich habe nun in dem von mir herausgegebenen Blatte mehr fach auf Neuerungen im Geschäftsbetriebe und so auch auf das System der Ratenzahlungen hingewiesen wie den Herren Sorti mentern behufs Einführung desselben den von mir herausgegebenen Katalog offerirt, wovon auch vielfach Gebrauch gemacht wurde. Zur weiteren Kenntnißnahme und zur Abwehr des nicht ganz gerecht fertigt erscheinenden Vorwurfes: nur in meinem eigenen Interesse zu arbeiten, lasse ich hier ein Schreiben folgen, das von mir im November v. I. an einige Zeitungsredactionen gerichtet war und von diesen mehrfach veröffentlicht wurde. Berlin. August Bolm. Geehrter Herr Redacteur! Gestatten Sie mir, daß ich mich in nach stehender Angelegenheit an Sie wende und diese Ihrer wohlwollenden Berücksichtigung unterbreite. Da bekanntlich Reformen nur mit Hilsc der Presse dnrchgeführt werden können, so erlaube ich mir, die Unter- Fünfundvierzigster Jahrgang. stützung derselben bei einer Reform des Buchhandels zu erbitten, und darf ich mich wohl dieses Beistandes um so mehr vergewissert halten, als Presse und Buchhandel stets Hand in Hand gehen. Der Buchhandel krankt an dem langen Credit, den er nimmt, und den er gibt! Bücher sollte das Publicum gegen monatliche Raten beziehen können, das er leichtert die Beschaffung derselben und kürzt den Credit. Wird die Bücherbeschaffung erleichtert, so werden auch die Leihbibliotheken weniger frequcntirt werden, als es bisher zum Nachtheilc der deutschen Schrijl- steller und des deutschen Buchhandels geschah. Wenn der Buchhandel somit kürzere Kreditfristen gewährt, wird er auch kürzere nehmen, und damit das Hanptübel des Buchhandels gehoben sein. Allerdings habe ich bei dieser Reform auch meine Interessen im Auge, aber der Anfang muß doch von irgend Eincni in der Praxis gemacht werden, und ich habe diesen ersten Schritt erfolgreich für mein eigenes Geschäft gethan. Ich beabsichtige keine Reclame sür mich, sondern einzig für die Sache selbst, die zur Zeit nicht mehr meine eigene allein, sondern auch der jenigen Verleger geworden ist, welche hinter mir stehen, und mich mit Millionen von Prospecten, die auf ihre Kosten verbreitet werden, unterstützen. Meine Bestrebungen um den Buchhandel und die deutsche Volksliteratur docnmentiren 7 Jahrgänge meines Börsen blattes. Aus allem diesen werden Sie unschwer meine idealen Zwecke erkennen, und möchte ich Sie bitten, meinem Vorhaben Ihr schätzbares Interesse zuzuwenden, das Sie mir freilich mit Recht versagen müßten, wollte ich eigennützige Ziele verfolgen. Der Inhalt beifolgenden Pro spektes*) ist Thatsache; nichts ist darin übertrieben. Sollten nun der artige wahrlich nicht unbedeutende Unternehmungen, wie sie mein Prospect aufzählt, an der Presse unbeachtet vorübergehen, so würde es mir scheinen, dieselbe erfülle ihren Zweck nicht ganz, da sie ja sonst jeder Neuigkeit des politischen wie des Verkchrslebens Raum eröffnet. Ver ehrter Herr! Gestatten Sie mir demnach das ergebenste Ersuchen, in einem Artikel Ihres werthen Blattes daraus Hinweisen zu wollen, wie die von mir getroffene Einrichtung: Bücher und Kunstwerke gegen monat liche Raten zu beziehen, die Beschaffung wesentlich sördere, wie diese Einrichtung berufen scheine, den Absatz der Literatur zu heben, und wie dieselbe verdiene, von allen Buchhandlungen nachgeahmt zu werden, um das Publicum dadurch daran zu gewöhnen, Bücher nicht mehr zu entleihen, sondern zu kaufen rc. Miscellen. Rüge. — Es dürfte wohl am Platze sein, zu rügen, auf welche ge waltsame Weise sich hie und da Verleger für verursachten Verlust schad los halten wollen und das nicht bei dem Schuldigen, sondern gerade bei dem gänzlich Unschuldigen. Hierzu ein Beleg aus der Praxis Hr. Andr. Deichert in Erlangen hat mit einer Bestimmtheit, *) Der Anfang desselben wurde in Nr. 292 d. Bl. mitgetheilt; das Ende lautet: „Durch die von mir eingeführte, die Anschaffung von Büchern aller Art bedeutend erleichternde Einrichtung der monatlichen Abschlagszahlungen, welche sich bereits einer so um fangreichen Theilnahme zu erfreuen hat, hoffe ich auch das deutsche Publicum in dem, in neuerer Zeit mehr und mehr hcrvortretendcn Be streben zu unterstützen, sich von der veralteten Mode zu emancipiren, seinen Bücherbedarf aus Leihbibliotheken zu beziehen, durch welche — wie von Autoritäten der Medicin zur Evidenz nachgewiesen — cb Krankhcitsstoffe jeder Art ungemein leicht und jedenfalls mehr, als man gewöhnlich anzunehmen geneigt ist, übertragen werden," 26
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